Haringer, Jakob
Geb. 16.3.1898 in Dresden (als: Johann Franz Albert , gest. 3.4.1948 in Zürich. Schriftsteller, Vagabund, Exilant.
Haringer wuchs teilweise in Salzburg bzw. im Salzburger Land auf, wohin er nach dem Ersten Weltkrieg und seiner Teilnahme an der Münchener Räterevolution 1919 immer wieder zurückkehrte. Ab 1920 folgten im kurzen Abstand eine Reihe von Veröffentlichungen, vorwiegend Lyrik wie z.B. Abendbergwerk (1920) oder Die Kammer (1921), aber erst gegen 1925, nach wieder aufgenommenem Wanderleben als Taglöhner durch Deutschland, gelang ihm ein erster Durchbruch, der u.a. durch Fürsprache seitens Döblins oder Mühsams mitermöglicht wurde. So kam es 1925 zu einer ersten Werkausgabe Die Dichtungen bei Kiepenheuer. 1926 wurde H. wegen Teppichschmuggels, Urkundenfälschung und Gotteslästerung polizeilich belangt, es gelang ihm aber trotz mehrfacher Zwangseinweisung in psychiatrische Anstalten, u.a. aufgrund verschiedener Fürsprachen, wieder Fuß zu fassen und bei Zsolnay ab 1928 mehrere Gedichtbände zu veröffentlichen, so z.B. Heimweh (1928) oder Abschied (1930). 1929 nahm er am Int. Vagabundenkongress in Stuttgart teil; 1931 bis 1933 lebte er in Ebenau bei Salzburg mit der Schauspielerin Hertha Grigat zusammen, mit der er zwei Kinder hatte und trat 1933 der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller bei. 1936 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, 1938 flüchtete Haringer aus Österreich in die Schweiz.
Materialien und Quellen:
Eintrag in: Künste im Exil; Theodor Kramer-Gesellschaft; Manfred Orlick: Biographie und Werk zwischen Realität und Fiktion. In: https://literaturkritik.de/haringer-poesiealbum-373,29555.html (2023)
(PHK, work in progress)