Geb. 17.4. 1881 in Wien, gest. 3.5.1932 in Mödling (Niederösterreich); Dramaturg, Schriftsteller, Theaterdirektor.

Materialien und Quellen:

Rede über Österreich (Ausschnitt, Österreichische Mediathek: hier); Raoul Auernheimer: Wildgans gesammelt. In: NFP, 23.11. 1930, S.1-3;

Klaus Kastberger: Sänger und Geiger [Zu Recht vergessen]. In: Volltext 2018; online verfügbar: hier.

(PHK, in Vorbereitung)

Geb. 7.2. 1889 in Schaffa/Šafov/Mähren, k.k. Österreich-Ungarn, heute Tschechische Republik, gest. 16.6. 1946 in Baldock/GB. Journalist, Literaturkritiker, Redakteur, Schriftsteller, Exilant.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf: Linam (Literar. Karte deutschmährischer Autoren, mit Forschungsliteratur bis 2017); Eintrag auf: Jewish Virtual Library: hier.

Weitere Forschungsliteratur und Quellen:

Kurt Krolop: Ludwig Winder. Sein Leben und sein erzählerisches Frühwerk. [ursprüngl. Halle 1967, ungedr.] Olomouc 2015; Peter Becher: Schriftsteller Ludwig Winder. Kafkas Nachfolger im Prager Kreis. In: Deutschlandfunk, 16.6. 2016; Chantal Puech: Ludwig Winder – das Prosawerk. Wege aus der Unmündigkeit – eine Ethik des Handelns und der Pflicht. Würzburg: K & N 2019.

(PHK, in Vorbereitung)

Geb. 20.3. 1890 in Zwickau (k.k. Österreich-Ungarn, Böhmen, heute: Cvíkov, Tschech. Republik), gest. 16.10. 1945 in Graz. Beamter, Abgeordneter (Steirischer Landtag, Nationalrat), Minister, Vorsitzender der Landbund-Partei (1932-33).

Materialien und Quellen:

Eintrag im ÖBL;

Franz Winkler: Die Diktatur in Österreich. Zürich 1935.

Christian Klösch: Zerrieben zwischen Nationalsozialismus und Austrofaschismus: Landbund und Großdeutsche Volkspartei und das Ende der deutschnationalen Mittelparteien am Beispiel von Franz Winkler und Viktor Mittermann. In: Florian Wenninger, Lucile Dreidemy (Hgg.): Das Dollfuß/Schuschnigg-Regime 1933–1938. Vermessung eines Forschungsfeldes. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2013, S. 87-104, bes. S. 93-100.

(PHK, in preparation)

Geb. 1.9. 1895 in Wien, gest. 4.2. 1959 in Wien. (Kultur)Politiker, Publizist, Philosoph, Soziologe, Exilant und Remigrant.

Der aus bürgerlichen Verhältnissen kommende E.K. Winter – der Vater war Jurist und Schriftstellerin, die Mutter, Tochter des Verlegers Gsur und ebenfalls schriftstellerisch tätig – begann nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, den er als als Einjährig Freiwilliger bei den Tiroler Landesschützen mitmachte und wo er E. Dollfuß kennenlernte, an der Universität Wien das Studium der Rechtswissenschaften und Soziologie, u.a. bei Hans Kelsen, Max Adler und Otmar Spann, das er 1922 mit einer Promotion erfolgreich beendete. Bereits in den Gymnasialjahren für die katholische Jugendbewegung rund um Anton Orel tätig, wandte er sich auch nach dem Studium publizistisch-politischer Tätigkeiten in der katholischen Kultur- und Sozialpolitik zu. So trat er ab 1924 in der Leo-Gesellschaft als Vortragender in Erscheinung, aber auch in der stärker national und tendenziell antisemitisch ausgerichteten Zeitschrift Das Neue Reich sowie ab 1925 auch in der von J. Eberle davon abgespaltenen Zs. Schönere Zukunft. 1927 fungierte er, gemeinsam mit dem kathol. Sozialreformer August Maria Knoll, dem Publizisten Alfred Missong und dem Juristen und Publizisten Hans Karl von Zessner-Spitzenberg als Mitbegründer der Vereinigung Katholische Aktion. Über diese versuchte programmatische Vorschläge zu einer zeitgemäßen österreichischen Identität zu formulieren aber auch sich in den Folgejahren als Brückenbauer hin zur Sozialdemokratie zu positionieren, was oft auf Skepsis sowohl in dieser als auch in der Christlichsozialen Partei und Presse stieß. Jedenfalls würdigte die Arbeiter-Zeitung 1928 einen Beitrag Winters über die Wohnbaupolitik des Roten Wien, der zunächst jedoch nicht in Österreich, sondern nur in einer amerikanischen kathol. Zs. erscheinen konnte (1931 schließlich in der Zs. Hochland), wie die AZ sarkastisch festhielt (AZ, 8.10.1928, 5). In jenen Jahren arbeitete Winter auch an einer Habilitationsschrift, die allerdings bereits im Vorfeld scheiterte, jedoch als Buch unter dem Titel Die Sozialmetaphysik der Scholastik (1929) erschien, weil er angeblich nicht bereit war, einen Beitrag in einer deutschnational ausgerichteten Zeitung zu publizieren. Dieser Arbeit folgte 1930 eine weitere über Das Soziologische in der Ideenlehre bei Platon. Im selben Jahr übernahm er auch die Leitung des Gsur-Verlags gem. Eintrag ins Handesregister vom 14.3.1930 (s. Wiener Ztg. 27.3.1930, S. 18), der als einziger im Austrofaschismus auch ‚linke‘ Autor:innen wie Theodor Kramer und Hermynia Zur Mühlen verlegte. 1933 profilierte sich Winter wiederum in der schwierigen Lage nach der Ausschaltung des Parlaments (15.3. 1933) als Brückenbauer, was auch die AZ in einem Leitartikel Der Marxismus und der Staat als vorbildlich anerkannte, um schon bald danach, am 7.9. 1933 in einer Glosse Der Katholizismus am Scheideweg wenig Bereitschaft seitens der Christlichsozialen Parteiführung im Aufbau einer gemeinsamen Abwehrfront gegen Faschismus und Nationalsozialismus trotz des Einsatzes von katholischen Intellektuellen wie Kolnai und Winter erblicken zu können. Denn bereits die erste Nummer der von Winter begründeten Zeitschrift Wiener politische Blätter wurde wegen der darin enthaltenen ‚Offenen Briefe‘ an den Bundespräsidenten, welche für die Rückgängigmachung des Rechtsbruches im Zuge der Parlamentsauflösung plädierten, umgehend konfisziert. Entsprechend überrascht und irritiert reagierte die bereits geflüchtete Sozialdemokr. Parteileitung (und Exil-AZ), als Winter nach der blutigen Niederwerfung des Februaraufstandes das Amt des Wiener Vizebürgermeisters annahm und sich – weitegehend vergeblich – um die Gewinnung der Arbeiterschaft als nun sichtbarer Exponent des Regimes bemühte. Sichtbarer Ausdruck des Widerstands gegen die austrofaschistische Demontage der Volksbildungseinrichtungen war z.B. die (letzte freie) Generalversammlung der VHS Ottakring im Sept. 1934, auf der u.a. E.K. Winter Hausbetretungsverbot erhielt. (AZ, 29.9.1934, S.3)

Materialien und Quellen:

N.N. Ein katholischer Wissenschafter über die die Wiener Wohnbaupolitik. In: AZ, 3.6.1931, S. 9; E. K. Winter: Das österreichische Problem. In: Der österreichische Volkswirt, 5.8. 1933, S. 13-15; N.N.: Demonstrationen. In: AZ, 30. 4. 1934, S. 3; N.N.: Klassenkampf und Einheitsgewerkschaft. In: Der Tag, 19.4. 1934, S. 2.

(PHK, in Vorbereitung)

geb. am 9.1.1870 in Tarnok bei Budapest – gest. am 10.7.1937 in Hollywood; Journalist, Schriftsteller

Wegen schlechter Leistungen nach dem dritten Gymnasium in Wien ausgeschult, absolvierte W. eine Lehre zum Kaufmann und besuchte später Vorlesungen zu Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie (ohne Abschluss). Seine Laufbahn als Journalist begann er beim 1893 gegründeten Neuen Wiener Journal; früh schloss er sich der Sozialdemokratischen Partei an und trat bereits mit 1.1.1895 in die Redaktion der nun täglich erscheinenden Arbeiter-Zeitung(AZ) um Victor Adler ein. W., bald Leiter der Lokalredaktion, sorgte mit v.a. Reportagen aus dem Alltagsleben von Proletariern und Obdachlosen für Aufsehen, die auch in Buchform (u.a. Im dunkelsten Wien 1904, Das goldene Wiener Herz 1908) erschienen. In der Chemnitzer Volksstimme formulierte W. 1914 unter dem Titel Die Lokalredaktion seine journalistische Programmatik, die auch auf Egon Erwin Kisch prägend wirkte.

Nach der ersten Kandidatur für den Gemeinderat 1908 zog W. 1911 für die SDAP in den Reichsrat ein und gehörte der Provisorischen Nationalversammlung 1918/19 an. 1919 wurde er zum Wiener Vizebürgermeister gewählt und wirkte 1919/20 als Vorgänger des das „Rote Wien“ prägende Julius Tandler als Stadtrat für Wohlfahrtswesen. 1923 aus dem Gemeinderat ausgeschieden, war W. 1925-33 Mitglied des Bundesrates. Er gehörte dem Verein Freie Schule ebenso wie den 1908 von Anton Afritsch in Graz begründeten Kinderfreunden an, deren Reichsobmann W. 1917 wurde. Als Stadtrat richtete er in einem Trakt des in den Besitz der Republik übergegangenen Schloss Schönbrunn ein Kinderheim ein und betätigte sich u.a. bei der Gründung des Verlags Jungbrunnen und des Wiener Jugendhilfswerks. 1925 wurde er Obmann der Kinder-Internationale.

Aus: Arbeiter-Zeitung, 1.1.1925, S. 19

Im Wahlkampf 1923 fungierte W. als maßgeblicher Impulsgeber für die Gründung der Frauenzeitschrift Die Unzufriedene, deren Redaktion er führte. Neben W. publizierten dort u.a. auch Rudolf Brunngraber, Adelheid Popp und Marianne Pollak. Im gleichnamigen Verlag erschien die Reihe Wiener Groschenbüchel, in der wie in Die Unzufriedene ausgewählte Reportagen W.s neu abgedruckt wurden. W. verfasste aber auch Essays (u.a. zur Abtreibungsdebatte), Reiseberichte sowie neue Sozialreportagen. 1925/26 reagierte er auf einen Hirtenbrief des Wiener Erzbischofs Friedrich Gustav Piffl, der den Kinderfreunden „einen Mühlstein an den Hals“ wünschte, mit einer Spendenaktion, die in die Gründung von Kinderbibliotheken („Mühlstein-Büchereien“) mündete. Ein Filmprojekt, für das W. 1927 unter dem Titel Spaziergänge oder in der Unterwelt oder die Rose von der Treustraße. Ein Wiener Film ein Drehbuch verfasst hatte, wurde nicht realisiert.

Ab 1930 trat W. sukzessive von seinen Funktionen zurück. Drei Tage nach dem Februarkämpfen 1934 nutzte Winter die Einladung zu einer Vortragsreise in die USA zur Ausreise. Ende 1934 wurde er aus Österreich ausgebürgert. In Amerika schrieb er für die Neue Volks-Zeitung New YorkNew LeaderWorld Tommorow und Jewish Daily Forward, hielt Vorträge, verfasste Drehbücher und gründete mit der Californischen Korrespondenz und der Cosmopolitischen Korrespondenz Nachrichtenagenturen, konnte sich aber finanziell nur schwer über Wasser halten. Nach seinem Tod 1937 wurde er trotz fehlender Ankündigung unter großer Anteilnahme am Evangelischen Friedhof in Wien-Matzleinsdorf begraben.


Werke (Auswahl)

Eine g’sunde Person (Drama, mit Stefan Großmann, 1905), Bettelleut (1906), Soziales Wandern (1911/1925), Was wollen die Schul- und Kinderfreunde? (1923), Das Kind und der Sozialismus (1924), Die Religion der Liebe. Das Tagebuch einer Mutter (1926), Höhlenbewohner in Wien. Sittenbilder aus der Luegerzeit (1927), Die lebende Mumie – Ein Blick in das Jahr 2025 (utopischer Roman, 1929) [Online verfügbar]

Quellen und Dokumente

Ausgewählte Beiträge M. W.s nach 1918: Was wollen die Kinderfreunde? Eine Vortragsdisposition. In: Bildungsarbeit IX (1922), H. 5, S. 34f., Zwei Frauenschicksale. In: Arbeiter-Zeitung, 24.10.1922, S. 6f., Arbeitslose an der Arbeit. Ein Rundgang durch die Arbeitslosenschulen. In: Arbeiter-Zeitung, 29.1.1924, S. 6, Sarg oder Kerker. In Not und Tod hineingebären. – Die sozialdemokratischen Ärzte gegen den § 144. In: Die Unzufriedene, 7.6.1924, S. 2, Erinnerungstage aus dem Leben der Arbeiter-Zeitung. Und Geschichten, die sich daran knüpfen. In: Arbeiter-Zeitung, 1.1.1925, S. 19f., Zum Tode Hugo Bettauers. In: Die Unzufriedene, 11.4.1925, S. 2f., Ein sozialistischer Kulturbund. In: Die Unzufriedene, 27.2.1926, S. 1f., Unsere Adelheid [Zum 60. Geburtstag Adelheid Popps]. In: Die Unzufriedene: 9.2.1929, S. 1f., Zehn Jahre „Unzufriedene“. In: Die Unzufriedene, 12.11.1933, S. 2f.

N.N.: „Der verdiente, daß man einen Mühlstein an seinen Hals hängte“. In: Die Unzufriedene, 16.1.1926, S. 1f., Adelheid Popp: M. W. 60 Jahre. In: Die Unzufriedene, 4.1.1930, S. 3, Wilhelm Reimer: Kinderbibliotheken. In: Die Unzufriedene, 17.10.1931, S. 3f., N.N.: Genosse M. W. gestorben. In: Arbeiter-Zeitung, 7.8.1937, S. 8.

Verzeichnis aller Beiträge in Die Unzufriedene bei Ariadne.

Teilnachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.

Literatur (Auswahl)

Ulrike Oedl: Winter, Max. In: Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser (Hg.): Lexikon der Österreichischen Exilliteratur. Wien: Deuticke 2000, S. 701-703 [Online verfügbar], Stefan Riesenfellner: Studien zu ausgewählten Sozialreportagen von M. W. Beiträge zu einer Geschichte des Alltags im Österreich der Jahrhundertwende. Diss., Graz 1985, S. R.: Der Sozialreporter. Max Winter im alten Österreich. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1987, Helmut Strutzmann: Wer war Max Winter? In: Max Winter: Das schwarze Wienerherz. Sozialreportagen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Wien: Jungbrunnen 1982, S. 9-26, Anton Tesarek: Max Winter. In: Norbert Leser (Hg.): Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 447-452 [Online verfügbar].

(ME)

geb. am 16.10.1839 in Ulm – gest. am 6.2.1923 in Wien; Schriftsteller, Journalist, Librettist

In Ulm und Stuttgart aufgewachsen, besuchte W. das Evangelisch-Theologische Seminar in Blaubeuren, ehe er in Tübingen Philosophie inskribierte. 1860 zog er nach Paris, brach eine Banklehre dort jedoch rasch ab und widmete sich fortan dem Journalismus. W. verfasste bald Kritiken für verschiedene Pariser Blätter und wurde 1869 Korrespondent der Wiener Neuen Freien Presse(NFP). Nach dem deutsch-französischen Krieg zur Ausreise gezwungen, nahm W. 1872 eine Stelle als Redakteur der NFP in Wien an und konnte sich zusehends als bedeutender bürgerlicher Feuilletonist etablieren. Als Korrespondent wirkte W. u.a. für das Journal de St. Petersbourg, den Figaro und die Breslauer Morgenzeitung. Anfang Februar 1906 trat er nach intensiver Zusammenarbeit, die etwa in der Veröffentlichung eines Buches zu Friedrich Schiller führte, die Nachfolge Ludwig Speidels als Burgtheaterreferent der NFP an.

In seiner journalistischen Tätigkeit positionierte sich W. in seine Kritiken und Feuilletons als Vermittler zwischen deutschsprachiger und französischer Literatur. Ab 1883 mit der Sängerin und Schauspielerin Helene Weinberger verheiratet, engagierte sich W. zunehmend am Theater und verfasste drei Bühnenstücke sowie zahlreiche Opernlibretti, mit Oskar Blumenthal, Gustav Davis, Theodor Herzl und Alois Wohlmuth und vor allem mit Julius Bauer.

In Kriegstagen fungierte W. neben Herausgeber Moriz Benedikt als Sprachrohr der NFP anlässlich ihres fünfzigjährigen Bestehens (siehe NFP, 1.9.1914, S. 8) und konnte seine Bedeutung in der bürgerlichen Öffentlichkeit auch im hohen Alter behaupten. Neuerlich gemeinsam mit Bauer trat W. auch nach dem Ersten Weltkrieg mit zeitkritischen Libretti in Erscheinung, so bei der von der Roten Garde gestörten Aufführung von Der Kongreß tanzt (1918) wie auch bei Der Hofnarr (1920), Die sieben Schwaben und Das Sonntagskind (beide 1922).

W.s Geltung veranschaulichen die ausführlichen Reaktionen auf sein Ableben im Februar 1923. Die NFP veröffentlichte neben umfänglichen Nachrufen ein Schreiben Bundeskanzler Ignaz Seipels, die Wiener Zeitung würdigte W. als prägenden Vertreter des Wiener Feuilletons sowie eine der „besten, erlesensten und verehrtesten Persönlichkeiten des Wiener Schrifttums“ (Wiener Zeitung, 7.2.1923, S. 5). Rudolf Holzer prägte 1926 im Neuen Wiener Journalanlässlich einer von Hermine Cloeter besorgten Auswahlausgabe das Bild W.s als Lehrmeister der bürgerlichen Feuilletonisten zwischen den Kriegen, in einem programmatischen Beitrag in der Vossischen Zeitung adelte Hermann Bahr ähnlich wie Edmund Wengraf als Präsident des Schriftstellerclubs Concordia W. als „letzte[n] Klassiker des Wiener Feuilletons“.


Werke

Musikalische Momente. Geschichten und Erinnerungen (1879), gem. mit Ludwig Speidel (Hg.): Bilder aus der Schillerzeit. Mit ungedruckten Briefen an Schiller (1884).

Quellen und Dokumente

Beiträge H. W.s: Wenn sie einmal sich vergaß … In: Neue Freie Presse, 7.4.1912, S. 1-5, Im fünften Jahr der Ehe. In: Neue Freie Presse, 25.12.1913, S. 1-5, Der junge Heine. In: Neue Freie Presse, 16.6.1914, S. 1-4, Wiener Festtage. In: Neue Freie Presse, 23.5.1920, S. 1-4, Die Flucht vor dem Kinde. In: Neue Freie Presse, 25.12.1921, S. 1-3,

g.f.: H. W. In: Neues Wiener Tagblatt, 7.2.1923, S. 6, H-r: H. W. In: Wiener Zeitung, 7.2.1923, S. 5Raoul Auernheimer: H. W. In: Neue Freie Presse, 8.2.1923, S. 1-3, N.N.: Das Ehrengrab für H. W. Enthüllung des Grabdenkmals von Edmund Hellmer. In: Neue Freie Presse, 31.10.1924, S. 6f., Hermann Bahr: Das Feuilleton. In: Das Unterhaltungsblatt der Vossischen Zeitung, 15.1.1926, Rudolf Holzer: H. W. als Erzieher. In: Neues Wiener Journal, 31.3.1926, S. 3f.

Literatur

Ruth Esterhammer: Kraus über Heine. Mechanismen des literaturkritischen Diskurses im 19. und 20. Jahrhhundert, S. 343 (2005), Peter Leisching: Hugo Wittmann. Prosopographie eines eingewienerten Schwaben pariserischer Prägung. In: Sigurd Paul Scheichl, Wolfgang Duchkowitsch (Hg.): Zeitungen im Fin de siècle, S, 197ff. (1997), Constantin von Wurzbach: Wittmann, Hugo. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 57. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1889, S. 167 [Digitalisat]

Christian Fastl: W., H. Eintrag im Musiklexikon der ÖAW (2001).

(ME)

Geb. 1.3.1896 in Herta (Rumänien), gest. 27.10.1949 in Wien. Kritiker, Redakteur, Schriftsteller, Exilant.

Wittner wuchs als Sohn eines Arztes in einer assimilierten deutschsprachig-jüdischen Familie auf (distanzierte sich später von jeglicher Zuordnung obwohl in seinem amtlichen österr. Dokument die ‚mosaische‘ unter Religionszugehörigkeit eingetragen erschien) und übersiedelte nach absolviertem Gymnasium 1914 nach Wien, um dort ein Medizinstudium aufzunehmen, das er aber nicht beendete. Im selben Jahr 1914 erschien auch sein erster Gedichtband Klüfte, Klagen, Klärungen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der k.k. Armee als Hilfsarzt; nach Kriegsende schlug er sich mit verschiedenen temporären Arbeiten und journalistisch-kritischer Tätigkeit durch. Größere Bekanntheit erlangte er durch den im Berliner Verlag Die Schmiede erschienenen Gedichtband Sprung auf die Straße (1924).

Materialien und Quellen:

Eva Reichmann: Viktor Wittner, ein deutschsprachiger Dichter aus Rumänien. In: Zeitschrift der Germanisten Rumäniens H. 1-2(1997), 191-200;

(PHK, in Arbeit)

Geb. 11.8.1884 in Wien; gest. 28. 1. 1962 in Zollikon, Kanton Zürich, CH. Schauspieler, (Stumm)film-Darsteller, Theaterleiter, Exilant.

Materialien und Quellen:

Eintrag in www.steffi-line.de/wlach (inkl. Filmografie)

Eintrag in: International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Hg. von W. Roeder u. H. A. Strauss, Bd 2,2. München: Saur, 1983, S. 1255.

Kay Weniger: ‚Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …‘. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Hamburg:ACABUS 2011, S. 546 f.

(PHK, in Vorbereitung)

Geb. 18.4.1881 in Wien, gest. 16.8.1963 in New York; Architekt, Designer, Exilant

Oskar Wlach, einer der Protagonisten der „zweiten Wiener Moderne“ der Zwischenkriegszeit, steht wohl zu Unrecht im Schatten seines langjährigen Architektur-Partners Josef Frank. Bevor dieser 1913 zu ihnen hinzustieß, hatten Wlach und Oskar Strnad schon einige Jahren zusammengearbeitet und gemeinsam Projekte realisiert. 1906 schloss er sein Studium an der Technischen Hochschule Wien bei Karl König mit einer Dissertation über die Frührenaissance ab; er war damit einer der ersten Absolventen der Technischen Hochschule, der einen Doktorgrad erhielt.

In Zusammenarbeit mit seinem Studienkollegen Oskar Strnad begann Wlach seine Tätigkeit als freiberuflicher Architekt; gemeinsam realisierten sie erste Häuser. Während des Ersten Weltkriegs realisierte Wlach einige Projekte in Istanbul, wo er, auch noch nach dem Krieg, in der technischen Gruppe des Militärbevollmächtigten arbeitete.
1919 kehrte er nach Wien zurück und heiratete Klari Haynal (geb. Krausz). Mitte der 20er Jahre gründeten Wlach und Frank die Einrichtungsfirma „Haus & Garten“, wobei Wlach die Funktion des Geschäftsführers innehatte. Die erfolgreiche Firma fertigte unzählige Wohnungseinrichtungen und war auch für Entwürfe von Stoffen, Möbeln, Gartenmöbeln und Gartengestaltung bekannt.
Nach 1934, als Frank bereits nach Schweden emigriert war, führte Wlach „Haus & Garten“ alleine weiter ebenso wie seine Arbeit als Architekt. 1938 wurde die Firma arisiert. Wlach und seiner Frau gelang die Flucht in die Schweiz, aus der sie Nach einer Zwischenstation in London 1939 in die USA emigrierten.

Materialien und Quellen:

Biographie siehe: Architekturzentrum Wien – Architektenlexikon: Wlach.

Eintrag J. Frank und O. Wlach unter: Villa Beer.

(PHK)

Geb. 20.4.1862 in Brünn, Kaiserthum Österreich (heute: Brno, Tschech. Republik), gest. 1.5. 1937 in Berlin.

Nationalökonom, Zeitschriften-Herausgeber

Materialien und Quellen:

Hubert Kiesewetter: Julius Wolf 1862–1937. Zwischen Judentum und Nationalsozialismus. Eine wissenschaftliche Biographie. Stuttgart: Steiner 2008.

(PHK, in preparation)