Geb. 6.3.1870 in Wien, gest. 11.1.1954 in Bad Ischl (Oberösterreich). Operettenkomponist, Feuilletonist, Exilant und Remigrant.

Materialien und Quellen:

Eintrag in: Operettenlexikon: hier.

Eintrag von Monika Kornberger, Alexander Rausch in Österr. Musiklexikon (inkl. Familie Straus): hier.

Klaus Gehrke: Der Komponist Oscar Straus. Verehrt und verfemt. In: Deutschlandfunk 6.3. 2023.

(PHK, in preparation)

Geb. 6.3.1870 in Wien, gest. 11.1.1954 in Bad Aussee (Österreich). Kapellmeister, Komponist, Emigrant und Remigrant.

Materialien und Quellen:

Eintrag im Operetten-Lexikon: hier.

Fedora Wessler, Stefan Schmidl (Hgg.): Oscar Straus. Beiträge zur Annäherung an einen zu Unrecht Vergessenen. Amsterdam 2017. Online verfügbar: hier.

(PHK, in preparation)

geb. 16.08.1879 Brünn/Brno – gest. nach dem 28. Oktober 1944, KZ Auschwitz 

Bahnbeamter, Politiker, Journalist/Publizist

Der aus bürgerlichen Verhältnissen stammende, seit frühester Kindheit bewusst im Judentum verankerte Stricker absolvierte nach dem Abschluss der Oberreal- und Maschinenbauschule die Technische Hochschule in Brno/Brünn. Noch während seiner Schulzeit befasste er sich mit den Ideen von Theodor Herzl und engagierte sich in zionistischen Gruppen. 1896 war er z.B. Mitbegründer der akademischen zionistischen Vereinigung Veritas in Brno/Brünn und fungierte als deren Obmann, zwei Jahre später begründete er mit Emunah die erste jüdische Handelsangestelltenvereinigung der österreichischen Monarchie.  In dieser Zeit  verfasste er auch Texte für die Jüdische Volksstimme (Brno/Brünn) und hielt öffentliche Reden, in denen er u.a. forderte, dass sich deutsche und tschechische Juden nicht assimilieren, sondern sich dem Zionismus anschließen sollten. Seiner Auffassung nach war Palästina der einzige Ort, an dem die ‘Judenfrage‘ einer Lösung zugeführt werden könne. 

Sein politisches Engagement führte dazu, dass er 1901 Delegierter zum I. österreichischen Zionistentag sowie Delegierter zum Kongress der zionistischen Handelsangestellten wurde. Im Jahr darauf trat er in den Dienst der k.u.k. Staatsbahnen in Olmütz/Olomouc, von wo er 1905 in in die Direktion der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn nach Wien versetzt wurde. 

In Wien, einem Zentrum der zionistischen Bewegung in Europa, entwickelte sich Stricker in der Folge zu einem der einflussreichsten jüdischnational-zionistischen Politiker. Gemeinsam mit Jakob Ehrlich wurde er 1912 nach den Wahlen zur Israelitischen Kultusgemeinde in deren Vorstand aufgenommen, 1913 dann am XI. Zionistischen Weltkongress, der in Wien stattfand, in das Große Aktionskomitee, das Exekutivorgan des Kongresses, gewählt. 

Aber auch als Journalist trat Stricker für seine Ideale ein: Bereits seit 1907 Redakteur der Jüdischen Zeitung, gründete er an der Seite von Nathan Birnbaum 1915 das Jüdische Kriegsarchiv, das mit seiner Zeitschrift Jüdisches Archiv die Leistungen jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg ebenso dokumentierte wie die Leiden der jüdischen Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten Galiziens und der Bukowina. Nach Kriegsende entfaltete er mit Schriften wie Die Vertreter des jüdischen VolkesDer jüdische Nationalismus und Wie können wir unsere Jugend jüdisch erhalten?eine rege, der zionistischen Idee verpflichtete Publikationstätigkeit.

Bei den Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung 1919 konnte er für die Jüdischnationale Partei ein Mandat erringen. Als Abgeordneter spach er sich gegen einen Anschluss Deutschösterreichs an Deutschland aus und plädierte für eine Urabstimmung (WMZ, 27.1.1919, 2). Bei den Nationalratswahlen im darauffolgenden Jahr gelang ihm – trotz Stimmenzuwachses – aufgrund einer Änderung im Wahlrecht der Wiedereinzug ins Parlament nicht.

Ebenfalls seit 1919 war Stricker Mitherausgeber sowie Chefredakteur der Wiener Morgenzeitung, der einzigen deutschsprachigen jüdischen Tageszeitung in Europa, die gleichzeitig als Sprachrohr für die Jüdischnationale Partei diente. Inhaltlich setzte sich das Blatt offensiv für die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rechte der Juden im In- und Ausland ein und trat entschieden gegen antisemitische Tendenzen auf. Die finanziellen Probleme der Wiener Morgenzeitung, die trotz intensiver Bemühungen Strickers nicht überwunden werden konnten, führten dazu, dass er sich 1925 aus der Zeitung zurückzog. Nach ihrem endgültigen Aus 1927 gab er bis März 1938 die wöchentlich erscheinende Revue Das Neue Blatt heraus.

Aufsehen erregte 1924 eine von Stricker eingebrachte Ehrenbeleidigungsklage gegen Hugo Bettauer: Nachdem Stricker in einem Artikel der Wiener Morgenzeitung „in […] energischer Weise gegen das […] Treiben Bettauers Front gemacht hatte“ (RP, 5.7.1924), beschuldigte ihn Bettauer seinerseits der Erpressung. Das Verfahren endete mit einer Ehrenerklärung Bettauers. 

Am XII. Jüdischen Weltkongress, der 1921 in Karlsbad/Karlovy Vary stattfand, wurde Stricker unter Präsident Chaim Weizman, dem späteren ersten Staatspräsidenten von Israel, zum Vizepräsidenten des Großen Aktionskomitees gewählt. Diese Funktion legte er drei Jahre später zurück, um damit gegen politische Entschlüsse innerhalb der Bewegung sowie wegen Weizmanns Befürwortung eines binationalen Staates zu protestieren. Es folgten turbulente Jahre für den streitbaren Politiker: 1925 trat er der radikalen zionistischen Partei bei, wechselte 1926 aber ins Lager der zionistischen Revisionisten (World Union of Zionist-Revisionists) unter Vladimir Jabotinsky. Im Dezember 1927 verließ er auch den Kultusvorstand (dem er 1932 wieder beitreten sollte) und das Zionistische Landeskomitee und gründete gemeinsam mit Leopold Plaschkes den Verband demokratischer Zionisten. 1933 war Stricker am XVIII. Zionistischen Weltkongress Mitbegründer der Judenstaatpartei und in der Folge wesentlich am Aufbau deren österreichischer Landesorganisation beteiligt, bewarb das Parteiprogramm aber auch im Rahmen von Vortragsreisen, die ihn durch weite Teile Mittel- und Osteuropas führten. 

Seit 1936 Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, war Stricker  darüber hinaus auch Mitbegründer des Jewish World Congress und leitete bis 1937 dessen österreichische Sektion.

Stricker wurde am 14. März 1938 in seinem Büro seiner Zeitung Neue Welt von der SS verhaftet und mit dem „Prominententransport“ zunächst nach Dachau, dann nach Buchenwald deportiert. Erst elf Monate später wurde dem Ansuchen auf Enthaftung stattgegeben und eine Rückkehr nach Wien ermöglicht. Am 24. September 1942 wurden Stricker und seine Frau Paula mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt gebracht, wo er Mitglied des Ältestenrats wurde. Rund zwei Jahre später, im Oktober 1944, wurde das Ehepaar nach Auschwitz deportiert und ermordet.


Werke (Auswahl)

Schadet der Jüdische Nationalismus den Juden? (1919); Die wirksame Abwehr des Antisemitismus (1919); Die wirksame Abwehr des Antisemitismus (1919); Jüdische Politik in Oesterreich. Tätigkeitsberichte und Auszüge aus den im österreichischen Parlamente 1919 und 1920 gehaltenen Reden (1920); Wege der jüdischen Politik. Aufsätze und Reden (1929); Zwerg-Judenstaat (1938); Wege der jüdischen Politik. Aufsätze und Reden (1929).

Quellen und Dokumente

„Adabei“ Robert Stricker. In: Jüdische Korrespondenz, 10.4.1919, 2-3; Jüdischnationale Wählerversammlungen. In: Wiener Morgenzeitung, 27.1.1919, 2; Bürgerliche Journalisten untereinander. In: Die Rote Fahne, 29.6.1924, 6; Zum Bettauer-Skandal. In: Reichspost, 12.5.1924, 3-4; Bettauer bittet um Entschuldigung. In: Reichspost, 5.7.1924, 8; Zusammengebrochen! In: Wiener Morgenzeitung, 5.7.1924, 1; Die Demission des Vize-Präsidenten Stricker. In: Neues Wiener Journal, 29.12.1924, 2; Die Juden für Schober. In: Neues Wiener Journal, 14.12.1929, 2; Unsere innere Unwahrheit und die Unabhängigkeit der bürgerlichen Zionisten. In: Der jüdische Arbeiter, 9.6.1933, 2; Robert Stricker, Die einzige Plattform der Zionisten. In: Die Stimme, 25.6.1937, 1.

Literatur

Gabriel Eikenberg, Der Mythos deutscher Kultur im Spiegel jüdischer Presse in Deutschland und Österreich von 1918 bis 1938, Hildesheim, Zürich, New York 2010; Josef Fraenkel, Robert Stricker, London 1950; Kathrin Glösel, Robert Stricker (1879-1944). In: Saskia Stachowitsch/Eva Kreisky (Hg.), Jüdische Identitäten und antisemitische Politiken im österreichischen Parlament, 1861-1933, Wien, Köln, Weimar 2017, 265-267; Dieter Hecht: Robert und Paula Stricker. In: Chilufim. Zeitschrift für jüdische Kulturgeschichte 7 (2009), 169–177; Dieter Hecht, Die Stimme und Wahrheit der jüdischen Welt. Jüdisches Pressewesen in Wien 1918-1938. In: Frank Stern/Barbara Eichinger (Hg.), Wien und die jüdische Erfahrung, 1900-1938. Akkulturation, Antisemitismus, Zionismus, Wien, Köln, Weimar 2009, 99-114; Klaus Hödl, Als Bettler in die Leopoldstadt. Galizische Juden auf dem Weg nach Wien, Wien 1994; Dieter Josef Mühl, Die Wiener Morgenzeitung und Robert Stricker. Jüdischnational-zionistischer Journalismus in Wien. In: Michael Nagel (Hg.), Zwischen Selbstbehauptung und Verfolgung: Deutsch-jüdische Zeitungen und Zeitschriften von der Aufklärung bis zum Nationalsozialismus, Hildesheim 2002, 253-268; Robert Wistrich, The Jews of Vienna in the Age of Franz Joseph, Oxford 1990; Artikel im Österreichischen Biographischen Lexikon (ÖBL).

(MK)

Geb. 26.10.1879 in Wien, gest. 3.9. 1935 in Bad Aussee. Architekt, Bühnenbildner, Designer, Lehrer

Vgl. Porträtmodul von Evelyne Polt-Heinzl: hier.

In Vorbereitung/Work in progress

Geb. 18.1.1877 in Iglau/Jihlava, k.k. Österreich-Ungarn; gest. 10.3.1946 in Perchtoldsdorf/Wien. Pseud.: Matthias Rongstock. Kritiker, Schriftsteller, Literaturfunktionär, Mitglied der NSDAP.

Quellen und Dokumente:

Eintrag in Literarische Landkarte der deutschmährischen Autoren: hier.

Rücktritt als Ehrenpräsident des deutsch-österreichischen Schriftstellerverbandes; in: Wiener Allgemeine Zeitung, 4.2.1934;

(PHK, in Vorbereitung)

Geb. 15.11. 1875 in Eger (k.k. Österreich-Ungarn, heute: Cheb, tschech. Republik), gest. 28.3.1953 in Wien. Journalist, Wissenschaftshistoriker, Urania-Mitbegründer und Direktor

Der Sohn eines Rechtsanwalts studierte nach abgelegter Matura an der TH Dresden und an der Univ. Berlin Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie und promovierte 1901 mit einer Arbeit über die Kritik der inductiven Naturwissenschaft.1905 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule in Brünn im Fach Geschichte der Naturwissenschaften und Naturphilosophie. und befasste sich bereits ab 1903 intensiv mit Paracelsus, dessen Werke er neu herausgab und über den er 1924 eine Monographie vorlegte. Ab etwa 1910 hatte er die wissenschaftliche Leitung der Urania inne, 1914 erhielt er auch einen Lehrauftrag an der TH Wien, wo er 1920 auch zum außerordentl,. Univ. Prof. ernannt wurde. Neben wissenschaftsgeschichtlichen Fragen und solchen des Verhältnisses von Naturwissenschaft und Philosophie interessierte er sich auch für religionsgeschichtliche Fragestellungen.

Materialien und Quellen:

Eintrag auf: Geschichtewiki.wien;

Besprechung von: Max Brod: Heidentum, Christentum, Judentum. In: NWJ, 10.12.1922, S. 9-10;

Weitere Schriften (Auswahl):

Die Vergangenheit der Naturforschung: ein Beitrag zur Geschichte des menschlichen Geistes. Jena 1913; Goethe als Naturforscher. Wien: Volksbildungshaus Wiener Urania, 1917; Albertus Magnus, Weisheit und Naturforschung im Mittelalter. Wien 1926.

(PHK, in preparation)

eigentlich Friedrich Stüber, geb. am 22.3.1872 in Gaudenzdorf – gest. am 15.9.1922 in Wien; Schriftsteller, Beamter

Der Beamtensohn trat nach der Matura als Rechnungspraktikant in den Staatsdienst ein und erlangte später eine hohe Stellung im Finanzministerium. Als Feuilletonist trat er ab 1893 mit Erzählungen über das Wiener Alltagsleben in Erscheinung, vorrangig im Neuen Wiener Tagblatt, der Volkszeitung, später auch in der Reichspost; für die Ostdeutsche Rundschau verfasste St.-G. Theaterkritiken. 1902 wurde seine Posse Die gute alte Zeit mit der Unterstützung Adam Müller-Guttenbrunns uraufgeführt. 1910 erhielt St.-G. gemeinsam mit Vinzenz Chiavacci und Eduard Pötzl als Wiener Lokalfeuilletonisten im Geiste Friedrich Schlögls den renommierten Bauernfeldpreis. Ebenfalls ab 1910 trat er mit populären, mitunter auch durch Lichtbilder und Musik unterstützten Lesungen und literaturhistorischen Vorträgen in der Wiener Urania auf, u.a. zu Wilhelm Busch, Ferdinand Raimund und Johann Nestroy; ab 1917 fungierte er als Schriftleiter der Wochenschrift Urania, 1922 stieg er in die Betriebsleitung auf. Freundschaftlich verbunden, erfuhr St.-G. die Förderung durch Peter Rosegger und dessen Sohn Hans Ludwig und veröffentlichte mehrere Arbeiten in deren Zeitschrift Heimgarten. Die letzte zu Lebzeiten, anlässlich seines 50. Geburtstags erschienene Feuilletonsammlung Wiener Wandelbilder zeugt nicht nur von milieusatter „Heimatkunst im besten Sinne des Wortes“ (Reichspost, 18.9.1922, S. 1), sondern auch von St.-G.s kritischer Zeitdiagnose zur Wiener Gesellschaft der Kriegsjahre bzw. der Nachkriegszeit. Im selben Jahr starb St.-G. fünfzigjährig kurz nach seiner Pensionierung an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Neue Freie Pressewürdigte in ihrem Nachruf St.-G. als einen Autor, der mehr als bloß „Epigone jener klassischen Schilderer der Wiener Eigenart von gestern und vorgestern“ war, er sei „niemals zum Chlichée erstarrt. […] Sentimentale Schwächlichkeit und hochtrabende, den Mund vollnehmende Erbitterung waren ihm fremd“ (NFP, 16.9.1922, S. 7).

Neben den feuilletonistischen Arbeiten und dem Wirken in der Urania trat St.-G. auch mit Wiener Romanen hervor, darunter der 1907 erschienene Wiener Studentenroman C. i. (Cum infamia) und die 1922 veröffentlichte Raimund-Hommage Rappelkopf, die von der Kritik als psychologische Studie und Epochenroman deutlich über die Raimund-Romane Adolf Bäuerles gestellt wurde. Ab 4. April 1944 druckte das Wiener Tagblatt, das auch die Veröffentlichung mehrere Feuilletonsammlungen verantwortete, den 1919 veröffentlichten Roman Gottsmann der Engel als Fortsetzungsroman ab.

St.-G. Sohn war der Politiker und Schriftsteller Fritz Stüber (1903-1978).


Werke

Feuilletonsammlungen zu Lebzeiten (Auswahl): Auf dem Küniglberg (1901), Das Durchhaus (1905), Der Stellwagen (1909), Die untere Million. Gestalten und Geschichten vom Donaustrand (1910), Wien, wie es war (1916), Wiener Kinder (1920) und Wiener Wandelbilder (1922)

Romane: C. i. (Cum infamia, 1907, später neu aufgelegt mit dem Titel Das Band ist zerschnitten), Schwiegersöhne (1910), Der Schönheitspreis (1912), Gottsmann der Egoist (1919, später neu aufgelegt unter dem Titel Der stille Freund), Rappelkopf (1922, Digitalisat)

Quellen und Dokumente

Transkripte bei Projekt Gutenberg: Die Sammlung Vom alten Schlag. Kleine Wiener Geschichten und die Erzählung Das Durchhaus.

Seelenheilmittel. In: Heimat, 21.3.1918, S. 5-6, Frau Resis Ostergewinst. Eine altmodische Geschichte. In: Neues Wiener Tagblatt, 20.4.1919, S. 18-20, Sodom und sein Gerechter. In: Neues Wiener Tagblatt, 11.5.1919, S. 2-4, Ein Schlaumeier. In: Das interessante Blatt, 23.3.1922, S. 6, Das Durchhaus. In: Reichspost, 17.9.1922, S. 1-2, Puppentheater. In: Neues Wiener Tagblatt, 17.9.1942, S. 2, Gottsmann der Engel. In: Neues Wiener Tagblatt, 4.4.1944, S. 5 bis 11.6.1944, S. 7.

Rudolf Holzer: „C. i.“ Roman von F. St.-G. In: Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 1.5.1907, S. 5, Adolf Fröden in der Urania. In: Neues Wiener Abendblatt, 23.1.1917, S. 4, N.N.: F. St.-G. In: Das interessante Blatt, 16.3.1922, S. 11Otto Koenig: „… Ins alte, romantische Land.“ [Rez. zu Rappelkopf]. In: Arbeiter-Zeitung, 11.7.1922, S. 5-6, o.: Rappelkopf. Roman von F. St.-G. In: Linzer Tages-Post, 30.8.1922, S. 7, N.N.: † F. St.-G. In: Neue Freie Presse, 16.9.1922, S. 7, B. (Hans Brecka?): F. St.-G. In: Reichspost, 18.9.1922, S. 1-2, H. M. (Hermann Mailler?): Nestroy. In: Reichspost, 10.10.1922, S. 5, Rudolf Zauzal: Rappelkopf [Rez.]. In: Badener Zeitung, 10.11.1922, S. 5, N.N.: Wiener Mittelstandssommer. Ein Führer durch die Sommerfrischen Oesterreichs [Rez. zu Das Wirtshaus an der Gams]. In: Neues Wiener Journal, 4.6.1923, S. 3, Eduard P. Danszky: F. St.-G. In: Neues Wiener Tagblatt, 21.3.1942, S. 3.

Literatur

Reinhard Müller: St.-G., F. In: ÖBL 1815-1950 (Onlinefassung), Eintrag bei wien.gv.at.

(ME)

geb. am 12.7.1882 in Wien – ermordet im Sept./Okt. 1942 in Auschwitz; Tanzpädagogin

Die Tochter von Julius Hirschler (Komorn/Komárom 1858 – Wien 1937), der als Violinist, Komponist und Musikpädagoge am Konservatorium der ›Gesellschaft der Musikfreunde‹ in Wien seine Ausbildung absolviert hatte, und seiner Frau Amelie begann vermutlich 1920 sich systematisch mit dem Tanz und seiner Vermittlung zu befassen. Ein erster Auftritt als Leiterin einer Gruppe von Mädchen, die Turn- und Tanzübungen im Delacroz-Stil in der Urania zur Vorführung brachten, ist durch eine Notiz in der Ztg. Der Tag vom 16.12.1920 belegt. Weitere erschließen sich durch eine Replik auf einen AZ-Bericht vom März 1925: „Der Verein für rhythmische Gymnastik, Wien X. weist darauf hin, daß seine Gründung im Sommer 1921 erfolgt ist. Während wir anfangs die Baracken des Vereines Freie Schule-Kinderfreunde benutzen durften, ist es uns seit Jänner dieses Jahres [1925] durch die Munifizenz der Gemeinde Wien ermöglicht“. 1926 würdigte der Kunst- und Musikkritiker P. Pisk die Arbeit von Suschitzky trotz Skepsis hinsichtl. der eklektischen Methode im Zuge einer Vorführung im Arbeiterheim Favoriten und berichtete davon, dass der Verein bereits über 100 Mitglieder aufweise. Ab 1927 sind Auftritte ihrer Gruppe auch in der Steiermark, in Baden sowie bei verschiedenen Veranstaltungen, z.B. im Juli 1928 auf der ›Ausstellung Frau und Kind‹ im Messepalast nachgewiesen oder im Februar 1929 im Zuge eines Nachmittags der Ullstein-Zeitschrift ›Blatt der Hausfrau‹, 1930 wiederum im Arbeiterheim Favoriten.

Die Tanz- und Körperausbildung bzw. -ästhetik baute auf Lehren von Bess M. Mensendieck (1864-1957), dem Delsartismus (Schauspielpädagoge F. Delsarte) sowie der Rhythmischen Gymnastik von Émile Jaques-Dalcroze (1865-1950, der das Bildungs- und Tanzinstitut Hellerau bei Dresden, ab 1925 in Laxenburg führte) auf, die Olga explizit vertrat. Sie suchte damit klassische und proletarische Körperkultur-Konzepte sowie die aufblühende Wiener Tanzmoderne (etwa in Kooperationen mit G. Bodenwieser oder E. Tordis) zusammenzuführen und band auch sehr früh, d.h. ab 1922, ihre hochbegabten Töchter Karla und Ruth in die Vorführungen ein. Beim Internat. Jugendfest der Kinderfreunde im Juli 1931 in Wien wirkte die „Genossin“ O. Suschitzky gemeinsam mit anderen künstler. Einrichtungen des Roten Wien (Sprechchor, Arbeitersänger u.a.m.) am Rahmenprogramm dieses Festes mit, wie die AZ berichtete. 1932, am Höhepunkt der Wirtschaftskrise, beteiligte sich Suschitzky sowohl am Festwochenprogramm mit ihrer Kindertanzgruppe als auch bei karitativen Veranstaltungen (z.B. zugunsten der Arbeitslosen in Steyr und ihrer Kinder am 30.10.1932 im Apollokino). Begleitend zum Internat. Tanzkongress Ende Mai 1934 in Wien trat Suschitzky mit ihrer Kindertanzgruppe in der Urania auf, ebenso an dem von der Regierung Dollfuß Anfang Juli organisierten Kinderfestzug.

In den Jahren des Austrofaschismus verringerten sich allerdings die Möglichkeiten, öffentlich tätig zu bleiben und die kulturell wie auch sozialpolitisch emanzipatorischen Konzepte weiterzuentwickeln. Ihr letztes Auftreten (wie manche zuvor in verschiedenen Rahmenprogrammen) ist im Zuge des Faschingsfestes der Kunstgewerbeschule Ende Februar 1938 nachgewiesen.


Quellen und Dokumente

Verein rhythmische Gymnastik. In: AZ, 29.3.1925, S. 15; pp[isk]: Rhytmische Gymnastik bei Proletariern. In: AZ, 3.12.1926, S. 8; Tanzabend Februar 1929 (Foto), in: Der Tag, 9.2.1929, S. 12; Gymnastik-Tanz, Arbeiterheim Favoriten (Foto). In: Der Tag, 25.2.1930, S. 12; Die Internationale vor der Wiener Jugend. In: AZ, 29.7.1931, S. 9; Festwochenprogramm. In: Das kleine Blatt, 5.6.1932, S. 13; M. Neuhäuser: Rhythmnisch-gymnastische Bewegungskunst. In: Die Unzufriedene, 17.12.1932, S. 7; Das Faschingsfest der Kunstgewerbeschule. In: Neues Wr. Tagblatt, 23.2. 1938, S. 32.

Literatur

G. Oberzaucher-Schüller: „Beim Südtiroler Platz“: Das Wirken der Suschitzky-Frauen (2017); online verfügbar unter: http://www.tanz.at/index.php/wiener-tanzgeschichten/1692-beim-suedtirolerplatz-das-wirken-der-suschitzky-frauen-i-2

(PHK)

(Lebensdaten nicht ermittelt; konstruktivistischer Maler, Redakteur, Schriftsteller)

(in preparation)

Geb. als August Popp, 3.10. 1873 in Wscherau/ Vseruby, k.k. Österreich-Ungarn, heute Tschech. Republik; gest. 4.9. 1943 in St. Veit im Mühlkreis, Oberösterreich. (Weltpriester, Redakteur, Schriftsteller.

Materialien und Quellen:

(in preparation)