Einträge von litkultadmin

Paul Stefan: Zehn Jahre Ravag

P. Stf [Stefan]: Zehn Jahre Ravag (1934) Radio Wien feiert in diesen Wochen mit berechtigtem Stolz den Ablauf des ersten und wohl entscheidenden Jahrzehnts. Nur wenige Männer waren vor dieser Zeit großzügig genug, nicht verächtlich zu lachen, wenn ihnen die Möglichkeiten drahtloser Übertragung dargelegt wurden. Man muß da sogleich den Generaldirektor Czeija nennen, der nicht […]

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Karl Maria Grimme: Die Kunst in unserer Zeit

Karl Maria Grimme: Die Kunst in unserer Zeit (1930)                            Zur derzeitigen Ausstellung im Wiener Künstlerhaus              Wir können uns die Tatsache, nicht verhehlen, daß die bildende Kunst heute im Bewußtsein der Allgemeinheit nur von geringer Bedeutung ist. Fragen der Kunst berühren innerlich nur einen sehr kleinen Kreis von Menschen, sie belangen nur die Künstler […]

Hans Markowitz: Die soziale Bedeutung der Kunst

Hans Markowitz: Die soziale Bedeutung der Kunst (1927) Es ist sehr zu begrüßen, daß Hans Tietze das Thema „Sozialismus und moderne Kunst“ im Dezemberheft des „Kampfes“ zur Diskussion gestellt hat. Die Wichtigkeit, die Probleme zu erörtern, die es in sich begreift, wird in der Regel unterschätzt, weil man die Kunst im allgemeinen zwar für einen […]

Berta Zuckerkandl: Eine Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in Wien

Eine soeben ins Leben getretene Vereinigung ist seit langen Jahren der Stagnation das erste begrüßenswerte Zeichen wiedererwachter europäischer Gesinnung und neuerstandener nationaler Pflichtbesinnung. Denn solche Polarität der Ziele zeichnet jede echte, wahre Förderung bildender Kunst aus. Sie muß ihre Aufgabe darin erblicken, durch die Heranziehung aller bedeutenden Erscheinungen, die jenseits der vaterländischen Grenzen wirken, jene […]

Anton Hanak: Ein Kunstbeirat für Wien

Anton Hanak: Ein Kunstbeirat für Wien (1923) Der Stadt Wien kann wohl niemand den Vorwurf machen, daß sie nicht in allen künstlerischen Fragen den hohen Rat der Künstler angerufen und befolgt hat.              Es ist in den letzten, sagen wir fünfundzwanzig Jahren sicherlich kein öffentliches Bauwerk oder Denkmal errichtet worden, das nicht von den Künstlern […]

Oskar Maurus Fontana: Vertrustung der Wiener Theater

: Vertrustung der Wiener Theater (1921) Sicher, daß die heutige Form des Theaters eine absterbende ist, daß wir ihre Agonie mitmachen, in der allerdings Jahrzehnte wie Augenblicke zählen. Ebenso sicher, daß keine neue Theaterform bisher erschien, die Dauer hatte oder umfassend war. Eine jede beschränkte sich auf einen Teil, auf einen Ausschnitt des großen Fragenkreises: […]

Joseph Gregor: Republik und Theater

Joseph Gregor: Republik und Theater (1919)              Es ist kein Zweifel mehr: Unser Leben hat sich geändert. Der schwerfällige Wiener denkt dabei zunächst an den bitteren Unterschied der Kost von einst und jetzt und kämpft einen harten Kampf, jede seiner Gewohnheiten in die sogenannte neue Zeit hinüberzuretten. Es wird aber nicht dabei bleiben. Die Einstellung […]

Anton Böhm: Die neue Jugend in der Volksgemeinschaft

Anton Böhm: Die neue Jugend in der Volksgemeinschaft (1931)              Die Jugend ist nicht die Erfüllung des Lebens. Jene Bereiche der Reife liegen noch vor ihr, in denen sich die tiefsten Erlebnisse des Daseins erschließen. Sie ist erst im Anstieg zum Gipfel der Kraft und der Klarheit.  Das Jugendalter kann daher nicht die vollkommenste Epoche […]

Paul Federn: Die vaterlose Gesellschaft

Paul Federn: Die vaterlose Gesellschaft. Wien 1919              Nun wissen wir aus der Analyse der Schicksale Einzelner, daß unbewußte Bindungen dann entwurzelt werden, wenn sie den alten unbewußten Wunsch, der sie geschaffen hat, nicht mehr erfüllen. Dann aber verliert all das Wert und Macht, worauf die unbewußte Bindung übertragen worden. Eine solche Loslösung erfolgt mit […]

Kurt Sonnenfeld: Streber von heute.

: Streber von heute. (1921) Beim Umsturz dachte man sich das sehr einfach: der Adel wird abgeschafft, Ordensauszeichnungen werden nicht mehr verliehen, folglich hört alle Streberei auf. Aber die menschliche Natur läßt sich nicht von heute auf morgen umkrempeln. Und die Streber, die seit jeher gewohnt waren, ihre Laufbahn auf dem Bauch zurückzulegen, rutschen auch […]