Boeckl, Herbert

Geb. 3.6. 1894 in Klagenfurt (k.k. Österreich-Ungarn), gest. 20. 1. 1966 in Wien. Maler, Akademieprofessor.

Der Sohn eines Maschinenbauingenieurs absolvierte in Klagenfurt seine Schulausbildung und legte 1912 ebendort die Matura ab. Danach bewarb er sich um die Aufnahme an die Akademie d. bildenden Künste (Wien), was ihm aber verwehrt blieb, um anschließend an der Technischen Hochschule zu immatrikulieren. Das Malen war ihm jedoch wichtiger, und bereits in das Jahr 1913 datiert seine erste Teilnahme an einer Ausstellung mit drei Bildern, darunter die Blaue Karre. Diese frühen Arbeiten zeigen einen Einfluss durch den zeitgenössischen späten Impressionismus und Symbolismus. Ab 1915 nahm er am Weltkrieg (Artillerieregiment) teil und lernte dort den Kunsthistoriker Bruno Grimschitz kennen, der ihn als späterer Kustos und Direktor der Österreichischen Galerie (Belvedere) fortan fördernd begleitete. 1918 legte er schließlich die Staatsprüfung an der TH Wien ab, schloss dann bald einen Kommissionsvertrag auf Vorschuss mit dem erfolgreichen Verleger, Buch- und Grafikhändler Gustav Nebehay ab, der ihm in den 1920er Jahren Studienreisen nach Paris und Italien ermöglichte, 1931 jedoch wieder aufgelöst wurde. 1919 bezog er ein Atelier in Klagenfurt und trat in Kontakt mit dem Nötscher Kreis, der sein Verhältnis zu Farben und Landschaft (Tektonik als Strukturmerkmal, die an Cezanne erinnert) beeinflusste und auch seine temporäre Zuwendung zur Akt-Malerei.

Materialien und Quellen:

Eintrag in Herbert-Boeckl.at;

Almuth Spiegler: H. Boeckl, ein subversiv progressiver Staatskünstler. In: Die Presse, 20. 10. 2009;

Werner Hoffmann (Hg.): Herbert Boeckl: Körper und Räume 1915–1931. Klagenfurt: Ritter Verlag1989; Agnes Husslein (Hg.in):  Herbert Boeckl. Retrospektive. Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz 2009

(PHK, in preparation)