geb. am 1.1.1897 in Niederhollabrunn – gest. am 3.4.1958 in Wien; Lyriker

Der Sohn eines aus Mähren stammenden jüd. Landarztes besuchte in Stockerau das Realgymnasium, übersiedelte 1908 nach Wien, wo sein Bruder Richard lebte, u. begann um 1910 zu schreiben. Mit 16 Jahren trat K. der vom späteren Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld geleiteten Wiener Sektion der „Freideutschen Jugend“ bei, die sich als Protestbewegung verstand und über ihre „Sprechsaal“-Gruppen Fragen der Schulreform, der Sexualität sowie der Autoritäts- und Generationsthematik diskutierte. In ihrer polizeilich überwachten Monatsschrift  Der Anfang. Zeitschrift der Jugend versuchte K. seine ab dem 13. Lebensjahr entstandenen Gedichte unterzubringen, die jedoch von Bernfeld nicht publiziert, wohl aber in sein Archiv aufgenommen wurden.

Aus: Die Bühne (1926), H. 69, S. 18

Nach abgelegter Matura an der k.k. Staats-Realschule im 2. Bezirk und absolvierter Exportakademie wurde K. im Juli 1915 einberufen. Eine schwere Verletzung an der wolhynischen Front 1916 führte, nach einigen Monaten am Isonzo (1917-18), zu einer Beurlaubung K.‘s im April 1918. Nach Kriegsende inskribierte er an der Univ. Wien, hörte germanist. u. histor. Vorlesungen, u.a. bei Walther Brecht, Alfons Dopsch und Ludo Hartmann, wechselte dann auf die jurist. Fakultät, wo er  bei Hans Kelsen u. Othmar Spann 1919-21 Vorlesungen belegte, bevor er das Studium aufgab. Danach suchte K. im Buchhandel Anstellungen zu erlangen, was erst um 1925 zu stabileren, ihn nicht sonderlich befriedigenden Vertretertätigkeiten führte. 1926 erschien in der Zs. Die Bühne sein erstes Gedicht Anderes Licht; die Bekanntschaft mit Leo Perutz und Joseph Kalmer half ihm, den Weg in die literar. Öffentlichkeit zu finden. Unter Mitwirkung von Perutz ging K.‘s erster Gedichtbd. Die Gaunerzinke (1929; Rütten & Loening) aus einem Preisausschreiben des S. Fischer-Verlags im Jahr 1927 hervor, der ihn auch in Deutschland bekannt machte. Zugleich wurde ihm, geteilt mit Heinrich Suso Waldeck, der Lyrik-Preis der Stadt Wien für 1928 zugesprochen, für den sich vermutl. Ernst Lothar ausgesprochen hatte. 1929 folgte der Preis der Julius Reich-Stiftung und K.-Ged. erschienen fortan regelmäßig in der AZ und zahlreichen anderen Ztg. wie Der Abend, Berliner Tageblatt, Das Tage-Buch oder die Vossische Zeitung. Seine die Alltagsmühen herausstreichenden Kriegsgedichte Wir lagen in Wohlhynien im Morast (1931) führten zu teils heftigen Reaktionen sowie scharfer Ablehnung durch die nationale und NS-Presse. Die Kriegsverletzungen u. sein allgem. labiler Zustand mündeten 1931 in eine erste längere Erkrankung, die bald chronische Züge annehmen sollte. Seit der Gaunerzinke werden die Stimmen von Randexistenzen, von Außenseitern – „für die, die ohne Stimme sind“–, eingebettet in Landschaften der Peripherie, deutlich sichtbar. Stets begleitet von einem unverwechselbaren „Drehorgelklang“ und dem besonderen Kolorit der Provinz, die trotz mancher themat. Berührung mit der zeitgenöss. Heimat-Literatur sich ideologisch wie ästhetisch klar von ihr abhebt, lässt K., „die schlanke Feder wie ein Beil“ geführt, die Zeit durch sprachliche Präzision in greifbaren Bildern der Wirklichkeit auferstehen, deren Nüchternheit, aber auch Sinnlichkeit und Sympathie mit Außenseitern schon Zeitgenossen wie Hilde Spiel, Bruno Kreisky, Ernst Lissauer oder Otto Koenig beeindruckte. In der fehlenden belehrenden Moral glaubte Josef Luitpold Stern eine Schwäche K.s erkennen zu können, der ebenso wie Fritz Brügel, Hermynia zur Mühlen, Rudolf Brunngraber, seit 1933 Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller war.

Mit großen Fragen des Lebens im Blick auf das Kleine u. an den Leser gewandt, spricht K., der seit 1927 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei war, aus der Mitte jener, denen er sich zugehörig fühlte, geprägt durch seine Kindheit am Rande einer Dorfgemeinschaft und einer besonderen Sensibilität für landschaftliche und soziale Begegnungsräume. Unterstützung erhielt K., der 1931 seine Arbeit im Buchhandel aufgab,  u.a. durch den 1934 gegründete Theodor-Kramer-Verein, für dessen Mitglieder er in privaten Lesungen, u.a. an der Volkshochschule Ottakring, zuweilen auch politische Gedichte vortrug – neben Th. Mann, Franz Werfel oder Stefan Zweig waren es jene Freunde wie Kurt Blaukopf, Fritz Hochwälder, Johann Muschik, Erika Mitterer, P.v. Preradovic oder Ernst Waldinger, durch deren Einsatz K. 1939 die Flucht nach England zu seiner bereits im Exil lebenden Frau Inge Halberstam gelang. Kurz nach der drei Jahre später erfolgten Trennung von ihr tritt er 1943 eine Stelle als Bibliothekar im County Technical College in Guildford an, vermittelt durch Eleanor Farjeon, deren Bekanntschaft er neben Erich Fried, Robert Neumann und Hilde Spiel gemacht hatte. Nach Lesungen in Sendungen der BBC und einigen Publikationen im Aufbau oder der Austro-American Tribune erschien 1943 der Gedichtband Verbannt aus Österreich/Wien 1938. 1946 folgten die Bände Die untere Schenke und Die grünen Kader) – darin auch das kontrovers aufgenommene, an Josef Weinheber gerichtete Requiem für einen Faschisten.

Unter K.s zahlreichen Korrespondenzen findet sich neben H. Spiel, H. Zohn, M. Guttenbrunner, u.a. auch E. Chvojka, den er kurz vor seinem Tod, nach Rückkehr in die fremdgewordene Heimat 1957, als Verwalter seines Werkes einsetzte. 


Weitere Werke (Auswahl)

Kalendarium (1930), Mit der Zieharmonika (1936), Wien 1938 (1938), Verbannt aus Österreich (1943), Die untere Schenke (1946), Lob der Verzweiflung (1947), Vom schwarzen Wein, Auswahl (1956), Lob der Verzweiflung (1972, entstanden 1944/45)

Quellen und Dokumente

Link zur Theodor Kramer Gesellschaft (Biographie, Archiv, usw.): http://theodorkramer.at/aktuell/

Lesung Th.K. 1957 (13:11): „Gaunerzinke“, „Wir lagen in Wolhynien im Morast“, „Ein Krampenschlag vor Tag“, „Kleines Café an der Lände“, „Wien Fronleichnam 1939“, „Requiem für einen Faschisten“, „Neustifter Nebel“ und „Lob der Verzweiflung“

Otto König: „Die Gaunerzinke“ (Rez.). In: Arbeiter-Zeitung, 1928, Grete Ujhely: Theodor Kramer: Die Gaunerzinke (Rez.). In: Wiener Allgemeine Zeitung, 23.10. 1928, S. 5;

„Der Einstieg“ von Th.K. In: Arbeiter-Zeitung, 1928, „Der Köhler“ von Th.K. In: Arbeiter-Zeitung, 1928, „Die Gaunerzinke“ (Rez.). In: Österreichische Buchhändler-Correspondenz, 1929, „Beerenlese“ von Th.K. In: Arbeiter-Zeitung, 1929, Josef Luitpold Stern: „Morast der Gleichgültigkeit.“ In: Der Kampf 24, 1931, Alfred Aspler: „Theodor Kramer-Abend.“ In: Arbeiter-Zeitung, 1931, Otto König: „Wir lagen in Wolhynien im Morast.“ In: Arbeiter-Zeitung, 1931, Dr. R.Ki.:“Wir lagen in Wolhynien im Morast…“ (Rez.). In: Wiener Zeitung, 1931, „18,30: Der reiche Sommer“. In: Radio Wien, 1932, „Kalte Schlote“ von Th.K. In: Tagblatt, 1933, „Brief aus der Schutzhaft“ von Th.K. In: Tagblatt, 1933, „Im Arbeitslager“ von Th.K. In: Tagblatt, 1933, „Am Rand“ von Th.K. In: Tagblatt, 1933, „Vagabundenlied“ von Th.K. In: Tagblatt, 1933,  „Theodor Kramer“. In: Radio Wien, 1934, „Arbeiterdichtung in Österreich“. In: Radio Wien, 1934, „Lass mir ein wenig noch die Hand…“ von Th.K. In: Prager Tagblatt, 1934, „Theodor Kramer“. In: Das interessante Blatt, 1936, „Anders“ von Th.K. In: Prager Tagblatt, 1936.

Nachlass: Österreichische Nationalbibliothek / Klagenfurt: Kryptobestand Theodor Kramer (im Nachlass Michael Guttenbrunner)

Literatur (Auswahl)

Siglinde Bolbecher/Konstantin Kaiser: Lexikon der österr. Exilliteratur (1999), Erwin Chvojka: u.a. Kramer, Mitterer, Guttenbrunner – Ein Rückblick. In: Der literarische Zaunkönig 2 (2005). (Online verfügbar); Vorwort. In: Gesammelte Gedichte 1 (1984). (Online verfügbar), Erwin Chvojka/Konstantin Kaiser: Vielleicht hab ich es leicht, weil schwer, gehabt. Th.K. 1897-1958. Eine Lebenschronik (1997), Konstantin Kaiser: Vorlesung Th.K. (Online verfügbar), Kurt Klinger: Lebenslängliche Isolation: Theodor Kramer. In: Hilde Spiel: Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart – Die zeitgenössische Literatur Österreichs (1980), P.-H. Kucher: Kramer, Theodor. In: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur (2000); Ders.: Drehorgelblues, Peripherie. Gestrandete und ein wenig Liebe. In: Ide (2004), Johann Muschik: In einer alten Mappe blätternd. Erinnerungen an Th.K. In: Ver sacrum (1970), Daniela Strigl: u.a. „Wo niemand zuhaus ist, dort bin ich zuhaus“ – Th.K.: Heimatdichter und Sozialdemokrat zwischen den Fronten (=Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur; 25, 1993), Friedemann Spicker: Deutsche Wanderer-, Vagabunden und Vagantenlyrik in den Jahren 1910-1933 (1976). (Online verfügbar), Zs „Zwischenwelt“ (vormals „Mit der Zieharmonika“), hg. von Theodor Kramer Gesellschaft, darin u.a.: Silvia Schlenstedt: „So gibt es eine Anzahl ganz kleiner Chancen.“ Material zu Th.K. in den dreißiger Jahren (=Zwischenwelt 4, 1995), Daniela Strigl: Peripherie – Provinz – Politik. Phänomene des Nichtmehr und Nochnicht bei Th. Kramer (=Zwischenwelt 3, 1992), Diess.: Die Würze des Lorbeers. Theodor Kramer 2022. In: Literatur und Kritik, H. 569/570, 31-35, Anna Krommer: Th. K. in Guildford. Aus dem unveröffentlichten autobiographischen Text „Refugium“ (=Zwischenwelt 1, 1990); Vom Nicht-Beigeben. Theodor Kramer 1897-1958. Einführung in Leben und Werk. Mit Beiträgen von S. Bolbecher, E. Chvojka, A. Emanuely, K.-M. Gauß, R. Klüger u.a.. (= Th. Kramer Gesellschaft, 2018)

(SK)

Geb. 18.12.1860 in Nassereith/Tirol; gest. 4.1.1938 in Nassereith. Schriftsteller, Dramatiker.

Forschungsliteratur:

Johann Holzner: Franz Kranewitter (1860–1938). Provinzliteratur zwischen Kulturkampf und Nationalsozialismus.  Innsbruck 1985

(in Vorbereitung)

Hebr.: גרטרוד קראוס, geb. am 5.5.1901 in Wien – gest. am 23.11.1973 in Tel Aviv; Choreographin, Tänzerin

Kraus wuchs in Wien in einer aus Böhmen zugewanderten jüdischen Familie auf und wandte sich früh der Musik zu. Sie erhielt die Möglichkeit, an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Klavier zu studieren. Als Pianistin begleitete sie Stummfilme und den Tanzunterricht von Ellinor Tordis; durch Tordis hat sie das expressive Potenzial des Tanzens erkannt und schätzen gelernt. Nach ihrem Musikabschluss (1922) absolvierte Kraus zwei Jahre Modernen Tanz bei Gertrud Bodenwieser und arbeitete auch als Tänzerin in deren Tanzensemble, um sich dann aber selbständig zu machen. 1924 begann Gertrud Kraus zu choreographieren und zeigte bereits am 16. März 1924 erste Solokreationen mit einem deutlichen Russland-Bezug (Rachmaninow z.B.), welche sowohl in der Roten Fahne wie im Der Tag durch M. E[rmers] wortident als vielversprechende eingeschätzt wurden und den öffentlich aufmerksamen, auch kontrovers wahrgenommenen Beginn (nicht erst 1925 wie vielfach behauptet) ihrer Tanzkarriere markiert. Mit diesem Programm wirkte sie auch an den 1. Maifeiern der Wiener KPÖ im 2. Bezirk mit, was auch Rückschlüsse auf ihre politische Interessenslage erlaubt, die zunächst dort und in den darauffolgenden Jahren in der Sozialdemokratie ihre Verankerung fand. Im Nov. dess. Jahres trat sie dann mit „eigenen Tanzschöpfungen“ in den ›Künstlerspielen Café Capua‹ auf, im April 1925 schließlich, wieder mit russischen Tänzen, im Moulin Rouge, um im Oktober 1925 wieder ins Capua zurückzukehren. Bereits im März 1925 durfte sie Bodenwieser an der Akademie kurzzeitig vertreten und deren Tanzunterricht leiten. Im Mai 1925 trat sie erstmals außerhalb Wiens, und zwar in Prag, gem. mit G. Delt im Rahmen einer Tanzsoiree auf, angekündigt als eine der „hervorragenden Künstlerinnen“ in ihrem Metier (PTBl. 14.5.1925). Auch im ›Tag‹ wurde Kraus schon im März 1926 als eine der wichtigsten jüngeren Tänzerinnen im Zuge einer mehrstündigen Vorführung im Konzerthaus, die das Publikum „faszinierte“, ausführlich gewürdigt. An allem interessiert, was in Wien künstlerisch wie (gesellschafts)politisch von Belang war, wirkte sie andererseits an Schauplätzen mit, die ihr Verdienstmöglichkeiten offerierten. Beteiligte sie sich z.B. an aktivistischen MA-Abenden in der Schwarzwaldschule (Der Tag, 7.5.1926,8), u.a. auch zu Musik von D. Milhaud u. B. BartAZ tanzend (AZ, 2.6.1926, 9), so gab sie in den Sommern 1926-1928 zudem Kurse für rhythmische Gymnastik in der Villa Auguste am WDer Morgen (Der Morgen, 30.8.1926, 4) und trat darüber hinaus auch im Kursalon (Stadtpark) mit einer eigenen Tanzgruppe auf, die 1927 in die Eröffnung eines Tanzstudios in der Mariahilfer Straße einmünden wird. Zuvor wirkte sie zudem sowohl an den sozialdemokrat. Republikfeiern im Nov. 1926 mit als auch, im Dez. 1926, am ›Revolutionären Kabarett‹ der KPÖ sowie an den Chanukka-Feiern des Jüd. Realgymnasiums (Wr. Morgenzeitung, 9.12.1926,4) und einem Konzertabend des jüdischen Arbeitervereins Hechaluz (u.a. an der Seite von Mirjam Hoeflich-Schnabel). Man kann daraus ablesen, dass Kraus schon ab 1926 zionistischen Ideen und dabei zugleich politisch linksorientierten Vereinigungen nahestand. Tanz und Volksbildung, so M. E[rmers] im Tag, gehörten auch zu den aktuellen Interessen der zeitgenössischen Massen, einschließlich der Arbeiterschaft und Getrud Kraus wird von ihm als Pionierin in dieser Richtung im Jänner 1927 vorgestellt. Es überrascht daher nicht, sie ab 1927 wiederholt in Programmen an den Volkshochschulen in Margareten und Ottakring zu finden, aber als Begleitung zu Veranstaltungen der ›Jüdischen Künstlerspiele‹ im Theater Reklame (NFP, 7.6.1928,14), wo sie mit ihrer Gruppe ihren Zyklus Jüdische Tänze zur Aufführung brachte bzw. auf der Rolandbühne (1928, Der Tag, 27.10.1928, 8). In einer weiteren Würdigung durch R. Götz werden ihr u.a. stupende Technik, Musikalität u. bildhafte Phantasie attestiert, die ihre Tänze in den Rang künstlerischer Einmaligkeit heben würden, sichtbar an Kreationen wie z.B. Der seltsame Gast, Knabe aus dem Ghetto, an ihren „Triebtänzen“ wie z.B. Wodka u.a.m.

Aus: Kuckuck, 3.5.1931, S. 14

Sie choreografierte im Stil des expressionistischen, auch grotesk-komischen oder Freien Tanzes und etablierte sich ab 1926-27 als eine der führenden Ausdruckstänzerinnen Wiens, wobei sie wiederholt mit der damals bekannteren E. Tordis verglichen wurde, die zu jener Zeit ebf. auch in Volksbildungseinrichtungen tätig war. Am 1. Mai 1928 tanzte sie ferner zur Aufführung von Unser Glaube von Schalom Asch in den Jüdischen Künstlerspielen (Der Tag, 29.4.1928, 8), womit sie ihre Affinität zur Literatur und zum jüd. Theater deutlich machte. 1929 war sie als Assistentin von R. v. Laban für die Tanzchoreografie des Festzuges des Gewerbes im Rahmen der Wiener Festwochen ebenso verantwortlich wie kurz darauf an der durch Sprechchöre und Massenspiel getragenen, von Felix Kanitz verfassten Revolutionsfeier, einer „großen neuartigen Symphonie“ im Konzerthaus mitwirkend tätig. Im Rahmen der Festwochen gab sie im Juni auch noch einen eigenen Tanzabend in der Urania; im September den Zyklus Biblische Tänze in den Jüdischen Künstlerspielen, der im Jänner 1930 nochmals gegeben wurde. Auch einige Schülerinnen ihrer Tanzgruppe verzeichneten Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre erste Erfolge, z.B. Trude Godwyn mit einem Tanzabend in Würzburg (Der Tag, 8.1.1930, 7). 1930 nahm Kraus auch am internationalen Tanzkongress in München teil, bei dem internat. ProtagonistInnen des modernen Tanzes vertreten waren, darunter Laban und Mary Wigman und führte dabei mit ihrer Tanzgruppe den Zyklus Ghettolieder nach der Musik von Joseph Achron auf. Im Zuge des GasWilnaer Truppelnaer Truppe in Wien (Okt. 1930) wurde sie für die Tanzregie eines Schalom Asch-Stückes verpflichtet (aufgeführt wurde jedoch Die verödete Schenke von Peretz Hirschbein; Der Tag, 29.10.1930,8), im November für das Lustspiel Weh dem der lügt! von F. Grillparzer. Im April bzw. Nov. 1930 gab sie zudem Tanzabende in Prag und leitete über Weihnachten Tanzseminare ebendort. Trotz dieser Anerkennungen kehrte Kraus 1931 immer wieder auch dorthin zurück, wo sie sich verankert fühlte: an die Volksbildungshäuser in Margareten und Ottakring, wo sRevuea. an der sozialen Revue Wach sein ist alles im Nov. 1931 mit Teilen ihrer Tanzgruppe mitwirkte, ferner an den Maifeiern sowie im jüdischen Kulturleben. Die Verbundenheit mit letzterem führte im Juni 1931 zu einer erfolgreichen Palästina- und Ägypten-Gasttournee. 1932 tanzte sie im Rahmen eines Gastspiels der Berliner jüd. Kleinkunstbühne ›Kaftan‹ in Wien jüdische Volkslieder, ferner die Urauff. einer Tanzsonate von Ernst Kanitz, wirkte im Rahmen der Volksbildungs-Angebote mit und gab dabei im Oktober einen grF. Rosenfeldzabend, den F. Rosenfeld in der AZ ausführlich würdigte. Im März 1933 kam ihr Tanzdrama Die Stadt wartet (nach Vorlage von M. Gorki, vertont von Marcel Rubin) im Zuge eines von mehreren TanzabendG. Geert auch einen mit G. Geert, im Volksbildungshaus zur Uraufführung; am 1. Juni folgte noch der (obligate) Tanzabend im Burggarten; ab Sept. 1933 sind nur mehr zwei weiteren Auftritte, darunter eine Tanzmatinee in der Urania am 25.2.1934 sowie die Mitwirkung im Rahmen des Winterhilfe-Programms des Kabaretts ABC am 19.11.1934 vor ihrer Emigration nach Palästina, wo sie 1935 in Tel Aviv eintraf, belegt. Zwar berichtet das NWJ noch 1936 von einem Gesprächsabend mit Kraus über Das junge Palästina (NWJ, 7.8.1936), doch wird dieser in keiner der anderen jüd. Zeitungen (z.B. Die Stimme) erwähnt. Sie gründete dort die Modern Dance Company der Volksoper in Tel Aviv und wurde zu einer Pionierin der Tanzkunst im neugegründeten Staat Israel, und 1962 erste Leiterin der Tanzabteilung der Jerusalem Academy of Music and Dance.


Weitere Werke/Choreografien

Des Dichters Traum, Musik: Erster Satz aus F. Schuberts (unvollend.) Symphonie in h-Moll (1940); Shulamit (1948).

Quellen und Dokumente

M.E[rmers]: Tanzabend Gertrud Kraus. In: Der Tag, 19.3.1924, S. 6; A. Sandt über Tanzabend G. Kraus. In: Wiener Morgenzeitung, 20.3.1924, S. 6; Mitwirkung G. Kraus an ‚künstlerischer‘ Maifeier der KPÖ. In: Rote Fahne,1.5.1924, S. 3; Programmankündigung, Künstlerspiele Café Capua. In: Die Stunde, 5.11.1924, S. 8; Bodenwieser-Vertretung (mit Foto). In: Der Tag 25.3.1925, S. 3; G. Kraus‘ im Moulin Rouge (mit Foto). In: Neues 8-Uhr Blatt, 13.4.1925, S. 8; M. E.: Zwei Tänzerinnen. In: Der Tag, 9.3.1926, S. 8; pp[isk]: Bericht über MA-Mitwirkung. In: AZ, 2.6.1926, S. 9; G. Müller: Das Tanzheim am Wörthersee. In: Die Bühne, H. 92/1926, S. 35-36; Programmankündigung: Das revolutionäre Kabarett. In: Rote Fahne, 4.12.1926, S. 6; M.E.: Tanzabende inden Volksbildungshäusern. In: Der Tag, 21.1.1927, S. 7; R. Götz: Tanz. (Über Kraus u.a.) In: Der Tag, 17.4. 1927, S. 19-20; M.E.: Zwei Tanzabende (Über Kraus und Tordis). In: Der Tag, 18.1.1928, S. 5; Tanzabend mit ihrer Tanzgruppe in der Urania (mit Foto). In: Das interessante Blatt, 13.6.1929, S. 18; Revolutionsfeier. In: AZ, 13.7.1929, S. 4; Mitwirkung an Veranstaltungen zum Frauentag. In: AZ, 8.4.1930, S, 4; Mitwirkung an S. Asch‘-Stück der Wilnaer Truppe. In: Der Tag, 28.9.1930, S. 19; R.E.: Eine Tänzerin: G. Kraus (Porträt mit Fotos). In: Der Kuckuck, 3.5.1931, S.14; G. Kraus in Palästina. In: Der Tag, 20.6.1931, S. 9; F. R[osenfeld] über: Wach sein ist alles. In: AZ, 3.11.1931, S. 6; Tanzssonate v. E. Kanitz. In: AZ, 7.4.1932, S. 9; F. Rosenfeld: Das tanzende Wien. In: Salzburger Wacht, 6.8.1932, S. 10; Gastspiel Kaftan. In: AZ, 30.3.1932, S. 6; F. Rosenfeld über Tanzabend G. K. im Volksbildungshaus. In: AZ, 23.10.1932, S. 10; F.R. über Tanzdrama Die Stadt wartet. In: AZ, 10.3.1933, S. 10; Ankündigung Urania-Vortrag. In: NWJ, 7.8.1936, S. 10.

Literatur

Giora Manor: Gertrud Kraus. In: Jewish Women‘s Archive, online verfügbar unter: https://jwa.org/encyclopedia/article/kraus-gertrud; Andrea Amort: Die ganze Welt im Wanken. Die künstlerische und politische Wende im Modernen Tanz in Wien. In: A. Amort (Hg.in): Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne. Berlin 2019;  Anita Pollak: Brodelnder Tanz am Rande des Abgrunds (2019); online verfügbar: https://www.wina-magazin.at/brodelnder-tanz-am-rande-des-abgrunds/

(PHK)

Geb. 28.4. 1874 in Gitschin (k.k. Österreich-Ungarn, heute: Jicín, Tschech. Republik), gest. 12.6.1936 in Wien. Schriftsteller, Herausgeber.

Vgl. dazu das Porträt von Sigurd Paul Scheichl (2017): hier

Materialien und Quellen (Ergänzungen zum Porträt von Scheichl):

O. Abeles: Karl Kraus (anlässl. 20jährigem Bestehen der Fackel). In: Wiener Morgenzeitung, 1.4.1919, S. 4; K.O.: Vorlesung Karl Kraus [Zum 20jährigen Bestehen der Fackel]. In: Der neue Tag, 8.4.1919, S. 14; Josephus (= J. Roth): Weltuntergang. In: Der neue Tag, 18.12.1919, S. 3;

Katharina Prager (Hg.in): Geist versus Zeitgeist: Karl Kraus in der Ersten Republik. Wien, Metroverlag 2018; Katharina Prager, Simon Ganahl (Hgg.): Karl Kraus. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart-Weimar: J. B. Metzler 2021.

(PHK, work in progress)

eigentlich Křenek, geb. am 23.8.1900, Wien – gest. am 22.12.1991 in Palms Springs, CA, USA; Komponist, Musiktheoretiker, Journalist, Schriftsteller

in erster Ehe (1924) verh. mit Anna Mahler (1904-1988; österr. Bildhauerin, Tochter v. Gustav Mahler u. Alma Mahler-Werfel), in zweiter (1928) mit Berta Hermann (1885 -1974; dt. Schauspielerin), in dritter (1950) mit Gladys Nordenstrom-Krenek (1924-2016; US-amerikanische Komponistin)

Geboren in Wien als Sohn eines aus Böhmen gebürtigen Offiziers der österr.-ungar. Armee – mit der Großmutter väterlicherseits war die Verkehrssprache in Wien bis zu deren Tod 1910 tschechisch –, besuchte K. die Volksschule der ›Christlichen Schulbrüder‹ (1906ff.), dann das Gymnasium Klostergasse, bevor er nach kurzem Militärdienst (1918) an der Universität Wien Philosophie, Kunstgeschichte u. Musikwissenschaft inskribierte. Seit 1906 Klavierunterricht beim Organisten der Votivkirche Fridolin Balluff u. erste kompositorische bzw. literarische Versuche; ab 1916 Besuch der Kompositionsklasse Franz Schrekers. 1920 folgte K. Schreker an die Hochschule für Musik nach Berlin, die er 1922 ohne Abschluss verließ. 1923/24 Reisen durch Westeuropa, finanziert vom Winterthurer Mäzen Werner Reinhart. 1925-27 Assistent von Paul Bekker am Staatstheater Kassel; erste (u.a. theatertheoretische) Beiträge für die Kasseler Theaterprogrammhefte u. Radiovorträge für die Kasseler Nebenstelle des Frankfurter Senders im dann andauernden Bestreben, sich auch journalistisch (und überregional) Gehör zu verschaffen. K.s. bühnenpraktische Erfahrungen flossen unmittelbar in die Konzeption der sogenannten „Jazzoper“ Jonny spielt auf ein, nach deren Leipziger Uraufführung (10.2.1927; Regie: Walter Brügmann; Dirigent: Gustav Brecher) ihm der internationale Durchbruch gelang (rd. 700 Jonny-Aufführungen in mehr als 80 Opernhäusern weltweit). 1928 Rückkehr nach Wien als freischaffender Komponist u. Intensivierung der Vortrags- u. Publikationstätigkeit, u.a. für die Zs.  Anbruch, ab 1930 als freier Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung, ab 1932 als Mitinitiator (gem. mit Willi Reich u. Alban Berg) der bzw. regelmäßiger Beiträger für die „Wiener Musikzeitschrift“ 23 sowie 1934-37 als freier Mitarbeiter der Wiener Zeitung. 1934 Wiedereintritt in die kath. Kirche (nach Austritt 1921), Mitgl. der Vaterländischen Front; anfänglich (kultur)politisches Engagement (u.a. durch Beiträge für die Wiener Zeitung u. die Zs. Der Christliche Ständestaat bzw. das von K. als Forum zeitgenössischer Musik initiierte „Österreichische Studio“) für den Christlichen Ständestaat als erhofftes Bollwerk gegen Nazi-Deutschland, das zunehmend Resignation wich, nicht zuletzt aufgrund der durch NS-Interventionen noch in der Probenphase 1934 vereitelten Wr. Uraufführung der Oper Karl V. 1937 unternahm K. erstmals eine USA-Reise. Als er im März 1938 für die Amsterdamer Urauff. seines Zweiten Klavierkonzerts nach Europa zurückkehrte, ereilte ihn die Nachricht vom „Anschluss“, sodass er nicht mehr nach Wien reiste. Im August 1938 entschloss sich K. zur Emigration in die USA, wo er seine Unterrichtstätigkeit professionalisierte (u.a. 1939-42 Vassar College, 1942-47 Hamline University; Gastprofessuren: Princeton University 1957, Peabody Institute in Baltimore, Maryland 1967). Seit 1945 US-amerikanischer Staatsbürger, seit 1966 wohnhaft in Palms Springs, wo er im Dez. 1991 verstarb; beigesetzt am Wr. Zentralfriedhof. 1980 kam es zur Gründung des Ernst-Krenek-Archivs in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (heute: Wien Bibliothek), 2004 der ›Ernst Krenek Institut Privatstiftung‹ in Krems a.d. Donau. – – K.s kompositorisches Gesamtwerk (240 Opera in über 70 Jahren Schaffenszeit) irritiert(e) eingedenk seiner stilistischen Vielgestalt: Nach ersten atonalen bzw. der Neuen Musik verpflichteten Kompositionen überraschte K. mit einer als „gefällig“ (miss)verstandenen neoromant. Phase, in die die vermeintliche Jazzoper u. eine im Liederzyklus Reisebuch aus den österreichischen Alpen (1929) augenscheinliche Befassung mit dem Werk Franz Schuberts datierten; mit Karl V. legte K. 1934 die erste abendfüllende Zwölftonoper – radikal im Ästhetischen, indes als eine Art ‚ständestaatliches Festspiel‘ konservativ im Gehalt – vor; seit den 1950ern war schließlich sein Umgang mit serieller bzw. elektronischer Musik evident. Als Komponist u. Librettist in Personalunion kaprizierte sich K. auf den auch ‚literarischen Eigenwert‘ seiner Texte, etwa im Falle des (1990 uraufgef.) Kehraus um St. Stephan (1930), im Selbstverständnis von K. eine Vorwegnahme Ödön v. Horváths kritischen Volksstücks. Beachtenswert waren K.s Kontakte zu AutorInnen, die mitunter aus Kompositionsprojekten (Franz Werfel, R.M. Rilke, Oskar Kokoschka) oder seiner journalistischen Tätigkeit z.B. für die Frankfurter Zeitung (Joseph Roth, Walter Benjamin, Ernst Bloch) resultierten. Über diese gab er u.a. in den im Exil entstandenen Lebenserinnerungen Im Atem der Zeit Auskunft, die ihn ebenso als versierten Kenner der zwischenkriegszeitl. Literaturszene ausweisen u. wie das literaturkrit. Werk für v.a. die Frankfurter u. Wiener Zeitung, seine Kenntnis der bzw. Kontakte zu AutorInnen wie u.a. Bert Brecht, Max Brod, Alfred Döblin, Marieluise Fleißer, Aldous Huxley, Franz Kafka, Siegfried Kracauer, Theodor Kramer, Otto Stoessl, Alfred Polgar, Erik Reger, Joseph Roth, Ernst Waldinger, Ernst Weiß, Klaus u. Thomas Mann dokumentieren. Von Bedeutung war insbes. die Bekanntschaft mit Th. Mann im Exil insofern, als sich K. u.a. an dessen im Doktor Faustus-Roman offenbare Befasstheit mit musik-/kompositionstheoret. Fragestellungen (mit)verantwortlich glaubte – u. nicht nur Theodor W. Adorno, mit dem K. um 1930 im Anbruch eine von Wien aus auf die Frankfurter Zeitung u. die Essener Zeitschrift Der Scheinwerfer ausstrahlende Kontroverse über (musikalischen) „Fortschritt“, d.i. Zwölftontechnik, u. „Reaktion“, d.i. Neutonalität, ausgefochten hatte. Neben Rezensionen finden sich unter den rd. 500 journalistischen Beiträgen K.s 1924-1938 Reisetexte, essayistische Denkbilder u. kulturkritische (Programm-)Texte, vermittels derer er einen „Radikalismus der Mitte“ – nach, wie K. rückblickend betonte, Vorbild Karl Kraus‘ „splendid isolation“-Haltung in Distanz zu allen kulturpolitischen Lagern – wider die nach seinem Dafürhalten von der polit. Linken wie Rechten gleichermaßen forcierte „Kulturlosigkeit“ vertrat, zudem seit Beginn der 1930er Jahre die Vision eines „neuen Österreichs“ als Reaktivierung eines spezifisch österr. Traditionalismus. Die Realisation dieses neuen Österreichs erhoffte sich K. zunächst vom austrofaschist. Regime, das er zur Einbeziehung radikaler (Avantgarde-)Geister ins neue Staatsgefüge ermahnte u. dadurch vor dem Abdriften in einen den Blut-und-Boden-Idealen im Dritten Reich – 1938 war K.s afroamerikanischer Jazzer Jonny ikonografisch auf der Broschüre zur die sog. Reichsmusiktage in Düsseldorf begleitenden Ausstellung Entartete Musik zu sehen – vergleichbaren reaktionären Konservativismus warnte. Die Causa Karl V. sollte ihm bereits 1934 die voranschreitende ‚Gleichschaltung‘ im kulturellen Leben Österreichs vor Augen führen u. damit die Aussichtslosigkeit der von K. imaginierten Einbeziehung einer in ihren Ausdrucksmitteln zwar radikal avancierten, in ihrem Ausdruckswillen indes konservativen, prononciert österr. bzw. kathol. Kunst ins ständestaatl. Gefüge. Ungeachtet regelmäßiger Aufenthalte in der „Alten Welt“ seit den 1950er Jahren (z.B. 1950 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen für neue Musik; 1968 Europareise (Dirigier-, Lehrtätigkeit); seit 1982 jährliche Sommeraufenthalte im Mödlinger Arnold Schönberg-Haus) verblieb K. bis zu seinem Tod 1991 im US-amerikanischen Exil ohne Ende, eine Formel, in die C. Maurer Zenck (auch) K.s Schwierigkeiten, sich nach 1945 in das kulturelle Gedächtnis Europas zurückzureklamieren, kristallisierte.

Werke

Kompositionen (Auswahl)

Die Zwingburg op. 14. Szenische Kantate in einem Akt. Text v. Fritz Demuth, bearb. v. Franz Werfel [1922]. – Der Sprung über den Schatten op. 17. Komische Oper in drei Akten (10 Bildern). Text v. E.K. [1923]. – Orpheus und Eurydike op. 21. Oper in drei Akten. Text v. Oskar Kokoschka [1923]. – O Lacrimosa op. 48. Drei Gesänge für Sopran oder mittlere Stimme u. Klavier. Text v. R.M. Rilke [1926]. – Jonny spielt auf op. 45. Oper in zwei Teilen. Text v. E.K. [1926]. – Leben des Orest op. 60. Große Oper in fünf Akten (8 Bildern). Text v. E.K. [1929]. – Reisebuch aus den österreichischen Alpen op. 62. Liederzyklus für mittlere Stimme u. Klavier in vier Bänden. Text v. E.K. [1929]. – Kehraus um St. Stephan op. 66. Satire mit Musik in zwei Teilen (19 Szenen). Text v. E.K. [1930]. – Durch die Nacht op. 67 für hohe Stimme u. Klavier. Zyklus aus „Worte in Versen“ v. Karl Kraus [1931]. – Gesänge des späten Jahres op. 71. Liederzyklus für mittlere Stimme u. Klavier. Text v. E.K. [1931] – Karl V. op. 73. Bühnenwerk mit Musik in zwei Teilen. Musik v. E.K. [1933] – Lamentatio Jeremiae Prophetae op. 93 für gemischten Chor [1941/42]. – Pallas Athene weint op. 144. Oper in einem Vorspiel u. drei Akten. Text v. E.K. [1952/53]. – Horizon Circled für Orchester op. 196 [1967]. – Spätlese für Bariton und Klavier op. 218. Text v. E.K. [1972/73]. – They know what they wanted für Erzähler und kleines Ensemble op. 227. Text v. E.K. (mit Zitaten aus anderen Sprachen) [1977]. – Streichquartett Nr. 8 op. 233 [1981]. – Opus sine nomine op. 238 für Solisten, gemischten Chor u. Orchester. Text v. E.K. (dt. und Latein, Mischtext) [1988].

Literarische, journalistische, (musik)dramatische Werke, Korrespondenzen (Sammlungen)

Selbstdarstellung, Zürich 1948. – Zur Sprache gebracht. Essays über Musik, hg. u. mit einer Einleitung v. Friedrich Saathen, München 1958. – Gedanken unterwegs. Dokumente einer Reise, hg. v. Friedrich Saathen, München 1959. – Prosa-Dramen-Verse, München-Wien 1965. – Briefwechsel [mit Theodor W. Adorno], hg. v. Wolfgang Rogge, Frankfurt a.M. 1974. – Im Zweifelsfalle. Aufsätze über Musik, Wien 1984. – Der hoffnungslose Radikalismus der Mitte. Briefwechsel [mit Friedrich T. Gubler] 1928-1939, hg. v. Claudia Maurer Zenck, Wien 1989. – Die amerikanischen Tagebücher 1937-1942. Dokumente aus dem Exil, hg. v. Claudia Maurer Zenck, Wien 1992. – Im Atem der Zeit. Erinnerungen an die Moderne. Aus dem amerik. Engl. v. Friedrich Saathen, rev. Übers. v. Sabine Schulte, Hamburg 1998. – Briefwechsel mit der Universal-Edition (1921-1941), hg. v. Claudia Maurer Zenck [2 Bde.], Wien 2010/2012. – In der Zeiten Zwiespalt. Schriften eines unbekannten Bekannten, hg. v. Martina Riegler u.a., Wien 2012.

Ausgewählte Sekundärliteratur

Claudia Maurer Zenck: E.K. Ein Komponist im Exil, Wien 1980. – Otto Kolleritsch (Hg.): E.K., Wien-Graz 1982 [darin: Wendelin Schmidt-Dengler: „Wie schlafende Uhren blicken uns des Lebens Bilder an.“ Zu E.K.s ‚Reisebuch aus den österreichischen Alpen‘ und ‚Gesänge des späten Jahres‘, S. 69-78]. – Matthias Schmidt (Hg.): E.K. Zeitgenosse des 20. Jahrhunderts. Zum 100. Geburtstag. Buch zur Ausstellung, Wien 2000. – Meret Forster: Reflexe kultureller Modernisierung. E.K.s Radikalismus der Mitte und der Einfluss von Karl Kraus 1928-1938,Frankfurt a.M. 2004. – Jürg Stenzl (Hg.): E.K., Oskar Kokoschka und die Geschichte von Orpheus und Eurydike, Schliengen 2005. – Matthias Henke (Hg.): Schönheit und Verfall. Beziehungen zwischen Thomas Mann und E.K. (Mehr als) Ein Tagungsbericht, Frankfurt a.M. 2015. – Rebecca Unterberger: Zwischen den Kriegen, zwischen den Künsten. Ernst Krenek – „Beruf: Komponist und Schriftsteller“, Heidelberg 2019.

Online-Dokumente (Auswahl)

Ernst Krenek: Wer ich bin. In: Neues Wr. Journal, 18.12.1927, S. 6; E. C.: Schlafwagen Paris (Gare du Nord) – Wien (Staatsoper). In: Die Bühne 4 (1927), Nr. 164, S. 10f.; Julius Korngold: Operntheater. („Jonny spielt auf“ von Ernst Krenek.) In: NFP, 1.1.1928, S. 1-5; e[rnst] f[ischer]: Der Neger Jonny und das freiheitliche Wien. In: Arbeiterwille, 14.1.1928, S. 3-4; Viktor Zuckerkandl: Ernst Krenek: „Leben des Orest.“ In: NFP; 27.1.1930, S. 1f; Ernst Krenek: Konservativ und radikal. In: Wiener Zeitung, 25.2.1934, [Sonntagsbeilage] S. 1f.

E. Krenek: Jonny spielt auf. Hörbeispiel (UE-Edition) und Partitur: hier.

(RU)

Geb. 25.12.1874 in Drohobycz, k.k. Österreich-Ungarn, gest. 21.7. 1940 KZ Buchenwald. Redakteur, Herausgeber, Beamter, Gelehrter, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

J. Kreppel: Der Diamantenhändler Israel Sarassohn. Eine chassidische Legende. In: Die Wahrheit, 1.1.1932, S. 2;

(in Vorbereitung)

eigentlich Rudolf Krisch, geb. am 2.2.1876 in Rozdalowitz, Böhmen – gest. am 3.9.1949 in Grundlsee, Steiermark; Schriftsteller, Essayist, Satiriker, Pazifist

Nachdem er die Kadettenschule in Wien absolviert hatte, stand K. (eigentlich Rudolf Křiž) von 1894 bis 1910 als Offizier im Truppendienst, wo er bereits Satiren (Vom grinsenden Leben, 1911, Aus dem Affenkasten der Welt, 1914) verfasste und veröffentlichte. Während seiner Zeit in russischer Gefangenschaft (ab Nov. 1914 – Februar 1918) wurde er zum überzeugten Pazifisten, wovon die Romane Die große Phrase (1919, zuvor bereits 1917 auf Dänisch, Schwedisch und 1918 auf Englisch erschienen) und Die einsame Flamme (1920) sowie der Prosa-Satirenband Der vereitelte Weltuntergang (1919) eindrucksvoll Zeugnis ablegen.

Ab 1920 widmete sich K. ganz der schriftstellerischen Arbeit, wobei Themen einer idealen menschlichen Gesellschaft (Der neue Mensch, 1920),  und des Friedens (Die Krise des Pazifismus, des Antisemitismus, der Ironie, 1931) im Mittelpunkt standen. Die Satire blieb seine bevorzugte Waffe im Kampf für Menschlichkeit im Sinne eines subversiven Aufrüttelns der Leserschaft. In Novellenbänden wie Menschen im Schutt (1923) und Außenseiter des Lebens (1925) stehen weniger die Protagonisten, sondern vielmehr deren gesellschaftlichen Umstände im Zentrum des Spotts. In politischer Hinsicht exponierte sich K. zeitlebens nicht und bezeichnete sich als „hoffnungslos liberal“. Daneben war er als Feuilletonist und Literaturkritiker v.a. für die Neue Freie Presse tätig und befasste sich dabei mit einem breiten Spektrum, das vom Antikriegsroman Drei Soldaten von John Dos Passos über Reisetexte von Baldur Olden und Otto Flake bis hin zu Robert Hohlbaum und dessen Die deutsche Passion reichte.

Das Engagement in subversiven Vereinigungen blieb Zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen K.s. So war er publizistisch für die satirische Zs. Die Muskete tätig und Mitglied in Henri Barbusses Friedensbewegung Clarté, für die er eine Reihe von Essays über Kriegsgefangenschaft und Antisemitismus verfasste. Dies fand auch Niederschlag in mehreren zeitkritischen Feuilletons, insbesondere gegen neu erstarkenden Militarismus, sichtbar etwa in Der Barde des Ruhms (1925). Seit 1926 war er Mitglied des PEN-Clubs. Im Mai 1927 wurde in der Ztg. Der Tag ein Fortsetzungsroman unter dem Titel Annemariens Komplexe angekündigt.

Seiner im Juni 1933 im Namen von 25 Schriftstellern auf der Generalversammlung des österr. PEN-Clubs eingebrachten Resolution gegen die Bücherverbrennung, gegen Unterdrückung und Freiheitsberaubung  im nationalsozialistischen Deutschland folgte umgehend ein Publikationsverbot in Deutschland und ab 1938 auch in Österreich; dennoch stellte K. 1938  einen Antrag auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, dem jedoch wegen der ihm angelasteten „zersetzenden, pazifistischen und projüdischen“ Einstellung nicht stattgegeben wurde.  1944 wurde er für fünf Monate inhaftiert, hatte aber dennoch Schwierigkeiten, im Zuge der Wiedererrichtung des österr. P.E.N. 1946-47 als Unbelasteter zu gelten, wie aus dem Briefwechsel mit Robert Neumann hervorgeht. In seinem Roman Ich war ein Österreicher (1940 – 44 entstanden, 1959 veröffentlicht) weitet sich seine Ablehnung des Nationalsozialismus auf alle politischen Parteien aus.


Weitere Werke (Auswahl)

Die einsame Flamme (1920); Evas Rutschbahn. Böse Geschichten (1924); Die Krise des Pazifismus, des Antisemitismus, der Ironie (1931); Striemen. Gedichte (1932); Gesänge der Erde (1933) Ernte im Sturm (1946); Arabesken des Lebens (1947); Aus Gottes wunderlichem Garten (1947)

Quellen und Dokumente

Glossen zur Zeit. In: Die Muskete, 17.10. 1918, S. 2; Autorenabend. In: Die Muskete, 6.11.1919, S. 2, Vom Knüppelweg. In: Die Muskete, 15.5.1919, S. 12, Inferno. In: Neue Freie Presse, 28.6.1923, S. 11-12 und 5.7.1923, S. 11, Ein amerikanischer Roman gegen den Krieg. [Rez. zu J. Dos Passos Drei Soldaten]. In: Neue Freie Presse, 2.9.1923, S. 31-32, Der letzte k.k. Soldat (Novelle). In: NFP, 17.-23.5.1924, Romane mit „Hochspannung“ (Paul Frank, Norbert Jacques). Der Barde des Ruhms. In: Der Tag, 12.6.1925, S.4; In: Neue Freie Presse, 29.11.1925, S. 33-34, Schneeschuhwunder im Frühling. In: Neue Freie Presse, 17.4.1926, S. 1-2, Shimmy… In: Neue Freie Presse, 14.11.1926, S. 31-32, Ein deutscher Zeitroman. Otto Flakes Villa U.S.A. In: Neue Freie Presse, 21.11.1926, S. 31-32, Die Frau und das heroische Ideal. In: Neue Freie Presse, 30.11.1926, S. 12, (Ankündigung:) Annemariens Komplexe. In: Der Tag, 26.5.1927, S. 9; Pan chauffiert… In: Neue Freie Presse, 7.8.1928, S. 1-3; Kleinstadthauptstraße (Feuilleton). In: Der Tag, 26.8.1928, S. 17-18;

Nachlass: Wien-Bibliothek.

Literatur

F. Stadler: Zu einigen Korrespondenzen Robert Neumanns nach 1945. In: P.-H. Kucher, J. F. Evelein, H. Schreckenberger (Hg.): Erste Briefe/First Letters aus dem Exil 19445-1950 (2011), 188-189; E. Polt-Heinzl: Österreichische Literatur zwischen den Kriegen (2012), 31f., 149f.

Franz Menges: Kreutz, Rudolf Jeremias. In: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 24 f. [Onlinefassung]

Eintrag in ÖBL-online, Eintrag auf wien.gv.at.

(MA)

Geb. 25.6.1886 in Starnberg, Deutsches Reich, gest. 30. 11. 1918 in Wien. Bohemien, Schriftsteller.

Der ab 1897 in Wien aufgewachsene Sohn von Heinrich Krzyzanowski, einem Jugendfreund von Gustav Mahler, brach sein 1907 begonnenes Studium der Philosophie an der Univ. Wien 1910 ab, um sich der Literatur zuzuwenden, im Kaffeehaus zu verkehren, insbes. im Kreis um Franz Blei, FranzFranz Werfel, Alfred Polgar und Anton Kuh, und die Lebensform der Bohéme zu wählen. Einige Skizzen und Gedichte erscheinen ab 1912 in Zeitschriften, doch eine Werkpublikation Unser täglich Gift. Gedichte (Kurt Wolff, Leipzig 1919) kommt erst nach seinem Tod – offiziell durch Auszehrung – zustande. Werfel verewigt ihn später in der Figur des Gottfried Krasny in seinem Roman Barbara oder die Frömmigkeit (1929).

Materialien und Quellen:

Hans H. Hahnl: Vergessene Literaten. Fünfzig österreichische Lebensschicksale. Wien: ÖBV, 1984, 147-150; Hartmut Vollmer: „Diese Zeit ist nicht die meine…“ Zu Leben und Werk des 1918 in Wien verhungerten Dichters Otfried Krzyzanowski. In: Expressionismus in Österreich. Die Literatur und die Künste.Hg. von K. Amann, A. A. Wallas, Wien-Köln-Weimar: Böhlau 1994, 526-548; Elisabeth Buxbaum, Christian Fridrich (Hrsg.): Otfried Krzyzanowski „Diese Zeit ist nicht die meine und die Tage fliehn.“ – Kaffeehausliterat, Bohemien, Hungerpoet. Klagenfurt: Wieser 2018, dazu den Podcast auf literadio on air: hier.

(PHK)

Geb. 19.7. 1858 in Görz (k.k. Österreich-Ungarn, heute Gorizia, Italien), gest. 5.2.1944 in Trieste (Italien). Alpinist, Naturforscher, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

(in preparation)

geb. am 12.7.1890 in Wien – gest. am 18.1.1941 in New York; Journalist, Schriftsteller, Redner

Ps.: Frater Antonius, Antoine de Lavache, Yorick

Als Sohn des jüdischen Prager Journalisten Emil Kuh (Neues Wiener Tagblatt) geboren, wuchs K. in Wien auf und verfasste bereits als Gymnasiast erste Kritiken für das Blatt seines Vaters sowie Beiträge für die Muskete und das Montagsblatt aus Böhmen. 1909 erschien nach zahlreichen anonymen Arbeiten das erste namentlich gezeichnete Feuilleton im Prager Tagblatt, wo K. seine publizistische Heimat findet. Ab 1917 schrieb er, vom Kriegsdienst verschont, auch für Siegfried Jacobsohns Schaubühne (ab 1918 Die Weltbühne), für das von Karl Tschuppik redigierte Zeitungsprojekt Der Friede und vor allem für die Montagszeitung Der Morgen. Als Rezensent schärfte er sein Profil als Kritiker des bürgerlichen Kulturbetriebs und ihrer medialen Öffentlichkeit – etwa mit Spott für Moriz Benedikt als Herausgeber der Neuen Freien Presse, den K. als „Nährvater der Verkalkten“ (Der Friede, 11.10.1918) geiselte – zunehmend. Im selben Jahr trat K. zu Gustav Meyrinks Golem erstmals als Stegreifredner in Erscheinung. Nach einer Mitarbeit an Benno Karpeles Der neue Tag, wo K. neuerlich u.a. auf Tschuppik, Alfred Polgar und Joseph Roth traf, übersiedelte er nach einer Tätigkeit als Wien-Korrespondent des Berliner Börsen-Courier in die Hauptstadt der Weimarer Republik, wo er am 19. Februar 1920 als Redner („Die sexuelle Revolution“) auf sich aufmerksam machen konnte. 1921 zurück in Wien veröffentlichte er den die Assimilation ebenso wie den Zionismus ablehnende Schrift Juden und Deutsche. Nach einem vorübergehenden Engagement beim Neuen Wiener Journal 1922/23 schloss sich K. Imre Békessys Boulevardblatt Die Stunde (Chefredakteur: Karl Tschuppik) an, was im Oktober 1925 mit der im Wiener Konzerthaus gehaltenen Rede Der Affe Zarathustras zum Höhepunkt des seit 1918 schwelenden Konflikts mit Karl Kraus führen sollte. Als Theaterkritiker der Stunde widmete er sich verstärkt populären Unterhaltungsformen wie Kabarett, Revue und Varieté, Zirkus und Tanz, initiierte aber auch publizistische Debatten u.a. zu Arnolt Bronnens Texten Exzesse (1922) und Anarchie in Sillian (1923).

Im Sommer 1926 zog K. wieder nach Berlin, wo er für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften arbeitete, u.a. für die Vossische Zeitung, das Berliner Tageblatt, die B. Z. am Mittag, Die Weltbühne, Das Tage-Buch, den Querschnitt, Die Dame, Das Leben und Scherl’s Magazin, aber auch für den Münchner Simplicissimus, die Münchner Illustrierte Presse und die von Walter Tschuppik geleitete Süddeutsche Sonntagspost. Parallel dazu wirkte K. an mehreren Filmdrehbüchern mit, nach vereinzelten eigenen Auftritten feierte 1931 seine Bearbeitung von Nestroys Lumpazivagabundus auf der Berliner Volksbühne Premiere. Von sich reden machte K. weiterhin als Redner, weshalb ihn Tucholsky 1932 in einer Rezension wirkmächtig als „Sprechsteller“ titulierte. Bereits seit Kriegsende 1918 setzte sich K. mit dem Antisemitismus und dem aufkommenden Nationalsozialismus auseinander. Nach der notwendig gewordenen Rückkehr nach Wien übersiedelte K. Ende März 1933 nach Prag, wo er den Vortrag Der Geist des Mittelalters oder Worüber man nicht sprechen darf hielt. Ab Mitte 1934 schrieb er regelmäßig für Die neue Weltbühne und führte ein unstetes Leben zwischen Prag, Wien, Paris und London. Ab September 1936 auf der „Liste der deutschfeindlich tätigen Journalisten und Schriftsteller“, emigrierte K. in den Tagen des „Anschluss“ nach New York, wo er unter dem Pseudonym Yorick für den Aufbau publizierte.


Werke

Juden und Deutsche (1921) (Online verfügbar), Von Goethe abwärts (1922) (Online verfügbar), Börne, der Zeitgenosse (1922), Der Affe Zarathustras. Eine Stegreifrede von A. K., gehalten am 25. Oktober 1925 im Wiener Konzerthaussaal (1925) (Online verfügbar), Der unsterbliche Österreicher (1931) (Online verfügbar), Physiognomik. Aussprüche (1931) (Online verfügbar).

A. K.: Werke. Sieben Bde. Herausgegeben von Walter Schübler (2016).

Quellen und Dokumente

Kultur. Impressionen eines Passanten. In: Prager Tagblatt, 13.8.1909, S. 1-3, Ehrlich gestanden … In: Der Morgen, 22.7.1919, S. 5,  Die Burgtheaterlüge. In: Wiener Sonn- und Montagszeitung, 11.12.1922, S. 2f., Wie ich es rede. Bekenntnisse eines Improvisators. In: Neues Wiener Journal, 20.4.1924, S. 8f., Emigranten. In: Prager Tagblatt, 16.4.1933, S. 3, Asphalt und Scholle. In: Prager Tagblatt, 29.4.1933, S. 7.

-ls: Sexuelle Revolution [Rez. zum ersten Berliner Auftritt]. In: Vossische Zeitung, 27.2.1920, S. 2, Franz Blei: Zu A. K.s Sonntagsrede. In: Berliner Tageblatt, 14.12.1928 (a), S. 4, F. B.: Der Stegreifredner. In: Prager Tagblatt, 12.1.1929, Béla Balász: Nestroy einst und jetzt. In: Die Weltbühne 22 (1931), H. 23, S. 848-851, Peter Panter (d. i. Kurt Tucholsky): Auf dem Nachttisch. [Rez. zu Physiognomik]. In: Die Weltbühne 28 (1932), H. 5, S. 177-180.

Literatur

Oliver Bentz: A. K. Kaffeehausliterat zwischen Prag, Wien und Berlin (2017), Walter Schübler: Weandorf. A. K. und die Provinzialisierung der Metropole. In: Wolfgang Kos (Hg.): Kampf um die Stadt. Politik, Kunst und Alltag um 1930, S. 108-113 (2009), W. S.: Eine Wiener „Lokalgröße“? – Mitnichten! A. K.: eine Richtigstellung. In: W. S. (Hg.): A. K.: Jetzt können wir schlafen gehen! Zwischen Wien und Berlin, S. 218-224 (2012), W. S.: Nachwort. In: A. K.: Werke. Bd. 7, S. 555-603, Ders.: Anton Kuh. Biographie. Göttingen 2018; Traugott Krischke: Ein fast berühmter Mann: A: K. Collage (1993), Ulrich Weinzierl: K., A. In: Neue Deutsche Biographie 13 1982), S. 249 f. [Onlinefassung].

Beatrix Novy: Meister der Glosse und des Feuilletons. Zum 120. Geburtstag des Journalisten A. K. In: Deutschlandfunk, 12.7.2010, Radiobeitrag in der Reihe Chronisten, Reporter, Aufklärer (2002), Sammlung von Besprechungen zur Werkausgabe (2017).

Homepage der Anton-Kuh-Gesellschaft (u.a. mit Biographie und Bibliographie)

(ME)