Einträge von litkultadmin

Ernst Fischer: Ungeduld der Jugend

: Ungeduld der Jugend (1931) Aus einem demnächst im Verlag Hetz und Komp. erscheinenden Buch „Krise der Jugend“.              Von Jahr zu Jahr wächst in der Jugend das Gefühl, daß alles Bestehende versagt hat, daß alle Parolen, die man ihr gibt, Betrug und Schwindel sind. Was bis zum Zusammenbruch einer Welt im Trommelfeuer des Krieges, […]

Lajos Kassák: An die Künstler dieser aller Länder! (1920)

: An die Künstler dieser aller Länder! Die in ihren Gedanken unverstandenen, in ihren Handlungen allein handelnden Künstler einer Klasse, die sich zum Menschentum erlösen will, rufen wir mit brüderlichen Worten an. Höret uns! Aus unseren Stimmen empören sich blutfarbene Frage- und Rufzeichen und was sich davon zum Sinn verdichtet, ist unser unwandelbarer Glaube an […]

Kurt Münzer: Diktatur der Jugend (1927)

Kurt Münzer: Diktatur der Jugend Die folgenden Ausführungen Kurt Münzers stehen sicherlich nicht in Widerspruch mit den Bestrebungen, die eine stärkere Heranziehung und Förderung des wirklichen jungen Talents beinhalten. Altern – einmal fast die Sehnsucht der Verständigen, selbst der Stürmischen – altern, also ernten, überblicken, resümieren: heut ist es Gespenst geworden. Die Frauen, einst ihren […]

Frida Rubiner: Die Kunst dem Volke – durch die Revolution (1926)

Frida Rubiner: Die Kunst dem Volke – durch die Revolution              In den »Erinnerungen an Lenin«, die uns Clara Zetkin übermittelt hat, spricht Lenin auch über die Kunst in Sowjetrußland. Dabei spricht er folgende Sätze aus: „Das Erwachen, die Betätigung von Kräften, die Sowjetrußland eine neue Kunst und Kultur schaffen wollen, ist gut. Das stürmische […]

Ludwig Meidner: An alle Künstler. Dichter. Musiker

Ludwig Meidner: An alle Künstler. Dichter. Musiker Damit wir uns nicht mehr vor dem Firmament zu schämen haben, müssen wir uns endlich aufmachen und mithelfen, daß eine gerechte Ordnung in Staat und Gesellschaft eingesetzt werde.              Wir Künstler und Dichter müssen da in erster Reihe mittun.              Es darf keine Ausbeuter und Ausgebeuteten mehr geben! […]

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Max Brod: Die Generation des Krieges

Max Brod: Die Generation des Krieges (1928) 1918, 1928 – wir befinden uns in Erinnerungsluft, die durch das Dezimalsystem bestimmt wird. Die Frage, welche Generation durch den Krieg am meisten gelitten hat, drängt sich inmitten verschiedenartiger Jubiläen und Reminiszenzen auf. Das Schlimmste hat zweifellos die Reihe von Jahrgängen erlebt, die im Feuer gestanden ist. Viel […]

W [Victor Wittner?]: Valuta und Prostitution

W [Victor Wittner? ]: Valuta und Prostitution. (1920) Wer mit Sorge in die Zukunft unseres Vaterlandes blickt, den mag die wirtschaftliche Not, die auf uns lastet, fast noch weniger beängstigen als der sittliche Niedergang der Wiener Gesellschaft, der sich mit trauriger Offenkundigkeit vollzieht. Die Angehörigen der Wiener Mittelschichten wissen insgesamt, daß sie nicht leben können […]

Gisela Berger: Die Schicksallosen (1920)

Gisela Berger: Die Schicksallosen.              Zu den vielen Tausenden wandeln sie heute umher, die Peter Schlemihle im weltpsychologischen Sinn, die gleichsam keinen Schatten des Schicksals werfen. Ein ganzer generationaler Typus der letzten Neuzeit ist dies, der durch das Leben hinirrt, hingaukelt, sinnlos, planlos, grundlos, glücklos, leidlos, charakterlos – und schicksallos. Eine Art von Larven- und […]

Paul Szende: Der Schieber als Sinnbild der heutigen Wirtschaftsordnung (1922)

Paul Szende: Der Schieber als Sinnbild der heutigen Wirtschaftsordnung.              Der Schieber ist ein Kriegsprodukt und verdankt sein Dasein der Warenknappheit. Er überdauerte den Zusammenbruch, die Revolution und Gegenrevolution, trug zuletzt einen glänzenden Sieg über die bolschewikische Theorie in Rußland davon. Er behauptet sich trotz Verachtung, Schlagworten und Gesetzen überall. Was sind die geistigen Fähigkeiten […]

Stefan Großmann: Sprung nach Wien (1923)

: Sprung nach Wien Nachdem man einen Tag im Eisenbahnwagen verbracht hat, wird man in Passau aus dem Kupee getrieben, die ganze Herde der Reisenden muß auf der Treppe der Überquerung des Bahnhofs eine Stunde lang, mit Koffern und Taschen, frierend hocken. Oben wird der Stall durch eine Kette abgesperrt, die ein Schutzmann von Zeit […]