Raoul Auernheimer

Auernheimer, ein später Jung Wiener, Bewunderer und feuilletonistisch-kritischer Wegbegleiter der Werke von Bahr, Schnitzler, Hofmannsthal u.a. in der Neuen Freien Presse, ist mit seinem eigenen Werk literaturgeschichtlich weitgehend in Vergessenheit geraten. Er darf jedoch nicht nur zu einer der wichtigeren Stimmen im Literaturbetrieb der 1920er Jahre gerechnet werden, z.B. als erster Präsident des österreichischen P.E.N. bis 1927, sondern er legte immerhin auch mehrere gesellschaftspolitisch aufschlussreiche Romane und Erzählungen vor, in denen die Umbrucherfahrungen von 1918/19 und danach Thema sind. Darüber hinaus zählte er 1933 zu den Unterzeichnern der Protestresolution in Dubrovnik gegen die NS-Literaturpolitik, wurde 1938 nach Dachau verschleppt, von wo er nach vier Monaten wohl wieder frei kam, um in die USA zu emigrieren, ohne jedoch im Exil Fuß fassen zu können.

Von Evelyne Polt-Heinzl | Mai 2016

Inhaltsverzeichnis

  1. Rezeptionsprobleme
  2. Lebensdaten
  3. Ein später Jung Wiener
  4. Feuilletonist und Kritiker
  5. Der Schriftsteller
  6. Gesellschaftspolitische Romane der Ersten Republik
  7. Der radikale Schnitt 1938


1. Rezeptionsprobleme

Raoul Auernheimer gehört zu jenen Autoren aus dem Umfeld des Wiener Fin de Siècle um 1900, die sich in der Literarhistorie vor allem in Aufzählungen und Fußnoten erhalten haben. Interessiert hat an ihm mit der Neuentdeckung der Wiener Moderne um 1980 seine Funktion als kommentierender Begleiter der damaligen Prominenz in seinen Rezensionen und vor allem in seinen Theaterkritiken zu Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler. In seinem Nachlass sind 827 seiner Feuilletonbeiträge erhalten (DD 229), ein Großteil davon aus dem Wiener Medium der Zeit, der Neuen Freien Presse, der er von 1906 bis 1935 als Mitarbeiter angehörte.

Ein anderer, ,außerliterarischer‘ Aspekt, unter dem Auernheimer wahrgenommen wird, ist seine Rolle als Präsident des österreichischen PEN von 1923 bis 1927. Und mit dem neuen Forschungsinteresse am Thema Exil ab Ende der 1970er Jahre fand er auch in diesem Kontext Beachtung, wobei der Schwerpunkt auf der Exilproblematik blieb und sich nicht auf sein Werk ausdehnte. Erst mit dem jüngsten Interesse für die vergessene Literatur der Neuen Sachlichkeit in Österreich rückten erstmals auch seine Romane aus den 1920er Jahren in den Blick.

Das Verdienst, Auernheimer das erste Mal ausführlicher in einem lexikalischen Werk gewürdigt zu haben, kommt der Deutsch-österreichischen Literaturgeschichte von Johann W. Nagl, Jakob Zeidler und Eduard Castle (Bd 4, 1937, 1737f.) zu. Hier wurden allerdings auch Formulierungen vorgeprägt, die sich in spätere Nachschlagewerke z. T. wörtlich tradiert haben (vgl. LW 16). Einer Wahrnehmung als Schriftsteller stand letztlich auch seine Brillanz als Feuilletonist im Weg, die noch in den Nachrufen oft sein Gesamtwerk überschattete. Auernheimer war, so Rudolf Holzer,

ein vollkommener und vollendeter Feuilletonist, einer der besten, den die Wiener Publizistik je hervorbrachte und je besaß. Denn das Feuilleton war und blieb Auernheimers stärkste persönliche Ausdrucksform. Auch seine Lustspiele, seine entzückenden Dialoge, seine anmutigen Novellen, ja selbst das jetzt eben als sein Alterswerk (im Ullstein-Verlag in Wien) erschienene Buch über Metternich sind nach Wurzel, Ursprung und Art feuilletonistisch. (RH)

Das größte Hindernis für ein Kanonisierung stellte aber wie bei allen ins Exil Vertriebenen die ideelle Expatriierung dar; im Klima der Nachkriegsjahre bedeutet das auch, dass selbst bei einem ehrenden Gedenken stets ein irgendwie zwiespältiger Unterton mitschwang. Wenn Die Presse im Anschluss an Holzers Nachruf auf die Gedenkstunde für ihren einstigen Mitarbeiter verweist, heißt es darin etwas doppeldeutig, Auernheimer „sei bis zum Tode ein treuer und ergebener Freund und Sohn seines Vaterlandes geblieben“ (Hervheb. EPH).

Die erste größere Arbeit, die sich seinem literarischen Werk widmet, legte 2009 Lennart Weiss vor, der vier Werke Auernheimers für die verschiedenen Entwicklungsphasen als typisch setzt – das frühe Theaterstück Talent, die Novelle Laurenz Hallers Praterfahrt, den Roman Das Kapital und den damals noch unpublizierten KZ-Bericht Die Zeit im Lager. Auch wenn diese Auswahl vielleicht nicht ganz plausibel wirkt, lenkte diese Arbeit erstmals die Aufmerksamkeit von der Konzentration auf außerliterarische Kontexte auf des Werk Auernheimers selbst und zeigte dabei dessen genremäßige Bandbreite auf.

Dass Weiss offenbar nicht uneingeschränkt Zugang zu allen Nachlassbeständen möglich war, demonstriert vielleicht eine weitere Hürde in der Rezeptionsgeschichte. Irene Auernheimer, geborene Guttmann, die Witwe des Autors, überließ einen umfassenden Teil des Nachlasses ihres Mannes dem Germanisten Donald G. Daviau, der sich durch viele Einzeluntersuchungen zu Auernheimers Werk Verdienste erworben hat, aber wissenschaftliche Interessen anderer ForscherInnen nicht immer zu unterstützen scheint. „Obwohl ich mehrmals versuchte, durch Anfragen bei Donald G. Daviau Zugang zum Nachlassarchiv in Riverside zu bekommen […], blieben diese Versuche erfolglos.“ (LW 13)

2. Lebensdaten

Raoul Auernheimer wurde am 15. April 1876 in Wien geboren. Sein Vater Jakob Wilhelm war ein erfolglos zu unternehmerischen Abenteuern neigender ,Kaufmann‘ aus Nürnberg, seine Mutter Charlotte stammte aus dem deutschsprachigen Raab in Ungarn und war die Cousine von Theodor Herzls Mutter. Die prägenden Eindrücke, die der heranwachsende Auernheimer von seinem älteren ,Großcousin‘ – in der Sekundärliteratur wird Auernheimer oft fälschlich als Herzls „Neffe“ bezeichnet – empfing, beschreibt er noch in seinen Memoiren (RA 1948, 33–45). Auernheimer hatte eine ältere Schwester Angela und einen jüngeren Bruder Lothar, der tragisch verstarb, als Auernheimer noch das Gymnasium besuchte.

Abb. 1: Oskar Maurus Fontana in: Radio Wien, 3.4.1936, S. 7

Nach der Matura studierte Auernheimer Jus an der Universität Wien und promovierte im Jahr 1900. Sein Interesse galt allerdings schon damals eindeutig der Literatur. Wie Hugo von Hofmannsthal oder auch Stefan Zweig startete Auernheimer seine literarische Karriere bereits als Gymnasiast: Er ist 17 Jahre, als die Wiener Literatur-Zeitung seine erste Skizze Ein Bild abdruckte (RA 1893). Im Jahr seiner Promotion wird seine Komödie Talent am Theater in der Josefstadt uraufgeführt und fand beträchtliche Anerkennung.

„Wien, das immer eine Theaterstadt war, war es in jenen Tagen in einem Grade wie nie zuvor. Es war für einen jungen Schriftsteller […] schwer, kein Stück zu schreiben. Und auch ich konnte dieser Versuchung, ,berühmt‘ zu werden, nicht widerstehen. Ich schrieb zweiundzwanzigjährig ein dreiaktiges Lustspiel und es war das einzige abendfüllende Stück von mir, das in dem später so berühmt gewordenen Wiener ,Josefstädter Theater‘ zur Aufführung kam. Sein damaliger junger Direktor Josef Jarno gab meinem Wechselbalg den herausfordernden Titel ,Talent‘.“ (RA 1948, 69)

Das Stück ist eine Literaturbetriebssatire über „Talente der Pose“ (AG 1900), die sich im literarischen Salon eines höheren Beamten zusammenfinden. Für den Kritiker der Zeitschrift Der Humorist zählte die Aufführung des Lustspiels „zu den besten, die wir an dieser Bühne gesehen“ (AG 1900).

Von nun an publizierte Auernheimer eine Vielzahl von Erzähl- bzw. Novellenbänden und Theaterstücken. Seinen Lebensunterhalt aber bestritt er als Theaterkritiker und Feuilletonist. 1906 stellte ihn Moritz Benedikt als festen Mitarbeiter der Neuen Freien Presse an, 1907 folgte er hier Hugo Wittmann als Theaterkritiker, der er bis 1933 blieb. Von 1920 bis 1948 war er auch regelmäßiger Mitarbeiter der Basler Nationalzeitung. 1906 heiratete er Irene Guttmann, dem gemeinsamen gutbürgerlichen Leben wird erst der Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 ein  abruptes Ende bereiten. 1923 wurde Auernheimer der erste Präsident des österreichischen PEN-Clubs und hatte dieses Amt bis zu seinem Rücktritt 1927 inne (vgl. RR 32–44). 1934 war er Delegierter beim internationalen PEN-Kongress in Dubrovnik/Ragusa und unterzeichnete die Resolution gegen die Inhaftierung von SchriftstellerInnen in NS-Deutschland. Sein Name befand sich auf der Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums.

Wohl auch deshalb wurde Auernheimer unmittelbar nach dem ,Anschluss‘ nach Dachau verschleppt, von wo er am 25. August 1938 durch Interventionen von Schriftstellerkollegen wie Emil Ludwig und des internationalen PEN freigelassen wurde (LW 37f.). Am 7. Dezember 1938 verließ er Europa von Triest aus per Schiff Richtung New York, wo er am 26. Dezember 1938 ankam. Wie so vielen Emigranten ist es ihm nicht gelungen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Er stirbt am 7. Jänner 1948 in Oakland / Kalifornien.

3. Ein später Jung Wiener

Prägend für Auernheimer war – wie für den um fünf Jahr jüngeren Stefan Zweig – die Generation von Jung Wien, die sich bereits etabliert hatte, als Auernheimer die Szene betrat. Und wie Zweig reagiert Auernheimer nicht mit Konfrontation sondern mit Bewunderung für Schnitzler, Hofmannsthal und Richard Beer-Hofmann. Eine Freundschaft verband ihn mit Jakob Wassermann – auch durch die vielen gemeinsam in Altaussee verbrachten Sommer, wo mitunter Schnitzler und Hofmannsthal dazu stießen. Aus diesem Kontext stammt auch das wohl bekannteste Zitat Auernheimers:

Der Regen, der die Waldwege vermurte, segnete unsere Felder. Es lag nahe, in solchen Zeiten, die allsommerlich wiederkehrten, den schwarzen See mit einem riesigen Tintenfaß zu vergleichen, in das die im Kreise herumsitzenden Dichter ihre Federkiele tauchten. (RA 1948, 139)

In der 1903 erschienenen Festschrift Widmungen. Zur Feier des siebzigsten Geburtstages Ferdinand von Saar’s ist Auernheimer zum ersten Mal in einem Buch mit den Autoren von Jung Wien vereint. Der Band enthält Texte von Altenberg, Bahr, Herzl, Hofmannsthal, Salten, Schnitzler und eben auch Auernheimers Pygmalion-Geschichte Orthograhie, die mit dem Zusammenhang von erotischer Leidenschaft und Rechtschreibkenntnissen an Ebner-Eschenbachs Poesie des Unbewußten (1881) anknüpft. Auernheimer ist der einzige der Jungen, der immer wieder an diese von seiner Generation unterschätzte Erzählerin erinnert, in seiner Autobiographie (RA 1948, 82, 85, 373) ebenso wie in seinem Band mit Porträts historischer Persönlichkeiten Das ältere Wien, in dem er eine Neubewertung Ebner-Eschenbachs als moderner Realistin (RA 1920, 119–126) unternimmt, während er Altenberg als liebenswürdiges, aber in seiner Posenhaftigkeit antiquiertes Original darstellt (ebd., 161–167).

Schnitzler gegenüber hegte Auernheimer aufrichtige Bewunderung. „Jeder Brief von ihm, jeder seiner Besuche, die sich in gemessenen Abständen ereigneten, jedes Gespräch, jedes Zusammentreffen oder Beisammensein sind mir ein unverlierbarer Besitz“ (RA 1948, 91). Eine kurze Verstimmung Auernheimers aus ihrer gemeinsamen Zeit beim PEN, noch immer als ,Jünger‘ behandelt zu werden (AS 1997, 30), hat daran nichts Prinzipielles geändert. Schnitzler wiederum schätzte die Integrität des Jüngeren und scheint sich bei den zahlreichen Zusammenkünften in Wien oder in Altaussee in seiner Gegenwart durchwegs wohl gefühlt zu haben und an dieser Wertschätzung hat sich bis zuletzt nichts geändert. Das erste Zusammentreffen erwähnt er im September 1903 (AS 1991, 43) noch wenig enthusiastisch, im November 1906 fällt schon der Ausdruck „nett“ (ebd. 194), im März 1908 heißt es „ein wirklich sympathischer Mensch“ (ebd. 320) und im März 1916: „Er war sehr angenehm und klug“ (AS 1983, 276). Vorbehaltlos positive Urteile dieser Art finden sich bei Schnitzler eher selten.

Auch seine Werke hat Schnitzler getreulich rezipiert, freilich war er meist nur bedingt angetan. Auernheimers Paar nach der Mode (1916) sei „[n]icht schön“ (AS 1983, 20); seine Novelle Der Geheimniskrämer (1919), die Auernheimer für eines seiner besten Werke hielt (LW 62), sei „[f]ein, fleißig, aber doch schmächtig“ (AS 1983, 312), und noch am 20. September 1931 nennt Schnitzler Evarist und Leander eine „schwache Novelle“ (AS 2000,75). Man hört die Erleichterung heraus, wenn Schnitzler 1916 notiert: „Auernh. kann ich angenehmes über seine neuen Novellen sagen“ (AS 1983, 342) – 1916 publizierte Auernheimer zwei Novellenbände: Herzen in Schwebe und Das wahre Gesicht. In seinen Briefen bemühte sich Schnitzler meist um einen verbindlicheren Ton. Gesellschaft. Mondäne Silhouetten (1910) habe ihn „gefesselt, amüsiert, nachdenklich gemacht – alles aber im allerbesten Sinn“ (AS/RA 32); in der Novelle Laurenz Hallers Praterfahrt sei „ein Humor, der so im Wesen der Dinge athmet, daß er sich’s erlauben darf, einfach nach dem Gesetz der Entwicklung, am Ende Tragik zu werden“ (ebd. 41f.).

4. Feuilletonist und Kritiker

Auernheimer seinerseits begleitete Schnitzlers Werk mit klugem Wohlwollen, wobei er bestimmte Aspekte – etwa das Thema Judentum und Antisemitismus – eher vermied. Stefan Zweig bedauerte etwa bei Schnitzlers 1908 erschienenem Roman Der Weg ins Freie, dass „Auernheimer durch die ängstliche Tendenz der Neuen Freien Presse genötigt war, dem eigentlichen Problem auszubiegen. Gerade die Idee der Amalgamierung des Jüdischen und Wienerischen darin scheint mir das Neue“ (StZ 355). Im Tagebuch nennt Schnitzler die Besprechung „liebenswürdig und oberflächlich“ (AS 1991, 337). In seinem Dankesbrief hört sich das Urteil – wie meist – freundlicher an: „Ihr schönes Feuilleton hat mir große Freude bereitet.“ (AS/RA 30)

Insgesamt verfasste Auernheimer zwischen 1908 und 1932 24 Artikel über Schnitzler, davon vierzehn Theaterkritiken, die erste davon zur Uraufführung des Anatol-Zyklus im Deutschen Volkstheater Wien. „[S]ehr fein und von wahrem Herzenstakt Auernheimer“, notiert Schnitzler 1917 nach der Uraufführung von Fink und Fliederbusch (AS 1985, 90), und am 24. Dezember 1918: „Von Auernheimer vortreffliches Feuilleton über Bernh[ardi]“ (ebd., 211). Schon Auernheimers Artikel zum 50 Geburtstag in der Neuen Freien Presse vom 12. Mai 1913 nannte er im Tagebuch „sehr hübsch“ (AS 1983, 326) – und das hat bei Schnitzlers zurückhaltender Diktion und seinem prinzipiellen Argwohn, der oft auch aus lobenden Urteilen einen Unterton heraushört, durchaus Seltenheitswert. Ein einziges mal erhob er brieflich Einspruch, es betrifft die Besprechung seines Romans Therese. Chronik eines Frauenlebens; Auernheimer reagierte mit Bedauern, aber auch mit Klarheit: „[E]inerseits möchte ich Sie um nichts in der Welt verstimmt haben, geschweige denn wissen, andererseits kann ich von meinem Urteil, das ja nicht aus Gefälligkeit entsprang, aus Gefälligkeit auch nichts zurücknehmen“ (AS/RA 70).

Es ist genau diese Integrität, die Schnitzler über die Jahrzehnte an seinem positiven Urteil über Auernheimer festhalten ließ. Es klingt absolut aufrichtig, wenn er dem Jüngeren am 22. April 1926 – mit einer Woche Verspätung – zum 50. Geburtstag gratulierend schreibt: „Ich hoffe Sie wissen, wie hoch meine Schätzung ist – nicht nur für das viele Vortreffliche, das der Dichter und Kritiker geleistet und geschaffen hat, sondern auch für das, was Sie abgesehen von all dem einzelnen „Geleisteten‘ sind, und wie ich zu fühlen glaube, von Jahr zu Jahr in höherem Maße geworden sind, der überlegene, vornehme Mensch, der als Schriftsteller wie als Weltmann Haltung und Geist […] so schön zu vereinen weiß.“ (AS/RA 62f.)

Auch das Werk Hofmannsthals begleitete Auernheimer mit insgesamt 22 Artikeln (aufgelistet in DD 229f.). Am 30. Dezember 1910 zählt er in seinem Brief an Hofmannsthal ihre Bekanntschaft zu den „unzweifelhaften Activen“ des abgelaufenen Jahres (ebd., 234). Doch der Ton des Briefwechsels ist doch ein deutlich anderer als im Fall Schnitzlers. Hofmannsthal schlägt dem um nur ein Jahr jüngeren Auernheimer jeweils sehr offensiv vor, dass etwas „Gegenstand und Anlaß zu einem Feuilleton werden könnte“ (ebd., 239) und macht mitunter recht genaue Angaben, wie er ein Werk gesehen haben will und wie nicht. Zuverlässig angehängte Floskeln, er wolle dem Kritiker natürlich nichts aufdrängen, wirken eher rhetorisch.

5. Der Schriftsteller

Nach dem Ehrenstart mit der Inszenierung von Talent in der Josefstadt folgte nach einer Reihe kleinerer Szenen (Koketterie, 1902; Die Lügenbrücke, 1902; In festen Händen, 1903; Karrière 1904; Die Notleine, 1905; Der Unverschämte, 1905) 1905 das Lustspiel Die große Leidenschaft, das von den Aufführungsdaten her sein erfolgreichstes Stück werden sollte. 1909 ist er mit dem Lustspiel Die glücklichste Zeit bereits am Burgtheater angekommen.

Auch als Erzähler fanden seine Arbeiten zunehmend Anklang. Viele von Auernheimers Novellen und Stücken aus dieser Zeit fallen ins zeittypische Genre der Gesellschaftskomödie aus der Zeit „der tausendfältigen Liebesbändelei, der organisierten Frivolität […] der zarten gebrochenen Farben und unzart gebrochenen Ehen“ (RA 1948, 11). 1901 erschien der erste Novellenband Rosen, die wir nicht erreichten. Er enthält auch die Erzählung Stanniol. Diese Kindheitsgeschichte ist mit einer Erinnerung an Theodor Herzl ebenso verbunden wie mit seinem früh verstorbenen Bruder. Noch in seiner Autobiographie hält Auernheimer hörbar verwundert fest, dass diese Geschichte „dann dreißig Jahre lang in den immer rückwärts gewandten konservativen Wiener Kreisen als das ,Beste‘ gerühmt wurde, was ich je geschrieben hatte.“ (RA 1948, 35f.)

Zumeist aber entsprechen Personal und Setting in Auernheimers frühen Werken genau jenem Milieu, das für die Literatur von Jung Wien typisch war – der Adel bzw. das wohlhabende Großbürgertum und ihre Künstlersöhne. Das galante Ambiente deuten schon die Titel an: Renée. Sieben Capitel eines Frauenlebens (1902), Lebemänner (1903), Die Verliebten, Novellen und Skizzen (1904), Die Dame mit der Maske. Dialoge (1905) oder der Novellenband Die man nicht heiratet (1908). Dass die Zeitgenossen das an Schnitzlers Frühwerk erinnern musste, ist evident, dass Auernheimer sich darüber geärgert hat, durchaus möglich. Deshalb glaubte sich Schnitzler vor Beginn ihrer Freundschaft in Auernheimers Szene Karrière (1904) karikiert. „Die ,Jungen‘ – und ich.– A. (der nicht ohne Begabung ist) gehört zu denen, die wüthend sind, dass sie als ,unter meinem Einfluss stehend‘ betrachtet werden … Ich erinnere mich, dass ich ihm vor ein paar Monaten schreiben wollte, es ginge jedem zu Beginn so“ (AS 1991, 129).

Prinzipiell tendieren Auernheimers Erzählungen weniger ins Frivole denn ins Allgemeinmenschliche und auch ins Gesellschaftspolitische. Schon in der ersten Sammlung Rosen, die wir nicht erreichen, die zwölf Erzählungen umfasst, verbindet er seine Beobachtungen mit viel Witz und vermeidet jede Sentimentalität. Und es ist eine deutliche Stellungnahme, wenn in Renée. Sieben Capitel eines Frauenlebens die junge Frau das Geschäft ihrer ,lukrativen‘ Verheiratung selbst in die Hand nimmt. Sie lässt sich weder in ihrer Strategie beeinflussen – obwohl ihre Mutter Heiratsvermittlerin ist – noch in ihrer Entscheidungsfindung. Das ist auch noch das zentrale Setting in Auernheimers letzten Novelle Evarist und Leander oder Die Damenwahl. Dass eine reiche Heirat überhaupt zu den familiären Notwendigkeiten zählt, verdankt Renée im Übrigen – wie so viele Frauenfiguren der Zeit – dem ökonomischen Scheitern ihres Vaters.

In seiner Jugend war er schön und reich gewesen und hatte zu jener Zeit viel Anwert in der Gesellschaft gefunden, später verlor er sein Geld, die Schönheit sagte Konkurs an, und was dann noch zurückblieb, war ein brummiger beleibter, älterer Herr, der auf die Welt schimpfte, über den großen Gebrauch jammerte und beständig mit der Frau zankte […]. (RA 1902, 3)

Auch über den Zeitgeschmack, dem seine Novellen und Salonkomödien durchaus verpflichtet sind, macht er sich mit einer Portion Selbstironie immer wieder lustig. Im Einakter Eine mondäne Frau lässt er die verheiratete Dela bei der Besichtigung des Absteigequartiers, das Baron Flattau angemietet hat, ausrufen: „Erlauben Sie mir, wir sind doch nicht im Burgtheater“ (RA 1974, II/8). Mit fünf anderen Einaktern erschien diese Szene 1974 unter dem Titel Wiener Klatsch, drei davon produzierte Georg Madeja 1984 für das Fernsehen in einer ORF/ZDF-Koproduktion mit Peter Weck in der Hauptrolle.

Mit Laurenz Hallers Praterfahrt (1913) wendet sich Auernheimer dann erstmals dem Mittelstand zu und damit verstärkt sich sein Interesse an allgemeineren bzw. weiter gefassten Gegenwartsthemen. Oskar Maurus Fontana hat diese Entwicklung Auernheimers bereits 1936 beschrieben:

Er entdeckte als einer der ersten und schon in der Vorkriegszeit einen Stand, der lange übersehen und unterwertet worden war, der aber für das Gefüge gerade unserer Zeit entscheidend geworden ist, – er entdeckte den Mittelstand […]. So entstand 1913 die prachtvolle, echt wienerische Novelle „Laurenz Hallers Praterfahrt“, so die in dem damals noch österreichischen Venetien spielende Novelle „Der Geheimniskrämer“ […]. In diesem Sinn ist Auernheimers künstlerischer Weg zu der Schilderung der kleinen Leute fast sinnbildlich zu verstehen: Von der Gesellschaft ging er aus, um schließlich das Volk zu finden (OMF).

Die Kriegsbegeisterung von 1914 hat Auernheimer kaum gestreift, vor einer aktiven Teilnahme bewahrte ihn ein während seines Einjährigen Freiwilligen Jahres 1896 diagnostizierter Herzfehler. Es mag auch diese von Beginn an kritische und rasch deutlich ablehnende Haltung zum Krieg gewesen sein, die ihn gerade in dieser Zeit mit Schnitzler besonders nahe zusammenführte; Schnitzler verzeichnet eine Vielzahl von gemeinsamen Spaziergängen und Gesprächen – über Literarisches aber vor allem immer wieder über Politisches.

Gegen den Krieg nahm Auernheimer zumindest indirekt auch literarisch Stellung, etwa mit seinem historischen Lustspiel Die verbündeten Mächte (1915) über den Wiener Kongress oder mit dem Band Das wahre Gesicht (1916), in dem fast alle Erzählungen den Krieg als Hintergrund haben.

6. Gesellschaftspolitische Romane der Ersten Republik
Abb. 2: Maskenball 1920 | Dokumentationsstelle für österr. Literatur

Nach dem Umbruch von 1918 bestand das Bedürfnis nach Unterhaltungsminiaturen aus der verlorenen Vergangenheit des Fin de Siècle durchaus fort. Der Verlag Egon Fleischel druckte im Band Maskenball 1920 eine Liste der Auflagen von Auernheimers Büchern, Rosen, die wir nicht erreichten (1901) war demnach in der achten Auflage, Die man nicht heiratet (1908) in der siebten, Renée und die Männer (1902), Die Verliebten (1904) und Die ängstliche Dodo (1907) – wie auch Der Geheimniskrämer (1918) bei S. Fischer in Berlin – immerhin in der vierten.

Auernheimer schrieb durchaus weiterhin Novellen im Milieu der gehobenen Gesellschaft, allerdings baut er nun deutlicher erkennbare Verweise auf die Nachkriegsrealität ein. Im 1920 erschienenen Band Maskenball thematisiert die scheinbar historische Ehebruchsnovelle Gräfin Rosalie die Hochstapler-Existenzen der Inflationsjahre (RA 1920, 16–18) genauso wie die Ehepraxis der besseren Gesellschaft, in der die Herren gerne eine „um ein halbes Menschenalter jüngere Gefährtin“ (RA 1920, 19) wählen und entsprechend unglücklich machen. Der Großteil der Erzählungen dieses Bandes sind allerdings historische Miniaturen mit einem hohen Satirepotential, u. a. über Molière, Goethe oder Odysseus.

Doch Auernheimer legte in den 1920er Jahren auch zwei Romane vor, die sich unmittelbar mit den Zeitfragen auseinandersetzen. Der spannendere davon ist der 1927 im S. Fischer Verlag erschienene Wenderoman Die linke und die rechte Hand, für den sogar Hofmannsthal ein lobendes Wort fand (DD 267). Er setzt mit der Ausrufung der Republik am 12. November 1918 ein und verteilt die Perspektive auf zwei Kontrastfiguren. In den Wirren des Umbruchs begegnen einander im Parlamentsgebäude zwei ehemalige Schulfreunde wieder: Baron Weidenau und der aus niederen Verhältnissen kommende Rechtsanwalt Höfer. Was sie einst verband, war das Schachspiel, und das bleibt auch fortan die zentrale Brücke zwischen ihrer beider Leben, die sich ansonsten in völlig getrennten Sphären abspielen. Höfer wohnt in einer billigen Absteige, findet keine richtige Anstellung, ist also einer der Kriegsheimkehrer, denen keine adäquate Resozialisierung gelingt. Weidenau hingegen verkehrt in Adelskreisen, wo man Trauer trägt um die verlorene Monarchie. Besonders anschaulich schildert Auernheimer die Stimmung bei den ersten Wahlen der Republik, wie sich die alten Eliten in Wahlpartys neu formieren und mit der katholischen Kirche verbünden – selbst die Idee, (Kirchen-)Kerzen als politische Werbemittel einzusetzen, findet Anklang. Alles, was gegen die Sozialdemokratie ist, ist gut; so lautet nicht nur die Überzeugung des alten Feldmarschallleutnants Winkler von Edeltreu, darüber herrscht breiter Konsens in diesem Milieu, so wie Fin de Siècle nicht nur für die alte fürstliche Tante als Synonym gilt für absolut modern, also schlecht.

Den sozialen und ökonomischen Abstieg nach der Implosion der Monarchie versucht die Familie des Feldmarschallleutnants und seiner Gattin (geborene Baronin Hohenbruck) verbittert zu ignorieren. Die gängige Praxis der durch Kriegsanleihen und Positionsverlust verarmten bürgerlichen wie adeligen Familien, den noch vorhandenen großzügigen Wohnraum durch Untervermietung als Einnahmequelle zu nutzen, ist für sie so wenig eine Option wie eine Verwertung von Einrichtungs- und anderen Wertgegenständen – im Fall werden sie mit großer Geste zu Schleuderpreisen verramscht. Die einzig praktisch denkende in der Familie ist – wie häufig in den Romanen der Zeit – die Tochter Mira. Sie arbeitet als Stundensekretärin und hält die Familie mit allen möglichen kleinen Jobs über Wasser; dabei ist sie äußerst erfindungsreich und hat immer neue Geschäftsideen wie die Produktion von Strassdiademen, in der schrillen Glitzerwelt der 1920er Jahre ein durchaus vielversprechendes Konzept. Trotzdem verweigert ihr der Vater in alter – gleichsam nur realpolitisch verlorener – Patriarchenherrlichkeit die Heirat mit ihrem Geliebten.

Mit Mira zeichnet Auernheimer ein Bild der vielbesprochenen ,Neuen Frau‘ der 1920er Jahre, und er baut in seinen Roman auch andere gesellschaftspolitische und technische Facetten der neuen Zeit ein. So nutzt er die Figur des Telefonfräuleins erstmals in der Rolle der klassischen Mauerschau: Bis die nächste Verbindungsanfrage ihre Aufmerksamkeit abzieht, kommentiert das Fräulein als neutrale Instanz die mitgehörten Gespräche. Einen zentralen Erzählstrang bildet die ausführlich geschilderte Bankengründung der ehemaligen Honoratioren rund um Prinz Waldperg, einer der zahlreichen im Trubel der Spekulationsblasen der Schieber- und Inflationsjahre aufblühenden Betrugsskandale (vgl. EPH 128f.).

Abb. 3: Das Kapital 1923 | Dokumentationsstelle für österr. Literatur

Dass sich mit dem Regimewechsel moralisch nichts zum Besseren gewendet hat, ist die Kernaussage in Auernheimers Roman Das Kapital. Er ist früher entstanden (1923) und setzt zeitlich später ein: in der Zeit der Soldaten- und Arbeiterräte 1919. Der junge Hausmeistersohn Marks ist überzeugter Sozialist und wird Wohnungsrat der neuen Regierung. In dieser Eigenschaft kommt er in die Villa eines alten Millionärs. Als der kurz darauf stirbt, setzt er Marks als Universalerben ein, um seine Gesinnung auf die Probe zu stellen. Marks nimmt das Erbe an, allerdings nicht für sich, sondern für die Partei. Nun ist er ein gefragter Mann, und so steht er, als sich das Testament des Milliardärs als Scherz herausstellt, mit hohen Schulden da. Laut dem zweiten, gültigen Testament würde Marks genau so viel zustehen, wie er den ehemaligen Dienstboten des Millionärs zugedacht hat. Das wäre nicht wenig, denn mit der Haushälterin seines ,Erblassers‘ verbindet ihn eine Liebesbeziehung, weshalb er sie großzügig bedacht hat, doch Marks müsste dreimal laut Karl Marx abschwören und dazu ist er nicht bereit. Seine Integrität – oder auch nur Sturheit – ist evident, aber er steht mit seiner Haltung recht einsam da, auch in seinem politischen Umfeld. Korruption, so die Moral der Geschichte, kommt mit der Macht, unabhängig von der politischen Überzeugung.

Schnitzler hat dem Roman hohen Unterhaltungswert zugesprochen und darauf hingewiesen, dass das Buch „als ,Komödie‘ seine Verzinsungsmöglichkeiten (in jedem Sinn) in noch höherem Maße entfalten dürfte als sie wohl auch schon dem Roman beschieden sein werden.“ (Brief vom 5.7.1923, AS/RA 51) Das verweist indirekt auf den szenischen Aufbau des Romans. Wie schon im ersten Roman lässt Auernheimer seine Figuren in filmisch aufgebauten Szenerien agieren, die er oft mit einer schroffen Schnitt/Gegenschnitt-Technik aneinander fügt.

Abb. 4: Gottlieb weniger dient der Gerechtigkeit 1934 | EB

Der dritte Roman Gottlieb Weniger dient der Gerechtigkeit erschien 1934 und verhandelt die systematische Aushöhlung der Demokratie im autoritären Austrofaschismus im historischen Gewand des Vormärz. Auernheimer hat diesen Roman gemeinsam mit Arthur Rundt unter dem Titel Weniger und Die Gerechtigkeit. Eine Wiener Komödie in drei Akten für das Theater bearbeitet und als Manuskript (Wienbibliothek, LQD0261517) vervielfältigt.

Die 1920er Jahre brachten für den Schriftsteller Auernheimer auch die erste Auszeichnung seiner Karriere. Anfang 1924 wurde im Deutschen Volkstheater sein Stück Casanova in Wien uraufgeführt, das dessen Zusammentreffen mit seinem Maler-Bruder behandelt. Schnitzler war bei der Generalprobe dabei und „fand es noch schwächer als nach Lectüre“ (AS 1995, 116). Trotzdem erhielt Auernheimer für dieses Stück den Volkstheaterpreis. Vorangegangen war eine hymnische Kritik von Ernst Lothar:

Dies aber ist es, was das neue Auernheimersche Lustspiel zu einem der reizendsten der letzten Jahre und zu den bisher besten Auernheimerschen werden läßt, daß hier nicht aus einem anekdotischen Einfall um einer selbst willen, sondern darüber hinaus, aus dem Wesen der diesem Einfalle verpflichteten Personen Konflikte entstehen und sich lösen, wobei […] diese Personen Menschen, diese Konflikte menschliche Entwicklungen, diese Lösungen Lehren sind“ (EL 1924, 3)

7. Der radikale Schnitt 1938

Die Zeit im Lager nannte Auernheimer seinen Bericht über seine acht Monate im Konzentrationslager. Er wurde unmittelbar nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten verhaftet und mit dem ersten sogenannten Prominententransport am 1. April 1938 nach Dachau verschleppt wenige Wochen nachdem seine große Hommage an seine Heimatstadt Wien – Bild und Schicksal (1938) erschienen war. Entgegen dem Titel ist dieses Buch keineswegs nostalgisch angelegt. Auernheimer würdigt das Hochhaus in der Herrengasse als Aussichtspunkt genauso ausführlich wie den Stefansturm (RA 1938, 135–141), und er baut auch Kritik am autoritären austrofaschistischen Regime ein. Als 1934 im Burgtheater Abraham Lincoln von John Drinkwater aufgeführt wurde, klatschte das Publikum demonstrativ bei Lincolns Worten „Alles für das Volk, alles durch das Volk!“. „In solchen Augenblicken“, so Auernheimer, „wird das Burgtheater zum Parlament“, das Bundeskanzler Dollfuß am 15. März 1933 ausgeschaltet hatte, und ersetze „dessen Funktionen“ (RA 1938, 154f.).

Für den 64-jährigen war die Zeit im Lager eine physische wie psychische Grenzerfahrung, zumal er sich, evangelisch erzogen, trotz einer jüdischen Mutter nie als Jude empfunden hatte. Den Bericht schrieb er kurz nach seiner Freilassung in den ersten Wochen in New York nieder. Den Rahmen bildet ein Besuch im Metropolitan Museum, dem die Erinnerungsbilder an das Lager kontrastiert werden. Dass kein amerikanischer Verlag an dem Bericht interessiert war, hat ihn verstört. Das Manuskript hat sich, ebenso wie Tagebücher aus der Zeit zwischen 1891 und 1920, im Nachlass in der Wienbibliothek erhalten und wurde erst 2010 ediert.

Der Bruch, den diese Erfahrung in Auernheimers Leben bedeutete, konnten auch Freunde und Weggefährten nicht verstehen. „Wenn jemand das Konzentrationslager überstehen konnte, sozusagen vorbestimmt von der Vorsehung, es zu überstehen, dann sollte er, glaub ich, den Kampf mit den winzigen Mächten nicht mehr überschätzen (wenn er nicht verhungern muss u. sogar bequem leben kann). Das Konzentrationslager überlebt zu haben, ist der höchste Gipfel einer Karrière. Danach kann nichts mehr kommen“ (zit. n. DH 214f.), schrieb Ernst Lothar am 27. September 1942 an Adrienne Gessner, als würde die Erfahrung im KZ den Menschen stählen und nicht zerbrechen.

Auernheimer der nach seiner Entlassung aus Dachau bereits am 26. Dezember 1938 nach Amerika gekommen war, half zunächst manchen Freunden, den Ankunftsschock zu überwinden, auch Ernst Lothar und Adrienne Gessner, – bei deren Hochzeit 1933 Auernheimer Trauzeuge gewesen war. Das Verhältnis kehrte sich freilich rasch um. Lothar bemühte sich, Auernheimer Vorträge zu vermitteln, etwa am Colorado College, wo er eine Anstellung hatte. Bereits als Direktor des Theaters in der Josefstadt hatte Lothar 1936 als zweite Matinee-Veranstaltung eine Feier zum 60. Geburtstag Auernheimers organisiert, bei der Lothar die Ansprache hielt und die in der Neuen Freien Presse vom 19. Mai 1936 nur mehr eine kleine Notiz auf S. 9 erhielt.

Und als der organisationstüchtige Lothar, angeregt durch Thomas Mann, 1940 ein deutschsprachiges Theater in New York gründete – Die Österreichische Bühne The Austrian Theatre –, hieß der Direktor des Unternehmens Lothar, der Dramaturg Auernheimer. Als erste Vorstellung am 6. Jänner 1940 wurden In Ewigkeit Amen von Anton Wildgans und Arthur Schnitzlers Komtesse Mizzi oder Der Familientag gegeben, mit einleitenden Worten von Auernheimer (DH 2016, 159). Die letzte Vorstellung war eine Festveranstaltung zum 65. Geburtstag Auernheimers, gespielt wurde sein Lustspiel Das ältere Fach [1922] und Schnitzlers Liebelei, beide in der Regie von Lothar, die Ansprache hielt Guido Zernatto (DH 164). Und Lothar wird auch nach Auernheimers Tod 1948 die Erinnerung an ihn zu pflegen versuchen (EL 1958).

Drei Züge sind aus der amerikanischen Landschaft […] nicht wegzudenken. Sie ist frei, realistisch und heiter. Frei gehen hier die Gärten, ohne Zaun oder Hecken, in die Landschaft über, sogar der Garten des Todes läßt die uns beängstigende Friedhofsmauer vermissen. […] Eine rote Felsengruppe in Colorado, deren oberste Auszackungen wie zwei hochgereckte langhalsige Köpfchen einander im Blau atemnah begegnen, erhielt ein für allemal den Spottnamen ,Die schlafenden Kamele‘, wobei der Österreicher nicht umhin kann, an die, einem grundverschiedenen landschaftlichen Empfinden entsprungene ,Schlafende Griechin‘ des Gmundner Sees zu denken. Für derlei klassizistischen Verklärungen hat der amerikanische Vergnügungsreisende gar nichts übrig, noch auch kennt und verehrt er den Begriff des ,Wildromantischen‘; die mörderische Schönheit einer ,Wolfsschlucht‘ etwa hält er für einen Zivilisationsmangel und denkt darüber nach, wie ihm durch Anbringung einer Stauanlage abzuhelfen wäre. […] Die amerikanische Landschaft ist die eines Menschheitslandes; der es befährt, ist überall zu Hause. (RA 1946, 323f.)

Das zeigt an einem scheinbar unverfänglichen Thema den Zwiespalt, in dem sich viele EmigrantInnen befanden: Die Dankbarkeit für das Asyl sucht das Positive in allem zu sehen, die Verbundenheit mit der alten Welt leidet an der Sehnsucht nach allem, was in der neuen als „Zivilisationsmangel“ wahrgenommen wird.

Weder sein feuilletonistischer Stil, noch seine Lebensthemen – Wien, das Frankreich Molières und die Ära Metternich – passten in die neue Welt. Wie so viele versuchte er sich wenig erfolgreich mit einigen Drehbüchern in neuen Genres,u.a. das Libretto für Erich W. Korngolds letzte Komposition Die stumme Serenade (1946 op. 36), bis er sich literarisch der Biographie zuwandte. Metternich. Staatsmann und Kavalier erschien 1940 in englischer, 1942 in spanischer Übersetzung und erst 1947 auf deutsch, Franz Grillparzer. Der Dichter Österreichs erschien kurz nach Auernheimers Tod. Das geplante Buch über Stefan Zweig kam nicht zustande, ein Manuskript Der Fall Stefan Zweig, datiert 1943, hat sich in Auernheimers Nachlass in der Wienbibliothek erhalten.

Auernheimers Autobiographie Das Wirtshaus zur verlorenen Zeit. Erlebnisse und Bekenntnisse, entstanden großteils 1943, erschien posthum 1948 und wurde in einer verstümmelten Version unter dem fälschlichen Titel Aus unserer verlorenen Zeit. Autobiographische Notizen 1890–1938 im Molden Verlag 2004 neu aufgelegt. Sein Fehler, so resümiert Auernheimer hier gegen Ende, war, „daß ich anknüpfen zu können glaubte an das, was ich drüben gemacht hatte und gewesen war, daß ich fortsetzen wollte, statt neu anzufangen“. Damit mussten sich freilich jene Vertriebenen, die wie Auernheimer bei ihrer Flucht die 60 schon überschritten hatten, besonders schwer tun. Sein letztes Feuilleton erschien in der Presse zehn Tage nach seinem Tod, es trägt den Titel Bekenntnis zum ewigen Wien.


Literaturverzeichnis

Zitierte Primärliteratur (chronologisch)

AS/RA = Donald G. Daviau, Jorun B. Johns (Hg.): The Correspondence of Arthur Schnitzler and Raoul Auernheimer: with Raoul Auernheimer’s Aphorisms. Chapel Hill: University of North Carolina Press 1972.
RA 1902 = Renée. Sieben Capitel eines Frauenlebens. Wien, Leipzig: Wiener Verlag [1902] (später: Renée und die Männer).
RA 1920 = Das ältere Wien. Bilder und Schatten. Leipzig, Wien: E. P. Tal 1920.
RA 1938 = Wien. Bild und Schicksal. Wien: Otto Lorenz 1938.
RA 1946 = Das Landschaftsbild der Vereinigten Staaten. In: Der Turm. Jg. 2, 1946, H. 9–10, S. 321–324.
RA 1948 = Das Wirtshaus zur verlorenen Zeit. Erlebnisse und Bekenntnisse. Wien: Ullstein 1948.
RA 1974 = Wiener Klatsch. Sechs Einakter. Wien, München: Sessler [1974] (enthält: Wiener Klatsch. Die Freundin. Eine mondände Frau. Die Frau, die ihren Mann betrügt. Das ältere Fach. Die Notleine).

Erwähnte Primärwerke (chronologisch)

– Ein Bild. In: Wiener Literatur-Zeitung. Jg. 4, 1893, H. 1, S. 13 [unter dem Pseudonym Raoul Heimern].
Talent. Eine Komödie in drei Akten. Wien: Bauer 1899.
Rosen, die wir nicht erreichten. Ein Gedichtband. Wien: Wiener Verlag [1901].
Koketterie. Brünn: Winkler & Schickardt [1902].
Die Lügenbrücke. Einaktige Komödie. Wien: Die Wage 1902, S. 733–766.
Orthographie. In: Widmungen. Zur Feier des siebzigsten Geburtstages Ferdinand von Saar’s. Hg.: Richard Specht. Buchschmuck: A. F. Seligmann. Wien: Wiener Verlag 1903, S. 40–54.
In festen Händen. Ein Zwischenspiel. Wien: Die Wage 1903.
Lebemänner. Novelle. Wien, Leipzig: Wiener Verlag [1903].
Karrière. Ein Zwischenspiel. Wien: Die Wage 1904, S. 465–470.
Die Verliebten. Ill.: Otto Friedrich. Wien, Leipzig: Wiener Verlag [1904].
Die Notleine. Wien: Eirich [1905].
Der Unverschämte. Szene. Wien: Eirich [1905].
Die Dame mit der Makse. Ill.: Leopold Forstner. Wien, Leipzig: Wiener Verlag [1905].
Die große Leidenschaft. Lustspiel in drei Akten. Wien, Leipzig: Wiener Verlag [1905].
Die ängstliche Dodo. Novellen. Berlin: Fleischel 1907.
Die man nicht heiratet. Novellen. Berlin: Fleischel 1908.
Die glücklichste Zeit. Lustspiel in drei Akten. Berlin: Vita [1909] (Bibliothek moderner Dramen. 31).
Gesellschaft. Mondäne Silhouetten. Berlin: Fleischel 1910.
Artur [!] Schnitzler. In: NFP, 12.5.1912, S. 1–3.
Laurenz Hallers Praterfahrt. Erzählung. Berlin: Fischer 1913.
Das Paar nach der Mode. Wiener Lustspiel in drei Akten. Berlin: Fischer 1913.
Die verbündeten Mächte. Lustspiel aus der Wiener Kongreßzeit in drei Akten. Berlin: Fischer 1915.
Das wahre Gesicht. Novellen. Berlin: Fleischel 1916.
– Herzen in Schwebe. Berlin: Fleischel 1916 (Die Feldbücher).
Der Geheimniskrämer. Novelle. Berlin: Fischer 1919.
Maskenball. Novelle im Kostüm. Berlin: Fleischel 1920.
Das ältere Fach. Lustspiel in einem Akt. Berlin: Drei Masken-Verlag [1922].
Das Kapital. Roman aus der jüngsten Vergangenheit. Berlin: Ullstein 1923.
Casanova in Wien. Komödie. Drei Akte in Versen. München: Drei Masken-Verlag 1924.
Die linke und die rechte Hand. Roman. Berlin: S. Fischer 1927 (Neuausgabe: Graz, Wien, Köln: Styria 1985).
Evarist und Leander oder Die Damenwahl. Novelle. Leipzig: Staackmann 1931.
Gottlieb Weniger dient der Gerechtigkeit. Roman. Leipzig, Wien: E. P. Tal 1934; (gem. m. Arthur Rundt): Weniger und die Gerechtigkeit. Eine Wiener Komödie in 3 Akten (8 Bildern). Theatermanuskript. Wien: o.V. o.J.
Metternich. Staatsmann und Kavalier. Wien: Ullstein 1947.
Franz Grillparzer. Der Dichter Österreichs. Wien: Ullstein 1948.
– Bekenntnis zum ewigen Wien. In: Die Presse, 17.1.1948, S. 1–2.
Aus unserer verlorenen Zeit. Autobiographische Notizen 1890–1938. Nachw.: Patricia Ann Andres. Wien: Molden 2004.
– Erzählen heißt, der Wahrheit verschworen sein. Hg. v. Patricia Ann Andres. Kommentierte Edition  der deutsch- und englischsprachigen Fassung des bisher unveröffentlichten KZ-Berichts Die Zeit im Lager – Through Work to Freedom. Frankfurt/Main u. a.: Lang 2010 (Europäische Hochschulschriften. 1990).

Weitere Werke

Der gute König. Lustspiel (1907) – Der gußeiserne Herrgott. Erzählungen (1911) – Das dumme Glück. Eine Schicksalskomödie in drei Akten (gemeinsam mit Leo Feld) (1912) – Frau Magda im Schnee. Eine Erzählung (1919) – Lustspielnovellen (1922) – Josef-Kainz-Gedenkbuch (1924) – Paul Géraldy: Helene. Roman (Übers.) (1924) – Die Wienerin im Spiegel der Jahrhunderte (Hg., Vorw.) (1927) – Die Feuerglocke. Lustspiel (1929) – Gewitter auf dem Rigi. Lustspiel (1931) – Geist und Gemeinschaft. Reden (1932) – Der gefährliche Augenblick. Abenteuer und Verwandlungen. Erzählungen (1932) – Jenő Herzl: Der stumme Ritter. Lustspiel (Übers.) (1937).


Zitierte Sekundärliteratur
  • AG 1900 = A. Golz: (Theater in der Josefstadt.). In: Der Humorist. Jg. 20, Nr. 4, 1.2.1900, S. 3.
  • AG 1983 = Adrienne Gessner: Ich möchte gerne was Gutes sagen. Erinnerungen. Wien, München: Amalthea 1983.
  • AS 1983 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1913–1916. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1983.
  • AS 1985 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1917–1919. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1985.
  • AS 1991 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1903–1908. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1991.
  • AS 1995 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1923–1926. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1995.
  • AS 1997 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1927–1930. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997.
  • AS 2000 = Arthur Schnitzler: Tagebuch 1931. Gesamtverzeichnisse 1879–1931. Hg.: Peter Michael Braunwarth, Susanne Pertlik, Reinhard Urbach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2000.
  • DD = Donald G. Daviau: The Correspondence of Hugo von Hofmannsthal and Raoul Auernheimer. In: Modern Austrian Literature. Jg. 7, 1974, H. 3–4, S. 209–301.
  • DH = Dagma Heissler: Ernst Lothar. Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2016 (Literaturgeschichte in Studien und Quellen. 25).
  • EL 1924 = Ernst Lothar: Casanova der Lustspielheld. Deutsches Volkstheater, NFP, 13.1.1924, S. 1–3.
  • EL 1958 = Ernst Lothar: Ein wahrer Österreicher. Zum 10. Todestag Raoul Auernheimers. In: Die Presse, 8.1.1958, S. 5.
  • EPH = Evelyne Polt-Heinzl: Österreichische Literatur zwischen den Kriegen. Plädoyer für eine Kanonrevision. Wien: Sonderzahl 2012.
  • LW = Lennart Weiss: In Wien kann man zwar nicht leben, aber anderswo kann man nicht l e b e n. Kontinuität und Veränderung bei Raoul Auernheimer. Uppsala: Uppsala University 2010 (Acta Universitatis Upsaliensis, Studia Germanistica Upsaliensia. 54).
  • OMF = Oskar Maurus Fontana: Raoul Auernheimer (zum 60. Geburtstag). In: Radio-Wien. Jg. 12, Nr. 29, 3.4.1936, S. 9.
  • RH = Rudolf Holzer: Rauol Auernheimer †. In: Die Presse, 17.1.1948, S. 2.
  • RR = Roman Roček: Glanz und Elend des P.E.N. Biographie eines literarischen Clubs. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2000.
  • StZ = Stefan Zweig: Briefwechsel mit Hermann Bahr, Sigmund Freud, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler. Hg.: Jeffrey B. Berlin, Hans-Ulrich Lindken, Donald A. Prater. Frankfurt/M.: S. Fischer 1987.
Weitere Sekundärliteratur (Auswahl, alphabetisch)
  • Donald G. Daviau, Jorun B. Johns, Jeffrey B. Berlin (Hg.): The Correspondence from Stefan Zweig with Raoul Auernheimer, Columbia/South Carolina: Camden House 1983.
  • Donald G. Daviau: Raoul Auernheimer. In: John M, Spalek, Joseph Strelka, Standa H. Hawrzlachak (Hg.): Deutsche Exilliteratur seit 1933. Bd 1: Kalifornien. T.2 Quellenkunde. Berlin, München: Francke 1976, S. 234–246.
  • Donald G. Daviau: Raoul Auernheimers Beitrag für Österreich im amerikanischen Exil und in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Jörg Thunecke (Hg.): Echo des Exils. Das Werk emigrierter österreichischer Schriftsteller nach 1945. Wuppertal: Arco 2006 (Arco Wissenschaft), S. 13–33.
  • Renate Heuer (Hg.): Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Bd 1, München: Saur 1992, S. 253–259.
  • Ernst Lothar: Brief an Rauol Auernheimer. Anläßlich des fünfzigsten Geburtstages. NFP, 15.4.1926, S. 1-3.
  • Ernst Lothar: Das Paar nach der Mode. Neu einstudiert im Akademietheater. In: NFP, 14.2.1928, S. 1-4.
  • Ernst Lothar: „Zeitgemäßheit“ und die Kunst der Novelle. (Zu Raoul Auernheimers „Der gefährliche Augenblick“. Verlag Staackmann.) In: NFP, 20.12.1932, S. 1f.
  • Ernst Lothar: Das neue Buch. Raoul Auernheimer’s „Metternich“. „Prince Metternich. Statesman and Lover“. In: Aufbau, 13.12.1940, S. 8.
  • Alfred Zohner: Auernheimer, Raoul. In: Neue Deutsche Biographie. Bd 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953, S. 435.
  • Stefan Zweig: Laurenz Hallers Praterfahrt. Novelle von Raoul Auernheimer. In: NFP, 13.7.1913, S. 31.
Abbildungsverzeichnis

Sämtliche Covers sowie der Theaterzettel stammen aus der Dokumentationsstelle für österreichische Literatur bwz. der Exilbibliothek/Literaturhaus Wien

  • Abb. 1: Oskar Maurus Fontana in: Radio Wien, 3.4.1936, S. 7.
  • Abb. 2: R. Auernheimer: Maskenball 1920. Cover
  • Abb. 3: R. Auernheimer: Das Kapital 1923. Cover
  • Abb. 4: R. Auernheimer: Gottlieb Weniger dient der Gerechtigkeit 1934. Cover
  • Abb. 5: Ausschnitt aus: Neue Freie Presse, 19.5.1936, S. 9.
  • Abb. 6 und 7: R. Auernheimer. Metternich New York 1940 / Wien: Ullstein 1947. Covers