Schlick, Moritz

Friedrich Albert Moritz Schlick, geb. am 14.04.1882 in Berlin – gest. am 22.06.1936 in Wien; Physiker und Philosoph

S. wurde als dritter und jüngster Sohn des einem böhmischen (anderen Quellen zufolge preußischen) Adelsgeschlecht entstammenden evangelischen Kaufmanns und Fabrikanten Albert S. und der Rügener Landwirtstochter Agnes S., geb. Arndt, 1882 in Berlin geboren. [Ein Namensvetter M.S. (1526-1578) findet in der Geschichte der Herrschaft und Stadt Plan in Böhmen von Ed.(uard) Senft (Wien: Selbstverlag 1876) als „Graf“ und Besitzer des gleichnamigen Schlosses (Plan, heute Plána, bei Marienbad/Mariánské Lázně, Tschechien) Erwähnung. Andere führen den dritten Vornamen S.s auf dessen Verwandtschaft mit dem auf Rügen geborenen Schriftsteller Ernst Moritz Arndt (1769-1860) zurück und erkennen darin eine Reverenz an letzteren.] Nach dem Abitur 1900 am Luisenstädtischen Realgymnasium (das 1904-1915 auch Gershom Scholem besuchte) studierte S. Physik, Chemie, Mathematik und Philosophie in Berlin (u.a. bei Wilhelm Dilthey und dem Neukantianer und Reformpädagogen Friedrich Paulsen, dem ,geistigen Vater des modernen Gymnasiums‘, zu dessen Schülern auch Edmund Husserl, George Herbert Mead, Albert Schweitzer und Ferdinand Tönnies zählten), ferner in Heidelberg und Lausanne, bevor er 1904 an der Berliner Universität mit einer bei Max Planck (als dessen Lieblingsschüler S. galt) auf dem Gebiet der Theoretischen Physik verfassten Dissertation Über die Reflexion des Lichtes in einer inhomogenen Schicht zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach Aufenthalten zu weiteren naturwissenschaftlichen Studien in Heidelberg und Göttingen, dort u. a. in einem physikalischen Labor, wandte sich S. vermehrt ethischen Interessen zu und hörte zwei Semester lang Vorlesungen bei dem Psychologen und (Religions-)Philosophen Gustav Wilhelm Störring in Zürich. 1907 heiratete S. in Ashburnham, Massachusetts, die US-amerikanische Pastorentochter Blanche Guy Hardy und verfasste sein erstes (populär-)philosophisches Buch Lebensweisheit. Versuch einer Glückseligkeitslehre, das 1908 veröffentlicht wurde. An der Universität Zürich wollte er sich 1909 mit einer Schrift Über den Begriff der Wahrheit (in der er sich u. a. mit Ernst Mach auseinandersetzte) habilitieren, allerdings wurde das Habilitationsansuchen dort abgelehnt, wie kurz darauf in Kiel und Gießen. 1911 akzeptierte die Universität Rostock auf Fürsprache des Philosophen Franz Erhardt die bereits 1910 in der Vierteljahrschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie erschienene Arbeit Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik als Habilitationsschrift; ab der Antrittsvorlesung über Die Aufgabe der Philosophie in der Gegenwart war S. in Rostock als Privatdozent für Philosophie tätig, seit 1917 als außerordentlicher Professor für Ethik und Naturphilosophie. In den letzten beiden Kriegsjahren leistete S. Wehrdienst in der Physikalischen Abteilung der Flugzeugmeisterei Adlershof-Johannisthal in Berlin. Schon als Schüler mit Kant und seit dem Abiturgeschenk, Ernst Machs Mechanik, auch mit der Wissenschafts- bzw. Erkenntnistheorie des letzteren vertraut, hatte S. bereits vor dem Krieg von Max von Laue, seinem ehemaligen Studienkollegen bei Planck und späteren Nobelpreisträger für Physik, die Empfehlung erhalten, sich mit Einsteins Relativitätstheorie zu befassen. Über S.s 1915 erschienenen Artikel Die philosophische Bedeutung des Relativitätsprinzips meinte Einstein, er gehöre zum Besten, was über seine Allgemeine Relativitätstheorie geschrieben worden sei. S.s Beitrag Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik lieferte 1917 eine grundlegende philosophische Darstellung derselben, die Einstein wiederum für ihre unübertreffliche Klarheit und Übersichtlichkeit pries. Sein bereits 1913 begonnenes philosophisches Hauptwerk Allgemeine Erkenntnislehre, in dem S. (im Anschluss u. a. an Alois Riehl, der kurzzeitig als Gymnasiallehrer in Klagenfurt tätig gewesen war und als Professor für Philosophie in Berlin 1908 neben Carl Stumpf als Referent und Prüfer bei Musils Promotion fungierte) einen kritischen Realismus vertrat, wurde 1918 veröffentlicht. 1921 zunächst an die Universität Kiel berufen, folgte S. 1922 dem Ruf auf den durch den Tod Adolf Stöhrs vakant gewordenen Lehrstuhl für Naturphilosophie (eigentlich: Philosophie der induktiven Wissenschaften) an der Universität Wien, den vor ihm Ernst Mach und Ludwig Boltzmann innegehabt hatten. Aus der Gruppe von Wissenschaftlern und Studierenden, die sich bis 1924 in Wien um S. versammelten, darunter Otto Neurath, Hans Hahn, Herbert Feigl und Friedrich Waismann, entstand eine interdisziplinäre Diskussionsrunde, die sich ab 1924 als „Schlick-Zirkel“ etablierte und, nachdem im selben Jahr auch Rudolf Carnap als Habilitand dazu gestoßen war, unter der Bezeichnung Wiener Kreis bekannt wurde. Letztere Bezeichnung wurde gleichsam verbrieft durch den Titel des 1929 als Dankesbezeugung für S.s Ablehnung eines Rufes nach Bonn und seinen Verbleib in Wien von Carnap und Neurath mit Hahn und Feigl verfassten Manifests Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis des 1928 als äußere Organisationsform des Schlick-Zirkels gegründeten „Vereins Ernst Mach“. Seit 1924 in Briefwechsel mit Ludwig Wittgenstein stehend, trat S. 1927 in persönlichen Kontakt mit diesem, was seine Auffassungen wie die der übrigen Mitglieder des Wiener Kreises stark beeinflusste. Als Mitglied der „Ethischen Gesellschaft“ bzw. „Ethischen Gemeinde“ unter der Leitung Wilhelm Börners und Vorsitzender des „Vereins Ernst Mach“ (von 1928 bis 1934, als dieser mit anderen sozialdemokratischen – oder als sozialdemokratisch geltenden – Verbänden im Gefolge der Februarkämpfe aufgelöst wurde) widmete sich S. dezidiert der Volksbildung, wenngleich er der im Manifest insinuierten Engführung von Beförderung der wissenschaftlichen Weltauffassung einerseits und politischem Engagement andererseits skeptisch bis ablehnend gegenüberstand. Mit Philipp Frank Herausgeber der von 1929 bis 1937 erscheinenden Reihe Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung, in der neben eigenen Arbeiten sowie Werken von Richard von Mises und Neurath auch Carnaps Logische Syntax der Sprache und Karl Poppers Logik der Forschung erschienen, inaugurierte S. mit seinem maßgeblich an Wittgensteins Logisch-philosophischer Abhandlung orientierten programmatischen Aufsatz Die Wende der Philosophie im ersten Heft 1930 die von Carnap und Hans Reichenbach in Verbindung mit der Berliner Gesellschaft für empirische Philosophie herausgegebene Zeitschrift Erkenntnis, die bis 1938 als wichtigste Veröffentlichungsplattform des Wiener Kreises diente. Einer Gastprofessur an der Universität Stanford 1929 und der Teilnahme am 7. Internationalen (ab 1973 Welt-)Kongress für Philosophie 1930 in Oxford, wo S. in seinem Vortrag The Future of Philosophy unter Verweis auf die herausragende Wichtigkeit einer logischen Analyse der Sprache als einer der ersten Vertreter der Philosophie deren linguistische Wende propagierte, folgten in den Jahren 1931-32 weitere Auslandsaufenthalte in Berkeley und London. Die dort gehaltenen Vorlesungen über Form and Content entwickelten S.s Verständnis von Sprachphilosophie weiter, das er ursprünglich im Zusammenhang mit einem Fragment gebliebenen Buchprojekt über The Pursuit of Meaning entworfen hatte. Es gründete insbesondere auf der mit Wittgenstein geteilten Auffassung, wonach Sätze und Tatsachen dieselbe logische Form aufweisen, die aber ihrerseits nicht wiederum sprachlich ausgedrückt werden kann.

Im März 1931 schloss der aus katholischem Milieu stammende oberösterreichische Bauernsohn Johann (Hans) Nelböck mit der bei S. verfassten Dissertation Die Bedeutung der Logik im Empirismus und Positivismus sein Studium der Philosophie an der Universität Wien ab. Eine Kommilitonin Nelböcks, die einer Hietzinger Bürgerfamilie entstammende Sylvia (alt.: Silvia) Borowicka (alt.: Borowitzka), wollte ebenfalls bei S. dissertieren; was sie ihm allerdings über das Thema Das Schöne und das Angenehme in der Philosophie vorlegte, lehnte S. als unzureichend ab. Die vom darüber erbosten Nelböck, der sich ohne Aussicht auf Erfolg in Borowicka verliebt hatte, gegen S. erhobene Drohung, er werde ihn erschießen und daraufhin Selbstmord begehen, hinterbrachte Borowicka S., der daraufhin Anzeige gegen Nelböck erstattete. (Anderen Quellen zufolge hat Nelböck S. im Auftrag Borowickas, die sich mit S. seit 1930 in einer von beiden Seiten getragenen amourösen Beziehung befunden habe, tatsächlich mit einer Pistole tätlich bedroht.) Im Zuge der auf diese Anzeige hin erfolgten Einweisung Nelböcks in die Nervenklinik am Steinhof wurde bei ihm eine schizoide Psychopathie diagnostiziert, derentwegen er dort drei Monate in Behandlung stand. (Der ebenfalls psychiatrisch untersuchten Borowicka hingegen wurde keine Geistesstörung attestiert; sie reichte ihre Dissertation noch im Juni 1931 erfolgreich bei S.s Wiener Kollegen, dem Transzendentalphilosophen Robert Reininger, unter dem Titel Eine Untersuchung der Begriffe des Angenehmen und des Schönen ein.) 1932, im selben Jahr, als auch der nachmalige Literaturkritiker Ernst Polak seine Dissertation (eine mit Wittgenstein’schen Mitteln durchgeführte Kritik der Husserl’schen Phänomenologie) bei S. abschloss, kam es nach einem heftigen Zusammenstoß Nelböcks mit S. im Universitätsgebäude zu einer neuerlichen Anzeige und Einweisung in die Psychiatrie, diesmal am AKH, bei ungleich kürzerem Aufenthalt daselbst. Ungeachtet dieser beiden gut dokumentierten sowie weiterer Vorfälle (darunter mutmaßlich auch „Telefonterror“ Nelböcks gegenüber S.) wurde der Polizeischutz, der S. zunächst gewährt worden war, unter Verweis darauf aufgehoben, dass es sich lediglich um Bedrohungen handle, nicht aber um faktische Übergriffe. Am 22. Juni 1936, nach fünf Jahren fortgesetzter Verfolgung S.s, lauerte der beschäftigungslose Nelböck S., den er zuletzt auch für das Nichtzustandekommen einer in Aussicht gestellten Verpflichtung als Lehrer an der von Viktor Matejka geleiteten Volkshochschule Ottakring verantwortlich machte, an der sog. Philosophenstiege im Hauptgebäude der Universität Wien auf. Dort verwundete er ihn mit mehreren Schüssen aus einem Revolver tödlich und wartete ruhig auf das Eintreffen der Polizei, von der er sich widerstandslos festnehmen ließ. Das in der Geschichte der Universität Wien beispiellose Ereignis weist nicht zuletzt hinsichtlich der rechtlichen wie persönlichen Folgen für den Attentäter (mildes Urteil, rasche Begnadigung und vollkommene Unbescholtenheitserklärung) und öffentlichen Reaktionen zwischen angemessener scharfer Verurteilung der Tat einerseits und unverfrorener Täter-Opfer-Umkehrung andererseits gewisse Parallelen zur Ermordung des fortschrittlichen Schriftstellers Hugo Bettauer durch den der DNSAP nahestehenden Zahntechniker Otto Rothstock im Jahr 1925 auf und kann daher mit Recht als symptomatisch sowohl für die politische Atmosphäre in Österreich vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten als auch für den Umgang Österreichs mit seiner Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg betrachtet werden.

Als frühes Gravitationszentrum des späteren Wiener Kreises trug S. maßgeblich zur Entstehung und Verbreitung der von diesem als alternativlos und an der Zeit propagierten wissenschaftlichen Weltauffassung bei, ohne freilich alle Ansichten anderer führender Köpfe des Kreises wie jene des Sprachphilosophen Rudolf Carnap und des Soziologen Otto Neurath zu teilen. Neben der erwähnten Reserve, die S. gegenüber der Verquickung von philosophischen mit politischen Zielen hegte, wie sie sonst als typisch für die Aktivitäten der meisten Proponenten des Kreises angesehen werden darf, fällt als Unterscheidungsmerkmal seiner Position außerdem ins Auge, dass er ethische Fragestellungen ungeachtet seines Selbstverständnisses als konsequenter Empirist keineswegs außer Acht ließ oder für philosophisch obsolet erklärte. Davon unberührt blieb S.s entschiedene Ablehnung jeglicher Metaphysik: Da die Ordnung der Wirklichkeit, wie S. in seiner „Selbstdarstellung“ (wohl 1931) schrieb, allein durch Erfahrung festgestellt werde, gebe es nur empirische Erkenntnis; und da dasjenige, was diese Erkenntnis ausdrücke, nicht mit dem Ausgedrückten in eins falle, sei die Absicht, den ,Inhalt selbst‘ ausdrücken zu wollen, unsinnig. In Übereinstimmung mit dem frühen Wittgenstein sah S. daher die Aufgabe aller Philosophie – die ihrerseits keine Wissenschaft sei – darin, den Sinn der (wissenschaftlichen) Sätze aufzusuchen und deren Verständnis zu befördern. In der Ästhetik und Ethik führe diese streng empiristische Haltung zur Begründung eines Eudämonismus, der ohne Rekurs auf als ,absolut‘ postulierte Werte auskomme und dessen moralisches Prinzip S. in bemerkenswerter Kohärenz mit seiner ersten Buchpublikation von 1908 noch über zwanzig Jahre später so formulierte: Mehre deine Glückseligkeit! Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturjournalistin Hilde Spiel, die ihre bei dem Sprachpsychologen Karl Bühler verfasste Dissertation Versuch einer Darstellungstheorie des Films 1935 mit S. als Zweitbegutachter abgeschlossen und der S.s Ermordung 1936 den letzten Anstoß gegeben hatte, ins Exil zu gehen, gab in ihrem Rückkehr nach Wien betitelten Tagebuch 1946 (1968, S. 101) folgende auf ihrer Zeugenschaft als Hörerin S.s beruhende Schilderung seiner Person: „Frisch […] schritt er auf das Podium, gehüllt in eine Aura der Güte, Weisheit und Würde, die geradewegs aus dem England des achtzehnten Jahrhunderts zu kommen schien. Seine wahlverwandten Geister wohnten in der Tat jenseits des Kanals: Russell und Whitehead […]. Ein Denker von durchsichtigster Klarheit, ein Gentleman und der bescheidenste Mensch, den ich jemals kennenlernte, wurde er von allen verehrt, deren metaphysische Spinnweben er wegblasen half, um sie dann in geduldiger logischer Analyse den Weg fruchtbaren Philosophierens zu lehren.“


Hauptwerke in deutscher Sprache

Allgemeine Erkenntnislehre (1918), Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik. Zur Einführung in das Verständnis der allgemeinen Relativitätstheorie (1919), Fragen der Ethik (1930), Grundzüge der Naturphilosophie (postum 1948, Hg. Walter Hollitscher, Josef Rauscher).

Weitere Werke (Auswahl)

Über die Reflexion des Lichtes in einer inhomogenen Schicht (Inaugural-Dissertation, Berlin 1904); Lebensweisheit. Versuch einer Glückseligkeitslehre (1908); „Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik“, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie 34 (1910), S. 386–477; „Gibt es intuitive Erkenntnis?“, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie 37 (1913), S. 472–488; „Die philosophische Bedeutung des Relativitätsprinzips“, in: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik. 159 (1915), S. 129–175; „Erscheinung und Wesen“ (Vortrag in Berlin 1917), in: Kant-Studien 23 (1918), S. 188–208; „Helmholtz als Erkenntnistheoretiker“ (Vortrag in Berlin 1921), in: Helmholtz als Physiker, Physiologe und Philosoph (1922), S. 29–39; „Naturphilosophie“, in: Max Dessoir (Hg.), Die Philosophie in ihren Einzelgebieten (Lehrbuch der Philosophie, II) (1925), S. 395–492; „Erleben, Erkennen, Metaphysik“, in: Kant-Studien 31 (1926), S. 146–158 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Vom Sinn des Lebens“, in: Symposion. Philosophische Zeitschrift für Forschung und Aussprache 1 (1927), S. 331–354; „Erkenntnistheorie und moderne Physik“, in: Scientia 45 (1929), S. 307–316; „Die Wende der Philosophie“, in: Erkenntnis 1 (1930), S. 4–11 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „The Future of Philosophy“, in: Proceedings of the Seventh International Congress of Philosophy Oxford 1930 (1931), S. 112–116 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Positivismus und Realismus“, in: Erkenntnis 3 (1932), S. 1–31 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Über das Fundament der Erkenntnis“, in: Erkenntnis 4 (1934), S. 79–99 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Über den Begriff der Ganzheit“ (Vortrag in Wien), in: Wissenschaftlicher Jahresbericht der Philosophischen Gesellschaft an der Universität zu Wien für die Vereinsjahre 1933/34 und 1934/35 (1935), S. 23–37 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Facts and Propositions“, in: Analysis 2 (1935), S. 65–70; „De la Relation entre les Notions Psychologiques et les Notions Physiques“, in: Revue de Synthèse 10 (1935), S. 5–26; „Meaning and Verification“, in: The Philosophical Review 45 (1936), S. 339–369 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „Quantentheorie und Erkennbarkeit der Natur“, in: Erkenntnis 6 (1937), S. 317–326 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); „L‘École de Vienne et la Philosophie Traditionelle“, in: Travaux du lXème Congrès International de Philosophie, IV: L’Unité de la Science: la Méthode et les Méthodes (1937), S. 199–207 (wiederabgedr. in Ges. Aufs.); Gesammelte Aufsätze 1926-1936 (postum 1938, Vw. Friedrich Waismann); „[Selbstdarstellung]“, in: Philosophen-Lexikon. Handwörterbuch der Philosophie nach Personen (Hg. Werner Ziegenfuß, Gertrud Jung, 1949-50), Bd. II, S. 462–464 (wiederabgedr. in Centaurus 31/1988, S. 301 f.); Natur und Kultur (1952, Hg. Josef Rauscher); Aphorismen (1962, Hg. Blanche Hardy Schlick); Philosophical Papers (2 Bde, 1978-79, Hg. Henk L. Mulder, Barbara F. B. van de Velde-Schlick); Die Probleme der Philosophie in ihrem Zusammenhang (1986, Hg. Henk L. Mulder, Anne J. Kox, Rainer Hegselmann); Philosophische Logik (1986, Hg. Bernd Philippi).

Moritz Schlick Gesamtausgabe (MSGA). Hg. Friedrich Stadler, Hans Jürgen Wendel. Wien/New York: Springer 2006ff., auch hier (mit allgem. Inf. zu Schlick) sowie hier zum aktuellen Plan.

In Verbindung mit der MSGA erscheinen seit 2009 die Schlick Studien (bisher 3 Bde., siehe hier) sowie in ihrem Umfeld seit 2008 die Schriftenreihe der Moritz-Schlick-Forschungsstelle Rostock Schlickiana (Bde 1-3 & 5 Parerga Verlag: Berlin, Bd. 6 ff. Leipziger Universitätsverlag, siehe hier).

Der Nachlass Moritz Schlicks befindet sich im Wiener Kreis Archiv, Noord-Hollands Archief, Haarlem, Niederlande. S. auch das Inventarverzeichnis hier.

Literatur und Quellen (Auswahl)

Börner, Wilhelm, „Moritz Schlick als Ethiker“ (unveröffentlichter Nachruf 1936, Nachlass Börner, Wiener Stadt- und Landesbibliothek); Mulder, Henk, „Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis“, in: Journal of the History of Philosophy 6 (1968), S. 368–390; Spiel, Hilde, Rückkehr nach Wien. Ein Tagebuch (1968); Rutte, Heiner, Der Erkenntnisbegriff bei Moritz Schlick (Diss., Graz 1970); Jacob, Pierre, L’Empirisme logique: Ses antécédents, ses critiques (1980); Rationality and Science. A Memorial Volume for Moritz Schlick in Celebration of the Centennial of his Birth, hg. v. Eugene T. Gadol (1982); Schlick und Neurath – ein Symposion, hg. v. Rudolf Haller (1982); Zurück zu Schlick. Eine Neubewertung von Werk und Wirkung, hg. v. Brian McGuinness (1985); Wien – Berlin – Prag. Der Aufstieg der wissenschaftlichen Philosophie. Aus Anlaß der Centenarien von Rudolf Carnap, Hans Reichenbach und Edgar Zilsel, hg. v. Rudolf Haller und Friedrich Stadler (1993); Schwabl, H[ans]-D., „Schlick, Moritz“, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Bd. 10, S. 203 f. (1994); Kettern, Bernd, „Schlick, Moritz“, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL), Bd. 9, Sp. 280–282 (1995); Stadler, Friedrich, Studien zum Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus (1997); Gadenne, Volker, Wirklichkeit, Bewusstsein und Erkenntnis. Zur Aktualität von Moritz Schlicks Realismus (2003); The Vienna Circle and Logical Empirism – Re-Evaluation and Future Perspectives, hg. v. Friedrich Stadler (2003); L’Âge d’or de l’empirisme logique. Vienne-Berlin-Prague, 1929-1936, hg. v. Christian Bonnet und Pierre Wagner (2006); The Cambridge Companion to Logical Empirism, hg. v. Alan Richardson und Thomas Uebel (2007); Engler, Fynn Ole, und Mathias Iven, Moritz Schlick in Rostock (2007); Neuber, Matthias, „Schlick, Moritz“, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 23, S. 78–80 (2007); Moritz Schlick. Leben, Werk und Wirkung, hg. v. Fynn Ole Engler und Mathias Iven (2008); Iven, Mathias, Moritz Schlick. Die frühen Jahre (1882–1907) (2008); Seck, Carsten, Theorien und Tatsachen. Eine Untersuchung zur wissenschaftstheoriegeschichtlichen Charakteristik der theoretischen Philosophie des frühen Moritz Schlick (2008); Schmitz, François, Le Cercle de Vienne (2009); Wiener Kreis. Texte zur Wissenschaftlichen Weltauffassung, hg. v. Michael Stöltzner und Thomas Uebel (2009); Stationen. Dem Philosophen und Physiker Moritz Schlick zum 125. Geburtstag, hg. v. Friedrich Stadler, Hans Jürgen Wendel und Edwin Glassner (2009); Moritz Schlick. Ursprünge und Entwicklungen seines Denkens, hg. v. Fynn Ole Engler und Mathias Iven (2010); McGuinness, Brian, Wittgenstein und Schlick. Mit einer Erwiderung von Mathias Iven (2010); Neuber, Matthias, Die Grenzen des Revisionismus: Schlick, Cassirer und das Raumproblem (2012); Friedl, Johannes, Konsequenter Empirismus. Die Entwicklung von Moritz Schlicks Erkenntnistheorie im Wiener Kreis (2013); Czwik, Maria, „Wann habe ich eigentlich studiert?“ Hilde Spiel in Wien bis 1936 (Dipl.-Arb., Wien 2013, online verfügbar); Der Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext, hg. v. Friedrich Stadler (2015); Der Wiener Kreis. Texte und Bilder zum Logischen Empirismus, hg. v. Christoph Limbeck-Lilienau und Friedrich Stadler (2015); Husserl, Cassirer, Schlick. ,Wissenschaftliche Philosophie’ im Spannungsfeld von Phänomenologie, Neukantianismus und logischem Empirismus, hg. v. Matthias Neuber (2016).

Einträge u.a. in:

Stanford Encyclopedia of Philosophy; New World Encyclopedia; Wien-Wiki; Bibliotheca Augustana; Österreichisches Biographisches Lexikon; Catalogus Professorum Rostockiensium; Projektseite der Universität Wien; Schlick-Forschungsstelle der Universität Rostock.

Trivia

http://www.moritzschlick.nl/ – von Schlicks Enkel George M.H. van de Velde betriebene niederländische Webpräsenz

https://geschichte.univie.ac.at/de/biblio/eine-verhaengnisvolle-affaere-johann-nelboeck-und-sylvia-borowicka – Kapitel über das Verhältnis von Schlicks Mörder Nelböck und Sylvia Borowicka aus Dietmar Griesers Buch Eine Liebe in Wien, St. Pölten/Wien: Nö. Pressehaus 1989, S. 170-177.

http://www.forvm.at/mit-dem-browning-philosophiert.html – FORVM-Artikel von Michael Siegert über Schlicks Ermordung aus 1981.

An der Universität Rostock findet seit 1999 die Moritz-Schlick-Vorlesung statt, siehe hier.

(ARB)