Geb. 11. 11. 1864 in Wien, gest. 4.5. 1921 in Wien. Publizist, Pazifist, Redakteur, Schriftsteller, Verleger, Friedensnobelpreisträger (1911)

Nach einer Ausbildung zum Buchhändler arbeitete der aus einer jüdischen und bürgerlichen Familie kommende Fried ab 1883 zunächst als Buchhändler und dann einige Jahre als Verleger in Berlin, wo er bis zum Kriegsausbruch 1914 auch vorwiegend wirkte und lebte. Anfang der 1890er Jahre begann er sich für die Friedensbewegung zu interessieren und zählte schon 1892 zu den Mitbegründern der Deutschen Friedensgesellschaft. Gemeinsam mit Bertha v. Suttner begründete er 1892 auch die Zeitschrift Die Waffen nieder!, wurde 1899 ihr Redakteur und nahm in den Folgejahren an allen Internationalen Friedenskongressen (Brüssel, Budapest, Kristiania/Oslo, Wien) teil. Darüber hinaus engagierte er sich auch in der Esperanto-Bewegung, für die er 1903 ein Lehrbuch konzipierte. 1905 erschien sein Handbuch der Friedensbewegung, 1911 und 1913 in Neuauflagen überarbeitet und ergänzt, begleitet von einer intensiven publizistischen Tätigkeit, z.B. von der Schrift Der kranke Krieg (1909) oder Pan-Amerika (1910). Während des Ersten Weltkrieges lebte Fried, auch um weiter publizieren zu können, in der Schweiz, von wo aus er zahlreiche Texte gegen den Krieg und für eine neue Friedensordnung vorlegte, u.a. Vom Weltkrieg zum Weltfrieden (1916; Volltext hier) oder Probleme der Friedenstechnik (1918, Volltext hier).

Weitere Werke (Auswahl):

Die Grundlagen des revolutionären Pacifismus (1908); Wien – Berlin. Ein Vergleich. (1908); Kurze Aufklärungen über Wesen und Ziel des Pacifismus. (1914); Europäische Wiederherstellung, (1915, Volltext hier); (Hg.), Bertha von Suttner: Der Kampf um die Vermeidung des Weltkrieges. Randglossen aus zwei Jahrzehnten zu den Zeitereignissen vor der Katastrophe. 1892–1900 und 1907–1914. 2 Bde, (1917); Der Weltprotest gegen den Versailler Frieden. (1919)

Materialien und Quellen:

Literatur (Auswahl):

Walter Göhring: Verdrängt und Vergessen. Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried. Wien 2006; Bernhard Tuider: Alfred Hermann Fried. Pazifist im Ersten Weltkrieg – Illusion und Vision. Saarbrücken 2010.

(PHK, Work in progress)