Massary, Fritzi (Friederike)
Geb. 21.3. 1882 in Wien, gest. 30.1. 1969 in Beverly Hills/CA, USA. Sängerin, Schauspielerin, Exilantin.
F. Massary, aus einer liberalen jüdischen Tuchfabrikantenfamilie geboren, fand früh zum Theater; ihr Debüt feierte sie 1899 am Linzer Landestheater. Danach nahm sie Engagements in Hamburg (bis 1901) und Wien (bis 1904, insbes. in Danzers OrpheumVarietè- und Revuebühne, hervorgegangen aus dem 1866 als sechste Wiener Bühne erbauten Harmonietheater, das 1872 vom ...) an, bevor sie nach Berlin ans Metropol-Theater kam, wo sie ihren Durchbruch als gefeierte und hochbezahlte Sopranistin im Operettenfach (F. Léhar, E. Kálmán, L. Fall u.a.) feierte, daneben aber auch in Revuen sang und an Tonfilm-Experimenten mitarbeitete. 1915 wirkte sie an der Filmversion des techno-phantastischen Romans Der Tunnel von Bernd Kellermann mit, 1917 heiratete sie, inzwischen auch eine Modeikone geworden, den österr. Schauspieler Pallenberg (in zweiter Ehe). Anfang der 1920er Jahre trat sie vermehrt wieder in Wien auf, meist in den klassischen Operetten, aber auch in Revueprogrammen, 1926 schließlich auch bei den Salzburger Festspielen. Insbesondere Oscar Straus komponierte eigens für sie mehrere Operetten („Massary-Operetten“, z.B. Der letzte Walzer, 1920 bis hin zu Eine Frau weiß, was sie will, 1932).
Materialien und Quellen:
Eintrag in : Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen;
Bill Fugazy: Fritzi Massary. In: Das jüdische Magazin. Bd. 1 (1929), H. 3, Sept.-Okt. 1929, S. 36–39; Carola Stern: Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary. Berlin: Rowohlt 1998;
(PHK, in preparation)