Katakombe, die

Von Robert Müller in der Umbruchsphase zwischen Kriegsende und Republikausrufung gegründeter Geheimbund, in dem verschiedene aktivistische (Klein)Gruppen bzw. Persönlichkeiten versammelt waren. Dieser Bund war gedacht als Diskussionsforum bzw. Plattform pazifistischer, (anarcho)sozialistisch-marxistischer Ideen, welche auf eine gesamtgesellschaftliche Veränderung der Verhältnisse und eine kulturell-künstlerische Erneuerung abzielten. Neben R. Müller gehörten ihr an bzw. sympathisierten mit ihr: R.A. Bermann, F. Blei, M. Ermers, A. P. Gütersloh, F. Kobler, J. M. Levy u.a.m. Darüber hinaus verstand sich die Katakombe als Drehscheibe für die Distribution verschiedener ihr nahestehender oder angehörender Zeitschriften wie z.B. Der Anbruch, Daimon, Das Flugblatt, Die Rettung, Strahl u.a.m. Aufgrund politstrategischer aber auch ökonomischer Interessensdifferenzen zerfiel die Gruppe Anfang 1919; an ihre Stelle setzten sich Der Bund der geistig Tätigen sowie die Literaria (der v.a. R. Müller verbunden blieb).

Materialien und Quellen:

A.A. Wallas: Österr. Literatur-, Kultur- und Theaterzeitschriften im Umfeld von Expressionismus, Aktivismus und Zionismus. Hg. von Andrea M. Lauritsch. Wuppertal 2008, S. 65-85.

(PHK, in preparation)