Filmbund

Zwischen 1922 und 1934 bestehende „Vereinigung aller am Film Schaffender Österreichs“. Er vereinigte mehrere in den Jahren zuvor gegründete Interessensvertretungen und Vereinigungen der einzelnen Berufsgruppen des österreichischen Films, z.B. die „Vereinigung der Filmregisseure Wiens“ (an der Robert Wiene mitwirkte), die aufgrund erschwerter wirtschaftlicher Bedingungen, insbesondere der Inflation 1922-24 und nicht ausreichender Anerkennung der Filmschaffenden seitens der Politik und Beschränkungen ins Leben gerufen wurden. Nach der Inflationszeit und der krisenbedingten ‚Bereinigungen‘ im Bereich der österreichischen Filmproduktionsfirmen konzentrierte sich der Filmbund ab 1925 darauf, dass ausländische Filme kontingentiert wurden. Dies war nötig, da aufgrund der Schwemme von US-amerikanischen Filmen auch die österreichische Filmindustrie an den Rand des Untergangs gelangte. Wurden 1921 und 1922 noch jährlich etwa 75 Lang- und 50 bis 60 Kurzfilme produziert, so waren es 1925 lediglich fünf Filme. Nach einer Demonstration, an der rund 3000 Filmschaffende und Mitwirkende in der Filmindustrie teilnahmen, darunter auch Prominente wie Luise Fleck, Michael Kértezs (der auch Mitglied des Vorstandes war) oder Sascha Kolowrat-Krakowsky beschloss die österr. Bundesregierung schon am 19. Mai 1926 ein Filmkontingentierungsgesetz, das sofort in Kraft trat.

Materialien und Quellen:

N.N. Ursachen der Filmkrise. In: Der Tag, 26.6.1925, S. 4; Versammlung zur Kontingentierungsproblematik, Kino-Journal, 4.7. 1925; Die Wiederbelebung der österreichischen Filmproduktion. In: NFP, 21.5.1926, S. 8; Max Neufeld: Der Regisseur und das Finanzkonsortium. In: NFP, 10.12.1926, S. 17; Generalversammlung 1927 – Bericht. In: das Kino-Journal, 12.2.1927, S. 8; Vortrag F. Porges über Die Zukunft des Films im Filmbund. In: NWJ, 29.6.1929, S.23; Zehnjähriges Jubiläum des Filmbundes. In: Mein Film, H. 380/1933, S. 12; Die Neugestaltung des Filmbundes [= Integration in die ständischen Körperschaften]. In: Kino-Journal, 17.3. 1934, S. 5.

(PHK, Work in progress)