Fejos, Paul
Geb. 24.1.1897 in Budapest als Pal F.; gest. 23.4. 1963 in New York. Drehbuchautor, Filmregisseur, Exilant
Nach der Rückkehr aus dem Weltkrieg, in dem Fejos als Sanitätssoldat diente, begann er 1918 seine Laufbahn als Spielfilmregisseur in Ungarn, wo er einige Filme realisieren konnte. Nebenbei schloss F. 1921 erfolgreich sein Studium der Medizin ab. Im Oktober 1923 emigrierte Fejos wegen der unsicheren politischen Lage unter Miklós Horthy über Wien, Berlin und Paris nach New York und danach nach Los Angeles. Sein erstes US-Drehbuch verfasste er für Land of the Lawless; 1928 folgte sein US-Regiedebüt mit dem Drama The Last Moment. Die in Rückblenden erzählte Geschichte eines Selbstmörders kam aufgrund ihres stringenten Aufbaus und der unprätentiösen Bildsprache bei der Kritik gut an. Auch der poetische Stummfilm Lonesome (1928; dt.: Zwei junge Herzen: 1929) für die Universal Pictures wurde gut aufgenommen. In Österreich hieß der Film Ringelspiel. Feierabend zweier Menschen. Für die Tonspur komponierte u.a. Fritz Löhner-BedaGeb. 24.6.1883 in Wildenschwert/ Ústí na Orlicí (Ostböhmen, k.k. Österreich-Ungarn) als Friedrich (gerufen: Beda) L... ein Lied. Nach Rückschlägen in der Übergangszeit vom Stumm- zum Tonfilm setzte Fejos 1931 mit wenig Fortüne seine Regietätigkeit in Frankreich und 1932 in Ungarn und Deutschland fort. Dabei stieß v.a. sein „etwas düster[er]“ Film Menschen hinter Gittern, für den W. Hasenclever und E. Toller die Dialoge verfassten, und der im Februar 1932 seine Österreich-Premier hatte, auf Zustimmung in der Kritik. 1933 war er in Österreich tätig, zuerst mit der Tonfilmlegende Marie, und danach erzielte er mit Sonnenstrahl, einem sozialkritischen wie urban-poetischen Film, ebenfalls einen vielbeachteten Erfolg bei der Kritik, aber weit weniger beim Publikum. Daraufhin wandte er sich für die Nordisk Film dem Dokumentarfilm zu und kehrte 1941 nach einer Südamerika-Doku in die USA zurück.
Materialien und Quellen:
Ankündigung der Premiere von Menschen hinter Gittern. In: Wiener Allgem. Ztg., 19.2. 1932, S. 8; F. Porgesgeb. am 14.7.1890 in Wien - gest. am 24.1.1978 in Hollywood (USA); Schriftsteller, Drehbuchautor, Filmkritiker, Regisseu... über Fejos‘ Menschen hinter Gittern. In: Der Tag, 23.2.1932, S. 4; P. Fejos: Mein Weg bis Wien. In: Moderne Welt H. 12/1933, S. 22-23; F. Rosenfeldgeb. am 5.12.1902 in Wien – gest. am 27.12.1987 in Sussex (GB); Journalist, Film- und Literaturkritiker Ps.: Frie...: Die Legende von der Magd. ‚Marie‘, ein Tonfilm von Paul Fejos. In: AZ, 30.3.1933, S. 6; F. Porges über die ‚Tonfilmlegende‘ Marie. In: Der Wiener Tag, 1.4. 1933, S. 9; F. Rosenfeld: Arbeitslose im Sonnenschein. ‚Sonnenstrahl‘ – Regie P. Fejos. In: AZ, 17. 12. 1933, S. 17; Besprechung von Sonnenstrahl. In: Österreichische Filmzeitung, 23.12.1933, S. 3;
(PHK, in Vorbereitung)