Pisk, Paul

geb. am 16.5.1893 in Wien – gest. am 12.1.1990 in Los Angeles; Komponist, Musikkritiker

Nach dem Studium der Musikwissenschaften, das Pisk 1916 mit einer Promotion bei Guido Adler (1855-1941) abschloss, studierte er 1917-19 als Privatschüler bei Arnold Schönberg und Franz Schreker Komposition. Zugleich wurde er Mitarbeiter der Arbeiter-Zeitung, in der er in der Rubrik Kunst und Wissen regelmäßig neben David J. Bach das zeitgenössische Konzert- und Musikangebot kommentierte; darüber hinaus lieferte er auch Beiträge für die von Hermann Scherchen 1920 gegründete Zeitschrift Melos (Berlin), für die auch Egon Wellesz regelmäßig Beiträge lieferte. Seit 1920 war er gemeinsam mit Paul Stefan Mitherausgeber der renommierten Musikblätter des Anbruch (MdA, bis 1928); 1922 übernahm er die Leitung des Musikprogramms der Volkshochschule Ottakring. P. zählte ferner zu den Gründungsmitgliedern der Internationale Gesellschaft für Neue Musik, die 1922 in Salzburg eingerichtet wurde und das Festspielprogramm begleitete. 1925 brachte die Universal Edition eine erste größere Komposition, das Streichquartett op. 8, heraus. 1930 wurde in London sein erstes Werk im Rahmen einer BBC-Konzertübertragung aufgeführt. 1936 emigrierte P. in die USA, wo er an mehreren Universitäten lehrte: von 1937 bis 1951 an der University of Redlands (CAL), anschließend an der University of Austin (TX) bis 1963 und zuletzt an der Washington University of St Louis bis 1972 (Nachlass).


Quellen und Dokumente

Arbeitersymphoniekonzerte. In: MdA, 4/1922, S. 24f, Die Bühnenwerke von Egon Wellesz. In: MdA, 5/1923, S. 53f, Wiener Musikleben der Gegenwart. In: Melos, 1924, S. 28-31, David J. Bach. In: MdA, 6/1924, S. 378f, Beethoven und unsere Zeit. In: MdA, 9/1927, S. 121, Neue russische Musik. In: MdA, 10/1928, S. 222, Jazz im Konzertsaal. In: AZ, 6.6.1928, S. 10, Goethe als Operettentenor. (Lehars “Friederike” im Johann-Strauß-Theater.). In: AZ, 18.2.1929, S. 8, The book of modern composers. New York 1942.

Nachlass: http://library.wustl.edu/units/music/spec/pisk.html;

Literatur

Hartmut Krones: 120 Jahre Wiener Arbeitersängerbund [Online verfügbar], Hartmut Krones: Anton Webern. Persönlichkeit zwischen Kunst und Politik (1999), 59-60, Soma Morgenstern: Alban Berg und seine Idole: Erinnerungen und Briefe. Hg. von I. Schulte (2009), 15.

Marion Brück: Pisk, Paul Amadeus. In: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 483 f. [Onlinefassung]

(PHK)