Renker, Gustav

Geb. 12.10. 1889 in Wien, gest. 23.7. 1969 in Langnau (Ch/Schweiz). Alpinist, Kapellmeister, Redakteur, Schriftsteller.

Der Sohn eines Schweizers und einer Österreicherin wuchs zunächst in Bodensdorf (Ossiacher See, Kärnten) auf, absolvierte die Schulen in Villach und studierte ab 1909 an der Univ. Wien u.a. Philologie und Musikwissenschaft, wo er 1913 promovierte. Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Kapellmeister und wurde als solcher auch in Graz u. Nürnberg. Während des Ersten Weltkrieges, in dem er 1917-18 als Alpin-Ausbildner tätig war, arbeitete er hauptsächlich als Redakteur beim Grazer Tagblatt, von 1919-1929 beim Berner Tagblatt. 1918 legte er mit dem Roman Als Bergsteiger im Krieg gegen Italien sein literarisches Debut vor, den Beginn einer umfänglichen Zahl (nahezu 100) von Berg-, Gebirgskrieg- und Heimatromanen, zu denen später auch Reiseromane (z.B. über Afrika) und exotisch-phantastische Themen hinzukamen. Mehrere seiner Texte wurden auch verfilmt und zählten zu den prominenteren im Subgenre des Bergfilms, so z.B. Heilige Berge (1921 > Der heilige Berg, 1926) und Bergkristall (1930 > Das blaue Licht, 1932), beide von Leni Riefenstahl verfilmt, was inzwischen z.T. widerlegt werden konnte; de facto soll es B. Bálazs gewesen sein (s. Gladitz über Riefenstahl) Ungewöhnlich auch sein Musikroman Symphonie und Jazz (1931), der eine konservative (aber nicht reaktionäre) Haltung in der einschlägigen zeitgenössischen Debatte einnahm.

Eintrag von K. Gradwohl-Schlacher auf ÖBL; Gladitz über Riefenstahl; Eintrag zu Das blaue Licht (korrekturbedürftig!) auf: filmportal.de

(PHK, work in progress)