Neue Sachlichkeit; s. auch: Sachlichkeit

Die Diskussion über Aspekte von (neuer) Sachlichkeit (n.S.) als kultureller und künstlerischer Habitus bzw. ästhetischer Verfahrensweise setzte in Österreich auf verschiedenen Ebenen bereits lange vor der Ausstellung Neue Sachlichkeit.Deutsche Malerei seit dem Expressionismus in der Kunsthalle Mannheim (Juni-Sept. 1925) ein. Bereits 1908 hatte Adolf Loos seinen – auch für die n. S. – wegweisenden Essay Ornament ist Verbrechen geschrieben, in den Folgejahren mehrmals als Vortrag gehalten, wenngleich erst 1929 erstmals publiziert. Als früher programmat. Beitrag, der zumindest in der Architektur, im Technik-Diskurs und in der bildenden Kunst Resonanz hatte, wurde er zwar verhalten rezipiert, z.B. 1927 in einem Beitrag von M. Ermers in der Ztg. Der Tag. In der zeitgenöss. Literatur- u. Kulturkritik haben ihn immerhin Döblin und später auch W. Benjamin recht geschätzt, so W. Delabar anlässl. der Neuaufl. der essayist. Schriften von Loos. Döblin, dessen sog. ›Berliner Programm‹ (1913) als frühes, auf den (Neu)Sachlichkeits-Diskurs vorausweisendes Manifest gilt, hat bereits im Nov. 1909 in einem Brief an H. Walden den von Loos geprägten Begriff der ›essentiellen Sachlichkeit‹ aufgegriffen und 1911 in einer Besprechung, diesmal mit Bezug auf E. Mach, als grundlegendes Wollen der Kunst „die Reduktion auf die sachlichste Formel“ bzw. als Baustein einer Ästhetik der Sachlichkeit formuliert (Kiesel, 2004, 305f.). Die expressionistische Bewegung und der Weltkrieg haben diese frühen Diskussionsansätze allerdings nachhaltig überschattet.

Der Terminus ›Sachlichkeit‹, der ab 1919-20 in verschiedensten Kontexten, v.a. in der Kunst- und Literaturkritik, wieder Verwendung findet, war nicht nur ein dominantes ästhetisch-habituelles „Phänomen der Weimarer Republik“ (Becker, 2000,I,6), sondern auch ein Schlüsselbegriff der österr. Zwischenkriegszeit. Er wurde allerdings, was in der Folge zu Unschärfen u. Missverständnissen führte, zunächst auf höchst unterschiedl. Werke projiziert wie z.B., um nur zwei Fälle zu nennen, auf den histor. Roman Der Roßtäuscher von Emil Scholl durch St. Zweig (NFP, 6.8.1920, 8) oder auf eine Werkausstellung des Malers Anton Faistauer (in einem Bericht für die AZ) durch O. Stoessl. In seiner Besprechung der Kriegserinnerungen Als Soldat im Prager Corps (1922) von E. E. Kisch hob A. P[olgar] ebenfalls nicht nur die Sachlichkeit dieser Erinnerungen bzw. Tagebuchblätter hervor, sondern präzisierte diese durch Verfahrensweisen, die später zum Grundbestand der neusachlichen Bewegung werden sollten: durch Reporterpflicht: „Er spart mit Schilderungen, gibt Berichte“ (Der Tag, 10.12.1922). Den Terminus ›Sachlichkeit‹ (betreffend Sprachverwendung und eine damit verbundene Entsentimentalisierung) verwenden Polgar, aber auch M. Scheyer, ferner im Hinblick auf die UA von K. Schönherrs Stück Es im Dt. Volkstheater Ende Dez. 1922, wenn es heißt, der Text ziele auf „eine Sachlichkeit, die alles Menschliche erstickt“.

1923-24 verwendete B. Balázs in mehreren Besprechungen von Theateraufführungen und Neuerscheinungen ebenfalls den Terminus ›Sachlichkeit‹ und zwar mit unterschiedlichen semantischen Implikationen. Während er z.B. das „tragische Material“ des von ihm hochgeschätzten Kaltneker-Dramas Das Bergwerk mit „der ernsten Sachlichkeit eines anständigen Reports“ auf die Bühne gebracht sieht, erscheint ihm dieselbe Sachlichkeit in G. Reuters Roman Benedikta als „Standpunkt der Gleichgültigkeit“, wobei er, durchaus ambivalent, die Kältemetapher erstmals ins Spiel bringt: als „eine Kälte der Unbeteiligtheit“ (Der Tag, 23.1.1924, 7). Auch im Zusammenhang mit der Aufführung von Wedekinds Der Kammersänger, der sein Künstlertum bloß als Pflichterfüllung verstehe, als Beruf, der ihm keine Zeit gebe, Mensch zu sein, akzentuiert Balázs das Konzept der Sachlichkeit: „Mit genialer Sachlichkeit wird hier das Problem der Sachlichkeit aufgeworfen, wenn er schreibt…“ (Der Tag, 29. 3. 1924, 7). Auch im Zusammenhang mit der Konstruktivismus-Diskussion in der avantgard. Zs. MA des ungar. Exils in Wien widmet sich Heft 5-6/1923 (das erste deutschsprachige Heft) im Kontext der Architektur-Debatte Aspekten sachlich-funktionalen Bauens, insbes. A. Behne in seinem programmat. Beitrag Architektur. ›Sachlichkeit‹ wird ferner als wichtiges Kriterium eines Zyklus von Kriegszeichnungen von Otto Dix herausgestellt, als wesentlich für deren „Wahrheitsfanatismus“, so in der Publikationsanzeige (Österreich. Buchhändler-Correspondenz, 1924), als qualitativ neue Dimension der Reportagen von E. E. Kisch (durch R. Olden), aber auch im Grundsatzbeitrag Entgötterte Kunst von L. Lania zur zeitgenössischen amerikanischen Literatur (AZ, 20.6. 1924, 7) sowie in seinen aufsehenerregenden Tatsachen- und Reportage-Romanen Gewehre auf Reisen und Die Totengräber Deutschlands (beide 1924). Neben Kisch und Lania war es u.a. Joseph Roth, der das Konzept der ›Tatsachenpoetik‹ durch Texte an den Schnittflächen von Reportage, (Zeit)Bericht u. Entsentimentalisierung nachhaltig und als Aspekt neusachl. Kunst- u. Literaturverständnisses durchsetzte, z.B. durch sein Feuilleton Bekenntnis zum Gleisdreieck in der Frankfurter Zeitung (16. 7. 1924). Der Begriff ›Sachlichkeit‹ besetzte noch vor der Mannheimer Ausstellung zudem eine Reihe von Diskursen quer durch Bereiche der Alltagskultur, des Habitus wie künstlerischer Verfahrensweisen. G. Kaus sprach z.B. im Nov. 1925 in ihrer Besprechung des gleichnamigen Buches von M. Lichnowsky Der Kampf mit dem Fachmann von einem „Bedürfnis nach Sachlichkeit“, als „Ausdruck des Gemeinschaftsgefühls“ (Hofeneder, 462). Hans Margulies stellte in einer Besprechung für den Tag von drei Neuerscheinungen der Reihe ›Außenseiter der Gesellschaft‹ wiederum Kisch mit seinem eher wenig beachteten Buch Der Fall des Generalstabchefs Redl (1925) aufgrund seiner „unsentimentalen[…] Sachlichkeit“ als dem Typus des anglo-amerikanischen Publizisten nahestehenden, d.h. an der Reportage orientierten Schriftsteller-Publizisten heraus (und widmete in derselben Besprechung auch E. Weiß‘ Roman Der Fall Vukobrankovics, 1924) Augenmerk. K. Edschmid kommentierte dagegen 1926 in der NFP in Männertypen der Gegenwart skeptisch die „uniforme Gleichheit“, Ausdruck der zeitgenössischen „ungeheuren Sachlichkeit“, würde sich doch das Individuelle und Heroische dabei nahezu unkenntlich machen. E. Lothar widmete sich 1926 in einem Feuilleton ebenfalls Aspekten der Sach- bzw. der Unsachlichkeit u. lamentierte darin v.a. über den Überhang der Phrase, der Partei, der Rhetorik, des „Hochstaplertums des Geistes“, bei dem das ›Sachliche‹ auf der Strecke bleibe. Im selben Jahr erschien auch ein programmatisch ausgerichteter Beitrag von Heinrich Strobel über „Neue Sachlichkeit“ in der Musik in den Wiener Musikblättern des Anbruch sowie einer über Herbert Plohberger als wichtigsten Repräsentanten der Neuen Sachlichkeit in der Malerei im Anschluss an seine Ausstellung in der Galerie Würthle (Der Tag, 18.12. 1926,6) sowie Amerika ist anders von A. Rundt. Vor allem aber erschien Lanias Grundsatzbeitrag Reportage als soziale Funktion in der Literarischen Welt, der durch mehrere Buchbesprechungen, die (auch) in der AZ erschienen, u.a. über Sinclair Lewis, vorbereitet bzw. begleitet wurde. Mit C. Sternheims Lustspiel Uznach oder die neue Sachlichkeit (1926, Wr. EA Nov. 1927) eroberte dieser Begriff auch die Bühne (in Wien wie in Berlin, in Wien mit Marlene Dietrich besetzt). Neben der zeitgenössischen Wiener (und internat.) Musikmoderne (vgl. Strobel, MdA 1926) wurde er wiederholt auch auf die Jazz-Musik angewendet, z.B. auf die Jazzsymphonien von D. Dauber (Die Bühne H.163). Das NWJ druckte im Febr. 1927 einen Beitrag des (nicht unumstrittenen) Kritikers Moritz Lederer ab, in dem sich dieser mit Blick auf die ökonom. Sachzwänge des Bühnenbetriebs ironisch mit der Figur des neuachl. Autors S. auseinandersetzt und dann festhält: „der heutige Autor steht auf dem Boden der Tatsachen…“ Ebenfalls 1927 hielt A. Loos einen stark besuchten Vortrag über die Geburt der Form, der von E(rmers) im Tag als ein Schlüsseldokument der Sachlichkeits-Diskussion in der Architektur gewürdigt wurde. Das Jahr 1928 bringt eine pointierte Zuspitzung der Debatte: eröffnet durch den Vortrag Boykott des Gefühls von E. Lothar am 17.1. im (Wiener) Kulturbund. Sie richtet sich partiell gegen überzogene Erwartungen und Phraseologie im Umfeld der Amerikanismus-Debatte (NWJ, 18.1.1928,4-5), gegen den Schlagwort- und Kampfcharakter als „Grimasse der Zeit“ (Der Tag, 11.3.1928, 18), gegen die Häufung von Kriminal- und Verbrechensstücken auf deutschen Theatern (NWJ. 3.6.1928,28), setzt (Frei)Körperkultur, Sport, Tanz u. Neue Sachlichkeit in ein „Geschwister“-Verhältnis (NWJ, 15.7.1928, 16), markiert(stereotyp)-ironisch Geschlechterrollen wie z.B. F. Heller im Tag (23.9. 1928) oder R. J. Kreutz in der NFP u.v.a.m. Kurzum, ›Neue Sachlichkeit‹ steigt spätestens 1928 zu einem Referenzbegriff für nahezu alle Bereiche des Lebens u. der Kunst auf, in denen Wandel geortet u. (euphorisch bzw. skeptisch) beobachtet wird. Entsprechend häufiger auch die Anwendung des Begriffs auf literar. Neuerscheinungen oder Inszenierungen auf der Bühne, z.B. über E. Colerus Roman Die neue Rasse, in dem u.a. neusachliche Frauentypen als „das große Fragezeichen dieser Zeit“ thematisiert werden (NWJ, 20.10.1928, 3), V. Baum in der Zs. Uhu an den Novellen B. Franks „die sachliche Gewissenhaftigkeit, die so zeitgemäß ist“ herausstreicht (Uhu, 4/1928, 122) oder eine Lulu-Aufführung in den Münchener Kammerspielen insofern Neue Sachlichkeit zelebriere, als mithilfe von Jazz, Filmbildern u. Lichtsignalen „der Text zum Tönen und Leuchten“ gebracht werde (NWJ, 30.11.1928, 12). Seit 1927 erscheinen bekanntlich vermehrt Romane u.a. Texte, die auch in der Theoriedisk. über den Begriff N.S. u. dessen ästhet. Selbstverständnis eine Rolle spielen: Brods Die Frau, nach der man sich sehnt, Lanias Indeta, die Fabrik der Nachrichten, J. Roths Die Flucht ohne Ende (alle 1927) oder V. Baums Hell in Frauensee u. v.a. stud. Chem: Helene Willfüer, F. Bruckners Schauspiel Krankheit der Jugend, M. Hartwigs Ekstasen oder J. Lederers Das Mädchen George (1928), gefolgt wiederum von V. Baums Bestseller Menschen im Hotel, G. Fröschels Der Richter ohne Gnade, R. Neumanns Sintflut oder J. Roths Der stumme Prophet (alle 1929), die sämtliche auch registriert werden. 1929 ebbt die Debatte vorübergehend ab, inkludiert aber auch kuriose Aspekte, z.B. in einem Beitrag in der Stunde über die „Köpfung“ von Litfaßsäulen oder Erika Manns Manifest Die Bohème ist tot, d.h. Opfer des Sports und der neuen Sachlichkeit (Der Tag, 10.11.1929,21). Im Folgejahr 1930 taucht der Begriff über 200 Mal im publizist.-krit. Diskurs auf; vorwiegend in ironisch-polemischen Kontexten der Abgrenzung, vielfach aber auch im Zusammenhang mit Kunst-, Photographie- und Kunstgewerbe-Ausstellungen. Die prominenteste war wohl die Kunstgewerbe-Ausst. in Stockholm, die, so M. Lazar, in einem Bericht, versch. Aspekte ‚alter‘ und ‚neuer‘ Sachlichkeit präsentierte. (Neue) Sachlichkeit stand auch im Zentrum versch. Vorträge, z.B. durch F. Kainz in seinem Urania-Zyklus im Mai 1930, aber auch, scharf ablehnend, als „entästhetisierte Kunst“ bei R. Cysarz, ebf. in der Urania (NWJ, 16.12.1930,10). Auch der konservative Kulturphilosoph Aurel Wolfram sprach sich vehement gegen diese Richtung in einem Feuilleton in der Wr. Ztg. aus. Gewogener hingegen die Berichterstattung von E. Weill über eine englischsprach. G.B. Shaw-Aufführung in neusachlichem Stil (NWJ,22.3.1930,4-5), über den Erwerb des T. Impekoven-Schwanks Die neue Sachlichkeit für das Neue Wiener Schauspielhaus (ab Okt. 1930) oder die Kurzbesprechung von E. Glaesers Jahrgang 1902 sowie des NovellenBd. Die Liebesehe (Wr. Ztg. 30.1. 1930,6). Vor dem Hintergrund der steigenden Wirtschaftskrise tritt ab 1931 die Attraktivität, auch als habituell-moderner Faktor, der neuen Sachlichkeit weiter in den Hintergrund. Zwar bekennen sich noch W. Hausenstein in einem Rembrandt-Vortrag im Kulturbund (NFP, 21.4.1931,7) sowie Paul Frischauer in einem Radiovortrag (18.9. 1931) zu ihm, letzterer in Verbindung mit einem Appell, Aspekte des Amerikanismus mit Errungenschaften wisss. Fortschritts nutzbringend zu verknüpfen. Dagegen wendete F. Rosenfeld ein, die „neue Sachlichkeit existiert nur in den ästhetischen Abhandlungen der Literaten“ u. kritisiert die Standpunktlosigkeit der Reportage (AZ, 29.7.1931,7), aber auch K. Blum bezeichnete die (Berliner) Sachlichkeit in ihrem Feuilleton Großstadt in der Depression u.a. wie folgt: „Nichts als die äußerlich kalte Form eines innerlich überhitzten Wesens.“ (AZ, 22.11.1931, 17). Obwohl 1932 gewichtige Romane österr. Autoren erschienen, die u.a. auch neusachliche Aspekte aufweisen, H. Brochs Hugeneau oder die Sachlichkeit, R. Neumanns Die Macht und R. Brunngrabers in der Ztg. Der Tag auch als „angewandte Soziologie“ wahrgenommener Karl und das 20.Jahrhundert (zuerst als Fs-Roman in der AZ), überwiegt in der öffentl. Diskussion ein skeptischer, ironisch-verfremdender, aber auch dämonisierender Ton. Als Habitus einer orientierungslosen Generation wird sie in der AZ denunziert, als rhetorische Floskel in verschiedenen Feuilletons im Tag instrumentalisiert, als „nichts anderes als Materialismus“ bzw. „Entseelung“ in der Reichspost (RP, 4.8.1932, 13) verworfen; einzig L. Lania wirft sich in einem Dos Passos-Beitrag, in dem er insbes. den Aspekt der Montage herausarbeitet, für sie in die Bresche (AZ, 13.9.1932, 7). Von einer „Renaissance des Gefühls“ mit impliziter Verabschiedung neusachlicher Haltungen sprach 1933 J. R. Kreutz; sodass diese, zumindest im publizistisch-feuilletonistischen Diskurs zunehmend auf unverfängliche Bereiche wie die Architektur, Photographie oder (meist nur im Sinn von „Anklänge“) die Malerei begrenzt wurde. J. Ilg, Mitarb. der (dt.nationalen) Wiener Allgem. Zeitung, verwendete alsbald, d.h. in einem Beitr. über O. Dix, den Begriff der „sogenannten Neuen Sachlichkeit“ (Der Tag, 18.9.1934,6), womit die Marginalisierung dieses den Modernisierungsanspruch der 1920er Jahre ausdrückenden Konzepts auch die bildende Kunst erreichte, wie dies ein Kommentar zur Kunstausst. 1934 (Der Tag, 7.12.1934,7) deutlich macht. Wohl erinnert 1935 O. M. Fontana in einer Bespr. des Theaterstücks Der Fall Claasen unvoreingenommen an die Neue Sachlichkeit, dann nochmals 1938 anlässl. der Auff. der Komödie Liebesheirat von H. Jaray (Der Tag, 12.1.1938,4), aber er blieb eine der seltenen Stimmen im Chor zunehmender Banalisierung, oberflächlicher Historisierung oder Verdrängung dieser Aufbruchserfahrung der 1920er Jahre.

Literatur:

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Quellen und Dokumente:

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(PHK)