Neugröschel, Max [Naygreshl, Mendl]
Geb. 9.2. 1903 in Neu-Sandec (Galizien, k.k. Österreich-Ungarn, heute: Nowy Sancz, Polen), gest. 8.2.1965 in New York. Anwalt, Jiddischist, Schriftsteller.
Neugröschel besuchte zuerst den Cheder in seiner Geburtsstadt sowie polnische Schulen, bevor er 1914, im Zuge des Weltkrieges nach Wien kam und dort die Reifeprüfung ablegte, um danach Rechtswissenschaften zu studieren. 1929 schloss er dieses mit einer Promotion ab. Doch bereits ab 1920 veröffentlichte er in jidd. linksgerichteten Zeitungen, bewegte sich in den 1920er Jahren auch im Umfeld der Poale Zion-Bewegung. 1924 erschien sein erster (schmaler) Gedichtband In svartsn malkhes (Im schwarzen Königreich). 1928 fungierte er als Herausgeber der Wiener Monatszs. Yidish, ab 1934 als Leiter der Wiener Abteilung des Jiddischen Wissenschaftl. Instituts (Hauptsitz: Wilna). Bereits 1936 legte er die Bestandsaufnahme Kleyne antologye fun der yidisher lirik in galitsye 1897–1935 vor. 1938 von der Gestapo inhaftiert und nach Dachau bzw. Buchenwald verbracht, gelang es ihm im Februar 1939 freizukommen und mit seiner Familie über Brasilien 1941 in die USA zu emigrieren.
Materialien und Quellen:
Eintrag von Leyb Vaserman (engl.) im: Leksikon fun der Nayer Yidisher Literatur;
Thomas Soxberger: Revolution am Donaukanal. Jiddische Kultur und Publizistik in Wien 1904 bis 1938. Wien 2013, S. 186-188;
(in preparation)

