Oberkofler, Joseph Georg

Geb.: 17.4. 1889 in St. Johann (Tirol/heute: Südtirol, Italien), gest. 12. 11. 1962 in Innsbruck. Jurist, Redakteur, Schriftsteller.

Oberkofler wuchs als als ältestes von neun Kindern in einer tief katholischen Bauernfamilie auf und fühlte sich anfangs zum Priester berufen. Während seiner Gymnasialzeit in Brixen entdeckte er für sich jedoch die Welt der Literatur und fing an zu schreiben, zunächst Lyrik, die er dem Herausgeber der Zeitschrift Der Brenner, Ludwig v. Ficker, übermittelte, der auch zwei Gedichte in seiner Zs. veröffentlichte. 1914 meldete er sich als Freiwilliger, wurde aber alsbald in der Betreuung von russischen Kriegsgefangenen eingesetzt. Nach Kriegsende, für ihn traumatishc, auch wegen des Verlusts von Südtirol, empfunden als gewaltsame Abspaltung seiner Heimat, studierte er in Innsbruck Rechtswissenschaft, das er 1922 abschloss. Danach schlug er jedoch nicht die juristische Laufbahn ein, sondern fing an, bei der Zeitung Der Tiroler als Redakteur zu arbeiten und 1923 im katholischen Tyrolia-Verlag als Lektor. Bereits 1922 war auch ein erster Roman erschienen, dem 1926 der Heimatroman Sebastian und Leiblied folgte sowie 1927 der Lyrikband Triumph der Heimat folgte. Damit zeichnete sich immer stärker eine Zuwendung zu einem bäuerlich-nationalistischen Blick auf die Wirklichkeit ab, alsbald zur Blut- und Boden-Ideologie. Diese war 1938 mit dem Roman Das Stierhorn vollzogen; Oberkofler reihte sich freudig ins NS-Bekenntnisbuch ein, trat der NSDAP bei und feierte mit dem nächsten Roman Der Bannwald (1939), befördert durch den vom NS propagandistisch hochpositionierten W. Raabe-Preis einen großen Erfolg.

Materialien und Quellen:

Eintrag in: Lexikon Literatur in Tirol

(PHK, work in progress)