Toman, Karl

Geb. 2.1. 1884 in Wien, gest. 5.2. 1950 in der UdSSR (Gulag). Journalist, Herausgeber, Politiker.

Toman, der aus einer Arbeiterfamilie kam, arbeitete bis 1914 als Sekretär der Goldschmiedegewerkschaft. Im Ersten Weltkrieg geriet er in russische Gefangenschaft und näherte sich 1917/18 den Bolschewiki an, wo er bald Funktionen übernahm, bevor er zur Jahreswende 1918/19 nach Wien zurückkehren konnte. Dort schloss er sich der KPÖ an und übernahm gem. mit Franz Koritschoner die Herausgabe der Zeitung Die soziale Revolution, von der jedoch nur einige Nummern erschienen. Danach übernahm er die Hg. der Wiener Ausgabe der Roten Fahne bis 1924. Er galt dem rechten bzw. pragmatischen Flügel angehörig, verstrickte sich mehrmals in die parteiinternen Richtungskämpfe und wurde mehrmals ausgeschlossen. 1928 wurde er Sekretär der Roten Gewerschaftsinternationale (Profitern) mit Sitz in Moskau, geriet aber 1931 unter Verdacht korrupten Wirtschaftens und musste diese Stelle aufgeben. Wieder in Österreich wurde er1932 endgültig aus der KPÖ ausgeschlossen und wechselte bis 1934 in Sozialdemokr. Partei, wo er sich bei den Revolutionären Sozialisten positionierte und nach dem Feb. 1934 auch im Lager Wöllersdorf bis 1935 inhaftiert war. Über die Zeit im Austrofaschismus ist wenig bekannt; nach dem Anschluss beantragte er die Aufnahme in die NSDAP, die ihm mit 1.1. 1941 gewährt wurde. Nach dem Krieg wurde er von den sowjetischen Besatzungsbehörden verhaftet und in einen Gulag verbracht.

Materialien und Quellen:

(in preparation)