Gloriette Verlag

Gegründet Ende 1920 (Eintrag in das Wiener Handelsregister vom 30.12. 1920) durch vier Gesellschafter, von denen Leo Schidrowitz bis 1923 die Geschäftsführung ausübte. Nach ihm übernahm Otto Klement die Geschäftsführung und den Verlag, der freilich 1924 seine Tätigkeit im Zuge der Währungs- und Inflationsturbulenzen einstellte, aber erst 1929 aus dem Handelsregister gelöscht wurde.

Der Verlag zeichnete sich einerseits durch graphisch ansprechende Buch- und Covergestaltungen aus, andererseits durch ein akzentuiertes Programm. Unter den wichtigsten Autorinnen und Autoren zählten bis 1924 Hugo Bettauer, von dem fünf Romane bei Gloriette erschienen, darunter seine erfolgreichen wie wegweisenden Die Stadt ohne Juden (1922, 10. Aufl. 1924) und Die freudlose Gasse (1923) sowie Lina Loos, die dort ihr Schauspiel Mutter (1921) und den Band Die Entjungferung der Welt (1923) in bibliophiler Aufmachung veröffentlichte. Ferner erschien 1923 auch der Band von Anita Berber Die Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase. Die Vertretung dieser (und auch anderer Autoren) übernahm ab 1924 vorwiegend der Löwit-Verlag.

Materialien, Literatur und Quellen:

Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte. Online zum Gloriette-Verlag: hier.

(PHK)