Breslauer, Karl, Hans

Geb. 2.6. 1888 in Wien, gest. 15. 4. 1965 in Salzburg. Drehbuchautor, Filmregisseur, Schauspieler, Schriftsteller; NSDAP-Mitglied seit 1940.

Breslauer, Sohn eines Kaffeehausbesitzers, begann als Schauspieler an deutschen Bühnen bereits vor 1910 aufzutreten. Zum Film dürfte er zwischen 1910 und 1914, u.a. über Drehbucharbeiten gekommen sein, erste Regie(mit)arbeiten folgten bald und ab 1918 übernahm er, u.a. für die Sascha-Film, eigenständige Regien, bis zu seiner wohl bekanntesten, der Verfilmung der Bettauer Romanvorlage Die Stadt ohne Juden (1922) im Jahr 1924 insgesamt etwa zwanzig. 1921 war er u.a. auch Generaldirektor bei der Mondial Film (Wien). 1925 war Breslauer noch im Filmalmanach vertreten, doch sind bis 1930 keine weiteren Filme nachgewiesen. Erst wieder Ende Juli 1935 wird eine neue Filmdrehbucharbeit, gemeinsam mit Ida Jenbach, in der Österr. Filmzeitung angezeigt, eine Tonfilmfassung des O du lieber Augustin-Stummfilms. Am 4.5.1937 sendet Radio Wien sein Hörspiel Die goldene Dose. Nach dem Anschluss vom März 1938 wird Breslauer für die NS-Publizistik tätig: sein erster Beitrag erscheint bereits am 15.3. 1938 im NS-Telegraf, S. 5, weitere folgen in den Zeitungen Deutsches Echo oder im gleichgeschalteten Kleinen Blatt sowie im Wiener Magazin.

Materialien und Quellen:

Filmankündigung Das Gewissen des Anderen. In: Kinematographische Rundschau, 29.12.1917, S. 119;

H.K. Breslauer: Der Bastard oder Mein Kind ist das nicht! In: Filmwelt, H. 29/1923, S. 13-14 (über Rivalität zwischen Filmautor und Filmregisseur): F. P[orges]: Die Stadt ohne Juden. In: Filmwelt H. 14/15/1924, S. 6-7.

H.K. Breslauer: Häusliche Idylle. In: Der Tag, 23.6. 1935, S. 21.

DVD-Verfilmung von Die Stadt ohne Juden: https://www.hoanzl.at/119-die-stadt-ohne-juden-hans-karl-breslauer.html; Cover-Plakat (Original 1924): https://www.imdb.com/title/tt0016392/mediaviewer/rm108476928/ Trailer zum Film: hier.

Sabine Weber: Die Stadt ohne Juden. Ein Stummfilm, vielschichtig neu vertont von Olga Neumann. In: Deutschlandfunk, 13.7. 2020.

(PHK, in preparation)