Einträge von litkultadmin

Julius Korngold: Operntheater. („Jonny spielt auf“ von Ernst Krenek) (1928)

            „Es gibt immerhin auch heute noch einige charakterlose Bühnenleiter, die lieber auf dieses Schauspiel verzichten, als sich von der Schmutzwelle der „Jonny“-Hausse ihr kulturellen Zwecken geweihtes Haus verunreinigen zu lassen.“ So stand es kürzlich in einer namhaften deutschen Musikzeitung zu lesen. Baron Frankenstein, der Intendant der Münchner Staatsoper, ist ein solcher charakterfester Bühnenleiter. Nicht […]

Oskar Jellinek: Epilog vor der Aufführung des „Reigen“ (1921)

Oskar Jellinek: Epilog vor der Aufführung des „Reigen“             In den Kammerspielen des Deutschen Volkstheaters soll dieser Tage Artur Schnitzlers „Leutnant Gustl“ zur Aufführung gelangen … Oder der „Reigen“? Der Monolog oder die Dialoge? Gleichgültig. Beides ist unaufführbar.             Man kann natürlich auf der Bühne ein Paar auftreten lassen, das irgendein Gespräch führt. Man kann […]

Anna Lesznai: Die Melodie der Dekorationen (1925)

: Die Melodie der Dekorationen Die Helfer der „Gildenen Pawe“ an der Arbeit. Man schreibt mir vor, der Teufel soll rosafarbene Kleider haben… Nicht etwa, weil im Jüdischen Rosa die Farbe des Bösen ist; sondern man hat beim Partiewarenhändler eine große Menge rosa Silk wohlfeil erhalten. Und bei der ›Gildenen Pawe‹ muß gespart werden! Talent […]

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Hans Liebstoeckl: Das Theater in der Republik (1925)

: Das Theater in der Republik Für das Theater ist die Festlegung der republikanischen Staatsform von einiger Bedeutung gewesen. Ohne politische Dinge erörtern zu wollen, kann man hier wohl davon sprechen, denn der republikanische Gedanke einhält ja gleichsam den Begriff der Meinungsfreiheit in sich, und es ist gewiß, daß Presse und Bühne ohne ein weitgehendes […]

Rudolf Lothar: Der Dadaismus (1918)

: Der Dadaismus Kubismus? Längst überwundener Standpunkt. Futurismus? Kunst von vorgestern, beinahe schon Philistergeschmack. Wir stehen schon viel weiter. Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag. Es sind die Ufer einer neuentdeckten Märcheninsel, und die Sonne, die sie bescheint, ist nicht etwa die gute, alte, brave, goldgelbe Sonne, sondern ist grün oder blau oder violett. […]

M. Feichtlbauer: Abrechnung mit der deutschen Modeliteratur (1931)

M. Feichtlbauer (Salzburg): Abrechnung mit der deutschen Modeliteratur Forst de Battaglias Buch „Der Kampf mit dem Drachen“. Abrechnung mit der deutschen Modeliteratur.1 Forst de Battaglias Buch „Der Kampf mit dem Drachen“. Von Studienrat Prof. M. Feichtlbauer (Salzburg).     Schon im fünften Kapitel seines Buches „Der Kampf mit dem Drachen“ stellt Forst de Battaglia den kläglichen […]

Leo Lania: Dichter für das revolutionäre Proletariat (1925)

Dichter für das revolutionäre Proletariat Emile Zola von Max Herrmann (Neiße). Verlag  Die Aktion, Berlin. Martin Andersen Nexö. Bornholmer Novellen.  I .H. W. Dietz-Verlag, Berlin. Arno Holz. Phantasus (In Einzelausgaben).  I. H. W. Dietz-Verlag, Berlin. Heinrich Zille von Adolf Behne. Verlag Neue Kunsthandlung, Berlin.      Max Herrmann (Neiße) unternimmt den begrüßenswerten Versuch, eine proletarische Literaturgeschichte […]

Otto Neurath: Absage an Spengler (1921)

Die Wirkung von Spenglers „Untergang des Abendlandes“ ist in Österreich nicht so verderblich wie in Deutschland. Der feuilletonistische Geist des Österreichers ist zwar natürlich auch durch die Theorie, die Spengler heute nicht mehr als pessimistisch gelten lassen will, angezogen worden, aber die Vorteile seiner Nachteile haben sich doch bewährt: der wienerische Skeptizismus leistete einer tieferen […]

Leo Kofler: Sozialistische Unterhaltung und Kultur (1931)

Leo Kofler: Sozialistische Unterhaltung und Kultur In einer Diskussion über das Tanzen in der Jugendbewegung sind Gedanken ausgesprochen worden, die festzuhalten im folgenden versucht werden soll. Der Drang nach Neugestaltung der Welt hat die Jugendbewegung geschaffen. Mag sie zuerst in ihren bürgerlichen Formen bloß verneinend gewesen sein, so ist sie als proletarische Jugendbewegung bestrebt, ihr […]

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Felix Salten: „Ein großer amerikanischer Erzähler.” Theodor Dreiser (1928)

: „Ein großer amerikanischer Erzähler.” Theodor Dreiser. Leute, die ihn persönlich kennen, schildern Theodor Dreiser als einen gar nicht frohen, ja als einen grämlichen, unwirschen Mann. Und nach dem Erscheinen seiner Bücher, die der Paul-Zsolnay-Verlag in die deutsche Sprachgemeinschaft eingeführt hat, wurden einige beachtenswerte Stimmen laut, die erklärten, Dreiser sei eigentlich kein Dichter. Er selbst […]