Geb. 24.12.1886 als Manó Kaminer in Budapest (bis 1905), gest. 11.4. 1962 als Michael Curtiz in Hollywood (USA). Regisseur, Schauspieler.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf Filmportal.de.

(in Vorbereitung)

auch Frederick Kiesler; geb. am 22.9.1890 in Czernowitz – gest. am 27.12.1965 in New York

Kiesler studierte in Wien an der Technischen Hochschule sowie an der Akademie der Künste und arbeitete seit den frühen 1920er Jahren als Architekt, Bühnenbildner, transdisziplinärer Künstler und Designer. Mit dem elektro-mechanischen Bühnenbild für Karel Čapeks Berliner Aufführung des Roboterstücks R.U.R. (1923) und Programmtexten wie Das Theater der Zeit (Berliner Nachrichten, 1.6.1923) erregte er das Interesse zeitgenössischer Avantgardisten wie Lászlo Moholy Nagy, Theo van Doesburg oder El Lissitzky. 1924 wurde K. von D. J. Bach mit der Organisation der Internationalen Ausstellung neuer Theatertechnik in Wien betraut, für die er an die einhundert verschiedene Beiträge versammelte, den Katalog gestaltete und sein visionäres Konzept der Raumbühne erstmals vorstellte. Der Erfolg und die internationale Resonanz führten dazu, dass K. schon 1925 im Auftrag von Josef Hoffmann in Paris die österr. Theatersektion auf der Exposition Internationale des Art Décoratifs et Industriels Modernes betreute und in deren Rahmen seine Vision einer schwebenden Raumstadt präsentierte. Im Zusammenhang mit der Beteiligung an der Intenational Theatre Exposition in New York fällt 1926 die Entscheidung, gemeinsam mit seiner Frau Stefanie K. nach N. Y. zu übersiedeln. 1929 erarbeitet K. das Konzept für das Film Guild Cinema, 1930 nach Erlangung der amerikanischen Architektur-Konzession gründet er sein Büro Planners Institute Inc. In den folgenden Jahren intensiviert sich sein Kontakt zu surrealistischen Künstlern, 1932 legt er das 1:1-Konzept des visionären Space House vor u. befasst sich mit Möbeldesign, das u.a. in der Ausstattung der Wohnung des Bauindustriellen Charles E. Mergentime zur Realisierung kommt. 1937 Ruf an die School of Architecture der Columbia University (N.Y.), wo er die Idee der Mobile Home Library sowie der Vision Maschine entwickelt und an seiner Correalism-Theorie zu arbeiten beginnt, die als Manifest du Corréalism erstmals 1949 in L’Architecture d’Aujourd’hui veröffentlicht wird. 1942 präsentiert K. auf Einladung durch Peggy Guggenheim neue Präsentationsformen für Kunstwerke in der Art of this Century Gallery, ab 1950 legt er mehrere Modelle seines Projektes Endless House vor, 1954 erlebt K. seine erste Personale mit der Werkgruppe Galaxies. Seit 1957 arbeitet K. mit seinem Partner Armand Bartos am Projekt Shrine of the Book (Jerusalem), das in seinem Todesjahr 1965 als einziges seiner avantgardistischen Großprojekte fertig gestellt und eröffnet wurde.


Literatur

Homepage der Österreichischen Friedrich und Lilian Kiesler Privatstiftung;
Dieter Bogner (Hg.): Inside the Endless House. Begleitkatalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 12.12.1997-1.3.1998 (1997), R. L. Held: Endless Innovations: Frederick Kiesler’s Theory and Scenic Design (1982), Lelke Roland: Der ‚endlose Raum’ in Frederick Kieslers Schrein des Buches (1999); Barbara Lésak, Thomas Trabitsch (Hgg.): Frederick Kiesler. Theatervisionär – Architekt – Künstler. (Wien 2012)

(PHK)

Geb. 14.1.1897 in Leipzig (Deutsches Reich), gest. 7.3.1938 in Wien. Kritiker, (christlichsozialer) Kulturpolitiker, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

Eintrag bei Geschichtewikiwien.

(in preparation)

geb. am 29.4.1885 in Prag – gest. am 31.3.1948 in Prag; Journalist, Schriftsteller

K., Sohn eines jüdischen Tuchhändlers, trat nach dem Universitätsbesuch in Prag, der Journalistenschule in Berlin und einem Volontariat beim Prager Tagblatt 1906 in die Redaktion der Bohemia ein, wo er 1910-11 die Rubrik ‚Prager Streifzüge‘ innehatte, aus der seine erste Reportagensammlung Aus Prager Gassen und Nächten (1912) hervorging. Nach der Aufdeckung der Spionageaffäre um Oberst Redl übersiedelte K. 1913/14 nach Berlin, wo er für das Berliner Tageblatt und kurzzeitig als Dramaturg am Deutschen Künstlertheater tätig war. Im März 1915 an der russ. Front schwer verwundet, trat K. mit Mai 1917 als Oberleutnant in das k.u.k. Kriegspressequartier ein, in dem u.a. Robert Musil, Franz Blei, Albert Paris Gütersloh und der ihm aus Prag bekannte Franz Werfel tätig war und besuchte regelmäßig das Café Central. Über den Verein jugendlicher Arbeiter sowie die Freie Vereinigung sozialistischer Studenten knüpfte K. Kontakte zur radikalen Linken um Leo Rothziegel, die sich Ende 1917 für die Gründung eines ersten Arbeiterrats sowie für den Jännerstreik 1918 verantwortlich zeigte. K., der regelmäßig in Benno Karpeles’ ab Jänner 1918 erscheinender Wochenschrift Der Friede publizierte, entging der Verhaftung und kehrte an die Front zurück. Nach der Freilassung der Streikführer Ende Oktober 1918 fungierte er als Mitbegründer der Roten Garde, der er zunächst auch vorstand. K. führte die Einheit bei der Ausrufung der Republik am 12. November an, nahm aber nicht an der Besetzung der Neuen Freien Presse teil. Dennoch stand er im Fokus publizistischer Debatten, u.a. zwischen Georg Bittner und F. Blei. K. gehörte alsbald der Föderation revolutionärer Sozialisten „Internationale“ (FRSI) an und redigierte die Beilage Die Rote Garde der Zs. Der freie Arbeiter. Im Jänner 1919 trat bei den Trauerfeiern für Karl Liebknecht und Rosa Luxemberg in Wien als Redner auf.

Finanziell in Bedrängnis, verließ K. Ende März die Rote Garde und schloss sich kurzzeitig der Redaktion von Der neue Tag an, trat aber, durch den FRSI-Anschluss an die KPÖ seit Mai 1919 Mitglied, weiter auch in ihrem Umfeld auf. Nach der Verhaftung bei einer prosowjetischen Demonstration im November 1919 übersiedelte K. im Juni 1920 nach Prag und Ende November 1921 nach Berlin, von wo aus er ausgedehnte Recherchereisen (u.a. mehrmals in die Sowjetunion, nach Nordafrika, in die USA sowie nach China) unternahm und seine besondere Geltung als Reporter manifestieren konnte. K. publizierte für bekannte linke wie auch für bürgerliche Zeitungen und Zeitschriften wie u.a. das Prager Tagblatt, die Berliner Rote Fahne, den Berliner Börsen-Courier, die Neue Bücherschau, das Tage-Buch und Die Weltbühne. In Österreich druckten und rezensierten v.a. linke Medien seine Reiseberichte und an Jan Neruda, Émile Zola und Max Winter anschließenden und seit 1918 auch theoretisch fundierten Reportagen. Die Aufführung von Himmelfahrt der Galgentoni, einer in den Himmel einziehenden Prostituierten, in den Wiener Kammerspielen verhinderte 1922 die Zensur. Sie erfolgte in gemilderter Fassung erst 1924 mit Rosa Valetti (später u.a. im Film Der blaue Engel) in der Hauptrolle und wurde kontrovers diskutiert. 1925 wurde die Aufführung von Der Mädchenhirt (1914) in Brünn untersagt.

Kisch, ab 1925 KPD-Mitglied und Vertrauter Willi Münzenbergs, gehörte u.a. dem Schutzverband deutscher Schriftsteller, der Arbeitsgemeinschaft kommunistischer Autoren und der Gruppe 1925 um Alfred Döblin an. 1927 nahm er mit der deutschen Delegation an der I. Internationalen Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller teil, setzte sich erfolgreich für inhaftierten Kommunisten Max Hoelz ein, war 1928 Mitbegründer des Bundes der proletarisch-revolutionären Schriftsteller Deutschlands und übernahm nach dem IVRS-Kongress 1930 in Charkow eine Professur für Journalistik. Schon im November 1932 wurde ihm anlässlich eines Vortrags die Einreise nach Österreich verwehrt, um kommunistische Agitation zu verhindern. Eine nachfolgende Protestnote des Berliner BPRS an das Bundeskanzleramt wurde u.a. von Johannes R. Becher, Bert Brecht und Anna Seghers signiert. Nach dem Reichstagsbrand 1933 wurde K. in Berlin verhaftet. Er kehrte nach der Ausweisung und Abschiebung nach Prag zurück. K. trat bei u.a. beim Antikriegskongress in Melbourne 1934/35 sowie bei den Kongressen zur Verteidigung der Kultur 1935/37 in Paris und Valencia sowie bei den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg auf. Kurzzeitig kommunistischer Stadtrat in Prag, flüchtete K. 1939 zunächst nach Paris, später nach Amerika und Mexiko ins Exil, wo er für die Zs. Freies Deutschland schrieb. 1946 erfolgte die Rückkehr nach Prag.


Werke (Auswahl)

Soldat im Prager Korps (1922, 1930 neu aufgelegt als Schreib das auf, Kisch!), Klassischer Journalismus. Die Meisterwerke der Zeitung (1923), Der rasende Reporter (1925), Hetzjagd durch die Zeit (1926), Zaren, Popen, Bolschewiken (1927), Sieben Jahre Justizskandal Max Hoelz (1928), Paradies Amerika (1930), Marktplatz für Sensationen (1942)

Quellen und Dokumente

Von E. E. K.: Wesen des Reporters. In: Das literarische Echo 10 (1918), H. 8, S. 437-440, Die ersten drei Wochen im Prager Korps. In: Prager Tagblatt, 31.7.1921, S. 1, Unter den Obdachlosen. In: Arbeiterwille, 18.11.1924, S. 2-4, Fahrt in den Kaukasus. Gewerbe, die ich an einem Vormittag kennenlernte. In: Prager Tagblatt, 4.12.1926, S. 3f., Die Himmelfahrt der Galgentoni. In: Die Rote Fahne, 1.1.1928, S. 5, Der alte Judenfriedhof in Prag. In: Vossische Zeitung, 31.7.1928, S. 5f., Bilder aus dem tiefsten Chicago. In: Das Kleine Blatt, 20.8.1929, S. 7f., Das nennt sich Fußball. In: Die Rote Fahne, 13.10.1929, S. 6, Mister Ford ist Nichtraucher. Eine kapitalistische Legende. In: Arbeiter-Zeitung, 24.11.1929, S. 2.

Egon Dietrichstein: Der Kommandant der Roten Garde. Ein Porträt. In: Neues Wiener Journal, 15.11.1918, S. 5, Georg Bittner: Die Wiener „Roten Garde“. Eine Gründung der Prager Kaffeehausliteraten. In: Neues Acht-Uhr-Blatt, 16.11.1918, S. 1f., Hermann Bahr: Tagebuch. In: Neues Wiener Journal, 15.12.1918, S. 5, N.N.: Ein Revolutionär mit Retourbillet. In: Die soziale Revolution, 26.3.1919, S. 4, Rudolf Olden: Theater. Kammerspiele: Die Galgentoni. In: Der Morgen, 10.6.1924, S. 3, Felix Salten: „Die Galgentoni“. Nachtvorstellung der Kammerspiele. In: Neue Freie Presse, 11.6.1924, S. 9, David J. Bach: Kammerspiele. In: Arbeiter-Zeitung, 12.6.1924, S. 9, N.N.: Egon Erwin Kisch in Wien. In: Die Rote Fahne, 3.12.1929, S. 3, N.N.: Der Schriftsteller Kisch darf nicht nach Österreich. In: Arbeiter-Zeitung, 24.11.1932, S. 4.

Literatur (Auswahl)

Klaus Haupt: »Hetzjagd durch die Zeit«. Der »Rasende Reporter« in Daten und Fakten [Online verfügbar], Hans Kronberger: Anatomie einer Anekdote. Egon Erwin Kisch und die Besetzung der Neuen Freien Presse. In: Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung 22 (1978), H. 1-2, S. 99-105, Ilse Nagelschmidt, Viera Glosikova (Hg.): Der ‚rasende Reporter‘ Egon Erwin Kisch. Beiträge zu Leben und Werk des Autors unter besonderer Berücksichtigung seines Reportagebandes Marktplatz der Sensationen. Leipzig, Prag 2015. [Online verfügbar], Marcus G. Patka: Egon Erwin Kisch. Stationen im Leben eines streitbaren Autors. Wien [u.a.]: Böhlau 1997, M. G. P.: Facetten rasender Zeit. Der Schriftsteller Egon Erwin Kisch hinter der Maske des Reporters. Vortrag beim Kisch-Symposium in Prag, 2008 [Online verfügbar], Dieter Schlenstedt: Kisch, Egon Erwin. In: Simone Barck (Hg.): Lexikon sozialistischer Literatur. Ihre Geschichte in Deutschland bis 1945. Stuttgart [u.a.]: Metzler 1994, S. 250-253, Hans Otto Horch: E.E. Kisch, In: A. B. Kilcher (Hg.): Metzler Lexikon der Deutsch-Jüdischen Literatur. Stuttgart u.a. 2000, 2. Aufl. 2012, 312-314; Gerhard Strejcek: Reportage und Provokation. In: Wiener Zeitung, 26.7.2015, Norbert Christian Wolf: Revolution in Wien. Die literarische Intelligenz im politischen Umbruch 1918/19 (2018).

(ME)

geb. am 10.10.1880 in Vyžnycja/Wiznitz (Bukowina) – gest. am 2.6.1936 in Wien; Schriftsteller, Journalist

Ps.: Milo, Milo Boy

Der Sohn des Oberkantors Philipp (gest. 1920) und der Gesellschaftsdame Karoline Kläger (gest. 1929) beteiligte sich bereits als Gymnasiast am Lyrikwettbewerb der Münchner Literaturzeitschrift Jugend und studierte Jus an der Universität Wien. Im Sommer 1904 besuchte er mit dem Leopoldstädter Gerichtsvorsteher und Amateurfotografen Hermann Drawe (1867-1925) die Wiener Asyle und Kanäle, von denen er in Lichtbildvorträgen in der Wiener Urania unter dem Titel Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens berichtete. Der zwischen Mai 1905 und 1908 über dreihundert Mal wiederholte Vortrag, bei dem Leopold Kramer vom Deutschen Volkstheater die Texte vortrug, lockte rund 60.000 Menschen an. Die 1908 veröffentlichte Buchform mit 79 Fotografien wurde ins Russische und Französische übersetzt, im Lehrbuch des deutschen Strafrechts von Franz von Liszt als „bahnbrechendes Werk der Kriminologie“ hervorgehoben und beeinflusste die Wiener Strafrechtsreform 1912. Kritisch wandten sich dagegen einige Wiener Gemeinderäte gegen die Zurschaustellung des Elends und versuchten die Vorträge zu verhindern, die Arbeiter-Zeitung erhob darüber hinaus angesichts der schon seit 1898 veröffentlichten Reportagen Max Winters den Vorwurf des Plagiats. 1919 wurde das Buch mit Mitgliedern des Burgtheaters um Alfred Gerasch unter der Regie Robert Lands verfilmt und stellte eine maßgebliche Produktion des frühen österreichischen neusachlichen Films dar.

Im Krieg arbeitete Kläger im Kriegsarchiv, veröffentlichte einen Novellenband und gab die Sammlung Legenden und Märchen unserer Zeit (1917) mit Texten u.a. von Raoul Auernheimer, Franz Theodor Csokor, Alfons Petzold, Felix Salten, Arthur Schnitzler und Stefan Zweig heraus. Selbst publizierte er als Gerichtsaalreferent und Feuilletonist u.a. in Die Zeit, Neues Wiener Journal, Österreichische Rundschau und Die Muskete, fungierte aber auch als Korrespondent des schwedischen Aftonbladet. In den Zwanzigern war K. vorrangig als Literatur- und Theaterkritiker für die Neue Freie Presse tätig, traf dabei Gerhart Hauptmann bei den G.-H.-Festspielen in Breslau im August 1922 und veröffentlichte 1923 die Hauptmann-Nachdichtung Pippas Tanz. Ab 1926 konnte er sich neben Ernst Lothar, Hans Brecka und Otto Stoessl als maßgeblicher Theaterkritiker der RAVAG etablieren und leitete Radiorubriken wie Wiener Premieren, Menschen, die die Welt veränderten und Feuilleton der Woche. 1929 setzte er sich neben Albert Einstein, Thomas Mann, Jakob Wassermann, Sigmund Freud, Heinrich Eduard Jacob und Rudolf Olden öffentlich für den wegen Mordes verurteilten Fotographen Philipp Halsmann ein, der 1930 von Bundespräsident Wilhelm Miklas begnadigt und des Landes verwiesen wurde. Neben seiner publizistischen Tätigkeit war K. weiterhin als sozialkritischer Referent aktiv, etwa im Dezember 1930 im Großen Musikvereinssaal mit dem Vortrag Die Mädchen von 1930. Sex appeal oder Typus Madelon?. 1932-36 war K. Dozent an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, publizierte aber auch zu juristischen Fragen. Nachdem der 1930 angekündigte Jahrhundertwenderoman Musik in Wien nicht veröffentlicht wurde, erschien 1933 die Komödie Zwischenfall im Warenhaus.


Werke

Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens. Wanderbuch aus dem Jenseits (1908) [Digitalisat], Von Kleidern und Liebe. Gespräche, Briefe und Geschichten (1915), Pippas Tanz (1923), Zwischenfall im Warenhaus. Komödie (1933), Das Menschenschutzgesetz: Aufruf und Entwurf (1935)

Quellen und Dokumente

Beiträge E. K.s: Entwicklung und Ziele des Südslawentums. Gespräch mit dem Abgeordneten Dr. Stephan Radic. In: Neue Freie Presse, 7.9.1918, S. 2f., Hans Heinz Ewers: „Vampir“. In: Neue Freie Presse, 29.5.1921, S. 33, Bücher Egon Friedells. In: Neue Freie Presse, 3.9.1922, S. 22f., Begegnung mit Gerhart Hauptmann. In: Neue Freie Presse, 20.9.1922, S. 1-3, Die Krise des deutschen Theaters und die neuen Wege des Dramas. In: Neue Freie Presse, 24.12.1922, S. 33, Brief am Wege. In: Neue Freie Presse, 10.1.1925, S. 10, Der Marktfahrer der Liebe. Bleistiftnotizen im Schwurgerichtssaal. In: Neue Freie Presse, 17.2.1926, S. 10, Die Komödie unserer eigenen Seele. Vorbemerkungen zum Vortrag „Die Welt des modernen Theaters“. In: Radio Wien, 8.2.1926, S. 34, Wiedersehen mit dem kleinen Leutnant. Der Film: „Hotel Stadt Lemberg“. In: Neue Freie Presse, 19.10.1927, S. 1f., Die Baker tanzt. („Schwarz auf Weiß“ im Johann-Strauß-Theater.). In: Neue Freie Presse, 2.3.1928, S. 1-3, Granowskys Theater aus Moskau. (Zweiter Premierenabend.). In: Neue Freie Presse, 9.9.1928, S. 16f., Der Wiener in Berlin. Eine Begegnung. In: Neue Freie Presse, 2.2.1929, S. 1-3, Puppenaufruhr in meinem Kasten. Zum Abschluß der diesjährigen Vortragsserie „Wiener Premièren“. In: Radio Wien, 19.7.1929, S. 2-4, Erlebte Bücher von Frauen [u.a. zu Lili Körber: Eine Frau erlebt den roten Alltag. In: Neue Freie Presse, 31.7.1932, S. 28, Erfolg des jungen Theaters [Rez. zu Ödön von Horváth: Kasimir und Karoline]. In: Neue Freie Presse, 6.2.1935, S. 7, Sommerbücher [Rez. zu Werken von Edwin Arnet, Vicki Baum und Joachim Ringelnatz]. In: Neue Freie Presse, 21.7.1935, S. 33.

Hugo Schulz: „Durch die Quartiere des Elends und Verbrechens“. In: Arbeiter-Zeitung, 12.1.1908, S. 8f., O. F.: Ein neues Modebuch [Rez. zu Von Kleinern und Liebe]. In: Kikeriki, 16.9.1917, S. 6, Erwin Weill: Legenden und Märchen aus unseren Tagen. Ein Buch innerer Erlebnisse. In: Mittagsblatt des Neuen Wiener Journals, 8.2.1918, S. 3f., Das unterirdische Wien. In: Arbeiter-Zeitung, 24.6.1920, S. 7, Paul Wiegler: Neue Bücher. In: Prager Tagblatt, 8.4.1923, S. 18, Hermann Bahr: Spiegelung. In: Neue Freie Presse, 3.5.1923, S. 1f., Erich Kornigen (?): E. K. im Berliner Rundfunk. In: Wiener Sonn- und Montags-Zeitung, 13.6.1927, S. 6f., Halsmannprozeß und kein Ende. In: Reichspost, 29.10.1929, S. 7, Hans Chlumberg: E. K. Zur Eigenvorlesung am Samstag, 26. April. In: Radio Wien, 18.4.1930, S. 12, N.N.: E. K. gestorben. In: Neue Freie Presse, 2.6.1936, S. 3.

Literatur

Margarethe Szeless: Die Sozialreporter E. K. und Hermann Drawe. In: Hubert Christian Ehalt (Hg.): Wien. Die Stadt lesen (2006), S. 61-68, M. S.: E. K. & Hermann Drawe. „Durch die Quartiere des Elends und Verbrechens“ sowie Siegfried Mattl: Das wirkliche Leben. Elend als Stimulationskraft der Sicherheitsgesellschaft. Überlegungen zu den Werken Max Winters und E. K. Beide in: Werner Michael Schwarz, M. S., Lisa Wögenstein (Hg.): Ganz unten. Die Entdeckung des Elends (2007), 99-109 bzw. 111-117, Eintrag in ÖBL online.

(ME)

Geb. ? – gest. ?

Materialien und Quellen:

Drüben, das andere Ufer. (Novelle) In: NFP, 16.3.1926, S. 12;

(in Vorbereitung)

geb. am 15.4.1876 in Wien – gest. (Herbst) 1951 in New York; Journalist, Schriftsteller, Drehbuchautor

In Vorbereitung

Geb. 19.3. 1877 in Prag, gest. 29.6. 1959 in Wien. Jurist, Beamter, Publizist.

Materialien und Quellen:

(in preparation)

geb. am 12.4.1900 in Borgo di Valsugana (Trient/Trentino) – gest. am 19.7.1957 in New York. Bildende Künstlerin, Kunstpädagogin, Schauspielerin

E. G. Klien, Tochter des k.k. Bahnbeamten Franz K. und der als Kindergärtnerin ausgebildeten Mutter Anna K. wächst aufgrund von mehreren Versetzungen des Vaters in Liezen, St. Anton, Schwarzach und ab 1912 in Salzburg auf, wo sie zuerst das Realgymnasium besucht u. 1917 ins Mädchenlyzeum wechselt. Zur Jahreswende 1918/19 übersiedelt die Familie nach Wien, wo E .G. K. 1919 nach abgelegter Matura in die Wiener Kunstgewerbeschule aufgenommen wird u. die Klasse für ornamentale Formenlehre bei F. Cizek sowie jene des Naturstudiums bei Viktor Schufinsky besucht. 1921-22 legt sie erste Architektur- und Figurenstudien vor, die ihren späteren künstlerischen Weg in kinetistische Richtung bereits anzeigen. 1922 lernt sie L. W. Rochowanski kennen, der ebf. an den verschiedenen Schnittflächen moderner bzw. avantagardist. Strömungen jener Jahre, dem Tanz, der Musik und Literatur, beteiligt war u. 1922 die Programmschrift der Cizek-Schule u. des sich ausbildenenden Kinetismus, Formwille der Zeit, vorlegt. Neben Rochowanski u. der zeitgenöss. ungar. Avantgarde im MA-Umfeld, die Klien gekannt haben dürfte, könnte auch der später der Bauhausbewegung verpflichtete Schweizer Maler Johannes Itten auf ihre frühe konzeptuelle Entwicklung Einfluss genommen haben (Bogner). Itten hatte 1919 in Wien eine vielbeachtete Ausstellung u. wurde von H. Tietze, der wieder mit K.s Lehrer Cizek gut bekannt war, sehr geschätzt. Einige ihrer frühen Arbeiten wie z.B. Trinker (1921) oder Reitschule in Salzburg (1922) würden, so Bogner, eine „Auseinandersetzung Kliens mit Ittens Bildsprache” nahelegen. Im Jahr 1922 beteiligt sich Klien bereits an der internat. Wanderausstellung der Abt. fürornamentale Gestaltung, besucht daneben auch die Schauspielschule sowie Tanzvorführungen A. Berbers. Zu dieser Zeit gewinnt ihr kinetischer Konstruktivismus, Rochowanski bezeichnet ihre Arbeiten als “kubische Explorationen” (U. Matzer, 2006, 76) an Präzision und eigenständigem Profil, sodass K.s. Arbeiten in allen ab 1923 gezeigten Schul- und Wanderausstellungen der Cizek-Klasse öffentlich gezeigt bzw. ausgestellt werden, u.a. auch im Österreichischen Museum sowie in der USA-Wanderausstellung (1923-26). Herausragend dabei ihr mehrteiliger Zyklus Gang durch Großstadt.

Im Zuge der Ausstellung der Cizek-Klasse im Jahr 1924 wird der Kunstkritiker H. Ankwicz-Kleehoven auf die “hochtalentierten” Arbeiten Kliens aufmerksam, in denen ihm “der Geist Klimts in kubistischem Gewande wiederzuerstehen scheint”. Im selben Jahr wirddie Cizek-Abteilung von L. Kassák besucht, aber auch, im Zuge der Internationalen Ausstellung neuer Theatertechnik, von F. T. Marinetti und T. van Doesburg. Zugleich betätigt sich die hochproduktive Malerin – 1923/24 entstehen auch erste Bühnenentwürfe zu selbstverfassten Stücken (Hapkemeyer, 51) – als Amateur-Schauspielerin in Vorstadttheatern, woraus wohl ihr Interesse für Bühnenbildgestaltung resultierte. 1925 werden Arbeiten Kliens auf der Internat. Kunstgewerbeausstellung in Paris (als Teil der Abt. Cizek u. Larisch) gezeigt; ferner erhält sie den Auftrag zur Gestaltung der neuen Portomarken für die Österr. Post. 1926 ist sie gemeins. mit Elisabeth Karlinsky u. Herta Sladky in der Internat. Ausstellung moderner künstlerischer Schrift im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie vertreten, die ihr wieder eine lobende Erwähnung durch den Ankwicz-Kleehoven einträgt sowie einen Abdruck in der Zeitschrift von Radio Wien. In diese Zeit datieren wichtige Arbeiten wie z.B. Brücke, Bewegungstheater oder Marionettentheater und Klien wird erstmals in den USA ausgestellt, u. zwar in der International Exhibition of Modern Art in Brooklyn/N.Y. Im Sommer desselben Jahres tritt sie eine Stelle an der Elizabeth Duncan-Schule im Schloß Kleßheim (Salzburg) an, wo sie eine Zeichenklasse übernimmt und mehrere Ausstellungen, u.a. in Wien, Prag, Berlin, Stuttgart oder Basel mit initiiert. In diese Zeit (insbes. 1927) fallen mehrere Text-Bild-Collagen, die sie als Klessheimer Sendbote an Cizek u. ihren Wiener Freundeskreis verschickt. 1928 folgt die Geburt ihres Sohnes Walter; Klien wird an der Duncan-Schule durch E. Karlinsky vertreten.

1929 stellt sie zum letzten Mal in Wien im Rahmen des 60jährigen Jubiläums des Österreichischen Museums aus, im Sept. verlässt sie Österreich und beginnt in New York am Stuyvesant Neighbourhood House zu unterrichten, einem kulturellen Zentrum der aufstrebenden afroamerikanischen Kultur in Manhattan. Bereits im Folgejahr 1930 hatte sie ihre erste Ausstellung an der New York School for Social Research und beteiligt sich im Dez. an einer Werkbundausstellung am Art Institute in Chicago. Seit Okt. 1930 ist sie an der (auch heute noch elitär-renommierten) Spence School in Manhattan fest angestellt, gibt daneben ab 1931 Kurse für Erwachsene an der ebf. renommierten School for Social Research, stellt imRahmen der Duncan-Schule auch in Paris aus sowie am New Yorker Art Center. Daneben fertigt sie Gebrauchsgrafik für Kaufhäuser u. Hochhausfassaden an. 1932 wird sie an die School for Social Research berufen, unterrichtet daneben aber auch noch ander reformpädagogischen Dalton School. Im Zuge einer Amerika- und insbesondere New Mexiko-Reise im Jahr 1934 setzt sich Klien mit der indianischen Kunst und Kultur auseinander u. wendet sich auch wieder dem Theater zu, indem sie an der Dalton School eine Theatergruppe übernimmt. Im Sommer 1935 verlässt Klien die School for Social Research und stößt auch, vermutlich aufgrund ihrer unorthodoxen Methoden, in der Spence-School auf Schwierigkeiten, die sie im Sommer 1940 verlassen muss. Im Sept. 1938 wird Klien US-Staatsbürgerin, gerät aber trotz Resonanz auf ihre Ausstellungen zunehmend in Isolation und zieht sich 1941-45 auf Privatunterricht zurück; zudem muss sie während der Kriegsjahre von ihrer in Chicago lebenden Schwester finanziell unterstützt werden.

1946 nimmt Klien mit ihrem in Österreich verbliebenen Sohn Kontakt auf, fängt an sich mit Architektur zu befassen, komponiert das Tanz- u. Musikdrama The Masses und erhält eine Stelle an der New Yorker Walt Whitman-School. Ab 1949-50 muss sie sich auch mit gebrauchsgrafischen Arbeiten (Stoffmuster, Plattencovers etc.) aufgrund finanzieller Schwierigkeiten der Schule, die sie 1951 aus gesundheitl. Gründen verlässt, ihr Leben finanzieren. Ihre letzten Jahre sind von Krankheit gezeichnet, aber auch vom Versuch, an kinetistisch-abstrakte Projekte der1920er anzuschließen und diese weiterzuentwickeln. 


Quellen und Dokumente

Hans Ankwicz-Kleehoven: Juliausstellungen. Ein Epilog. In: Wiener Zeitung, 1.8.1924, S. 4, Hans Ankwicz-Kleehoven: Die Ausstellung „Künstler im Kunsthandwerk und in der Industrie“ im Oesterreichischen Museum. In: Wiener Zeitung, 25.1.1927, S. 1-4, Die Duncan-Schule. In: Salzburger Wacht, 14.8.1929, S. 6.

Bilder bei mumok.at, Eintrag bei jlwcollection.com, bei sammlung-pabst.org sowie bei fembio.org.

Literatur

M. Pabst: Erika Giovanna Klien 1900-1957. Wien 1975; M. Mautner-Markhof, S. Neuburger (Hgginnen.): Erika Giovanna Klien 1900-1957. Ausstellungskat. Wien 1987; B. Leitner (Hg.): Erika Giovanna Klien. Wien. New York 1900-1957. Ostfildern 2001 (darin: D. Bogner: Erika G. Klien: Form. Struktur. Dynamik; 8-13; ebf. abgedr. In D. Bogner, G. Bogner u.a.; Hgg.: Perspektiven in Bewegung. Wien 2017, 199-201 sowie A. Hapkemeyer: Zur Rolle der sprachlichen Elemente im Frühwerk, 49-59); U. Matzer: Die drei Stars der Klasse: Erika Giovanna Klien, Elisabeth Karlinsky, My Ullmann. In: M. Platzer, U. Storch im Auftrag des Wien Museums (Hgginnen.): Kinetismus. Wien entdeckt die Avantgarde. Ostfildern 2006, 60-87; Barbara Lesák: Die österreichische Theateravantgarde 1918-1926. Ein Experiment von allzu kurzer Dauer. In: P.-H. Kucher (Hg.): Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde. Diskurskonstellationen zwischen Literatur, Theater, Kunst und Musik in Österreich 1918-1938. Göttingen 2016, 43-64, bes. 62-64.

(PHK)

Geb. 5.9. 1900 in Wien, gest. 24.12.1963 in Wien. Soziologe, Rechtswissenschaftler, Publizist, Privatsekretär von Ignaz Seipel.

Materialien und Quellen:

Eintrag in OeCV; Eintrag in wiengeschichtewiki;

(in preparation)