eigentlich Sarah Kraty; geb. am 5.6.1900 in Wien – gest. am 31.5.1968 in Wien; Fotografin.

(In Vorbereitung)

Geb. 27.11.1893 in Wien, gest. 29.4.1960 in New York (USA)

Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin, Redakteurin, Exilantin.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf biografiA: hier.

(in preparation)

mit vollem Namen Hugo Laurenz Anton von Hofmannsthal geb. am 1.2.1874 in Wien – gest. 15.7.1929 in Rodaun bei Wien; Schriftsteller, Kritiker, Essayist

Ps.: Loris, Theophil Morren, Melikow

Aus einer böhmisch-jüdischen (urgroßväterlicherseits) bzw. kathol.- lombardischen Familie stammend wuchs H. aufgrund des Verlustes des Familienvermögens infolge des Börsenkrachs von 1873 in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Er wurde trotzdem zunächst von Privatlehrern erzogen u. besuchte ab 1884 das Akadem. Gymnasium in Wien, wo er 1892 die Matura mit Auszeichnung absolvierte. Bereits als Schüler trat er unter dem Ps. Loris mit Gedichten hervor, dem auch Einakter u. Kurzprosa folgten, die ihn zu einem Gründungsmitgl. des sog. Jungen Wien werden ließ u. Freundschaften mit A. Schnitzler, H. Bahr, R. Beer-Hofmann oder St. George ab 1890-91 begründete. Nach der Matura begann H. auf Drängen des Vaters ein Studium der Rechtswissenschaften an der Univ. Wien, das er anfangs noch im „Zauber der Montur“ (Weinzierl), durch ein bald als bedrückend empfundenes Militärjahr unterbrach. Danach u. nach einer Venedig-Reise nahm er das Studium wieder auf, wechselte jedoch das Fach, d.h. in die Französische Philologie. In dieser Zeit schloss er auch Freundschaft mit L. von Andrian. Literar. ertragreich war v.a. der Sommer 1897, den H. in Varese verbrachte, mit Die Frau im Fenster u.a. dramat. Texten. 1898 schloss H. sein Studium mit einer Dissertation Über den Sprachgebrauch bei den Dichtern der Pléjade ab. 1899 verbrachte er einige Monate in Paris, wo er u.a. M. Maeterlinck u. A. Rodin kennenlernte u. mit R.M. Rilke u.a. in freundschaftl. Verbindung trat. Ins Jahr 1900 fiel schließl. die werkgeschichtl. u. privat wichtige Bekanntschaft u. Freundschaft mit Richard Strauss. 1901 reichte H. eine Habilitationsschrift über V. Hugo ein, die er wieder zurückzog u. heiratete Gertrud (Gerty) Schlesinger aus einer jüd.-wiener Bankiersfamilie u. jüngere Schwester seines Freundes Hannes S. nach ihrer Konversion zum Katholizismus. Zur selben Zt. durchlebte H. eine innere Krise, die sich trotz ansehnl. dramat. u. lyr. Produktion in den 1890er Jahren in einem Zweifel an der Ausdrucksfähigkeit der Sprache niederschlug u. im berühmten Manifest Ein Brief (bzw. sog. Chandos-Brief) Ausdruck fand. Eine Überwindung zeichnete sich durch Hinwendung zu performativen Künsten ab wie z.B. zur Pantomime u. zum Tanz sowie in neuen dramat. Arbeiten wie die Elektra (1909 auch in Opernfassung) u. wegweisenden Bekanntschaften wie mit M. Reinhardt, G. Wiesenthal u.a. sowie durch Brief- u. Seelenfreundschaften (Helene v. Nostiz, Ottilie v. Degenfeld, Carl Burckhardt u.a.). Aus der Pantomime Das fremde Mädchen (1909) entstand 1912-13 einer der ersten Literatur-Verfilmungen, die ebf. H.s. Interesse für das Performative u. in den 1920ern für den Film selbst andeuten.

Den Ersten Weltkrieg erlebte er anfangs als patriot. Aufbruch, nach der eigenen Einberufung aber als „ziemlich zuwider“ u. erwirkte nach wenigen Tagen eine Rückversetzung von Pisino/Pazin nach Wien in die Presseabt. des Kriegsfürsorgeamtes. Von dort aus und unter Einsatz seiner vielfält. Kontakte entfaltete H. eine reiche publizist. Aktivität, u.a. in Form von programmat. Aufsätzen für die NFP u. widmete sich zudem einlässlich der zeitgenöss. Kriegszielliteratur sowie der Herausgabe von propagandist. wie kulturpolit. Schriften, insbes. der Österreichischen Bibliothek (1915-17 in 26 Bdn.). Seit 1916 treten Differenzen zum deutschen Charaktertypus immer deutlicher zum Vorschein, u.a. im Zuge eines Aufenthalts im Dt. Generalkonsulat in Warschau, wo H. seinen Vortrag Österreich im Spiegel seiner Dichtung erstmals hielt und die zur Entwicklung seines ›Schemas‹ Preuße und Österreicher führte. 1917 befasste sich H. kurzzeitig, nach Kontakt mit J. Kvapil u. F. Šalda, auch mit der čechischen Frage, die Zweifel über den Fortbestand Ö.s. aufkommen ließen. In dasselbe Jahr fällt auch die Intensiv. des briefl. Austausches mit R. Pannwitz, dessen Die Krisis der europäischen Kultur ihn tief beeindr. u. die er im ebf. intensiven Austausch mit J. Redlich diesem sehr empfahl. Zugl. zog sich H. 1917 sichtbar aus den kulturpolit. Agenda zurück u. widmete sich verstärkt literar.ästhet. Fragestellungen wie z.B. dem modernen Roman, dem Projekt einer „Darstellung meines Lebens“, Maupassant, Molière u. Lessing sowie einem Bd. Die Bejahung Österreichs, das einzelne Kriegsessays (z.B. Geist der Karpathen) mit Kap. über Grillparzer, aber auch über Čech. Dichter zusammenführen sollte. Die Gegenwart von 1918 erschien H. als eine des „freche[n] Subiectivismus und Impressionismus“ (A, 753), vor dem er neuerl. in die Literatur flüchtet, Arnims Kronenwächter liest, ferner Stifter (Studien), Lermontoff, Turgenjew, Dostojewski, Calderon u. Goethe. Über Vermittlung von Andrian verpflichtet er sich, für das (Hof)Burgtheater 4-6 Theaterstücke Calderons zu übertragen u. im Dt. Volkstheater erlebte die Komöd. Christines Heimfahrt ihre Wiener UA. Seit 1917 arb. H. auch an seinem Stück Der Schwierige, das zunächst ab April 1920 im Vorabdr. in der NFP erschien, vom Burgtheater unter der Dir. von A. Wildgans abgelehnt u. 1921 im Residenztheater München erfolgreich aufgeführt wurde. Das Kriegsende u. den Zusammenbruch Österr.-Ungarns kommentierte H. weder in Aufzeichn. noch in seinem ausgedehnten Briefwechsel, ebenso wenig die Russ. Revolution oder das Entstehen der neuen (deutsch)österr. Republik im Nov. 1918. 1919-20, nach mehreren krisenhaften Phasen, bilden sich neue Freundschaften heraus, z.B. mit Carl J. Burckhardt, W. Brecht, P. Zifferer, M. Mell u. J. Nadler, später, ab etwa 1924, auch mit W. Benjamin. 1919-1920 trat auch die Zusammenarb. mit M. Reinhardt in eine neue, produktive Phase, als letzterer H.s. Jedermann für die Aufführung im Rahmen der erstmals stattfind. Salzburger Festspiele auf dem Domplatz inszenierte. 1921 wendete sich H. auch filmästhet. Überlegungen, etwa im Essay Der Ersatz für die Träume (NFP), zu; 1922 folgte das eigens für die Festspiele verf. Große Salzburger Welttheater, begleitet auch von Calderons Lustspiel Die Dame Kobold in der dt. Übers. durch H.v. H., womit er neben Reinhardt zur prägenden Gestalt des frühen Festspielprogramms avancierte.

Im Folgejahr 1923 erlebte nach Auff. von Ariadne auf Naxos sowie Elektra auch sein Lustspiel Der Unbestechliche im Raimundtheater seine UA; ferner erscheinen sein Deutsches Lesebuch in der bibliophilen Bremer Presse sowie die Slg. Deutsche Epigramme (bis 1925), Die Antike der Deutschen, begleitet von weiteren editor. Projekten (z.B. zur phantast. Lit. die Blaue Bibliothek (1919-21) oder Dramaturgische Blätter (1922-24) u.a.m.) Seit 1924 arb. H. am Turm-Projekt; ab 1925 werden einzelne seiner frühen Stücke auch für das Radio bearb. u. ausgestrahlt, z.B. Der Tor und der Tod unter Spielleitung von H. Nüchtern. Die Grazer Auff. des Großen Welttheaters im März 1925 hat E. Fischer in einer bemerkenswerten Bespr. des Potentials dieses Stückes in mod. Inszenierung – Rheinhardt habe es „zu einer jüdischen und christlichen Sensation gemacht“ – festgehalten. Gem. mit P. Zifferer unternahm H. im März 1925 eine Marokko-Reise, deren Ertrag in drei feuilletonist. Reiseprosa-Stücke Eingang fand, unter denen jenes über Fez herausragt; seit Juli wurde in der Regie von R. Wiene an der Verfilmung des Rosenkavaliers gearb., dessen erste (geschlossene) Vorführung im Dez. 1925 in Prag (öffentl. Erstauff. in Wien am 30.3.1926) stattfand. 1926-27 stellt H. ein dramat. Projekt fertig, das ihn seit 1920 begleitet hat u. zw. 1923 u. 1925 in Teilabdr. In den Neuen Deutschen Beiträgen in Erstfassungen bereits veröffentlicht wurde: Der Turm, seine Auseinandersetzung mit Calderons La vida es sueño, die u.a. unter dem Einfluss von W. Benjamin u. M. Buber zustande kam. 1926 hielt er zudem auf Einladung des Rektors der Univ. München eine vielbeachtete Rede unter dem sperrigen Titel Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation (publ. 1927), in der der Figur des Suchenden tragende Bedeutung zukommt sowie der Primat der Form vor jeder gesellschaftl. Verpflichtung u. Verantwortung zu stehen kommt, womit diese Rede auch zu einem Schlüsseldok. des von ihm selbst verwendeten Terminus der ‚Konservativen Revolution‘ wurde. Im Nov. 1926 lehnte H. die Wahl zum Mitglied der Preuss. Akademie der Künste (Sektion Dichtkunst) ab, in die mit ihm zugl. auch G. Kolbenheyer, K. Schönherr, A. Schnitzler u. F. Werfel gewählt wurden. 1928 stellte H. ein weiteres seit 1919 gemeins. mit R. Strauss verfolgtes Projekt fertig, die mytholog. Oper Die ägyptische Helena, eine buchstäbl. Arbeit am Mythos mit sowohl antiken (Euripides) als auch modernen Aspekten (posttraumatisches Verdrängen und Erinnern, Gewalt, Orient-Okzident-Verschmelzungen, Identitätskonflikte). Im Mai 1929 unternimmt H. seine letzte Italienreise; nach der Rückkehr Anfang Juli stellt er einerseits noch das Arabella-Libretto fertig u. ordnet er andererseits Prosaarb. für die Hg. eines Auswahlbandes; mitten in diese Arbeit wird er am 13.7.1929 vom Freitod seines Sohnes Franz tief getroffen.


Weitere Werke

Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift. Hg. von Rudolf Hirsch u.a. Frankfurt/M: S. Fischer, Bd. 1-40 (1984-2017)

Quellen und Dokumente

Der Schwierige. Lustspiel in drei Akten. In: Neue Freie Presse, 4.4.1920, S. 31, Zwei kleine Betrachtungen. In: Neue Freie Prsse, 27.3.1921, S. 31, Gotthold Ephraim Lessing. In: Neue Freie Presse, 20.1.1929, S. 2f.

“Jedermann” in Salzburg. In: Neue Freie Presse, 22.8.1920, S. 13, Ankündigung von Die Neue Rundschau in: Die Muskete, 1.6.1923, S. XIV, Ankündigung zu Der Tor und der Tod in Radio Wien, 1.2.1925, S. 5, Ernst Fischer: Das große Welttheater. In: Arbeiterwille, 1.3.1925, S. 3f., F. A.: Der “Rosenkavalier”-Film in Prag. In: Kino-Journal, 5.12.1925, S. 8f., Ankündigung zu Das Salzburger große Welttheater in Die Bühne (1925), H. 40, S. 6, Rudolf Holzer: Hofmannsthal. In: Wiener Zeitung, 17.6.1929, S. 1f.

Nachlass: Freies Deutsches Hochstift, Goethe-Haus Frankfurt

Literatur

Modernitè de Hofmannsthal. = Austriaca Nr. 37 (1993, hg. von J. Le Rider); Th. A. Kovach (ed.): A companion to the works of H. v. Hofmannsthal (2002); H. Hiebler: H. v. Hofmannsthal und die Medienkultur der Moderne (2003); U. Weinzierl: Hofmannsthal. Skizzen zu seinem Bild (2005); M.L. Wandruszka: Der Abenteurer und die Sängerin. Über H. v. Hofmannsthal (2005); E. Dangel-Pelloquin (Hg.): Hofmannsthal. Neue Wege der Forschung (2007); N.C. Wolf: Eine Triumphpforte der Kunst. H.v. Hofmannsthals Gündung der Salzburger Festspiele (2014); M. Mayer, J. Werlitz (Hg.): Hofmannsthal-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung (2016).

(PHK)

Geb. 28.8.1886 in Jägerndorf, k.u.k. Österreich-Ungarn (heute: Krnov, Tschechische Republik), gest. 4.2. 1955 in Graz. Bibliothekar, Publizist, Schriftsteller, NSDAP-Mitglied seit 1.5.1933.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf: Geschichtewiki Wien; Eintrag auf: Literarische Landkarte deutschmährer Autoren;

Johann Sonnleitner: Die Geschäfte des Herrn Robert Hohlbaum. Die Schriftstellerkarriere eines Österreichers in der Zwischenkriegszeit und im Dritten Reich. Wien-Köln: Böhlau 1989;

in Vorber.

Geb. 9.9. 1886 in Wien, gest. 1.3. 1965 in Wien. Opernsänger, Stummfilm- und Theaterschauspieler, Kritiker (bei: NWJ)

Materialien und Quellen:

(in preparation)

eigentlich Richard A. Bermann, geb. am 27.4.1883 in Wien – gest. am 9.9.1939 in Saratoga Springs, New York; Journalist, Reiseschriftsteller

Ps.: Ariel, Baptist, Belial, R. Merlin

Das Porträtmodul von Florian Krobb finden Sie hier.

In Prag und Wien als Sohn eines jüdischen Versicherungsbeamten aufgewachsen, war B., mit Berthold Viertel und Ernst Weiß bekannt sowie mit Otto Müller und Leo Perutz befreundet, bereits in Jugendtagen literarisch aktiv. Er studierte vorrangig an der Universität Wien Romanistik und arbeitete nach dem Abschluss 1906 als Hauslehrer in Mailand. Noch während des Studiums erschienen erste publizistische Beiträge in der Wiener Woche sowie der Zeitschrift Der Weg. Auf Anraten Hermann Bahrs übersiedelte B. 1908 nach Berlin und wurde nach Arbeiten für den Theater-Courier und einem Engagement beim Scherl-Verlag Mitarbeiter des Berliner Tageblatts. In dieser Funktion nahm er das Pseudonym Arnold Höllriegel an und unternahm erste größere Reisen nach Irland und Indien. 1911 erschien mit Der Hofmeister sein Debütroman, 1914 mit Irland ein erstes Reisebuch. Einige Beiträge wurden bald auch in der Vossischen Zeitung, der Frankfurter Zeitung und im Prager Tagblatt gedruckt. Neben der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen beschäftigte sich B. bereits früh mit Film und Kino, 1914 steuerte er neben u.a. Franz Blei, Albert Ehrenstein und Else Lasker-Schüler zwei Beiträge zu Kurt Pinthus’ Kinobuch bei.

Mit dem Ausbruch des Krieges musste er nach Wien zurückkehren und schrieb – nach einer posthumen Beschreibung Hermann Brochs als „pazifistischer Kriegsberichterstatter” – für das Kriegspressequartier. Zwischen April und August 1918 wurde sein Roman Das Antlitz in der Zeitschrift Der Friede, für die B. auch literarische Übersetzungsarbeiten lieferte, in Fortsetzungen abgedruckt, 1919 erschien er in Buchform. In Wien arbeitete B. für zunächst für Die Zeit und nach Kriegsende für den Der Neuen Tag, für den er auch aus St. Germain berichtete. Die Einstellung des von Benno Karpeles geführten Blattes 1919 stürzte B. in finanzielle Not, die er erst mit der Konferenz von Genua 1922 und, damit verbunden, mit seiner Rückkehr zum Berliner Tageblatt überwinden konnte. Ab Ende 1922 schrieb B. schließlich für die Wiener Tageszeitung Der Tag, das demselben Verlag angehörende Montagsblatt Der Morgen und unregelmäßig für das Prager Tagblatt. Ab 1923 trat B. vor allem als Reiseschriftsteller für Zeitungen und Zeitschriften in Erscheinung. Mit Arthur Rundt verfasste er das Reisebuch Palästina (1923), weitere Reisen führten ihn in den folgenden Jahren u.a. nach Ägypten, ins Amazonas-Gebiet, in die Südsee, nach Neuseeland und bis nach Hollywood. 1928 traf B. dort erstmals auf Charlie Chaplin. Der Bericht seiner Begegnung wurde auch im Grazer Arbeiterwille abgedruckt, wie auchweitere Arbeiten B.s in Wien von der sozialdemokratischen Presse übernommen wurden. 1929 erschien der Roman Die entschwundene Frau mit Illustrationen von Paul Humpoletz im Kleinen Blatt, die Arbeiter-Zeitung veröffentlichte wiederholt Berichte und Erzählungen B.s., so auch 1933 in der Sonderbeilage zum 1. Mai einen Auszug aus der Roman-Neuerscheinung Das Mädchen von Sankt Helena.

Nach der Machtergreifung Hitlers inBerlin Anfang 1933 trennte sich das Berliner Tageblatt von B. Nach seiner Rückkehr nach Wien war er für den Tag und Die Stunde aktiv, engagierte sich in der Folge für den von Hubertus Prinz von Löwenstein ins Leben gerufenen American Guild for German Cultural Freedom. Seine Werke wurden 1935 in Deutschland und nach dem „Anschluss” 1938 auch in Österreich verboten. Er selbst emigrierte noch im selben Jahr in die USA, wo er 1939 an einem Herzinfarkt verstarb.


Weitere Werke

Das Seil (1914), Bimini (1923), Hollywoods Bilderbuch (1927), Das Urwaldschiff (1927), Die Derwischtrommel. Das Leben des erwarteten Mahdi (1931), Charlie Chaplin. Lichter der Großstadt (1931), mit Hans Casparius: Zarzura, die Oase der kleinen Vögel. Die Geschichte einer Expedition in die Libysche Wüste (1938), Du sollst Dir kein Bildnis machen. Ein Roman aus Hollywood (2010)

Quellen und Dokumente

Die Films der Prinzessin Fantoche. In: Prager Tagblatt. Abendausgabe, 27.4.1914, S. 4, Peter Altenberg. In: Arbeiter-Zeitung, 10.1.1919, S. 2f.,Wiener Symptome. Die Tausendkronengans. In: Der Neue Tag, 13.4.1919, S. 5, Als Gabriele d’Annunzio über Wien flog. Warum er damals am Leben blieb. In: Der Tag, 6.12.1922, S. 3, Die Masai. In: Der Tag, 8.1.1923, S. 3, Leo Perutz. In: Der Tag, 28.2.1923, S. 3, Reise nach Berlin. In: Der Tag, 4.3.1923, S. 5, Hohe Schule. In: Der Tag, 17.6.1923, S. 7, Hermann Bahr. Zu seinem sechzigsten Geburtstag. In: Der Tag, 19.7.1923, S. 5f., Zwei Dichter. In: Prager Tagblatt, 14.5.1924, S. 7, Der Liegestuhl in Wembley. In: Prager Tagblatt, 12.7.1924, S. 3, An Karls Grab. In: Prager Tagblatt, 31.8.1924, S. 3, Radio-Religion. In: Der Tag, 11.11.1924, S. 3, Der republikanische Mensch. In: Der Morgen, 18.5.1925, S. 5f., Arbeiterbataillone. In: Prager Tagblatt, 15.7.1926, S. 3, Der Traum der kleinen Cousine. Querschnitt durch Hollywood. In: Berliner Tageblatt, 1.5.1927, Beilage, S. 1f., Der wahre Chaplin. In: Arbeiterwille, 20.5.1928, S. 11, Der beste Läufer der Welt – startet nicht. Die Enttäuschungen des Mike Kirk. In: Arbeiter-Zeitung, 22.7.1928, S. 14, Traumland Hollywood. In: Das Kleine Blatt, 12.12.1928, S. 3, Die entschwundene Frau. Ein Roman aus der Filmwelt Hollywoods [Beginn des Fortsetzungsromans]. In: Das Kleine Blatt, 4.8.1929, S. 17, Reporter Olaf Jasperson. In: Die Bühne (1930), H. 277, S. 52, Das Mädchen von St. Helena. In: Arbeiter-Zeitung, 1.5.1933, Sonderbeilage, S. 2.

R. F.: Palästina, ein Reisebuch. In: Prager Tagblatt, 16.9.1923, S. 20, Marianne Trebitsch-Stein: Neue Romane (Rez. zu Bimini). In: Neue Freie Presse, 2.3.1924, S. 31f., Roda Roda: Schneebälle. In: Prager Tagblatt, 17.4.1925, S. 3, Rafael Hualla: Höllriegel, Hollywood und Elohim. In: Der Morgen, 14.11.1927, S. 5.

Nachlass im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek.

Literatur

Eintrag in Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Bd. 12, S. 158-171 (2008), Stephan Brössel: „Neue Welten“. Die Filmromane Arnold Höllriegels. In: Andreas Blödorn, Christof Hamann, Christoph Jürgensen (Hg.): Erzählte Moderne. Fiktionale Welten in den 1920er Jahren, S. 379-393 (2018), Hans-Harald Müller: Richard A. Bermann alias Arnold Höllriegel. Österreicher – Demokrat – Weltbürger (1995), Andreas Stuhlmann: „Das Jahrhundert der Technik hat seinen Dichter gefunden.“ Der österreichische Schriftsteller und Journalist R. A. Bermann (alias Arnold Höllriegel) als Anwalt und Kritiker des Kinos 1910-1938. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 27 (1997), H. 107, S. 154-165.

Walter Delabar: Ach, Amerika, ach, Film. Bei literaturkritik.de, März 2013.

Eintrag bei kunst-im-exil.de.

(ME)

Geb. 28.7. 1875 in Wien, gest. 17.7. 1965 in Wien. Feuilletonist, Kritiker, Redakteur, Schriftsteller, NSDAP-Mitglied.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf geschichtewiki wien: hier.

(in Vorbereitung)

Geb. 12.8. 1898 in Wien, gest. 28.1. 1978 in Turnbridge Wells/GB. Film- und Theaterschauspieler.

Nach einer Schauspielausbildung an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst gab O. H. sein Debut 1918 am Wiener Komödienhaus, um bis 1924 auch an anderen Bühnen zu spielen. 1925 verpflichtete ihn M. Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin, nachdem er zuvor in Brechts Leben Eduards II. von England (Regie H. Ihering) aufgefallen war. Ab 1926 übernahm er auch Filmrollen, insbesondere in Kriminal- und Spionagefilmen, z.B. 1936 in A. Hitschcocks Sabotage. Wegen der NS-Machtergreifung remigrierte Homolka 1934 nach Wien, jedoch schon 1935 nach Großbritannien.

Materialien und Quellen:

(PHK, in preparation)

Geb. 4.9. 1893 in Heinrichsöd (Böhmen, k.k. Österreich-Ungarn), gest. 10.2.1964 in Wien; Mitglied der KPÖ seit 1920, Gewerkschafter, Spanienkämpfer 1937-39, Exilant und Remigrant.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf Geschichtewiki.Wien;

Alfred Mugrauer: „Liebling und Stolz der Partei“. Franz Honner: Arbeiter- und Streikführer, Staatssekretär und Parlamentarier, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 31. Jg., Nr. 1, März 2024, S. 1–10;

(in preparation)

geb. am 22.10.1900 in Wien – gest. am 10.5.1969 in Wien; Journalist, Feuilletonist

Ps.: Hannes Schwertfeger, Rabe Ralf

Nach dem Tod der Eltern 1916 zum Schulabbruch gezwungen, begann H. eine Tätigkeit als Stenograph bei der Wiener Zeit, später auch bei der k.k. Reichsratskorrespondenz und beim Abend. Nach dem Kriegsdienst im Jahr 1918 übersiedelte H. nach Budapest, ehe er 1923 als Redaktionsstenograph, bald aber auch als Lokalreporter und Kritiker für den Tag und die Montagszeitung Der Morgen wirkte. Zudem arbeitete H. eng mit Hugo Bettauer zusammen, bei dessen Zeitschrift Bettauers Wochenschrift er zeitweilig als Schriftleiter fungierte. Nach der Ermordung Bettauers beerbte H. ihn beim Morgen mit wöchentlichen Lokalfeuilletons.

1926 wurde H. Mitglied der Organisation der Wiener Presse sowie im Schriftstellerverein Die Scholle, einzelne Beiträge erschienen im Prager Tagblatt, in Die Bühne, Die Stunde und Radio Wien. In den Jahren 1936-38 fungierte H., mittlerweile vorrangig Gesellschafts- und Gerichtssaalreporter, als Chefredakteur-Stellvertreter und verantwortlicher Schriftleiter des Morgen. Obwohl als Vertreter des Wiener Tag mit den Nationalsozialisten wiederholt in Konflikt, verfasste H. bereits vor 1938 Beiträge für den Österreichischen Beobachter und kollaborierte mit Illegalen. Trotz der Mitgliedschaft im Reichsverbands deutscher Presse seit Sommer 1938, musste H. noch bis Mitte 1939 Gelegenheitsjobs übernehmen, ehe er trotz anhaltenden Widerstands wegen seiner Vergangenheit zunächst eine Stelle als Redakteur bei der Volksstimme in Linz, später als Lokalschriftleiter der Oberdonau-Zeitung sowie im Gaupresseamt Oberdonau und der Kulturabteilung der Reichsstatthalterei erhielt. 1944/45 diente er als Redakteur der Justizpressestelle beim Oberlandesgericht Linz. Nach Kriegsende wirkte H. als Redakteur bei Radio Linz sowie bei den Oberösterreichischen Nachrichten.


Quellen und Dokumente

Goldfaden. In: Prager Tagblatt, 4.12.1924, S. 3f., In memoriam [Hugo Bettauer]. In: Der Morgen, 30.3.1925, S. 5f., Produktive Armut. In: Der Morgen, 15.6.1925, S. 5, Blindlings. In: Der Morgen, 5.10.1925, S. 5, Höllriegel, Hollywood und Elohim. In: Der Morgen, 13.11.1927, S. 14, Im Paradies von Lugano. Ein Reisebericht über Azaleen und Gletschereis, über Lichtverschwendung, die reich macht. In: Die Bühne (1927), 139, S. 8f., Einer der dreizehn. In: Der Morgen, 26.3.1928, S. 7, Warum ist die Tonfilmproduktion so niveaulos. Ein offener Brief an alle Tonfilminteressenten. In: Der Morgen, 22.12.1930, S. 10, Hundert Jahre „Faust“ in der Burg Dankwarderode. Die Braunschweiger Theaterausstellung. In: Die Bühne (1929), H. 232, S. 54, Franz Molnár, der Meister der Dialoge. In: Radio Wien 5 (1929), H. 31, S. 514-516, Theodore Dreiser sechzig Jahre alt. In: Radio Wien 7 (1931), H. 47, S. 10, Eine Hellsichtige auf dem Satzberg. In: Der Morgen, 15.10.1934, S. 9, Richard Kola liest in der Vorstadt. In: Der Morgen, 18.3.1935, S. 8, Geheimnis um Österreichs Erdöl. In: Der Morgen, 25.3.1935, S. 7, Pallenbergs Bruder im Kampf. In: Der Morgen, 21.10.1935, S. 8, Gegen den Tratsch. In: Der Morgen, 21.9.1936, S. 9, 500.000 Schilling für einen Roman. Die Gasse der fischenden Katze. In: Der Morgen, 9.11.1936, S. 6, Zehn Österreicher Nobelpreisträger. In: Der Morgen, 16.11.1936, S. 6, Nicht: Schützet – nein – schaffet den Prater! In: Der Morgen, 24.1.1938, S. 7.

Literatur

Michaela Gustenau: Mit brauner Tinte. Nationalsozialistische Presse und ihre Journalisten in Oberösterreich (1933-1945) (1992), Fritz Hausjell: Journalisten gegen Demokratie oder Faschismus. Teil 2, S. 595 (1989), Peter Sonnenberg: Medienkontrolle während der NS-Zeit. Eine kollektiv-biographische Analyse ausgewählter Journalisten der 1938 verbotenen Wiener Tageszeitungen „Wiener Tag“ und „Telegraf“, S. 92-101 (2009) [Online verfügbar].

(ME)