Weill, Erwin Louis

geb. am 2.11.1885 in Wien – ermordet bzw. umgekommen vermutl. Ende 1944-Anfang 1945 im KZ Auschwitz; Feuilletonist, Librettist, Redakteur, Schriftsteller, Verfasser von Liedern und Schlagern.

Weill, aus einer ursprüngl. jüdischen, später zum Katholizismus konvertierten Familie kommend, begann nach angefangenen und bald abgebrochenen Studien der Kunstgeschichte um 1908 zu schreiben und zu veröffentlichen. Sein erster Gedichte-Band, Tage der Garben, erschien 1909. 1913-14 übte er die Tätigkeit eines Redakteurs beim Neuen Wiener Journal aus, wo auch zahlreiche Feuilletons von ihm erschienen (nebst anderen wie z.B. im Czernowitzer Tagblatt). Nach Kriegsausbruch schwenkte auch Weill auf eine vaterländische Tonart ein, allerdings, verglichen mit anderen, eher zurückhaltend. Sein 1915 veröffentlichtes und durch F. Lehar vertontes Gedicht Fieber wurde jedoch bald ins Repertoire von Veranstaltungen für die Truppe (insbes. in Lazaretten) oder in patriotischen Benefiz-Lesungen aufgenommen (NWJ, 14.5. 1916, S. 15, Fremdenblatt, 6.5. 1916, S. 9).

Materialien und Quellen:

Eintrag in ÖBL; Eintrag von D. Piller in mdwHistory;

G. Wolf über E. Weill: Tage der Garben. In: Die Zeit, 16. 1. 1910, S. 30; E. Weill: Der Arzt (F.). In: NWJ, 14.1. 1913, S. 1-2; E. Weill: Im ukrainischen Flüchtlingslager von Grmünd. In: NWJ,22.9. 1915, S. 5-7; Bericht über Benefizkonzert mit ‚Im Fieber‘ (Theater an der Wien): Der Humorist, 20.3. 1917, S. 3; E. Weill: Besuch auf der polnischen Gesandtschaft. In: NWJ, 15. 11. 1918, S.4;

(PHK, in Vorbereitung)