Ley (Ley Piscator), Maria
eigentl.: Czada, Friederike, Flora, geb. am 1.8.1898 in Wien – gest. 14.10. 1999 in New York; Tänzerin, Tanzpädagogin, Choreografin, (Stumm)Filmschauspielerin, Regisseurin, Schriftstellerin.
Die Tochter des aus Ungarn stammenden Stadtbaumeisters Edmund v. Czada und der Pianistin Frederike Brunswick de Corrompa, die 1919 ihren Vornamen von Loe auf Maria änderte (NWJ, 22.11.1919, 8), absolvierte in Wien ihre Tanzausbildung mit klassischer Ausrichtung und trat bereits im selben Jahr über die Konzertagentur Guttmann sowohl in Wien als auch Prag mit bedeutendem Erfolg in Erscheinung. 1920 wirkte sie auch im Film Gefesselt (Veritas) mit, 1921 in zwei weiteren Veritas-Produktionen wie z.B. im „Filmroman“ Herzen im Sturm. Im selben Jahr erlebte sie auch ihren internationalen Durchbruch im Zuge einer Tournee nach Holland und anschließendem Engagement an den Berliner Kammerspielen, u.a. mit ihrem Programm Impressions dansées (zur Musik von Ravel, Tschaikowsky und Debussy, inklusive eines vielbeachteten Kostümwechsels auf der Bühne), der u.a. den Musikkritiker der Neuen Freien Presse, Josef Reitler, anlässlich der Wiener Premiere jenes Programms tief beeindruckte (NFP, 28. 11.1921, 2). In Wien selbst tanzte sie vorwiegend im Rahmen der Urania-Tanzabende, aber auch im Großen und Kleinen Konzerthaussaal. Im Zuge eines Einakter-Benefiz-Abends im Carltheater im Juni 1921 (mit Stücken bzw. Szenen von Auernheimer, Schnitzler, Blumenthal u.a.) steuerte Ley Tanzeinlagen bei (NFP, 22.6. 1921, 8). Im März 1923 trat sie schließlich in der Doppelrolle Tänzerin und Schauspieler in der Komödie Gentz und Fanny Eisler von Jakob Wassermanngeb. am 10.3.1873 in Fürth b. Nürnberg – gest. am 1.1.1934 in Altaussee, Steiermark; Schriftsteller, Essayist Aus:... im Akademie-Theater auf, eine Hommage an ihre Vorgängerin, die sie auch als Vorbild ansah (NFP, 17.3.1922, 7), im August in der Reinhardt-Inszenierung von Molieres Der eingebildete Kranke bei den Salzburger Festspielen, was ihr zusätzliches Renomée eintrug (SW, 16.8.1923, 5).
Materialien und Quellen:
Eintrag auf: Exilarte. Zentrum für verfolgte Musik: hier.
K.M.: Fanni-Eißler-Abend. In: Wiener Morgenzeitung, 25.3.1922, S. 8-9;
(PHK, in Vorbereitung)