Einträge von litkultadmin

Hugo Glaser: Die Kaiserin der Liebe

Hugo Glaser: Die Kaiserin der Liebe (Über A. J. Koenig: Der heilige Palast) (1922) Der griechische Geschichtschreiber Prokopius von Cäsaren gibt in seinen Memorien ein geradezu er­schreckendes Bild von der Lasterhaftigkeit der Kaiserin Theodora, die an der Seite Justinians, des oströmischen Kaisers, in Byzanz herrschte. Die jüngere Geschichtsforschung, die zur Beurteilung dieser Zeit, des sechsten […]

Ernst Fischer: Ein Mann ohne Eigenschaften. Ein Roman von Robert Musil

             Endlich einmal, in dem Tumult der nur-aktuellen, nur-lärmenden, nur-marktgängigen Bücher, ertönt die große Symphonie eines Romans, von dem Manne gedichtet, der den Mut hat, nicht für Analphabeten und andere Liebhaber von Kurzgeschichten, Magazinen und „Tempo-Tempo!“- Reportagen, sondern für intelligente Leser zu schreiben. Das ist allerhand; denn von hundert Schriftstellern verzichten neunundneunzig auf diese schwierigen […]

Karl Federn: Lion Feuchtwangers „Jud Süß“

Karl Federn: Lion Feuchtwangers „Jud Süß“ (1925) Vor hundert Jahren hat Wilhelm Hauff die Geschichte des jüdischen Finanzministers des Herzogs Karl Alexander von Württemberg, Josef Süß Oppenheimer unter dem Titel Jud Süß in einer seiner zartlinigen Novellen behandelt. Unter dem gleichen Titel, dem Namen, mit dem das Volk den glänzenden und verhaßten Mann bezeichnete, hat […]

A.W.: Kurt Sonnenfeld: Eros und der Wahnsinnige. Ein Großstadtroman

A.W.: : Eros und der Wahnsinnige. Ein Großstadtroman. Mit einem Geleitwort von Felix Salten. Bruckners Verbrecher finden hier ihr episches Gegenstück. Nicht nur das Stoffliche, auch das Formale berechtigt den Vergleich. Wie in jenem Drama mehrere Themen parallel geführt werden, so bilden gleichsam drei Novellen den Roman. Die erste klagt den Paragraphen 144 an, die […]

Walter Angel: Ein Roman aus Oesterreichs Frühzeit.

Walter Angel: Ein Roman aus Oesterreichs Frühzeit (1923) (Emil Scholl: Der letzte Herzog) Der historische Roman, durch die gegenwärtigen konjunkturellen Rücksichten, die ein von jeder Bedachtnahme auf Publikumswünsche und Verlegervorsicht völlig unbeschwertes, nur dem Gestaltungswillen dienendes Schaffen fast nicht mehr dulden, noch vernachlässigt, hat in dem Wiener Emil Scholl, der sich bereits in seinen früheren […]

L. Andro: Fräulein Else und Annette

L. Andro [= Therese Rie]: Fräulein Else und Annette (1924) Fräulein Else, die neunzehnjährige Tochter eines Advokaten von Rang, hat jene Erziehung genossen, wie sie in den neunziger Jahren den meisten jungen Mädchen des angesehenen Mittelstandes zuteil wurde: Das Endziel aller Bestrebungen, der eigenen und der elterlichen, war eine möglichst vorteilhafte Heirat, und da der […]

Max Foges: Die Rotte Korahs

: Die Rotte Korahs. Hermann Bahrs neuester Roman (1919)                 Hermann Bahrs neuester Roman ist in Buchausgabe erschienen. Er ist ein Band der Romanserie, die Bahr mit der Rahl begonnen hat, und bildet gewissermaßen die Fortsetzung dieser epischen Schöpfungen, die eine Art Philosophie des Österreichertums darstellen. Die Rotte Korahs ist der fünfte Band in der […]

Ernst Fischer: Aus den Tiefen eines Jahrhunderts

: Aus den Tiefen eines Jahrhunderts (1930)             Folgendes hat sich ereignet: Eine militärische Kommission hat einen Soldaten ausgegraben, der sich tot stellte. Der Militärarzt erklärte den Tachinierer für frontdiensttauglich. Man gab ihm Schnaps zu trinken und nahm ihn mit. Die Nacht war blau und schön. Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte, die Sterne […]

Jakob Fingermann: Die Jüngsten. Bemerkungen zur neuen deutschen Moderne

: Die Jüngsten. Bemerkungen zur neuen deutschen Moderne (1919) In den Achtzigerjahren des verflossenen Jahrhunderts kommt ein kleiner Kaufmann aus dem Osten nach Berlin. Er hat wenig Geld, aber desto mehr Spürsinn und den glühenden Wunsch, Berlin zu erobern. Er versucht sich in verschiedenen Geschäften, die mißlingen, bis ihm eines Tages die entscheidende Idee aufblitzt. […]

Emil Arnold-Holm: Moderne österreichische Lyrik [Mitterer, Zernatto]

Emil Arnold-Holm: Moderne österreichische Lyrik [Mitterer, Zernatto] (1931) Die österreichische Literatur erlebt jetzt in den Alpenländern eine wahrhafte Renaissance. Die neueste Erscheinung ist Guido Zernatto, ein junger Dichter, der für seinen ersten Gedichtband bereits einen Literaturpreis erhielt, eine Billinger verwandte Erscheinung. Er hat jetzt im Verlag Wolfgang Jeß, Dresden, einen neuen Gedichtband Gelobt sei alle […]