Meisl, Hugo

Geb. 16.11.1881 in Maleschau, Böhmen (heute Malešov, Tschech. Republik); gest. 17. 2. 1937 in Wien. Bankangestellter, Fußballspieler, Schiedsrichter, Sportfunktionär und Sportjournalist, Trainer, Zeitungsgründer.

H. Meisl war das älteste von sechs Kindern einer jüdischen Kaufmannsfamilie; obwohl deutscher Muttersprache besuchte er tschechische Schulen bis er 1893 nach Wien, wohin seine Eltern 1895 übersiedelten, auf eine Handelsschule kam. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier und erhielt 1918 das Heimatrecht in Wien. Neben seinem Beruf als Bankangestellter interessierte er sich für den Fußballsport, wurde bereits 1904 Vorstandsmitglied des First Vienna Football Club und war 1910/11 einer der Mitbegründer des Wiener Amateur-Sportvereins (später: Austria Wien), zählte also zu den Pionieren der Fußballgeschichte. Zur selben Zeit wirkte er schon als Verbandskapitän des österreichischen Fußballverbandes und der Nationalmannschaft und betätigte sich daneben als Journalist im Sportbereich. Seinen Bemühungen verdankte Österreich schon vor dem Weltkrieg Gastspiele englischer Mannschaften in Wien. Nach 1919 betreute er bis zu seinem Tod die Nationalmannschaft, führte sie zum ‚Wunderteam‘ Anfang der 1930er Jahre und war österreichischer Vertreter bei der FIFA. Politisch stand er der Sozialdemokratie nahe, was sich in seiner Funktionärstätigkeit nicht unmittelbar niederschlug, und wohnte im Karl Marx-Hof.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf Wiengeschichte.Wiki;

Andreas Hafer, Wolfgang Hafer: Hugo Meisl oder: die Erfindung des modernen Fußballs. Göttingen 2007.

(in preparation)