Einträge von litkultadmin

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Friedrich Austerlitz: Ungarn und wir (1919)

N.N. [Friedrich Austerlitz]: Ungarn und wir              Die proletarische Revolution in Ungarn hat ihre besonderen, ihre eigentümlichen Züge. Sie ist nicht so sehr eine Erhebung gegen die Bourgeoisie des eigenen Landes als ein Aufstand gegen die Ententebourgeoisie. Die Entente hat den größten Teil Ungarns an Tschechen, Rumänen und Südslaven verschenkt. Das ungarische Volk lehnt sich […]

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Georg Fröschel: Lob des Spiels (1923)

Georg Fröschel: Lob des Spiels An einem Ast im Tiergarten baumelte ein Erhängter. Als man die Leiche abgeschnitten hatte, fand man in den Taschen des Selbstmörders ein leeres Zigarettenetui aus Holz, ein Portefeuille mit einem Barbetrag von 17 Mark, ein reines, jedoch sehr zerschlissenes Taschentuch mit einer siebenzackigen Krone und einige beschriebene Blätter, die wir […]

Hermann Bahr: Tagebuch: Dada-Almanach (1920)

Hermann Bahr: Tagebuch: Dada-Almanach              7. Oktober. „Dada-Almanach“, im Auftrag des Zentralamtes der deutschen Dada-Bewegung, herausgegeben von Richard Huelsenbeck (Erich Reiß Verlag Berlin). Darob so großes Entsetzen aller Seriösen, daß sogar dem Verleger selber bange wird und er eilends gelobt, es nicht wieder zu tun und bei diesem einen Anfall von Dadaismus bewenden zu lassen. […]

Grete Urbanitzky: Berichte aus der Wirklichkeit (1927)

Grete Urbanitzky: Berichte aus der Wirklichkeit              Reportage, eine in Frankreich und Amerika längst anerkannte Kunstgattung, beginnt nun auch bei uns, besonders seit den Bemühungen von Egon Erwin Kisch, ernst genommen zu werden. Man lernt die schwindelhaft aufgemachten Sensationsberichte gewisser Blätter von den Berichten aus der Wirklichkeit zu unterscheiden, die die Erzeugnisse verantwortungsbewußter Journalisten und […]

Egon Dietrichstein: Bei der Roten Garde (1918)

e.d. [Egon Dietrichstein]: Bei der Roten Garde In der Stiftskaserne.              Im Hofe der Stiftskaserne ist eine Grabschrift der altösterreichischen Tradition erhalten, eine Marmortafel, in die mit Goldlettern folgende Inschrift eingraviert ist: „Kriegs Pflanz Schul aus allerhöchsten Gnaden Ihrer kaiserlichen und königlichen Majestäten Francisci und Maria Theresiae für Adelige der Erblandesjugend Offizieren und Söhne zu […]

Richard Kralik: Unsere Kunststelle (1920)

Richard Kralik: Unsere Kunststelle              Es ist eine für das katholische Leben eminent wichtige Angelegenheit, die wir in ihrer vollen Bedeutsamkeit zu würdigen haben. Unter der Leitung von Hans Brecka, den unsere Leser als Kritiker, Dramaturgen und Dichter („Stiftegger“) sehr wohl kennen, wirkt seit März dieses Jahres die „Kunststelle für christliche Volksbildung“, hervorgegangen aus der […]

Hermann Bahr: Katholische Kunst (1925)

Hermann Bahr: Katholische Kunst Da der Katholizismus in unseren Tagen vor allem an innerer, aber allmählich auch schon an äußerer Kraft überall wächst, entsinnt er sich nun, wenn auch vorderhand nur erst insgeheim, langsam wieder der Bedeutung, die gerade in seinen größten Zeiten die Künste für ihn hatten, und er wieder für sie. Es wird […]

Claire Patek: So sieht die schöne Frau von heute aus (1927)

Claire Patek: So sieht die schöne Frau von heute aus Fotos: Kitty Hoffmann              Seitdem man von den Rubens-Idealen abgekommen ist, hat sich der Geschmack in bezug auf die Frauenschönheit einige Male geändert. Allerdings ist der Übergang nicht kraß vor sich gegangen, sondern milde; man konnte doch nicht alle üppigen Frauenschönheiten plötzlich aus der Welt […]

Ernst Lothar: Der Künstler und der Staat (1928)

Ernst Lothar: Der Künstler und der Staat Wenn man einen mit geistigen oder gar mit schöngeistigen Dingen befaßten Menschen bei uns fragte, ob ihm der Staat etwas bedeute, was er von ihm erwarte, wie er sich ein künftiges Österreich denke; wenn man mit ihm über „Politik“ spräche, dann lächelt der befragte Dichter, Komponist, Maler, Regisseur, […]

Raoul Auernheimer: Expressionistische Bewegung (1918)

Raoul Auernheimer: Expressionistische Bewegung              Es wird jetzt ziemlich viel von Expressionismus gefabelt, sowohl von den Führern dieser allerneuesten Literatur- und Kunstbewegungen als auch von jenen, die sich ihr aus freier Überzeugung angeschlossen haben aber aus Furcht, den Anschluss zu versäumen, dahinter hertaumeln. Indessen wissen die wenigsten zu fragen, was dieses dunkel und gewalttätig klingende […]