Einträge von litkultadmin

V. Eggeling, R. Hausmann: Zweite präsentistische Deklaration

V. Eggeling, R. Hausmann: Zweite präsentistische Deklaration (1923) Gerichtet an die internationalen Konstruktivisten              Im ersten präsentistischen Manifest erklärten wir den Aspekt einer Welt, die real ist, eine Synthese des Geistes und der Materie. Wir streben wieder nach der Konformität mit dem mechanischen Arbeitsprozeß. Wir fordern die Erweiterung und Eroberung aller unserer Sinne; wir werden […]

Ludwig Kassák: Bildarchitektur

: Bildarchitektur (1922)              Bewegung ist Leben. Die ewige Bewegung des Lebens ist mit der ewigen Neuerzeugung und Erhaltung des Gleichgewichtes gleichbedeutend. Denn das ewig bewegliche Leben bedeutet letzten Endes nicht die Mannigfaltigkeit der Bewegung, sondern den Zustand einer aus der konstruktiven Bewegung der Weltkräfte sich ergebenden, immer neuen, mithin unendlichen Stabilität. Jede lebendige Konstruktion […]

Otto Groß: Orientierung der Geistigen

Otto Groß: Orientierung der Geistigen (1919)              Unmeßbar allgemein ist das dunkle und drängende Ahnen, erstickend beschränkt das klare Begreifen der Urgründe und Erfüllung des großen Geschehens, das kommen soll. Die schönste neue Erscheinung, die im Bereich extremst gerichteter revolutionärer Gruppierung erblüht, das fortan unverlierbare Erleben tiefsten Einssein und nicht mehr lösbare Waffenbrüderschaft der Proletarier […]

Friedrich Lorenz: Gibt es revolutionäre Kunst?

Friedrich Lorenz: Gibt es revolutionäre Kunst? (1932)              Seit jeher ist es der größte Kummer der Sozialisten in allen Ländern, daß der revolutionäre Elan des Jahres 1918 zwar Throne stürzen, Wirtschaftsgebiete zerreißen und uralte Kulturtraditionen vernichten konnte, aber nicht imstande war, Kunst zu schaffen, Künstler zu inspirieren.              Es gibt natürlich Künstler, die eingeschriebene Mitglieder […]

Max Adler: Neue Menschen. Gedanken über sozialistische Erziehung

: Neue Menschen. Gedanken über sozialistische Erziehung (1924) […]              Und nun begreifen wir es und erkennen aus tiefstem Grunde, warum Erziehung und Bildung nicht neutral sein können. Alle Erziehung und Bildung, welcher Art und welchen Inhalts immer sie sein mögen, will jedenfalls für das Leben tüchtig machen, ja dieses vollkommener gestalten. Aber dieses // […]

Robert Müller: Die neue Erregung.

Im Wesen der zeitläufigen Erregung liegt der unduldsame Trieb nach Vereinfachung. Man sucht nach klassischer Lebensführung. Der Mensch schüttelt wieder einmal alles ab, um sein Lebenshaus von Grund auf neu zu bauen, sich in die Mitte zu stellen und die Dinge nach dem Mittelpunkt seiner – Sternbewußtheit zu ordnen, ohne dem Dingzwang zu dienen. Was […]

Robert Müller: Bilanz des Aktivismus

             Der Aktivismus hat natürlich keine Saison. Als praktisches Ressort unseres modernen Geisteslebens, zu dem er sich seit Jahren herausgewachsen hat, ist er aber an den Rhythmus des allgemeinen Geschäftsgangs angeschlossen und hat mit ihm die Cäsuren, Abschnitte, Pausen und Kulminationen gemeinsam. Es ist also nur geschäftstechnisch zu verstehen, wenn wir mitteilen, daß ein Arbeitsjahr […]

Alfred Polgar: Dada

: Dada. (= Teil 2 des Artikels: Ein paar Tage in Berlin) (1919)              Den Dadaisten gehörte meine große Zuneigung. Sie schienen mir der Schrei und Geste gewordene Widerspruch gegen bürgerliche Vernunft und Vernünftigkeit. Sie pfiffen den gigantischen Unsinn des Lebens aus und selbst das „befreiende Gelächter“ noch verlachten sie. Sie setzten dem scheußlich-behaglichen Kulturbau […]

Günther Hirschel-Protsch: Konstruktivismus und Dynamik

Günther Hirschel-Protsch (Hirspro): Konstruktivismus und Dynamik (1925)              Konstruktivismus ist die formale Ausdrucksweise körperlicher Starre nach logischen Gesetzmäßigkeiten. Dynamik ist das Prinzip bewegter Ruhe in der Übertragung von Raum auf Zeit, Fläche auf Raum, Fläche auf Zeit. Der Zusammenhang von Konstruktivismus und Dynamik ist nur durch Vitalität, Rotation und Mechanik lösbar. Sonst bleiben der Raum, […]

René Fülop-Miller: „Dividuum“, der Massenmensch

René Fülop-Miller: „Dividuum“, der Massenmensch (1923)              Die neuen Lebensformen des kollektiven Menschen in Sowjetrußland sind unmittelbar aus dem sozialen Kampfe hervorgegangen. Dank einer straff organisierten Kollektivität wurde die für unerschütterlich gehaltene Zarenmacht gestürzt, sind die früher Unterdrückten zur herrschenden Klasse geworden. So ist es natürlich, daß sich das ganze Streben und Sehnen der zur […]