Einträge von litkultadmin

Alfred Polgar: Theater (zu B. Brechts Baal)

[…] „Baal“. Mit Baal, dramatische Biographie in dreizehn Bil­dern von Bertolt Brecht, wurde Sonntag vormittags das „Theater des Neuen“ von den Schauspielern der Josefstadt unter Führung von Herbert Waniek eröffnet. Zur Eröffnung spielten die Spieler — denen es mit dem neuen Theater Ernst, ist — eine kleine Szene, in der sie sich über diesen Ernst […]

Fritz Rosenfeld: Die Stadt wartet. Tanzdrama von Gertrud Kraus

von Gertrud Kraus ersteht eine geträumte Stadt, eine Stadt, die nicht körperhaft ist, eine Vision aus Rhythmus und Gebärde. Die Menschen, die diese Stadt be­wohnen, die die Seele dieser Stadt bilden, sind voll Sehnsucht, voll Glücksverlangen, voll Frei­heitshunger; es ist eine Stadt gequälter, in die Tretmühle des Alltags gespannter Arbeitsmenschen, die ihren Erlöser erwartet. Der […]

Felix Salten: … Er kann nicht anders.

Ernst Tollers „Hoppla, wir leben!“ im Raimundtheater. Zwei Kinder stehen vor dem Arbeiter Karl Thomas. Sie find halbwüchsig beide, der Knabe wie das Mädchenm und sie sind ahnungslos. Vom Krieg wissen sie nur die ruhmreichen Schlachten, die sie in der Schule lernen müssen. Da erzählt ihnen Karl Thomas ein Erlebnis aus dem Schützengraben, enthüllt ihnen […]

Hanns Saßmann: Premiere: Ferdinand Bruckner: Elisabeth von England.

Schauspiel in fünf Akten. I. Das Problem Ferdinand Bruckner. In Wallensteins Lager finden sich die vier Verszeilen: Ein Hauptmann, den ein anderer erstach,Ließ mir ein paar glückliche Würfel nach,Die will ich heute einmal probieren,Ob sie die alte Kraft noch führen. Wenn ein noch so routinierter Schiller-Rezitator auf diese vier belanglosen Verszeilen trifft, beginnt er stets […]

Leo Perry: Zauberberg Wien

Leo Perry [ ]: Zauberberg Wien (1932) Ein gewisser Thomas Mann, von dem die glänzend informierte „Dötz“ kürzlich gelegentlich eines scharfen Angriffes behaup­tete, er wäre ein Namensvetter von Heinrich Mann, den jedoch die übrige Mitwelt als den Dichter der Buddenbrooks, des Zauberbergs und der herrlichen Novelle Der Tod in Venedig verehrt, weilte dieser Tage in […]

Moritz Scheyer: Gas. Schauspiel in fünf Akten von Georg Kaiser

Das ist die Grundstimmung unsrer entblättert sterbenden Gegenwart und unsrer zerbrochenen Zukunft: Explosion, Schiffbruch überall. Die Menschheit an den zerfressenden, giftigen Gasen ihrer Lügen gescheitert. Und unsre Nachkommen werden es machen, wie wir es gemacht haben. Der Menschheit schlechtes Gedächtnis ist ihr Segen und ihr Fluch zugleich. Die Menschheit hat ungeheure Fortschritte aufzuweisen: das Gas […]

Alpheus [= Carl Colbert]: Die „Maschinenstürmer“. (1923)

Alpheus [= Carl Colbert]: Die „Maschinenstürmer“. (1923) Wir müssen kämpfen, weil wir Menschen sind. Schweigen wir, so sind wir Tiere, die sich stumm ins Joch beugen. In späteren Zeiten, wenn Geschichte nicht länger im Dienste der Mächtigen, sondern ehrlich geschrieben werden wird – sie kommen, diese Zeiten! –  wird sie berichten, daß die Deutschen einen […]

David J. Bach: Das Problem der Arbeit (Zu G. Kaisers Drama „Gas“.)

Die Industrie ist bis an einen äußersten Punkt vor­geschritten. Ein Gas, als stärkste Energiequelle entdeckt, wird in einer einzigen Fabrik erzeugt, um von hier aus die gesamte Industrie zu versorgen. Und diese einzige Fabrik wird in Scherben geschmettert, Hunderte von Menschenleibern, Proletarier­leibern, mit ihr, durch eine Explosion. Die Formel, nach der das Gas erzeugt wird, […]

David Bach: Kampf der Welten. Bruckners Elisabeth von England im Deutschen Volkstheater.

David Bach: Kampf der Welten. Bruckners Elisabeth von England im Deutschen Volkstheater (1930) Zwang einer historischen Notwendigkeit be­stimmt schon die Elisabeth in Schillers Maria Stuart. Die Heldin freilich ist die schottische Maria, nicht die englische Elisabeth. Die ist nur Gegenspielerin, allerdings eine von großem For­mat. Aber merkwürdig genug, seit zwanzig Jahren gilt den Tragödinnen Elisabeth […]

Ludwig Ullmann: Ferdinand Bruckner gegen die Götter.

„Timon“ – Uraufführung im Burgtheater Gesinnung gegen Geist? Es ist doch so. Ferdinand Bruckner weiß vermutlich warum. Und er schreibt bezaubernd gegen sich selbst. Denn es ist des Dichters Gesinnung, die sogar mit den olympischen Göttern an­bindet. Sind es nur die olympischen Götter? Hat man im Burgtheater nicht vielleicht zu flüchtig gelesen? Das ist doch […]