Fritz, Hans
Geb. 16.11.1883 in Hall/Tirol; gest. 1.1. 1954 in Innsbruck. Architekt und Bühnenbildner.
ab 1905 Studium an der Kunstgewerbeschule München, anschließend Praxis im Büro von Martin Dülfer in München und Dresden. Von 1910 – 13 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Otto Wagner sowie in der Privatschule von Adolf Loos. Fritz entwickelte ab 1919 an den Innsbrucker Kammerspielen das System der Würfelbühne als Beitrag zu den konstruktivistisch-geometrischen Kunst-Bewegungen der 1920er Jahre. Er arbeitete mit der Elementarform des Würfels und entwarf eine vielgestaltig einsetzbare Bühnen-Raum-Gliederung nach mathematischen Prinzipien, die sich aus der von den Körpermaßen abgeleiteten Maßzahl Sieben ergeben. Ab 1922 entwickelte Fritz das sog. Mathmah-Bausystem, das 1927 auf der internat. Werkbundausstellung in Stuttgart-Weißenhof präsentiert wurde. Es handelt sich dabei um eine mathematisch strukturierte Bauweise mit vorgefertigten Elementen, ähnlich einem Modulsystem des Würfels mit der Kantenlänge 7. Das ermöglichte ein Montageprinzip mit Leichtbauplatten auf Basis der typisierten Mathmah-Platte, die eine freie Bauausführung ermöglicht. Das Deckblatt des Original-Exposés (Innsbruck, Universität, Sammlung des Instituts für Kunstgeschichte) ist ein wichtiges Zeugnis gegenstandslos-konstruktiver Kunst im Österreich der Zwischenkriegszeit.
(in Arbeit, PHK)