Einträge von litkultadmin

Felix Salten: Nervenprobe (1934)

Felix Salten: Nervenprobe Wie gern würde nun jedermann seine Gedanken zu anderen Dingen senden und sie dort festhalten.  Oder sie sorglos durch den Raum schweifen lassen. Von einer entzückenden Gegend in der Sommersonne zu einem geliebten oder verehrten Menschen; von einem bahnbrechenden Buch zu einem beglückenden Kunstwerk, oder zu einem Musikstück, daraus Seligkeit und Aufschwung […]

Lutz Weltmann: Alexander Tairoffs theatralische Sendung (1925)

Lutz Weltmann: Alexander Tairoffs theatralische Sendung Zum bevorstehenden Wiener Gastspiel des Moskauer Kammertheaters. Alexander Tairoff, der Direktor und Regisseur des Moskauer Kammertheaters, ist der Max Reinhardt Rußlands. Das klingt paradox. Auf den ersten Blick erscheint er eher als ein Gleichstrebender Jeßners, der Mary Wigman, Charlie Chaplins. Aber schon diese Zusammenstellung zeigt, daß diese Verwandtschaft nichts […]

Jakob Wassermann: Auflösung der Form (1926)

Jakob Wassermann: Auflösung der Form Wenn die Literatur ein Zeiger ist, der die geistig-seelische Verfassung einer Epoche meldet, so gibt sie den europäischen Völkern heute Signale, deren Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Es hat den Anschein als sei man der Geschlossenheit aller gültig gewesenen Formen überdrüssig geworden; man will sich nicht mehr an Gesetze […]

Paul Wertheimer: Georg Kaisers „Gas“ (1924)

Paul Wertheimer: Georg Kaisers „Gas“ (Erstaufführung des ersten und zweiten Teils an einem Abend im Raimund-Theater) Das Raimund-Theater hat den von Georg Kaiser selbst gebilligten Versuch unternommen, die beiden Teile des sozial-revolutionären Dramas „Gas“ zu einem Abend zusammenzuschließen, zu ballen wie man in der Expressionistensprache sagen müßte. Auf der Bühne rasen die Explosionen, die äußeren […]

Helene Tuschak: Die neue Frau (1918)

Helene Tuschak: Die neue Frau. Nicht durch die Fortentwicklung der Kultur, vielmehr durch den grausamen Rückschlag des Krieges ist die Frau dorthin gelangt, wo sie sein wollte: zur Selbstständigkeit. Man weiß es längst, daß ihr künftig alle Berufe offen stehen werden. Sie wird auch Juristin, Ingenieurin und Handwerkerin sein, sie wird wählen und gewählt werden, […]

Elsa Tauber: Neu-Oesterreich und die Frauen (1918)

Elsa Tauber: Neu-Oesterreich und die Frauen Umgestaltung, wohin man blickt und hört. Alles Alte ist unbrauchbar geworden, der Umsturz hat kommen müssen, nicht weil ihn einzelne oder selbst ganze Völkerklassen gewollt haben, sondern weil er ein Zwang der Notwendigkeit war. Alle traditionellen Begriffe von Herren und Dienern, von niedriger und höherer Bevölkerungsschichte haben ihre Geltung […]

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Der Tatlinismus (1920)

N.N.: Der Tatlinismus. Der neueste Kunstwahnsinn. Daß die russische Kunst unter der Herrschaft des Bolschewismus besonders modern und revolutionär sich entfaltet hat, ist bekannt. Aber die Weiterentwicklung dieses Stils, der für uns im wesentlichen durch den bereits vor dem Krieg aufgetauchten Expressionismus Chagalls und Kandiskys repräsentiert wird, war bisher in Dunkel gehüllt. Nun dringen Nachrichten […]

Claire Bauroff: Die Arbeit der Tänzerin (1926)

Claire Bauroff: Die Arbeit der Tänzerin                 Wer am Abend das Spiel der Tänzerin an sich vorübergleiten sieht, lächelnd, heiter, in bunten Farben, der ahnt nicht, welche schwere Mühe und Arbeit, welche Kraft und Ausdauer erforderlich waren, ihm diesen gefälligen Anblick zu verschaffen. „Sie hat einen schönen Körper, sie ist anmutig und biegsam“ – der […]

Emil Kläger: Großstadtromane (1930)

Menschen im Hotel“, Roman von Viki Baum. Ullstein-Verlag, Berlin. – „Petersburg“, Roman von Schalom Asch. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien-Berlin. – „Dritter Hof links“, Roman von Günther Birkenfeld. Bruno-Cassirer-Verlag, Berlin. „Jugend“, Roman von W. E. Süskind. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. In neuen Büchern wird wieder einmal der Versuch gemacht, die große Stadt abzuschildern. Häusermassen, Massenmenschen, Erlebnismassen, es reizt die Romanarchitekten, deren es jetzt eine […]

Béla Balázs: Das Radiodrama

Es war vorauszusehen. Das Radio wird den Menschenkindern eine neue Kunstgattung. Denn eine neue Technik, die etwas auf sich hält, kann sich nicht damit begnügen, bescheiden der Verbreitung und Vermittlung alter Künste, so da sind Musik und ihre Rezitation, zu dienen. Sie will ihre eigene Muse ins Parlament auf dem Parnaß entsenden. Das gehört auch […]