Einträge von litkultadmin

Walther Rode: Alte Reiche, neue Reiche (1923)

Walther Rode: Alte Reiche, neue Reiche.              Da erscheint, niemand weiß woher, in einer fremden Stadt ein Mann, der sich eine Herrschaftswohnung mietet, ein glänzendes Bureau in einer Hauptstraße. Um ihn herum entsteht sofort Rummel und Geschäft; er verdient viel und gibt noch viel mehr aus. Eines Tages aber verschwindet der Mann ebenso plötzlich wie […]

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Alfred Polgar: Wiener Sommer (1924)

: Wiener Sommer. Die Börse ist lustlos und die Menschen sind es mit ihr. Sie vermissen nicht nur ihren Besitz, sondern auch den Nervenreiz, den sie auf der schwingenden Schaukel der Kurse empfanden. Und leiden schon die Armen sehr darunter, kein Geld zu haben, so ist das den Reichen ganz unerträglich. Also geht jetzt eine […]

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Arnold Höllriegel: Metaphysik der Roulette (1924)

: Metaphysik der Roulette.              Das feine Klirren gemünzten Goldes ist in meinen Erinnerungsträumen nicht zu trennen vom Bilde Monte Carlos. In den gedämpften Glanz dieser fast feierlichen  und erhabenen Säle eintretend, hörte man sonst, durch das ganz leise Raumen der Menge hindurch, über dem Pianissimo geflüsterter Leidenschaft dieses Klingling der Schwarzen Messe, diesen goldenen […]

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Johannes Urzidil: Freiheit (Wien bei Nacht) (1924)

Johannes Urzidil: Freiheit (Wien bei Nacht)              Viele junge Männer gehen am Abend durch die Straßen der Stadt, mit einer Banknote in der Tasche, nicht so groß, daß man mir ihr übermütig werden könnte, aber ausreichend, um zwischen mannigfachen Genüssen die Wahl zu lassen. Vielleicht genügt sie, ein Abendessen in einem mittleren Restaurant zu bestreiten, […]

Robert Neumann: Tollwut an der Börse. (Auszug aus: Sintflut) (1929)

{glossary-ignore]Robert Neumann[/glossary-ignore]: Tollwut an der Börse. (Auszug aus: Sintflut) Die Riesenkrache an der New-Yorker und der Londoner Börse erinnern an eine Börsenszene aus Robert Neumanns erstem Werk, dem Inflationsroman „Sintflut“. Diese Szene, die ein packendes Bild des verrückten Börsenfiebers gibt, bringen wir nachstehend mit Erlaubnis des Verlages J. Engelhorns Nachf. zum Abdruck.              Ein Diener […]

Hugo Glaser: Väter und Söhne (1920)

Hugo Glaser: Väter und Söhne Die Psychoanalyse wurde, wie Freud, ihr Schöpfer, sagt, aus der ärztlichen Not geboren; sie entsprang dem Bedürfnis, nervös Kranken zu helfen, denen Ruhe, Wasserheilmethoden und Elektrizität keine Linderung bringen konnten. Aber diese Aufgabe, eine ärztliche Technik zu sein, suchte sie von vornherein dadurch zu erfüllen, daß sie sich auf die Aufdehnung […]

Bertha Pauli: Jugend von heute (1924)

Bertha Pauli: Jugend von heute.              „Sechs Pagen und sechs Mädchen, weiß gekleidet, mit rosenroten Leibchen, mit Schleifen und wirklichen Rosen verziert, tanzen herein und gruppieren sich zu beiden Seiten der Tür. Dann hüpft die Jugend herein, weißes Trikot, rosenrote Weste, am Kragen mit Rosen garniert, grünem Frack, dreieckigen Hut mit Rosenschleife. Das Beinkleid mit […]

Ernst Lothar: Väter und Töchter. Ein Prozeß (1926)

: Väter und Töchter. Ein Prozeß.              Gottlob, um die Vatermörder ist es still und das Wort wieder geworden, was es war: ein Kragenname. Jene militanten Söhne, die noch vor kurzem zahlende Zuschauer zu ihren häuslichen Kalamitäten luden, indem sie diese zu Dramen machten und das Tischtuch zwischen sich und den Vätern zerschnitten, nachdem sie […]

Paul Stefan: Sensation einer französischen Kunstausstellung (1938)

P. Stf. [= Paul Stefan]: Sensation einer französischen Kunstausstellung. Heute wird in der Galerie Würthle eine Ausstellung zeitgenössischer französischer Kunst durch den französischen Gesandten feierlich eröffnet werden, die auf viele gewiß mit der Vehemenz einer Sensation wirken wird. Es handelt sich um nichts Geringeres als um eine Zusammenfassung aller oder doch der wichtigsten in dem […]