Ewald, Oskar (eigentl. O. E. Friedländer)

Geb. 2.9. 1881 in Borský Sväty Jur (dt.: Bur St. Georg, k.k. Österreich-Ungarn, heute: Borský Svätý Jur, Búrszentgyörgy Slowakei), gest. 25.9. 1940 in Oxford/GB. Philosoph, Publizist, Exilant.

O. Friedländer, geboren als Sohn des Religionshistorikers Moritz Friedländer, hatte zwei Schwestern. Seinen Namen änderte um 1909 im Zuge des Austritts aus der IKG. Er heiratete 1919 Viola Neumann, Schwester des Schriftstellers Robert Neumann. Um 1909 änderte seinen Namen. In Wien absolvierte er das Gymnasium und begann Rechtswissenschaft, später dann Philosophie zu studieren, um letzteres 1903 mit einer Dissertation abzuschließen. 1909 habilitierte er in theoretischer Philosophie und war bis 1928 als Privatdozent an der Univ. Wien tätig. Er profilierte sich als Kenner der deutschen und französischen Aufklärung, der Philosophie des Lebens und galt u.a. als Exponent des religiösen (christlichen) Sozialismus, niedergelegt in seiner 1928 erschienenen Schrift Freidenkertum und Religion. Ein Wort der Verständigung für Freigeist und Gottsucher. 1938 wurde er im KZ Dachau festgehalten, kam jedoch auf Intervention des Schweizer Physikers Alexander v. Muralt frei und flüchtete anschließend nach Großbritannien.

Materialien und Quellen:

Eintrag in dasrotewien.at;

Michael Benedikt: Drei Generationen religiöser Sozialismus. Oskar Ewald (Friedländer). In: Ders. (Hg.): Verdrängter Humanismus – verzögerte Aufklärung. Philosophie in Österreich von 1400 bis heute, Bd. 5: Im Schatten der Totalitarismen. Vom philosophischen Empirismus zur kritischen Anthropologie. Philosophie in Österreich 1920–1951. Wien: WUV 2005, S. 297–304.

(PHK, work in progress)