Vereinigung sozialistischer Schriftsteller Österreichs
Die Vereinigung sozialistischer Schriftsteller (VsSÖ), gegründet am 22. Jänner 1933, wurde nach nur einem Jahr ihres Bestehens in Folge der Februarkämpfe von den Behörden am 2. März 1934 bereits wieder verboten.
Die Vereinigung, von sozialistischen Autoren gegründet, setzte sich zum Ziel: „alle Schriftsteller, deren Weltanschauung der Sozialismus ist, zur geistigen und materiellen Förderung ihrer Arbeit zu sammeln und die Zusammenarbeit mit gleichgearteten künstlerischen Vereinigungen herbeizuführen“ Voraussetzung zur Aufnahme war das Bekenntnis zur sozialistischen Weltanschauung, wobei die Mitgliedschaft in der sozialistischen Partei Österreichs nicht Bedingung, die Zugehörigkeit zu einer anderen Partei aber ein Ausschlussgrund war. Zu den Gründungsmitgliedern zählen: Josef Luitpold Sternals Schriftsteller häufig als Josef Luitpold, geb. am 16.4.1886 in Wien - gest. am 13.9.1966 in Wien; Schriftsteller, F... (Obmann), Fritz Brügel (Stellvertreter), Theodor Kramergeb. am 1.1.1897 in Niederhollabrunn - gest. am 3.4.1958 in Wien; Lyriker Der Sohn eines aus Mähren stammenden jü..., Rudolf Brunngrabergeb. am 20.9.1901 in Wien – gest. am 5.4.1960 in Wien; Schriftsteller, Maler, Grafiker Ps.: Sverker Brunngraber (..., Hedwig RossiGeb. 29.5.1891 in Wien, gest. 25.10. 1985 in Old Tappan/New Jersey (USA); Schriftstellerin, Dramatikerin, Exilantin Vgl...., Fritz Bartl, Ernst Fischergeb. am 3.7.1899 in Komotau/Böhmen – gest. am 31.7.1972 in Deutschfeistritz; Schriftsteller, Politiker (KPÖ) Ps.: F...., Schiller Marmorek, Marianne Pollakgeb. als Marianne Springer am 29.7.1891 in Wien – gest. am 30.8.1963 in Wien; Journalistin, Politikerin Nach Abso..., Käthe Leichter, Willy Miksch, Alfred Weintraub, Max Wintergeb. am 9.1.1870 in Tarnok bei Budapest – gest. am 10.7.1937 in Hollywood; Journalist, Schriftsteller Wegen schle..., Edwin Zellwenker, Else Feldmanngeb. am 5. 2. 1884 in Wien – gest. 1942 im Vernichtungslager Sobibor Feldmann, jüdische Schriftstellerin und Jou..., Marie Jahoda sowie Adolf Ungar.
Vereinsmitglieder sind: Lili Körbergeb. am 25.2.1897 in Moskau – gest. am 11.10.1982 in New York; Schriftstellerin, Journalistin Pseudonym: Agnes Muth, ..., Hermynia Zur Mühlen, Benedikt Fanta, Klara Blum, Anton Pariser, Ernst Waldingergeb. am 16.10.1896 in Wien – gest. am 1.2.1970 in New York; Schriftsteller (Lyriker), Essayist, Exilant Aus: Tagblatt..., Hans Leifehlm, Adele Jellinek, Margarethe Petrides, Franz Trescher, Walter Lindenbaum, Inge Halberstam.
In der Zeit ihres Bestehens veranstaltet die Vereinigung sozialistischer Schriftsteller ÖsterreichsDie Vereinigung sozialistischer Schriftsteller (VsSÖ), gegründet am 22. Jänner 1933, wurde nach nur einem Jahr ihres ... insgesamt
elf Autoren- und Diskussionsabende, bei denen Autorinnen und Autoren
aus ihren Werken vorlasen oder Themen wie: „Stil und Marxismus“,
„Formfragen in der Kunst“, „Dichter in der Revolution und
Konterrevolution“, „Die Gestaltung der Masse im Roman“, „Sozialistische
Presse, sozialistische Schriftsteller“ u. anderes diskutiert wurden.
Einleitend sprachen dazu entweder Mitglieder des Vereins selbst oder
Gäste wie Wieland Herzfelde oder Vertreter des
Schweizer Oprecht-Verlages.
Auf dem XI. Internationalen P.E.N.- Kongresses vom 25. bis 28. Mai in Ragusa/Dubrovnik trat die VSSÖ für verfolgte deutsche Autoren ein, wohingegen die offiziellen österreichischen Vertreter, angeführt von Grete von Urbanitzkygeb. am 9.7.1891 in Linz – gest. am 4.11.1974 in Thonex (Schweiz); Schriftstellerin, Redakteurin, Literaturagentin Das... und Felix Salten schwiegen, was in der nachfolgenden Generalversammlung am 28.6. 1933 in Wien aufgrund einer nachgereichten Resolution gegen die Unterdrückung des Individuums und des Geisteslebens in NS-Deutschland de facto zur Spaltung des österreichischen P.E.N. führte. Mehrere Mitglieder der VsSÖ wurden Opfer der NS-Konzentrationslager, so z.B. Else Feldmann, Käthe Leichter, Walter Lindenbaum und Heinrich Steinitz.
Quellen und Dokumente
Otto Königgeb. am 12.5.1881 in Wien – gest. am 15.9.1955 in Klosterneuburg; Redakteur, Kritiker, Volksbildner K. studierte Germ...: ohne Titel In: Arbeiter-ZeitungGegr. 1889, verboten 1934, illegal 1934-1938, 1938 verboten, neugegr. 1945, eingestellt 1991 Aus: Arbeiter-Zeitung, 12...., 15.4.1933; A-r.: Rebellenworte In: Arbeiter-Zeitung, 16.4.1933; R.W.: Autorenabend In: Arbeiter-Zeitung, 24.5.1933; R. W.: Abend sozialistischer Autoren In: Arbeiter-Zeitung, 20.6.1933, S. 7; M-r.: Eigenvorlesungen In: Arbeiter-Zeitung, 9.1.1934, S. 5.
Literatur
Klaus Amann: P.E.N. Politik. Emigration. Nationalsozialismus. Ein österreichischer Schriftstellerclub. Wien 1984; Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser, Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000; Herbert Exenberger (Hrsg.). “Als stünd’ die Welt in Flammen”. Eine Anthologie ermordeter sozialistischer SchriftstellerInnen. Wien 2003; Verein sozialistischer Schriftsteller – Mappe in der Wienbibliothek im Rathaus.
(ED)