Einträge von litkultadmin

Richard Schmitz: Der Katholikentag und die soziale Frage

Richard Schmitz: Der Katholikentag und die soziale Frage (1925) Der dritte Katholikentag des Wiener Erzbistums ist unter das Zeichen der sozialen Frage gestellt. Kaum eine andere Tagung ist würdiger und geeigneter, die Probleme der Gesellschaftsreform zu erörtern; denn wer sollte und könnte mit mehr Recht als eine Tagung gläubiger Katholiken die moderne Gesellschaft an ihre […]

Maximilian Schreier: Uns allen gehört die Republik und deshalb…!

Uns allen gehört die Republik und deshalb…! (1927) Die Republik begeht heute ihren neunten Geburtstag. Nicht mit großen Festen, Glocken­geläute, Chorälen, wie dies bei so feierlichen Anlässen sonst üblich ist. Der Feiertag ist vom Staat diktiert, aber die heilige Friedens- und Feststimmung ist noch nicht in die Herzen aller gedrungen. Die Republik ist da, der […]

Kurt Sonnenfeld: Ein Gruß an Friedrich Adler

                Die Revolution ist in vollem Gange. Ein fluchwürdiges, verrottetes System stürzt krachend zusammen und man kann nur inbrünstig hoffen, daß nicht auch Unschuldige unter seinen Trümmern begraben werden mögen. Eine beispiellose Gewaltherrschaft hochgeborener Nullen, die ihre politische und militärische Unfähigkeit durch Brutalität zu verdecken suchten, hat das mißhandelte und getretene Volk aufs äußerste verbittert, […]

Stefan Zweig: Bilanz des Jahres

: Bilanz des Jahres (1920) (Ein Brief an Henri Barbusse) Stefan Zweig, der in Salzburg als deutscher Botschafter Romain Rollands wirkt, erzählt in dieser höchst melancholischen Rückschau, wie viele Blütenträume der „Revolution, der Intellek­tuellen“ nicht gereift sind. Ach, wo sind sie alle hin, die Räte der geistigen Arbeiter, die deutschen Gruppen der Clarté, und wie […]

Moriz Benedikt: Anschluß oder Zollvereinigung.

N.N. [M. Benedikt]: Anschluß oder Zollvereinigung. Präsident Seitz in einem Gespräche. (1918) Präsident Seitz ist nach der deutschösterreichischen Verfassung für die Politik des Landes nicht verantwortlich. Die Staatssekretäre haben für sie einzustehen. Die politischen Aussprüche eines Präsidenten haben nur die Bedeutung, die seiner Würde zukommt. Die Präsidenten vertreten den Staatsrat nach außen und gegenüber anderen […]

N.N.: Der Dadaismus.

N.N.: Der Dadaismus (1918)             „Eine neue literarische Schule, verkündet von Tristan Tzara, macht in Zürich viel Lärm. Auf einen ‚künstlerischen Abend‘, den das Oberhaupt der neuen Schule veranstaltete, erfuhr man, daß der Dadaismus im Jahre 1916 geschaffen wurde und daß sein Ziel im Literarischen und Künstlerischen die reine Abstraktion sei. Die Dadaisten folgen den […]

Friedrich Austerlitz: Das Fest der ewig Gestrigen.

N.N. [Austerlitz]: Das Fest der ewig Gestrigen. (1925) Festgottesdienste, Festversammlungen, Festzüge, Glockengeläute und Paradeaufmärsche, mit Gelehr­samkeit aufgeputzte Jesuitenvorträge und die Reden der unvermeidlichen Kardinal Piffl, Fürstbischof Hefter und des Altkanzlers Seipel, der, seit er uns nicht mehr regiert, täglich in Reden niederplätschert, unerbittlicher und wasserhältiger als unser ver­regneter Juni — kurz Wien hat wieder einmal […]

N.N.: Die Anschlußkundgebung in der Sängerhalle.

N.N.[Leitartikel]: Die Anschlußkundgebung in der Sängerhalle. (1928) Ansprache des Obmanns des Deutschen Sängerbundes. Bei der gestrigen Anschlußkundgebung in der Sängerhalle hielt der Präsident des Deutschen Sängerbundes Rechtsanwalt Friedrich List (Berlin) die nachstehende Rede: „Deutsche Sänger, die ihr gekommen seid nach den Worten des deutschen Liedes: „Von der Maas bis an die Memel,Von der Etsch bis […]

Max Milrath: Tanz

M[ax] M[ilrath]: Tanz (1924) Die Hochflut an Tänzerinnen, die die letzten Jahre heraufbeschworen haben, schwillt noch immer an. Kaum ein Abend, an dem nicht in irgendeinem Konzertsaal getanzt wird. Aber man muß nicht unwillig, nicht ungeduldig werden, ob dieser Massenerzeugung an Gliederverrenkungen, an Grimassen und an Fingerspitzenscherzen. Sie werden schon wieder verschwinden und bleiben wird, […]

Emil Kläger: Das Tanzdrama. Aus einem Gespräch mit Gertrud Bodenwieser.

N.N.[E. Kläger]: Das Tanzdrama. Aus einem Gespräch mit Gertrud Bodenwieser (1924) Originalbericht des NWJ, 30.1.1924, S. 7 Wort und Gebärde — die beiden Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen. Sie ergänzen sich, aber wenn die Gebärde des Wortes entraten muß, wirkte sie bisher nicht restlos. Der Stumme, der sich notgedrungen der Zeichensprache bedient, erweckt, weil man ihn schwer […]