Eysler, Edmund (Salomon)

Geb. 12.3.1874 in Hernals (Wien), gest. 4. 10. 1949 in Wien.

Der aus einer assimilierten jüd. Bankierfamilie stammende Eysler fing mit sechs Jahren an, Klavier zu spielen, bevor er, nach vielen Privatstunden 1890 in das Konservatorium aufgenommen wurde und u.a. bei Anton Door u. Johann N. Fuchs studierte. Seine künstlerische Laufbahn begann er im Salon von von Bertha v. Suttner, wo er Sängerinnen am Klavier begleitete. 1898 ehelichte er Poldi Allnoch, trat aus der IKG aus und zum Katholizismus über; 1901 erhielt er eine Stelle als Kapellmeister. Er komponierte zunächst Kammermusik und Klavierstücke sowie die Oper Fest auf Solhaug und das Ballett Schlaraffenland. Seinen Durchbruch erlebte er 1903 mit der Operette Bruder Straubinger, der rund 60 weitere folgen sollten, darunter, ebenfalls erfolgreich, 1910 Der unsterbliche Lump (am Wiener Bürgertheater, zu dem Felix Dörmann das Libretto verfasste) sowie 1913 Der lachende Ehemann, der bis 1921 über 1700 Aufführungen erreichte. In den 1920er Jahren kamen nur mehr drei Operetten hinzu, darunter 1927 mit Die gold’ne Meisterin (Libretto von Julius Brammer u. Alfred Grünwald) wieder eine hocherfolgreiche. 1933 wurden seine Kompositionen in NS-Deutschland verboten; er selbst konnte jedoch den Krieg weitgehend unbehelligt in Wien überstehen.

Materialien und Quellen:

Eintrag von M. Kornberger/B. Boisits auf ÖML; Eintrag auf Geschichtewikiwien; Eintrag auf: Operettenlexikon; Eintrag auf: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit.

Martin Trageser: Millionen Herzen im Dreivierteltakt. Die Komponisten des Zeitalters der „Silbernen Operette“. Würzburg: K &N 2020, S. 111-120.

(PHK, work in progress)