Meller, Rose (Ps. Frank Maar)
31. 3. 1902 in Budapest, gest. 11.10. 1960 in Budapest; Schrifstellerin,Chemikerin, Emigrantin und Remigrantin.
R. M. kam infolge der Niederwerfung der Ungarischen Räterepublik und des nachfolgenden Terrors Anfang 1920 nach Wien, wo sie zunächst ein agrarwissenschaftliches Studium begann, aber wieder fallen ließ zugunsten des Studiums der Chemie in Göttingen, das sie mit einer Promotion abschloss. Danach arbeitete sie (kurz) am serotherapeutischen Institut der Universität Wien und anschließend in einem Labor der Wiener Arbeiterkrankenkasse. Seit Ende der 1920er Jahre österr. Staatsbürgerin begann sie um 1930 erste Texte zu veröffentlichen, etwa den Roman Frau auf der Flucht (1931) und das kriegskritisch-ironische sowie hocherfolgreiche Schauspiel Leutnant Komma, das monatelang gespielt, kontrovers besprochen und im Winter 1932-33 ebenso erfolgreich wiederaufgenommen wurde und über die Wiener Aufführungen auch in Budapest und Berlin (Jänner 1933) beachtliche Resonanz erzielte. 1933 wurde M. von einem Nationalsozialisten im Zuge eines Giftanschlags erheblich verletzt; im nachfolgenden Prozess zeigte sich bereits die beginnende Unterwanderung der Justiz, als nicht der Attentäter sondern sie selbst (wegen übler Nachrede) verurteilt wurde. Darauf hin entschloss sie sich, Österreich zu verlassen und emigrierte zuerst nach Frankreich, kehrte jedoch nach wenigen Monaten in ihre Geburtsstadt Budapest zurück.
Eintrag auf biografiA; Eintrag auf: Theodor Kramer Gesellschaft;
Das Burgtheaterstudio spielt einen unbekannten Autor [zu: Leutnant Komma]. In: Die Stunde, 10. 10. 1931, S. 6; N.N.: Leutnant Komma als zeitlose Satire. In: Wiener Allgem. Zeitung, 13. 10. 1931, S 6; O.M. Fontanageb. am 13.4.1889 in Wien – gest. am 4.5.1969 in Wien; Schriftsteller, Kritiker, Journalist, Herausgeber Das Port...: Burgtheater Studio im Akademietheater: Leutnant Komma. In: Der Tag, 14. 10. 1929, S. 8; Der [!] Burgtheaterstudio-Autor bekennt sich… Gespräch mit Dr. Rosie Maar-Meller. In: Die Stunde, 14. 10. 1931, S. 4; R. A[uernheimer]: Ein Lustspielerfolg: Lt. Komma von F. Maar. In: NFP, 14. 10. 1931, S. 1-3; B.[recka]: Leutnant Komma. In: Reichspost, 14.10. 1931, S. 10; N.N.: Burgtheater-Studio: Leutnant Komma. In: Ostdeutsche Rundschau, 14. 10. 1931, S. 9; M. Scheyer: Leutnant Komma. In: Neues Wr. Tagblatt, 14.10.1931, S. 9; D.B[ach]: Lust am Theater. In: AZGegr. 1889, verboten 1934, illegal 1934-1938, 1938 verboten, neugegr. 1945, eingestellt 1991 Aus: Arbeiter-Zeitung, 12...., 15. 10. 1931, S. 9; R. Huallageb. am 22.10.1900 in Wien – gest. am 10.5.1969 in Wien; Journalist, Feuilletonist Aus: Der Tag, 1.1.1926, S. 9 Ps.: ...: UA von „Die Weiber von Zoinsdorf“. In: Der Tag, 3.9. 1932, S. 8;
Der Prozeß gegen die Schriftstellerin Dr. R. Meller. In Pester Lloyd, 19.5.1933, S. 17;
(PHK, in preparation)