Kogon, Eugen M.

Geb. 2.2. 1903 in München, gest. 24.12. 1987 in Königstein/Taunus (BRD). Journalist, Redakteur, Soziologe, Politikwissenschaftler.

Kogon wuchs nach dem Tod seiner (jüdischen) Mutter zunächst bei Pflegeeltern und danach in einem katholischen Internat auf. Nach dem Studium der Nationalökonomie und Soziologie kam er nach 1927 nach Wien, wo er mit einer Arbeit über Faschismus und Korporativstaat seine Promotion (bei O. Spann) abschloss. Zugleich erhielt er die Möglichkeit, an der von Joseph Eberle 1925 begründeten katholischen Zeitschrift Schönere Zukunft mitzuarbeiten, der er, mit Unterbrechungen, bis 1937 verbunden blieb. Ab 1931 war er Mitglied der Landeskommission der Christlichen Arbeiterbewegung Wiens. Als NS-Gegner wurde er erstmals 1936 im Zuge eines Deutschlandaufenthaltes verhaftet und nach dem Anschluss Österreichs 1939 in das KZ Buchenwald verbracht, wo er bis zu dessen Befreiung 1945 verbleiben musste und den inhaftierten SPD-Politiker Kurt Schuhmacher kennenlernte. Die Erfahrungen im KZ verarbeitete er zu einer ersten systematischen Auseinandersetzung mit dem Gewaltsystem des NS: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager (1946, 44. Aufl. 2006).

Materialien und Quellen:

Eintrag von B. Höfer in: Neue Deutsche Biografie. Eintrag von B. Höfer in: K. Adenauer Stiftung.

Christian Linder: Unbequemer Mahner und Menschenfreund. In: Deutschlandfunk, 24.12. 2012.

(PHK, in preparation)