Einträge von litkultadmin

Felix Salten: Fräulein Else

Atemlos fieberhaft saust das Tempo der neuen Novelle von Schnitzler. Während man sie liest, wird man gleich zu Anfang in fieberhafte Spannung entzündet, wird bis ans Ende in atemloser Teilnahme mitgerissen. Die Geschichte, das Schicksal eines jungen Wiener Mädchens aus „guter Familie“. Der Vater, Advokat, hat Mündelgelder unterschlagen. Die Tochter soll ihn vor der Schande […]

Fritz Rosenfeld: Das Dritte Reich im Roman. Lion Feuchtwanger: „Die Geschwister Oppenheim“

             Der Dichter des Jud Süß und der Häßlichen Herzogin, Lion Feuchtwanger, hat als erster die Fratze des braunen Fascismus in einem Epos nachgezeichnet: dem Roman Erfolg, der ihm den bittersten, blutigen Haß der Hakenkreuzler zuzog und ihn zwang, beim Aus­bruch der großen Barbarei Deutschland zu verlassen. Als Erfolg geschrieben wurde, terrorisierten die SA.-Banden nur […]

Fritz Rosenfeld: Rudolf Brunngraber: Karl und das 20. Jahrhundert

Die Lebensgeschichte Karl Lackners. Eines Wiener Arbeiterkindes, eines Menschen dieser Zeit, der im Krieg dem Vaterland diente, in der Inflation die verschiedensten Berufe hatte, abgebaut wurde, hungerte, einer Dirne Zuhäl­terdienste leistete und schließlich aus dem Ge­fühl der tiefsten Trostlosigkeit seinem Leben selbst ein Ende machte, beginnt nicht mit der Geburt, auch nicht mit der Schilderung […]

Edwin Rollett: Neue Romane (Colerus u.a.)

In Zeiten sozialen Tiefstandes blüht immer die Mystik, wendet sich der Menschengeist von der Gegenwart ab und sucht Zuflucht in Fernen oder phantastischen Ländern und Zeiten. Wohl noch selten hat der Wegzeiger der Literatur so entschieden von der Gegenwart weggewiesen, wie jetzt in der Nachfolge der großen Welterschütterung des Krieges. Der Realismus der Literatur hat […]

Rudolf Olden: Egon Erwin Kisch, der Reporter

Der rasende Reporter heißt ein neuer Band von 300 Seiten und enthält Berichte des Reporters Kisch. Warum „rasend“? Da das Buch kein Vorwort enthält, aus dem ich die Erklärung abschreiben könnte, so weiß ich es nicht. Dieser Reporter ist, scheint mir, gar nicht durch irgend welche besondere Raserei, Geschwindigkeit, Eile belastet. Er ist ein langsamer, […]

Hermann Menkes: Neue Romane

: Neue Romane (1920) Trotz der Abgeschlossenheit, in der wir leben, ist in unserer Zeit das Interesse für fremde Kulturen, Länder und Völker in verstärkter Weise wach geworden. Während des Krieges sind die Maler und Zeichner nach Polen, Rußland und in den Orient gekommen und haben da in einem farbigeren und volkstümlicheren Leben ihrer Kunst […]

Rudolf Jeremias Kreutz: Robert Hohlbaum: Die deutsche Passion.

Der Epiker Robert Hohlbaum ist eine stete Hoffnung, die unaufhaltsam nach Erfüllung drängt. In jedem seiner Bücher spürt man gleichsam ein tiefes, leidenschaftliches Atemholen: fleißig trainierte, geschmeidige, wenn auch nicht athletische Kraft strafft sich zum Sprung nach dem Erfolg. In jedem seiner Romane sind Ansätze zum Erzähler großen Stils, in jedem aber auch drohen Grenzen, […]

Otto Koenig: Neue Romane und Erzählungen. (F. Werfel: Der Abituriententag, B. Brehm: Der lachende Gott)

Der neue Roman Der Abituriententag von Franz Werfel (Paul-Zsolnay-Verlag. Wien) zählt zu den stärksten epischen Werken der Gegenwartsdichtung. Er ist die Geschichte einer Jugendschuld. Durch die Erinnerungen, die einer der üblichen Zusammenkünfte ehemaliger Maturakameraden, ein sogenannter „Abiturrententag“. weckt, wird auch das Er­innern an den Mitschüler Adler, einen Ver­schollenen, einen Abgesunkenen der Klasse, lebendig; der Untersuchungsrichter […]

Rudolf Holzer: Neue Romane (H. Mann – Wassermann – Stehr)

Rudolf Holzer: Neue Romane (H. Mann – Wassermann – Stehr) (1919) In nicht großen Abständen sind in letzter Zeit drei umfangreiche Romane erschienen, die, abgesehen von ihrer ästhetischen Bedeutung, wahrhaftig Spiegelungen und Dokumente der gegenwärtigen Zeit sind. Der künftige Kultur- und Literaturhistoriker wird aus ihnen einst unsere Geistesverfassung, unser menschliches Sein in diesen Tagen, unseren […]

E. Guglia: Neue Romane

E. Guglia: Neue Romane (1919) Thaddäus Rittner kennt man bis jetzt nur als Dramatiker. Er hat zwar einen Band Novellen veröffentlicht, aber das ist schon zwanzig Jahre her und vergessen. Dagegen sind seine Erfolge auf dem Theater, nicht zwar rauschende, aber tiefgehende, in frischer Erinnerung, sie reichen bis in die neueste Zeit. Das wird seinem […]