Geb. 18. 1. 1872 in Wien, gest. 28.11.1945 in St. Gallen/Steiermark/Ö. Offizier, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

Eintrag in: ÖBL: hier.

Oskar Bendiener: L. Huna. In: Radio Wien (Einleitung zur Eigenlesung), H. 15, 8.2.1932, S. 9. O. Ehrenstein: L. Huna: Der Mönch San Marco. In: Neues Wr. Tagblatt, 1.4. 1932, S. 23 (Rez.).

(in Vorbereitung)

Geb. 5.6. 1902 in Bielitz, Österreich-Ungarn (heute: ), gest. 25.3.1982 in Wien. Kritiker, Kulturpolitiker, Schriftsteller, Übersetzer.

Materialien und Quellen:

Eintrag im DOEW (Stalinopfer): hier.

(in Vorbereitung)

Geb.: 3.5.1865 in Preßburg (heute: Bratislava, Slowakei), gest.: 6.3. 1935 in Wien. Jurist, Professor, christlichsozialer Politiker, vorletzter k.k. Ministerpräsident (Juli-Okt. 1918)

Materialien und Quellen:

(in preparation)

geb. am 25.12.1887 in Krakau (Österreich-Ungarn, heute: Krakow, Polen) – gest. am 9.11.1969 in Chicago, USA; Soziologe, Sozialpsychologe, Exilant

Ichheiser wuchs zunächst in Krakau auf, übersiedelte aber, vermutlich infolge des Kriegsausbruchs, 1914 nach Wien, wo er seine Gymnasialausbildung mit der Matura (Reifeprüfung) abschloss. 1915-18 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, aus dem er mit traumatischen Erfahrungen zurückkehrte. Nach Kriegsende nahm er an der Univ. Wien zuerst das Studium der Rechtswissenschaften auf, wechselte aber bald zur Psychologie und promovierte 1924 bei Karl Bühler mit der Arbeit Gegenstand der Aesthetik (nach einer zuvor abgelehnten). 1925 hielt er sich in Italien auf, 1926 erhielt er eine Anstellung beim Berufsberatungsamt der Stadt Wien, im Zuge derer er sich mit Täuschungsstrategien befasste. Daneben trat er gelegentlich auch als Vortragender an den Wiener Volkshochschulen in Erscheinung und lehrte dort sowohl Angewandte Psychologie als auch Soziologie. Zu dieser Zeit lernte er auch Marie Jahoda kennen. 1930 veröffentlichte er seine bündige Studie Kritik des Erfolges, die in den nachfolgenden Jahren insbesondere in US-Exilant*nnen-Kreisen rezipiert wurde, u.a. durch Hannah Arendt. 1934-38 hielt er sich zwecks Vorträgen auch mehrmals in Warschau auf. Nach dem Anschluss im März 1938 flüchtete Ichheiser über die Schweiz nach London und von dort 1940 in die USA.

Materialien und Quellen:

Kurzbesprechung von Kritik des Erfolges in: Tage-Buch H. 31,1930, S. 1249;

Forschungsliteratur:

M. Jahoda: Aus den Anfängen der sozialwissenschaftlichen Forschung in Österreich. In: Zeitgeschichte 1980, 133-141; A.C. Joerchel, G. Benetka (eds.): Memories of Gustav Ichheiser. Life and Works of an Exiled Social Scientist. Berlin-New York u.a. 2018;

(work in progress)

(Daten nicht ermittelt)

Materialien und Quellen:

Gespräch mit dem Jubilar Robert Musil. In: Wiener Allgem. Ztg., 21.3.1931, S. 5; Heimito Doderer (Bespr. der Bücher: Der Fall Gütersloh / Das Geheimnis des Reichs). In: Wiener Allgem. Ztg, 16. 6. 1931, S. 6; Bespr. der Theateraufführung von E. Kästners Emil und die Detektive (Raimundtheater), in Wiener Allgem. Ztg., 6.12.1932, S. 6; Edvard Munch. In: Österreichische Kunst H. 12/1933, S. 1-2;

(PHK, in Vorber.)

Geb. als Arnold H. Jeschke am 6.1.1891 in Wien, gest. 24.2.1961 in Wien. (Operetten)Sänger, Schauspieler, Komiker.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf: Österr. Musiklexikon;

(PHK, in preparation)

Geb. 11.11.1888 in Wachsendorf (bei Bern, CH), gest. 25.3. 1967 in Zürich.

Maler, Kunsttheoretiker und Kunstlehrer, Meister am Bauhaus (1919-23)

Itten, der zunächst ein Lehrerseminar besuchte, danach ein Studium an der Kunsthochschule in Genf anschloss, um 1913 nach Stuttgart zu gehen, um dort im Kreis von Adolf Hölzl, einem Wegbereiter der abstrakten Moderne an der Stuttgarter Akademie u.a. Ida Kerkovius und Oskar Schlemmer zu begegnen, hielt sich seit 1916 wiederholt auch in Wien auf, wo er eine eigene Kunstschule gründete und die Ideen Hölzls, insbesondere im Bereich der Farben- und Farbenkontrastlehre weiterzuentwickeln trachtete.

Werke:

Materialien und Quellen:

Hans Tietze: Johannes Itten-Mappe. In: Der neue Tag, 17.8. 1919, 13;

Literatur:

Ch. Wagner: Johannes Itten in Wien und die Anfänge der Moderne. In: A. Schnell, K. Kokai (Hgg.): Bauhaus und Wiener Kreis. Wien 2022, 47-64.

(in preparation)

geb. am 30.6.1873 in Czernowitz (Cernivtsi, ukr., Cernauti, rumän.) – gest. am 23.2.1943 im KZ Theresienstadt; Librettist, Schriftsteller, (Theater-)Kritiker, Drehbuchautor, Übersetzer

Bereits in jungen Jahren kam J. nach Wien, besuchte dort das Gymnasium und trat 1896 „aus dem mosaischen Glauben“ aus. 1891 wird J. erstmals journalistisch im Wiener Residenz-Kalender tätig und seit 1896 firmiert er als Redaktionsmitglied des Neuen Wiener Journals (NWJ). Ab 1900 erscheinen die ersten Feuilletons und (Theater)Kritiken, 1901 wird J. als Berlin-Korrespondent des NWJ geführt, worauf vermutl. die Bekanntschaft mit dem Komponisten Oscar Strauss zurückging, der sich um 1900 wiederholt in Berlin aufhielt. 1905 erlebte er sein erstes Theaterstück, Die einsame Insel, die UA in Hannover; 1906 schrieb er gem. mit Felix Dörmann das Libretto zu O. Strauss‘ Operette Ein Walzertraum nach einer Erz. von Hans Müller, die 1907 im Carltheater die UA hatte u. dabei auch verfilmt wurde. Am 13.6.1907 wurde sie bereits zum 100. Mal aufgeführt und noch im selben Jahr in den Theatern von Czernowitz, Prag, Pilsen und Teschen gespielt, 1910 auch in Paris. Im Nov. 1908 folgte das Libretto zur Operette Der tapfere Soldat, eine Bearbeitung von G.B. Shaws Arms and the Man, wobei S. Trebitsch die Vermittlerrolle einnahm. 1910 legte J. in Zusammenarb. mit R. Bernauer u. O. Nedball mit Die keusche Barbara eine weitere erfolgr. Operette vor, die ab 1911 in Wien, Graz, Prag u.a. Orten sowie nach 1918 ebf. von zahlr. österr. Bühnen aufgeführt wird.

Ab 1912 schrieb J. regelmäßig (Theater)Feuilletons für das Neue Wiener Journal (NWJ), dessen Theaterredakteur er wurde. 1914 verf.er u.a. eine einfühlsame Bespr. von Schnitzlers Der einsame Weg sowie, im Zuge der Erstauff. von Kleists Hermannschlacht, ein programmat. Feuilleton, in dem er gegen nationalist. Vereinnahmung des Theaters plädierte. Auch seine Bespr. von Schönherrs Volk in Not-Drama weist auf die Gefahr einer zu „großen Pauke“ hin, obwohl sich J. dem Faszinosum des Tiroler Freiheitskampfes gegen Napoleon nicht ganz verschließen kann. Die knapp vor Kriegsende im Okt. 1918 uraufgef. Operette Ballnacht (Musik O. Straus) übertraf von der Resonanz u. den Einnahmen her alle Erwartungen. Der Zerfall der k.k. Monarchie, die Schrecken des Weltkrieges waren ihm ebenso wenig Thema wie die neue Republik. Auf die Frage, Woran arbeiten Sie? (25.12.1918, NWJ) antwortete J. lapidar: „an einer Komödie“, versehen mit dem ergänzenden Hinweis, er habe im Lauf des Krieges weitere drei Operetten vollendet, die nun „probereif“ wären. Diese Ausrichtung setzte sich auch 1919-20 fort u. fand Niederschlag in Operetten wie Dorfmusikanten, Was Mädchen träumen, oder Juschi tanzt, in denen die Mizzi Günther (1879-1961) oft die Hauptrolle übernahm. Zugleich setzte sich J. kritisch mit dem zeitgenöss., auch als innovativ geltenden großen Theater auseinander, z.B. mit Werfels Die Troerinnen, die er als „höchste Theater- und Kulturübung“ begrüßte, ebenso wie Beer-Hofmanns Der Graf von Charolais, mit Claudel, dem er dagegen reserviert gegenüberstand oder mit Stücken von F. Molnar. 1924 begrüßte J. geradezu enthusiastisch die drei Gastregien von M. Reinhardts in der Josefstadt, die „Wien zum Mittelpunkt einer hochwertigen Theaterkunst“ machten (anhand von Goldoni-, Schiller- u. Hofmannsthal-Inszenierungen, bei letzterer auch die Leistung von O. Strnad als Bühnenbildner würdigend). Kritisch dagegen kommentiert J. mehrere Burgtheaterauff., z.B. Shakespeares Sommernachtstraum (den er wieder mit einer von Reinhardt kurz darauf in der Josefstadt vergleicht) oder Hebbels Judith, aber auch die erste Auff. eines Pirandello-Stücks (Wollust der Anständigkeit) im März 1925. Im Sept. dess. Jahres erlebt J. Walzertraum, seine wohl erfolgreichste Operette, ihr erste Radioausstrahlung, im Feb. 1927 ihre 1000. Auff. auf dem Strauß-Theater. Interessant 1927 auch seine Bespr. des R. Rolland-Stücks Der Diktator, in die J. zeitaktuelle Bezüge einflicht.

Die 1928 gem. R. Stolz u. R. Oesterreicher vorgelegte Operette Eine einzige Nacht zeigte musikal.-themat. insofern neue Wege an, als sie neben Walzermotiven Blues u. Foxtrott-Stücke gleichberechtigt einbaute u. so an der zeitgenöss. Jazz-Operetten-Debatte partizipierte. Im selben Jahr wurde J. auch in den Vorstand des Österr. P.E.N. gewählt. Hat J. in seinen Opernlibretti gesellschaftspolit. Aspekte auch systemat. ausgeklammert, so positionierte er sich in seiner Theaterkritik viel deutlicher, insbes. gegen habsburgmythische Reminiszenzen, wie diese z.B. aus E. A. Rutras Schauspiel Der Kronprinz (1928) herauszuhören waren. Auch für K. Corrinths umstrittenes u. kritisches „Gegenwartsspiel“ Ein freies Leben führen wir (unter dem Titel Trojaner ein Skandal auf dt. Bühnen) zeigte J. 1929 Verständnis. Jacobson gehörte mit A. Rundt auch zu den wenigen, die um die vielumrätselte Identität F. Bruckners wusste. 1930 folgte das mit F. Grünbaum für das Wr. Schauspielhaus übersetzte Stück Tschun-Tschi, das W. Clifford für den chines.-amerikan. Filmstar Anna May Wong geschrieben hatte. Dies war zugleich seine letzte Arbeit; in den Folgejahren wurden seine Operetten wohl noch, auch im Radio, häufig gespielt, doch J. zog sich aus der aktiven Operettenproduktion sowie aus der Redaktionsarbeit im NWJ schrittweise zurück. 1938 konnte sich J. nicht zur Flucht entschließen, blieb in Wien, von wo er im Aug. 1942 mit einem Sammeltransport ins KZ Theresienstadt verbracht wurde.


Weitere Werke (Operettenlibretti)

Fräulein Pompadour (1911, gem. mit R. Bernauer); Die schöne Unbekannte (1914, gem. mit W. Stern, O. Straus); Auf Befehl der Herzogin (1915, gem. mit R. Bodanzky, B. Granichstaedten); Warum geht’s denn jetzt? (1916, gem. mit R. Bodanzky, E. Eysler); Nachtfalter (1917, gem. mit R. Bodanzky u. O. Straus); Der Liebesnteufel (1919, gem. mit R. Bodanzky u. J. Bistron); Die Tanzgräfin (1921, gem. mit R. Bonatzky u. R. Stolz); Katja, die Tänzerin (1922, gem. mit R. Oesterreicher u. J. Gilbert); Das Weib in Purpur (1923, gem. mit R. Oesterreicher u. J. Gilbert); Der Tanz um die Liebe (1924, gem. mit O. Straus, UA Deutsches Künstlertheater Berlin); Die Abenteuer des Herrn Meiermax (1926, gem. mit R. Oesterreicher u. H. Hirsch); Lady Hamilton (1926, gem. mit R. Bars u. E. Künnecke); Eine einzige Nacht (1927, gem. mit R. Oesterreicher u. R. Stolz); Hochzeit in Hollywood (1928, gem. mit B. Hardt u. O. Straus); Eine Nacht in Kairo (1929, gem. mit J. Gilbert u. B. Hardt)

Quellen und Dokumente

Hermann Bahr. In: Neues Wiener Journal, 19.7.1913, S. 1, „Der einsame Weg“, Schauspiel in fünf Akten von Artur Schnitzler. In: Neues Wiener Journal, 20.2.1914, S. 1, Zum erstenmal: „Die Hermannsschlacht“ von Heinrich v. Kleist. In: Neuer Wiener Journal, 11.12.1914, S. 7, Zum erstenmal: „Könige“, ein Schauspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. In: Neues Wiener Journal, 27.10.1916, S. 3, Zum erstenmal: „Volk in No“. Ein deutsches Heldenlied in drei Akten von Karl Schönherr. In: Neues Wiener Journal, 5.1.1917, S. 3f., Zum erstenmal „Fasching“, ein Spiel in drei Aufzügen von Franz Molnar. In: Neues Wiener Journal, 16.3.1917, S. 3f., Deutsches Volkstheater. Zum erstenmal: „Fink und Fliederbusch“, Komödie in drei Akten von Artur Schnitzler. In: Neues Wiener Journal, 15.11.1917, S. 3f., Zum erstenmal: „Die Troerinnen“, ein dramatisches Gedicht nach Euripides von Franz Wefel. In: Neues Wiener Journal, 21.5.1920, S. 3, Zum erstenmal: „Theater“, zwei Einakter von Franz Molnar. In: Neues Wiener Journal, 17.2.1922, S. 3, Reinhardt und Burgtheater. Zwwei Theaterabende. In: Neues Wiener Journal, 3.4.1924, S. 3, Pirandello: „Die Wollust der Anständigkeit.“ Deutsches Volkstheater. In: Neues Wiener Journal, 26.3.1925, S. 10, „Judith“. Burgtheater. In: Neues Wiener Journal, 10.10.1925, S. 11, „Der Diktator“ von Jules Romains. In: Neues Wiener Journal, 4.2.1927, S. 3, „Der Kronprinz“, Schauspiel von Ernst Artur Rutra. In: Neues Wiener Journal, 7.12.1928, S. 3, Wer ist Ferdinand Bruckner? Die erste entscheidende Andeutung zur Lösung eines Rätsels. In: Neues Wiener Journal, 14.4.1929, S. 7, „Ein freies Leben führen wir!“ Ein Gegenwartsspiel in sechsd Bildern von Kurt Corrinth. In: Neues Wiener Journal, 19.6.1929, S. 10.

-rp-: Carl-Theater [Rez. zu Ein Walzertraum]. In: Neues Wiener Tagblatt, 3.3.1907, S. 13, Otto Stoessl: Raimund-Theater [Rez. zu Die keusche Barbara]. In: Wiener Zeitung, 9.10.1911, S. 6, Ankündigung zu Ein Walzertraum. In: Neue Kino-Rundschau, 2.11.1918, S. 18, Ankündigung zu Die Memoiren eines Mönchs. In: Der Filmbote, 23.12.1922, S. 42, Ankündigung zu Eine einzige Nacht. In: Oesterreichische Buchhändler-Correspondenz, 6.1.1928, S. 7.

Todesfallanzeige, digitalisiert auf holocaust.cz.

Literatur

K. Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon verfolgter Theater-, Film- und Musikkritiker 1933-1945. Berlin 2008, 393-394.

Eintrag bei filmportal.de.

(PHK)

Geb. 27.9. 1895 in Capodistria (heute Koper, SLO), k.k. Österreich-Ungarn, gest. 21.12.1972 in Innsbruck. Politiker (Heimatblock/Heimwehr) und Minister in der Regierung Dollfuß, Rechtsanwalt, NSDAP-Mitglied ab 1939.

Materialien und Quellen:

(in preparation)

Geb. 26.1.1906 in Wien, gest. 28.4. 2001 in Keymer, Sussex, Großbritannien.

Sozialpsychologin, Politische Aktivistin, Exilantin.

Materialien und Quellen:

Eintrag M.Jahoda in: Jahoda-Bauer-Institut;

M. Jahoda: Rekonstruktionen meiner Leben. Mit einem Essay der Tochter Lotte Bailyn. Wien: Ed. Konturen 2024 [dazu Rez. von Martin Schenk in: Der Standard, 27.4. 2024, Album A 4); Christine Dobretsberger: „Von den Reformträumen mitgerissen“. Die Sozialpsychologin Marie Jahoda. In: magazinwienmuseum, 25.9.2024;

(PHK, in Vorber.)