Einträge von litkultadmin

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El Lissitzky: Die elektro-mechanische Schau (1924)

El Lissitzky: Die elektro-mechanische Schau              Vorliegendes ist das Fragment einer Arbeit, die aus der Notwendigkeit, den geschlossenen Kasten des Schaubühnentheaters, den geschlossenen Kasten des Schaubühnentheaters zu überwinden, entstanden ist (Moskau 1920-21.)              Die großartigen Schauspiele unserer Städte beachte niemand, denn jeder „jemand“ ist selbst im Spiel. Jede Energie ist für einen eigenen Zweck angewendet. […]

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Richard Guttmann: Expressionisten (1919)

Richard Guttmann: Expressionisten Vor einigen Jahren brachte der Hagenbund eine Ausstellung der Werke Eduard Munchs, in der die Entwicklung dieses Meisters zum Expressionisten genetisch dargestellt war. Selber ist dieses Schlagwort auch bei uns nicht verklungen und mit dem Auftreten der extremen Richtungen des Expressionismus, des Kubismus und des Futurismus, gebrauchten es nicht nur die Snobs, […]

Arnold Höllriegel: Apotheose des Fußballs (1925)

: Apotheose des Fußballs. Ein berühmter Kulturhistoriker hat die Glanzzeit der Hellenen die agonale Periode genannt; wir würden sagen: das Zeitalter der Matches. Es war die Zeit, da außer einer lächerlichen Art Völkerbund, den Amphyktionen, den großen Gedanken der hellenischen Kultureinheit überhaupt nur die zwischenstaatlichen Sportregeln der olympischen Wettspiele repräsentierten. Man datierte damals die Jahre […]

Albert Ehrenstein: Trost für Lyriker (1929)

: Trost für Lyriker              Im Anfang war der Bücherschrank. Mythologen möchten gern sein erstes Auftauchen im trauten Familienkreis verfolgen, in Kosmogonien wird er gewöhnlich als unverwüstlicher Bestandteil der Mitgift oder Ausstattung geführt. Ich aber halte ihn einfach für mitgeboren, Erbstück oder, noch besser, präexistent und bis an den Rand gefüllt mit ungelesenem Goethe-Schiller. Dieser, […]

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Max Graf: Sanierung der Seelen (1924)

: Sanierung der Seelen Abgesehen von seinen Wahl- oder Parteireden, oder den politischen Reden, die sich mit aktuellen Fragen beschäftigen, hält der ehrwürdige Seelsorger der österreichischen Republik, Bundeskanzler Dr. Seipel, in letzter Zeit immer häufiger Reden, die sich mit den allgemeinen Fragen des gesellschaftlichen Lebens beschäftigen. Diese Reden zeigen einen ernsten, nachdenklichen Mann von nicht […]

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Hugo Bettauer: Die verfluchte Stadt (1922)

: Die verfluchte Stadt.              Vorwurf für ein grotesk-phantastisches Drama, das Oskar Panizza hätte schreiben können: Gottvater, erzürnt, weil ihm sein Ebenbild so wenig gelungen ist, beschließt, die entartete Menschheit tüchtig zu bestrafen und wendet sich, wie immer in solchen Fällen, an Satan. Der faßt einen echt satanischen Plan. Die Menschheit soll aus den Ebenen […]

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Hugo Bettauer: Die Neujahrsnacht der Banknoten (1922)

: Die Neujahrsnacht der Banknoten.              Um einen grünen Tisch herum sitzen wohlbekannte Gestalten, um sich nach rastloser Wanderung einer kurzen Muße hinzugeben und bei Punsch und Krapfen den Eintritt des neuen Jahres abzuwarten; der Einser, der Zweier, der Zehner und Zwanziger, der Fünfziger und Hunderter, der Tausender und Zehntausender haben genau nach Rang und […]

Margret Hilferding: Geburtenregelung (1925)

Margret Hilferding: Geburtenregelung.              Die Schwangerschaftsverhütung (Prävention) ist imstande, die Regelung der Geburten in bezug auf die Zeit und Modalitäten der Zeugung zu bewirken. Wenn sie sich auch nicht in jedem Einzelfalle als zuverlässig erweist, so ist ihr Einfluss auf die Geburtenbeschränkung unbestritten. Sie ermöglicht es, den Lustgewinn beim Geschlechtsverkehr von der Kinderzeugung abzulösen; die […]

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Walter Süß: Mariahilfer Straße. Die Herzader der Großstadt (1928)

Walter Süß: Mariahilfer Straße. Die Herzader der Großstadt. Mariahilferstraße: Das ist mehr als eine große Verkehrsader, mehr als zwei endlose Fronten großer Häuser, steinerne Schlucht, in der Ströme von Fußgängern, Autos und Trambahnwagen ewig aneinander vorüberfließen. Nein, Mariahilferstraße – das ist die Seele der Großstadt, das ist eine Symphonie von Luxus, wohlhabender Behäbigkeit und traurigem […]

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Robert Müller: Berlin-Wien, zwei Perspektiven (1919)

Robert Müller: Berlin-Wien, zwei Perspektiven.              In Berlin entbrennt ein neues Rußland. Nicht mit Unrecht ist das Preußen vor dem Zusammenbruche von mancher Seite eine Gründung sarmatischen Geistes gleich dem zaristischen Rußland genannt worden. Wie dieses, muß es in einem inneren Kataklisma erst zusammenbrechen, bevor ihm eine Erholung gegönnt ist.              Im Fegefeuer der spartakistischen […]