Geb. 2.6. 1888 in Wien, gest. 15. 4. 1965 in Salzburg. Drehbuchautor, Filmregisseur, Schauspieler, Schriftsteller; NSDAP-Mitglied seit 1940.

Breslauer, Sohn eines Kaffeehausbesitzers, begann als Schauspieler an deutschen Bühnen bereits vor 1910 aufzutreten. Zum Film dürfte er zwischen 1910 und 1914, u.a. über Drehbucharbeiten gekommen sein, erste Regie(mit)arbeiten folgten bald und ab 1918 übernahm er, u.a. für die Sascha-Film, eigenständige Regien, bis zu seiner wohl bekanntesten, der Verfilmung der Bettauer Romanvorlage Die Stadt ohne Juden (1922) im Jahr 1924 insgesamt etwa zwanzig. 1921 war er u.a. auch Generaldirektor bei der Mondial Film (Wien). 1925 war Breslauer noch im Filmalmanach vertreten, doch sind bis 1930 keine weiteren Filme nachgewiesen. Erst wieder Ende Juli 1935 wird eine neue Filmdrehbucharbeit, gemeinsam mit Ida Jenbach, in der Österr. Filmzeitung angezeigt, eine Tonfilmfassung des O du lieber Augustin-Stummfilms. Am 4.5.1937 sendet Radio Wien sein Hörspiel Die goldene Dose. Nach dem Anschluss vom März 1938 wird Breslauer für die NS-Publizistik tätig: sein erster Beitrag erscheint bereits am 15.3. 1938 im NS-Telegraf, S. 5, weitere folgen in den Zeitungen Deutsches Echo oder im gleichgeschalteten Kleinen Blatt sowie im Wiener Magazin.

Materialien und Quellen:

Filmankündigung Das Gewissen des Anderen. In: Kinematographische Rundschau, 29.12.1917, S. 119;

H.K. Breslauer: Der Bastard oder Mein Kind ist das nicht! In: Filmwelt, H. 29/1923, S. 13-14 (über Rivalität zwischen Filmautor und Filmregisseur): F. P[orges]: Die Stadt ohne Juden. In: Filmwelt H. 14/15/1924, S. 6-7.

H.K. Breslauer: Häusliche Idylle. In: Der Tag, 23.6. 1935, S. 21.

DVD-Verfilmung von Die Stadt ohne Juden: https://www.hoanzl.at/119-die-stadt-ohne-juden-hans-karl-breslauer.html; Cover-Plakat (Original 1924): https://www.imdb.com/title/tt0016392/mediaviewer/rm108476928/ Trailer zum Film: hier.

Sabine Weber: Die Stadt ohne Juden. Ein Stummfilm, vielschichtig neu vertont von Olga Neumann. In: Deutschlandfunk, 13.7. 2020.

(PHK, in preparation)

geb. am 1.11.1886 in Wien – gest. am 30.5.1951 in New Haven CT, USA; Schriftsteller, Kritiker, Industrieller, Exilant

Der erstgeborene Sohn (Bruder: Friedrich) des aus Prossnitz (Mähren) aus einer armen jüdischen Familie stammenden Vaters Josef, der es im Wien der Gründerzeit zum Wollhändler und 1906 zum Fabriksbesitzer brachte und Johanna Schnabel, verh. Broch, Tochter eines Wiener Leder-Großhändlers, wuchs in Wien auf und erhielt zunächst Privatunterricht durch David J. Bach. 1897 wechselte B. in das k.k. Staatsrealgymnasium, weil ihn sein Vater für das Textilgeschäft auserkoren hatte. Nach der 1904 abgelegten Reifeprüfung besuchte er bis 1906 die Höhere Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien, parallel dazu aber auch Vorlesungen aus Philosophie und Mathematik, u.a. bei Ludwig Boltzmann. Nach einem weiteren Jahr an der Spinn- und Webschule zu Mühlhausen, wo er ein Ingenieurdiplom erwarb und eine Maschine zur Mischung verschiedener Textilien erfand, die 1908 auch patentiert wurde, trat er in die väterliche Spinnfabrik in Teesdorf ein. 1907 besuchte er u.a. auch die USA, verliebte sich in die katholische Franziska von Rothermann und begann die Vorlesungen von Karl Kraus zu besuchen. 1909 wurde B. zum Militär eingezogen, aber bereits nach fünf Monaten wegen eines Herzleidens entlassen. Inzwischen war B. aus der Israelit. Kultusgemeinde ausgetreten, um im Dez. 1909 Franziska zu ehelichen. Die Familie zog nach Teesdorf, hatte aber auch eine Stadtwohnung in Wien, 1910 wurde der einzige Sohn Hermann Friedrich, genannt Armand, geboren. Die Ehe geriet rasch wegen unterschiedlicher Interessenslagen und Lebensstile der Partner in Krise, wurde aber erst 1923 geschieden. Seit 1908-9 schrieb B. erste kulturkritische Reflexionen nieder, fing an, sich intensiv mit Weininger, Nietzsche und Schopenhauer zu befassen und nahm 1913 Kontakt mit Ludwig von Ficker und dessen Zs. Der Brenner auf, wo er 1913 eine Analyse von Thomas Manns Der Tod in Venedig veröffentlichte. Während des Ersten Weltkriegs, von dem er dispensiert war, aber auf dem Fabriksgelände ein Lazarett für das Rote Kreuz einrichtete, schloß er sich in Wien im Café Herrenhof dem Kreis um Gina Kaus und Otto Kaus, Franz Blei, Ea von Allesch und Alfred Polgar an, zu dem auch Robert Musil, Paul Schrecker, Willy Haas u.a. dazugehörten. In der von Blei redigierten Zs. Summa veröffentlichte er 1918 Eine methodologische Novelle, in der Zs. Der Friede Konstitutionelle Diktatur als demokratisches Rätesystem, das mit den Vorstellungen der austromarx. Theorie und Praxis sympathisierte. Mit Ea von Allesch verband ihn seit 1917 eine Liebesbeziehung, weitere ging er mit der ungarischen Lyrikerin Edit Rényi, die seit 1919 in Wien lebte und ihn in Kontakt mit Georg Lukács, Béla Bálazs, Karl Mannheim u.a. Exilanten brachte, sowie mit Sybilla Blei ein. Ea v. Allesch, Redakteurin der Zeitschrift Moderne Welt, vermittelte ihm dort Besprechungen zeitgenössischer Autoren (A. Polgar, Paul Leppin, Leo Perutz, Ernst Weiß u.a.). 1920 stellte er die Novelle Ophelia fertig, die gleichermaßen modernistische wie autobiogr. chiffrierte Züge trägt. In den nachfolgenden Jahren wandte sich B. wieder stärker der Mathematik zu, zuerst in Form von Privatunterricht bei Ludwig W. Hofmann, ab 1925 wieder systematisch durch Neuaufnahme des Studiums an der Univ. Wien. B.s. Lehrer waren im Fach der Philosophie Moritz Schlick und Rudolf Carnap, im Fach Mathematik Hans Hahn, Karl Menger und Wilhelm Wirtinger. Daneben besuchte er auch Vorlesungen aus Kunstgeschichte, Physik und Vergleichende Musikwissenschaft.

B.s Interesse für Fragen der Ethik brachten ihn in stärkerem Kontrast zu den neopositivist. Lehrern und führten neuerlich zur Aufgabe des Studiums, an dessen Stelle zunehmend die Literatur Ende der 1920er Jahre trat. 1927 verkaufte er seine Anteile an der Spinnfabrik, trennte sich von Ea v. Allesch und ging mit Anja Herzog, Tochter einer jüd. Kaufmannsfamilie, eine Beziehung ein. Sie wird die Manuskripte zum entstehenden Schlafwandler-Roman ins Reine tippen, der nach Zuspruch durch seine literar. Berater Frank Thiess und Ernst Polak ab 1930 erschien und trotz schwachen Verkaufs den Ruhm Brochs, unterstützt durch Stimmen wie Alfred Döblin, Ernst Fischer, Hermann Hesse, Thomas Mann, Robert Neumann, Berthold Viertel u.a. begründete. Mit der englischen Übersetzung 1932 setzte auch seine Bekanntschaft in den USA, wo ihn Thornton Wilder überaus schätzte, ein. Öffentlich präsentiert wurde die Trilogie v.a. in den Volkshochschulen Ottakring und Leopoldstadt ab Februar 1931; die Besprechungen waren wohlwollend, aber eher knapp, wenn auch z.T. euphorisch gehalten. So hielt das Prager Tagblatt z.B. in einer Notiz am 12.5.1932 fest: „Die Trilogie stellt einen neuen stil-revolutionären Romantypus dar“, und David Bach stellte sie zugleich mit Hemingways In einem fremden Land und einem Kurzverweis auf Musils Mann ohne Eigenschaften in der AZ am 19.4.1932 vor. In der VHS Ottakring trug B. im Februar 1932 anlässlich des 50. Geburtstages von J. Joyce über ihn vor und baute diesen Vortrag später zum Essay James Joyce und die Gegenwart (1936) aus. Im Rahmen der sozialdemokrat. Kunststelle präsentierte B. im Volkshaus Neubau am 16.2. 1933 außerdem erstmals seinen programmat. Essay Das Weltbild des Romans u. stellte dort den jungen Elias Canetti vor. Im August 1933 erschien sein Essay zum Kitsch Das Böse im Wertsystem der Kunst in dem bereits gleichgeschalteten, von E. Fischer scharf kritisierten Heft der Zs. Die neue Rundschau. 1934 folgten einige weitere Lesungen, u.a. aus dem Roman Die unbekannte Größe, der 1933 zuerst im Vorabdruck in der Vossischen Zeitung erschienen war, und dem Drama Die Entsühnten, das im März 1934 am Zürcher Schauspielhaus eine gelungene neusachliche Inszenierung u. künstler. Erfolg hatte. Seine letzten Publikationen in Wien blieben ein Beitrag zur Festschrift für Arnold Schönberg sowie Gedichte in der von Ernst Schönwiese hg. Zs. Patmos. In der Bücherstunde von Radio Wien vom 6.10.1935 wurde dann noch Die unbekannte Größe (unmittelbar vor der Übertr. der 2. Hälfte des Fußball-Länderspieles Österreich gegen Ungarn) kurz vorgestellt, 1937 auch noch ein Kap. aus dem schon in Arb. befindl. Tod des Vergil. 1935 arbeitete B. an seinem kulturkrit. u. antifaschist. Bergroman Die Verzauberung, nachdem er 1934 die Hochstaplerkomödie Aus der Luft gegriffen oder Die Geschäfte des Baron Laborde fertig gestellt hatte. Im Jänner 1937 lernt er über Paul Zsolnay die verwitwete Grafikerin u. Malerin Annemarie Meier-Graefe kennen, die bereits seit 1935 vorwiegend im französ. Exil lebt und Verbindungen zu dt. Exilkreisen für B. herstellt. Im selben Jahr arbeitete B. bereits an der dritten Fassung des Vergil-Romans, die durch den Anschluss Österreichs an NS-Deutschland und seiner Verhaftung am 13. März 1938 unterbrochen wurde.

Nach seiner Freilassung traf bald das Visum für England ein, wo er am 24. Juli 1938 eintraf. In London halfen ihn Anna Mahler, Robert Neumann und Stefan Zweig über die ersten Wochen; im August verbrachte er einige Zeit beim Übersetzerpaar Edwin und Willa Muir, ehe er sich am 1. Oktober Richtung USA in Begleitung von Jadwiga Judd einschiffte und nach acht Tagen in New York eintraf. Bereits am 10.10.1938 wurde er von der American Guild for German Cultural Freedom empfangen, hatte er ein Treffen mit Richard A. Bermann und Erich v. Kahler, zu dem sich bald eine Freundschaft entwickelte, ferner mit dem Verleger Benno W. Huebsch von der Viking Press, der ihm das Affidavit gegeben hatte. Ebenso traf er Albert Einstein in Princeton, der seinen Visum-Antrag begutachtet hatte. In den Folgejahren widmete sich B. einerseits der Fertigstellung des Vergil-Romans, auch dessen engl. Übersetzung, intensivierte andererseits den Kontakt zu Th. Mann u. widmete sich verstärkt demokratiepolit. u. massenpsycholog. Fragestellungen. 1942 übersiedelte B. von New York nach Princeton; im selben Jahr wurde seine Mutter, die sich nicht zur Emigration durchringen konnte, nach Theresienstadt deportiert u. verstarb dort 1943. B. begab sich in Psychoanalyse bei Paul Federn u. bearb. seine Probleme in der Psychische[n] Selbstbiographie (1942/1999). 1945 erschien sein Vergil-Roman gleichztg. auf Deutsch und Englisch, erzielte jedoch nicht die Resonanz, die sich B. erhofft hatte. 1946 lernte er Hannah Arendt kennen; 1948 zog er sich einen Schenkelhalsbruch zu und schrieb während des Krankenhausaufenthalts die Studie Hofmannsthal und seine Zeit nieder. Ab 1949 bekleidete er die Stelle eines Fellows und dann Lecturers an der Yale-University, ohne dafür ein Einkommen zu erhalten, weshalb seine Lebensumstände entspr. verschlechterten. Der Österr. P.E.N.-Club schlug B. 1950 u. 1951 vergebl. für den Nobelpreis vor; auch der österr. Staatspreis blieb ihm verwehrt. Seit 1949 arb. B. an Die Schuldlosen u. der Neufassung von Der Verzauberung, als er mitten im 5. Kap. am 30.5.1951 an einem Herzschlag verstarb.


Weitere Werke

siehe H. Broch: Kommentierte Werkausgabe. Hg. von P.M. Lützeler Bd. 1-12 sowie Bd. 13: Briefe (1975-80)

Quellen und Dokumente

D. Bach: Die Dichter und die Zeit. In: Arbeiter-Zeitung, 10.8.1931, S. 13.

Franz Horch: H. Broch (Porträt zur Eigenlesung H.B. in Radio Wien). In: Radio Wien, 2.6.1933, S. 10, Arthur Zanker: Neue Bücher (Rez. zu Patmos). In: Wiener Magazin, 12/1935, S. 92f.

Literatur

Paul M. Lützeler: H. B. Eine Biographie (2011), Michael Kessler, P.M. Lützeler (Hgg.): H. B. Handbuch (2016, mit Forschungsbibliographie 1985-2014, 549-626)

Carsten Clook: Die Wirklichkeit ist eine Traumlandschaft. H. B. als Hörspiel. In: Die Zeit, 1.3.2010, Monika M. Klinger: Zuviel für ein Leben. H. B. – ein biographischer Versuch. In: Die Zeit, 7.11.1986.

H. B. Die Wiener Bibliothek. Ausstellung an der UB Klagenfurt. Homepage des Internationaler Arbeitskreises Hermann Broch.

(PHK)

geb. am 27.5.1884 in Prag – gest. am 20.12.1968 in Tel Aviv; Schriftsteller, Kritiker, Herausgeber, Dramaturg, Komponist, Übersetzer

Ps.: Prokop, Martin Salvat

Der Sohn eines Prager Bankbeamten und einer musikbegeisterten Mutter wuchs gemeinsam mit seinen jüngeren Geschwistern Otto und Sophie in gesicherten bürgerl. Verhältnissen in Prag auf, wo er das Stefansgymnasium absolvierte und danach ein Jura-Studium mit der Promotion 1907 abschloss. Schon während der Studienzeit lernte B. anlässl. eines Schopenhauer-Vortrags F. Kafka kennen, befreundete sich mit ihm, aber auch mit Paul Leppin, Oskar Baum, Ludwig Winder u.a.m. Mit dem Novellen-Bd. Tod der Toten trat er 1906 als Schriftsteller in Erscheinung, nachdem er bereits 1905 in der Zs. „Die Muskete“ erste Texte veröffentlicht hatte. Aus der Schul- und Studienzeit datieren auch die Freundschaften mit Willy Haas u. Franz Werfel, dessen Gedichte B. um 1910 an die Wr. Ztg. Die Zeit vermittelte. Nach der Promotion arbeitet B. als Finanz-, Post- u. Versicherungsbeamter, bevor er Theater- u. Musikkritiker beim „Prager Tagblatt“ wird. Die 1908 bzw. 1909 veröffentl. Romane Schloß Nornepygge und Ein tschechisches Dienstmädchen begründeten B.s. Ruf als Schriftsteller über Prag hinaus. Im Sept. 1909 begleitete er Kafka zu einer Flugschau nach Brescia; daraus resultierte Kafkas erste Veröffentlichung: Die Aeroplane von Brescia; 1910 las er im Berliner „Neuen Club“, in dem sich express. Autoren aus dem „Sturm“-Kreis (G. Heym u.a.) trafen. In diese Zeit fallen auch Theaterstücke wie z.B. Die Höhe des Gefühls (1910), die u.a. in der Schaubühne vorabgedruckt wurden. Zwischen 1909 und 1911 hielt Martin Buber in Prag Vorträge, die Brod stark beeindruckten, insbes. seine Drei Reden über das Judentum (publ. 1911) u. seine vorher indifferente Haltung zum Judentum modifizierten. Fortan erhalten jüd. Themen u. Aspekte für sein Schreiben größeres Gewicht; B. interessiert sich für den Zionismus, hält intens. Kontakte zur Redaktion der Zs. Selbstwehr (1907-1939), dem jüd. Studentenverband Bar Kochba u. wird nach 1918 im Jüdischen Nationalrat der Tschechoslowak. Rep. als stv. Vorsitzender tätig. Dabei u. in zahlr. Memoranden setzt er sich vehement, wenn auch nur mit Teilerfolgen, für die Anerkennung der jüdischen Nationalität in der ersten tschech. Verfassung von 1920 ein (Vassogne, 132-145). Erste Station auf diesem längeren Weg war bereits der Roman Jüdinnen (1911), zugleich sein erster zum Thema Weiblichkeit u. Judentum. Lobten Besprechungen auch die Gestaltung des Schicksals jüd. Bürgermädchen, „die für keinen anderen Zweck als für die Ehe erzogen wurden“ (Jüdischen Volkstimme, Brünn) so erkannten sie die eigentl. Stoßrichtung meist nicht, d.h. Zshg. von kulturellen Rollenbildern u. neurotischen Pathologien, das Westjüdinnen-Syndrom sichtbar machen zu wollen. K. Kraus dagegen äußerte sich abfällig über den Roman, nicht zuletzt deshalb, weil B. auf dem Höhepunkt der Polemik zwischen A. Kerr u. K. Kraus zugunsten Kerrs Stellung bezogen hat, woraufhin B. von Kraus als „empfindsamer Postbeamter“ verunglimpft wurde (F. H.324,56 bzw. F.H. 326,36). B. hat das Auslösen dieser Polemik später bedauert, aber sein nicht unproblemat. Eintreten für Kerr mit dem Verweis darauf, er habe „sein Judentum nie verleugnet“ (SL,56), verteidigt.

1912 trat B. auch als Komponist und Pianist an die Prager Öffentlichkeit, 1913 gründete er die Zs. Arkadia. Jahrbuch für Dichtung, die sich dezidiert gegen Kraus richtete u. zugleich ein Versuch war, sich ein eigenes Sprachrohr für literar. Debatten zu schaffen u. Stimmen um sich zu scharen wie z.B. den jungen Lyriker F. Janowitz. In ihr publiz. neben Kafka (ED Das Urteil) O. Baum, F. Blei, H.E. Jacob, H. Janowitz, M. Mell, O. Pick, O. Stoessl, R. Walser, F. Werfel u. A. Wolfenstein. Den Juli 1914 erlebte B. in Prag in bedrückter Stimmung, ebenso seine Einberufung. Zuvor versuchte er, so in seiner Autobiogr., gemeinsam mit F. Werfel u. M. Wertheimer T.G. Masaryk um eine Vermittlung über Italien zu bitten, um den Kriegsausbruch in letzter Sekunde abzuwenden (SL, 88). Vom Militärdienst befreit, konnte B. den Krieg mit literar. u. publizist. Arbeit unbeschadet überstehen: 1915 erschien der erfolgr. Roman Tycho Braches Weg zu Gott, 1916 arb. B. an Bubers Zs. Der Jude mit, u.a., mit Blick auf die Thematik des Ostjudentums. In dasselbe Jahr datiert auch die Begegnung mit dem slowak. Komponisten Leoš Janáček (1854-1928), dessen Werk B. durch Übersetzungen zum internat. Durchbruch verhelfen wird u. eine Annäherung an die tschechoslowak. Kultur mit sich brachte. Den Beginn macht dabei die Übers. seiner Oper Jeji pastorkyña/Ihre Ziehtochter(UA 1911), die trotz (musikalischer) Eigensinnigkeit (Kanner) unter dem Titel Jenufa mit großem Erfolg am 16.2.1918 in Wien mit Maria Jeritza in der Hauptrolle aufgeführt wurde. J. Korngold verglich die „aus wirklichkeitstreuer Rede“ entwickelte Musik mit jener Debussys und Mussorgskys u. bescheinigte der Auff. „veristische Wirkungen“. Kontrovers diskutiert wurde 1918 auch sein Drama Eine Königin Esther, wobei Brods Kulturzionismus auch innerjüdisch, z.B. in der Jüdischen Korrespondenz (8.8.1918), umstritten war. 1919 erhielt B. den Fontane-Preis, nachdem im selben Jahr (mit Impressum 1918) sein utopischer, kriegskrit. u. zugleich anarchisch-ekstatischer Roman Das große Wagnis erschienen war. 1920 folgte mit Die Fälscher wieder ein auf die politisch-sozialen Wandlungen nach dem Krieg Bezug nehmendes Schauspiel, das u.a. Camill Hoffmann in der Neuen Schaubühne enthusiast. begrüßte, sowie der programmat. Essay Sozialismus und Zionismus, der auf der Basis von B.s. Verankerung in der Hapoel Hazair mit Bezug auf J. Popper-Lynkeus‘ Nährpflicht-Studie sowie den einsetzenden Palästina-Kolonisierungsdebatten eine Re-Definierung des Verhältnisses von Judentum/Zionismus, Marxismus u. Sozialismus unternahm. Große Resonanz erzielte danach auch die Schrift Christentum, Heidentum, Judentum (1921), die u.a. H. Bahr zu einer ambivalenten Besprechung im NWJ sowie in der programmkathol. Zs. Das Neue Reich veranlasste. 1922 folgte der Liebesroman Franzi oder Eine Liebe zweiten Ranges, die J. Urzidil als Wendepunkt weg von einer durch Reflexionsüberhang geprägten Romanprosa begrüßte, ihm wiederum Leben mit einer Göttin (1923) sowie der auf Rollenimaginationen fokussierte Roman Die Frau, nach der man sich sehnt. In das Jahr 1923 fiel auch B.s. Entdeckung von J. Hašek, über dessen Der brave Soldat Schwejk er noch vor der Buchveröffentlichung einen Essay verfasste. (ebf. 1923). 1924 wurde Brod, der schon vorher am PTBl. Mitarbeitete, dessen Kulturredakteur (bis 1936), eine Erfahrung, die er in Prager Tagblatt. Roman einer Redaktion (1968) aufarb. wird. Der Rückzug aus der kulturpolit. Arbeit ab 1921 ließ insges. die literar. Arbeit stärker in den Vordergrund treten, wobei jedoch seine kulturzionist., an Achad Ha’am angelehnten Positionen auch in diese Eingang fanden, inbes. in Reubeni, Fürst der Juden (1925), aber auch in Die Frau, die nicht enttäuscht (1933) u. in versch. essayist. Schriften. 1925 markiert durch die Hg. von Kafkas Prozess einen weiteren Wendepkt. In der Biogr. Bs, dem bis 1927 weitere folgten u. B.s. Status als Retter u. Verwalter des Werks von K. begründete, einschließlich problemat. Deutungsversuche wie z.B. im Zauberreich der Liebe (1928), in dem die mit K. identifizierbare Hauptfigur zionist. Züge aufweist. 1931 legt B. mit Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung einen Roman über die schwül-dekadente Atmosphäre im Prag des Jahres 1914 vor, die den literar. Zeitdiagnosen seit Th. Manns Zauberberg mitverpflichtet war. In den 1930er Jahren folgten Heine- und Kafka-Biographien sowie der prägnante Annerl-Roman (1937), der Formen von Abhängigkeit, u.a. von Kokain, gestaltete. Mit dem Erstarken des NS gerät B. in einen tiefen Zwiespalt hinsichtl. seiner Haltung der dt. Sprache u. Kultur gegenüber, die er in den Begriff der ›Distanzliebe‹ fasste. 1939 flüchtete B. nach Palästina, wo er als Dramaturg am Habima-Theater bis zu seinem Tod tätig war u. seine literar. und editor. Arbeit fortsetzte, u.a. mit der wirkungsmächtigen retrospektiven Konstruktions-Schrift Der Prager Kreis (1966) sowie mit einer Reihe von z.T. nostalgischen Prag-Romanen wie Der Sommer, den man sich zurückwünscht (1952) oder Die Rosenkoralle (1961).


Weitere Werke (Auswahl)

Tagebuch in Versen (1910); Arnold Beer (1912); Die Retterin (1914); Das gelobte Land (1917); Die Einsamen (1919); Im Kampf um das Judentum (1920); Das Buch der Liebe. Gedichte (1921); Klarissas halbes Herz (1923); Sternenhimmel (1923); Zionismus als Weltanschauung (1925, gem. mit F. Weltsch); Lord Byron kommt aus der Mode (1929); Rassentheorie und Judentum (1934); H: Heine (1934); Das Diesseitswunder oder Die jüdische Idee und ihre Verwirklichung (1939); Diesseits und Jenseits (1947); Galilei in Gefangenschaft (1948)

Quellen und Dokumente

Die Volksversammlung (aus dem Roman Jüdinnen). In: Der Sturm (1911), H. 61, S. 485-487, Der Prager „Schwejk“. In: Prager Tagblatt, 24.1.1928, S. 6.

M. B. Tod den Toten. In: Prager Tagblatt, 29.12.1906, S. 9, Ein neues Prager Dichterbuch (mit dem Gedicht Der Vater). In: Prager Tagblatt, 18.6.1913, S. 7, Richard Jerie: Neues von M. B. In: Pilsner Tagblatt, 20.7.1913, S. 13, Hedwig Kanner: „Jenusa“. In: Der Morgen, 18.2.1918, S. 4, Julius Korngold: Hofoperntheater. („Ihre Ziehtochter“, Oper von Gabriele Preiß, Musik von Leo Janeczek.). In: Neue Freie Presse, 17.2.1918, S. 1-4, Hermann Menkes: Der Höhlenstaat (Rez. zu Das größere Wagnis). In: Neues Wiener Journal, 1.4.1919, S. 3, Johannes Urzidil: Neue Bücher (Rez. zu Franzi). In: Prager Tagblatt, 6.1.1923, S. 20, Hermann Menkes: Ein Roman der Eifersucht. Neue Erzählungsliteratur (Rez. zu Leben mit einer Göttin). In: Neues Wiener Journal, 20.3.1924, S. 5, Oskar Maurus Fontana: M. B. In: Radio Wien (1936), H. 39, S. 4.

Literatur

M. Pazi: Max Brod. In: Die neue Rundschau. H.1/1979; Dies.: Max Brod – von Schloß Nornepygge zu Galilei in Gefangenschaft (ED 1985); In: Dies.: Staub und Sterne. Aufsätze zur deutsch-jüdischen Literatur. Göttingen 2001, 40-63; Dies. (Hg.): Max Brod 1884-1984. Frankf./M. u.a. 1987; A. Herzog: Max Brod. In: Metzler Lexikon der Deutsch-Jüdischen Literatur (2000, 22009), 90-93; C. Vassogne: Max Brod in Prag: Identität und Vermittlung. = Cond. Iudaica, Tübingen 2009; A. S. Mirecka: Max Brods Frauenbilder. Im Kontext der Feminitätsdiskurse einiger anderer Prager deutscher Schriftsteller. Frankfurt/M. u.a. 2014; A.-D. Ludewig; St. Höhne; J. Schoeps, (Hgg.): Max Brod (1884–1968). Die Erfindung des Prager Kreises. Wien 2016; Ulrike Schneider: Der Erste Weltkrieg und das ‚Ostjudentum‘. Westeuropäische Perspektiven am Beispiel von Arnold Zweig, Sammy Gronemann und Max Brod. In: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 10 (2016), 18, S. 1–14, E. Grabovszki: Kafka geht in die Luft. Literaturkritik.de (2003).

Eintrag bei hagalil.com.

(PHK)

geb. am 19.8.1895 in Wien – gest. am 12.10.1959 in Berlin (Ost); Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur, Kulturkritiker

In Vorbereitung

eigentlich Theodor Tagger, geb. am 26.8.1891 in Sofia – gest. am 5.12.1958 in Berlin/West; Schriftsteller, Dramatiker, Kritiker, Theaterleiter, Übersetzer

Der Sohn des aus Wien stammenden Bankkaufmanns jüdischer Zugehörigkeit Ernst Tagger sowie seiner französ. Ehefrau Claire verbrachte die Kindheit in Wien, wo er die Volksschule besuchte. Nach der Scheidung der Eltern und kurzzeitigem Gymnasialbesuch in Graz übersiedelte er mit seinem Vater nach Berlin. 1909 bis 1912 fing er ein Musikstudium in Paris  und in Berlin an, u.a. absolvierte er Komposition bei F. Schreker. In diesen Jahren versuchte B. auch als Kritiker und Schriftsteller Fuß zu fassen, veröffentlichte Texte über Hugo Wolf, über Die französische Musik der Gegenwart (1909) sowie über die Wiener Moderne (1911). Im Berliner Tageblatt erschien am 16.8.1911 sein vermutl. erster literar. Text, Todtmoos, dem Gedichte, Buchbesprechungen, Feuilletons u.a.m. in z.T. renommierten Zeitungen u. Zeitschr. folgten wie in Die Gegenwart, NFP, Neue Rundschau, Österreichische Rundschau, Pester Lloyd, Weiße Blätter oder Frankfurter Zeitung. 1913-14 übernahm er Volontär- und Lektoratsarbeiten in Breslau und Berlin, 1915 musste er wegen eines Lungenleidens einen Kuraufenthalt absolvieren und trat im selben Jahr aus der Jüd. Glaubensgemeinschaft aus. Seine erste Buchveröffentlichung, der Essay Von der Verheißung des Krieges und den Forderungen an den Frieden. Morgenröte der Sozialität erschien ebf. noch 1915. Bereits 1917 folgten zwei weitere Buchpublikationen, Der Herr in den Nebeln und Die Vollendung eines Herzens, 1918 folgten weitere Bände Gedichte und Übertragungen. Zur selben Zeit trat B./T. auch als Hg. der exklus. Lit.Zs. Marsyas (1917-19) hervor, in der u.a. A. Döblin, K. Edschmid, P. Adler, M. Brod, F. Kafka, G. Landauer, R. Schickele, aber auch Maler u. Graphiker wie P. Klee, A. Kubin, M. Pechstein u.a. vertreten waren. 1919 kehrte B./T. kurz nach Wien zurück, übernahm Regiearbeiten an den Kammerspielen. 1920 Verehelichung mit Bettina Neuer in Berlin, zugleich Anerkennung des Anspruchs auf österr. Staatsbürgerschaft. 1920-21 sind auch literar. fruchtbare Jahre; es ersch. die Erz. Auf der Straße im engag. Verlag Ed. Strache sowie die Komödien Harry sowie Annette, welche im Dez. 1920 in Halle bzw. Wien uraufgef. werden. 1921 übersiedelt B./T. wieder nach Berlin u. übernimmt dort das Renaissance-Theater, auf dem er zunächst v.a. franz. Stücke u. Nachdichtungen, z.B. Esther Gobseck, aufführt.

Mit Krankheit der Jugend (1925), einem polarisierenden, neusachl. wie psychoanalyt. eingestuften Stück, das am 12.1.1927 in den Kammerspielen (Wien) seine österr. EA hatte, nimmt T. das Ps. F. Bruckner an, lässt die Öffentl. jahrelang über seine wahre Identität im Unklaren, publiz. fortan aber nur mehr unter diesem Namen. Seine Stücke erscheinen fortan im S. Fischer Verlag, auch das erfolgreiche Die Verbrecher (1928) oder Elisabeth von England (1929), das seine UA am Deutschen Theater sowie zeitgleich an fünf anderen Theatern erlebte und in bis 1933 in zwölf Sprachen übersetzt wurde; zugleich zieht sich T./B. von Leitungsarbeiten im Theater zurück, um sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Im Zuge der Erstaufführung des Elisabeth-Stücks, für E. Lothar „eines der wichtigsten deutschen Schauspiele der letzten Jahre“, an der Dt. Volksbühne in Wien am 20.12.1930 gibt T./B. sein Inkognito auf. 1931 feiert B. mit Krankheit der Jugend an zwei Pariser Bühnen in rund 200 Aufführungen seinen internationalen Durchbruch. Nach der Wiener EA der Kleist-Bearb. Die Marquise von O. am 2.3.1933 kehrte B. nicht mehr nach Berlin zurück. Über die Schweiz gelangt B. nach Paris, wo er sich sofort an das antiNS-Stück Die Rassen macht, das am 30.11.1933 in Zürich uraufgeführt wurde u. in Österr. im Kreis von F.Th. Csokor, Ö.v. Horvath u. L. Loos diskutiert und dessen Aufführung in manchen Städten wie z.B. Prag oder Buenos Aires nach massivem Druck der dt. Gesandtschaften abgesetzt wurde. Nur in Paris erlebte es rund 100 Aufführungen. Anfang 1934 löst B. seinen Vertrag mit S. Fischer, weil dieser in Deutschland verblieben sei u. keine klare Anti-NS-Politik eingeschlagen habe; eine erste USA-Reise mit Filmplänen führt zu keinen nennenswerten Ergebnissen, auch die Verhandlungen mit A. Korda 1935 in London scheitern.

1935 erscheint sein erster Roman, Mussia, beim Exilverlag Allert De Lange, 1936 übersiedelt B. mit seiner Familie zuerst nach Hollywood, um mit Paramount Filmprojekte zu realisieren, die allerdings scheitern, und wechselt 1937 nach New York, wo er u.a. am Brooklyn College Lehrtätigkeiten ausübt, u. 1938-40 den Vorsitz des Schutzverbandes deutsch-amerikanischer Schriftsteller übernimmt. Ab 1939 intensiv. B. seine dezidiert antifaschist. Essayistik u. Publizistik, tritt am PEN-Kongress 1939 in New York auf u. arbeitet mit E. Piscator ab 1940 an dessen Studio Theatre in New York zus., wo u.a. engl. Fassungen seiner Stücke, z.B. The Criminals, aufgeführt werden oder B. engl. Fassungen deutscher Klassiker erfolgreich auf die Bühne bringt wie z.B. 1942 Lessings Nathan der Weise/Nathan The Wise. B. wird zu einer maßgebl. Instanz in der Exilpublizistik u. Exilliteratur, z.B. mit Essays wie Patriotismus und Kultur (1944), ist in zahlr. Zs. präsent (Aufbau, Austro-American Tribune, Freies Deutschland u.a.), wirkt an zentr. Initiativen mit wie z.B. der Grd. des Exilverlags Aurora 1944 (N.Y-Mexiko) u. unterhält intens. Kontakte insbes. zu B. Brecht, W. Herzfelde, H. Mann, O.M. Graf, M. Rheinhardt, B. Viertel u. F.C. Weiskopf. Auch seine literar. Produktion ist beeindruckend, wenngleich nicht immer erfolgreich: neben Dramen wie Die Namenlosen von Lexington u. Simon Bolivar. Der Kampf mit dem Engel entst. auch Komödien, Schauspiele, z.B. Die Befreiten (1944/45), Fragment gebliebene Romane u.a.m. 1946 erhält B. die amerikan. Staatsbürgerschaft, 1947 kehrt er erstmals nach Europa zurück, 1948 auch nach Wien, wo die österr. EA von Fährten im Burgtheater gegeben wird, u. nach Berlin, um der ersten Nachkriegsinszen. von Die Rassen zu sehen. 1950 kommt es am Theater in der Josefstadt zur dt.sprach. EA von A. Millers Tod des Handlungsreisenden in der Übers. B.s., 1952-53 folgt die neuerl. Übersiedelung nach Berlin-West, wo B. v.a. am Schiller-Theater tätig ist u. intensiv an seinen letzten Stücken arbeitet. 1955 u. 1958 kehrt B. nochmals kurz nach Wien bzw. Salzburg zurück, um am PEN-Kongress teilzunehmen bzw. die Dramat. Werkstatt im Rahmen der Festspiele mit zu begründen.


Weitere Werke

als Theodor Tagger: Über einen Tod (1917);  Der zerstörte Tasso (Ged. 1918); Psalmen Davids (1918); als F. Bruckner: Die Kreatur (1930); Timon (1933); Die Marquise von O. (1933); Napoleon der Erste (1936); Die Kinder des Musah Dagh (1940); Früchte des Nichts (1951); Heroische Komödie (1955).

Quellen und Dokumente

Zusammenstellung ausgewählter Besprechungen zur Wiener Erstaufführung Krankheit der Jugend Anfang 1927.

Otto Koenig: Kammerspiele [zu Krankheit der Jugend]. In: Arbeiter-Zeitung, 14.1.1927, S. 7, Emil Kläger: „Krankheit der Jugend“ von F. B. Wiener Kammerspiele. In: Neue Freie Presse, 15.1.1927, S. 9, Felix Salten: Die Verbrecher. In: Neue Freie Presse, 19.4.1929, S. 1-3, Rudolf Holzer: „Die Verbrecher“. Schauspiel von F. B. Theater in der Josefstadt. In: Wiener Zeitung, 20.4.1929, S. 1-3, David J. Bach: Leben und Theater. („Die Verbrecher“ von F. B. im Theater in der Josefstadt.). In: Arbeiter-Zeitung, 20.4.1929, S. 8-9, E. Lothar: F. B.: „Elisabeth von England“. Deutsches Volkstheater. In: Neue Freie Presse, 21.12.1930, S. 1-4. Felix Salten: Theater und Film [zu Die Marquise von O.]. In: Neue Freie Presse, 4.3.1933, S. 8, O.M. Fontana: Die Marquise von O. In: Der Tag, 4.3.1933, S. 9; Johannes Jacobi: Erstaufführungen in Braunschweig und Düsseldorf [Zu
Der Kampf mit dem Engel]. In: Die Zeit, 12.12.1957.

Zur Verfilmung von Krankheit der Jugend von 2007 von A. Mračnikar/M. Haneke: Link. Trailer der Verfilmung von Krankheit der Jugend 2010: YouTube.

Fotografie von der Erstaufführung von Elisabeth von England, 1931.

Literatur

Karin Hörner: Möglichkeiten und Grenzen der Simultandramatik. (1986, zugl. Diss. Univ. Kiel 1985); Peter Roessler, Konstantin Kaiser (Hgg.): Dramaturgie der Demokratie. Theaterkonzeptionen des österreichischen Exils. 1989; Bernhard Spies: F. Bruckners Exilkomödien. In: Ders.: Die Komödie in der deutschsprach. Exilliteratur; 1997, 84-99; J. P. Strelka: Des Odysseus Nachfahren. Österreichische Exilliteratur seit 1938; 1999, 199-200;

Carsten Jacobi: Der kleine Sieg über den Antisemitismus. 2005, 127-142; Ders.: F. Bruckner: Die Rassen. In: W. Benz (Hg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 7: Literatur, Film, Theater, Kunst. 2010, 399-400.

Eintrag bei literaturepochen.at.

(PHK)

geb. am 13.2.1897 in Wien – gest. am 4.7.1955 in London; Schriftsteller, Bibliothekar, Historiker, Volksbildner

Ps.: Dubsky, Bedřich; Sladek, Wenzel; Sladek, Václav; Huegel, F.D.

F. Brügel wuchs als Sohn von Ludwig Brügel in Prag auf. Nach Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Universität Wien 1921 wandte er sich fortan der literarischen Arbeit zu. Ab dem Jahr 1922 widmete sich B. der Erweiterung der Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek der Arbeiterkammer Wien, für die er u.a. die Privatbibliotheken Victor Adlers, Engelbert Pernerstorfers und Anton Mengers erwarb. In den 1920er Jahren veröffentlichte er regelmäßig in den wichtigsten Organen der SDAP wie die AZ, Bildungsarbeit u. Der Kampf Gedichte, Kritiken und Essays. Darüber hinaus zählt er neben Josef Luitpold Stern, Theodor Kramer, Rudolf Brunngraber u.a. zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung Sozialistischer Schriftsteller – ein Widerstandsversuch, der durch die Zwangsauflösung des Vereins 1934 nur ein Jahr Bestand haben sollte.

Trotz der inhaltlichen Vielfalt seiner Lyrik sind Akzentuierungen auf existenzielle und politische Fragestellungen erkennbar. So erschien B.‘s erster Gedichtband 1923 unter dem Titel Zueignung – romantische Topoi und Deutungsspielräume finden sich in den noch im selben Jahr in der Arbeiter-Zeitung publizierten Gedichten jedoch nicht. Aktivistisch und parteilich sind jene Werke, die 1932 schließlich unter dem Titel Die Hauptsache ist… Songs in Buchform erschienen und exemplarisch für B.‘s sozialistisch geprägtes Schaffen sind. So erschien die Februarballade 1935 im Exil-Verlag Der Kampf als Reaktion auf den entscheidenden Wendepunkt im Leben B.s: die Februarkämpfe zwangen ihn, als Mitglied des Republikanischen Schutzbundes, zur Emigration in die Tschechoslowakei.

Aus: Arbeiter-Zeitung, 11.11.1933, S. 6

Nach 1934 engagierte sich B. mit zahlreichen Publikationen stark in der Brünner und Prager Exilszene. Einen Höhepunkt B.s literarischer Tätigkeit stellt der Gedichtband „Gedichte aus Europa“ (1937) dar – ein Werk, das für seine formale und inhaltliche Vielfalt u.a. von Max Hermann-Neisse gelobt wurde. 1939 flüchtete B. zusammen mit seiner Frau Vera Dubska über Frankreich, Spanien und Portugal nach London.


Weitere Werke (Auswahl)

Klage um Adonis (1931); Nachdichtungen von vier Dramen des „Aeschylos“ (1923-1927) und diverse weitere Gedichte, darunter Flüsterlied (In: Die Rote Fahne bzw. Das Wort Nr.1/ 1936) und Die Arbeiter von Wien (In: Die Unzufriedene 1926) Führung und Verführung. Eine Antwort an Rudolf Borchardt (1931, Essay); Deutsche Freiheit an der Wolga (1937);Der deutsche Sozialismus von Ludwig Gall bis Karl Marx (1931); Verschwörer. Roman (1951)

Quellen und Dokumente

Aus Viktor Adlers Jugendjahren. In: Arbeiter-Zeitung, 11.11.1933, S. 6.

A. A-r.: Dichtung und Gegenwart. In: Arbeiter-Zeitung, 12.10.1933, S. 6, N.N.: Ideal und Wirklichkeit [Sammelrezension]. In: Arbeiter-Zeitung, 11.2.1933, S. 9, N.N.: Ausbürgerung eines Schriftstellers. In: Arbeiter-Zeitung, 20.1.1935, S. 7.

Teilnachlass: Wien-Bibliothek; Signatur ZPH 1242 bzw. ZPH 1495.

Literatur

Jürgen Serke: Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft (1987), Julius Stieber: Studien zu Fritz Brügel und seiner politischen Lyrik. Vom Aufbruch der österreichischen Sozialdemokratie in den zwanziger Jahren bis zu deren Niederlage im Februar 1934. Diplomarbeit (1991), Ders.: Fritz Brügel im Exil 1934-1955. Studien zu Leben und Werk eines sozialdemokratischen Schriftstellers. Dissertation (1998), Siglinde Bolbecher, Siglinde, Konstantin Kaiser: Lexikon der Österreichischen Exilliteratur (1999), Eckart Früh: Fritz Brügel. In: Noch mehr (2001); Gerd Callesen: Fritz Brügel. In: Günter Benser/Michael Schneider (Hg.): Bewahren, Verbreiten, Aufklären: Archivare, Bibliothekare und Sammler der Quellen der deutschsprachigen Arbeiterbewegung (2009), 53-57 [online abrufbar], Julius Stieber: F. B.s Arbeiterdichtung der österreichischen Zwischenkriegszeit. In: Konstantin Kaiser et al. (Hg.): Rote Tränen. Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus, 298-311 (2017).

Harmut Binder: [Rezension zu Fritz Brügels Verschwörer]. In: Neue Zürcher Zeitung, 15.8.1988, S. 20.

Grundlegende Daten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Biographie in: Das Rote Wien.

Nachlass und Biographie bei: Theodor-Kramer-Gesellschaft.

(SK)

geb. am 20.9.1901 in Wien – gest. am 5.4.1960 in Wien; Schriftsteller, Maler, Grafiker

Ps.: Sverker Brunngraber (als Maler), C. Benjamin, Benjamin Patinir

R. B. wurde als Sohn einer aus Niederösterreich zugezogenen Bauernfamilie in Wien-Favoriten geboren. Um der harten körperlichen Arbeit zu entgehen – der trunksüchtige Vater war Maurergehilfe, die Mutter Hilfsarbeiterin – absolvierte B. 1915-20 das Landes-Lehrerseminar, fand im Anschluss aber keine Anstellung. Zeitgleich entstanden erste expressionistisch geprägte literarische Texten, die unveröffentlicht blieben (z.B. Gedichtsammlung Die Vorhölle, 1919). Vermittelt durch Kasimir Edschmid reiste B. 1921/22 u.a. nach Göteborg und Stockholm und verrichtete dort Gelegenheitsarbeiten, etwa als Kinogeiger, Holzfäller, Schildermaler und Elfenbeingraveur. Nach der Rückkehr nach Wien 1922/23 wurde B. Beamter in der Logistikbranche, anschließend bis 1926 arbeitslos. Im Oktober 1926 erhielt B. ein Stipendium für ein vierjähriges Malereistudium bei Wilhelm Müller-Hofmann an der Wiener Kunstgewerbeschule und arbeitete folglich als Gebrauchsgrafiker und Kopist; hinzu kamen erste Vortragstätigkeiten in der Bildungszentrale. Nach dem SDAP-Eintritt 1927 auch Bildungsreferent in Wien. Otto Neurath stellte ihn neben Marie Jahoda und Oskar Umrath im Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum an (1928-1933) und riet ihm von der Veröffentlichung des 1921 begonnenen Romans Die Entwurzelten ab.

Aus: Arbeiter-Zeitung, 13.12.1932, S. 7

Das autodidaktische Studium der Nationalökonomie und Soziologie unter Neuraths und Gerd Arntz‘ Einfluss führte zur Entstehung des Romans Karl und das zwanzigste Jahrhundert, der Ende 1932 in Buchform und zwischen 18.1. und 22.3.1933 in der Arbeiter-Zeitung erschien, vielfach übersetzt und u.a. von Hermann Broch, Theodor Kramer und Sinclair Lewis für die innovative neusachliche Verschränkung von persönlichem Schicksal und Wirtschaftsentwicklung gelobt wurde. B., 1932 mit dem Julius-Reich-Preis ausgezeichnet, besuchte die Gesellschaftsabende bei Heinrich Steinitz u.a. mit Josef Luitpold Stern, Oskar Maria Graf und Ernst Waldinger, trat als Vortragender im Volksheim Ottakring auf und war Mitbegründer der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller, deren Obmann er kurz vor dem Verbot im März 1934 wurde. B. stand in freundschaftlichem Kontakt zu u.a. Broch, Edschmid, Kramer, O. M. Fontana, Wilhelm Szabo und Karl Ziak. 1933 wurde er Lektor beim Verlag Elbemühl und publizierte u.a. in der Bildungsarbeit, Die Glocke, der Wiener Weltbühne und in Die Unzufriedene. Sein Kommentar zu den Bücherverbrennungen in Deutschland 1933 („… die Nationalsozialisten vertragen die Wahrheit nicht (…).“) führte zum Verbot seines Debütwerks in Deutschland. Doch bereits sein zweiter Roman Radium (1936) erschien als Sonderausgabe für die deutsche Luftwaffe, Opiumkrieg (1939) wurde ein deutscher Propagandaerfolg. B. traf 1939 Joseph Goebbels, war vom 18.10.1939 bis zum Ausschluss am 30.8.1940 Mitglied der Reichsschrifttumskammer und sollte trotz Gestapo-Verhörs 1941 wegen staatsfeindlicher Äußerungen im Auftrag Albert Speers über das Nachschubwesen im Krieg publizieren.

Nach 1945 wurde Brunngraber erster Obmann der Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Journalisten und Schriftsteller Österreichs, Mitglied des P.E.N.-Clubs sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und wirkte vor allem als Essayist und Drehbuchautor. B.s Werke wurden in achtzehn Sprachen übersetzt und erreichten nach dem Krieg eine Millionenauflage.


Weitere Werke

Zucker aus Cuba. Roman eines Goldrausches (1941), Wie es kam. Psychologie des Dritten Reiches (1946), Was zu kommen hat. Von Nietzsche zur Technokratie (1947), Prozess auf Tod und Leben (1948), Überwindung des Nihilismus. Betrachtungen eines Aktivisten (1949), 1. April 2000 (Drehbuch, mit Ernst Marboe, 1950)

Quellen und Dokumente

Texte R. B.s: Acht Tage Roßauer Lände. In: Arbeiter-Sonntag, 29.10.1933, S. 6; R. B.: Autobiographische Skizze [etwa 1937]. Abgedruckt in: R. F.: Karl und das zwanzigste Jahrhundert (1988), 259-262

Hermann Broch: Die besten Bücher des Jahres. In: Die Auslese 1935/36, S. 9-11, abgedruckt in H. B.: Schriften zur Literatur 1: Kritik. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1975, S. 382-384; Kasimir Edschmid: Brunngraber. In: K. E.: Tagebuch 1958-1960. Wien (u.a.): Desch 1960, S. 329-334; Karl Leuthner: Ein moderner Schicksalsroman. In: Arbeiter-Zeitung, 13.12.1932; Leopold Liegler: „Radium“. Roman eines Elements. In: Wiener Zeitung, 4.5.1936, S. 7; Theodor Kramer: Eine neue literarische Form? In: Tage-Buch 13 (27.8.1932) 35, S. 1362; Josef Stern: Rudolf Brunngraber: Karl und das 20. Jahrhundert. In: Bildungsarbeit, XIX, 12.12.1932, S. 255; H. Margulies: Karl und das 20.Jahrhundert. In: Der Tag, 18.12.1932, S. 25-26; R.Brunngraber: Mutterrecht. In: Die Unzufriedene. 12.11.1933, S. 27; N.N.: Rudolf Brunngraber (Zur Eigenlesung am 31.1.1938). In: Radio Wien, 28.1.1938, S. 7-8.

Verzeichnis von Brunngrabers Artikeln in Die Unzufriedene.

Literatur

Aneta Jachimowicz: Statistik als „Werkzeug des proletarischen Kampfes“? Otto Neuraths statistisches Denken und Rudolf Brunngrabers Individuum-Auffassung in Karl und das 20. Jahrhundert. In: P.-H. Kucher (Hg.): Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde (2016), 269-286; Christoph Fuchs: Rudolf Brunngraber (1901-1960). In: Literatur und Kritik 32 (1997), H. 317-18, 103-109; Evelyne Polt-Heinzl: Das Kommando der Dinge oder Was ein Bimmerling lernen kann. Überlegungen zu Rudolf Brunngrabers Arbeitslosenroman “Karl und das 20. Jahrhundert” (1932). In: Fausto Cercignani (Hg.): Studia austriaca III (1995), 45-63; Edwin Rollett: Rudolf Brunngraber. In: Wort in der Zeit 6 (1960), H. 3, 7-15; Wendelin Schmidt-Dengler: Statistik und Roman – Über Otto Neurath und Rudolf Brunngraber. In: Friedrich Stadler (Hg.): Arbeiterbildung in der Zwischenkriegszeit: Otto Neurath – Gerd Arntz (1982), 119-124; Ursula Schneider: Rudolf Brunngraber. Eine Monographie. Phil. Diss. (1990), Karl Ziak: Der unbekannte Brunngraber. In: Die Zukunft 1971, H. 15/16, 52-56

(ME)

Geb. 8.2. 1878 in Wien, gest. 13.6. 1965 in Jerusalem (IL). (Religions)Philosoph, Schriftsteller, Übersetzer, Zionist, Herausgeber.

Weitere Literatur:

Materialien und Quellen:

Rolf Cantzen: Die Sozialphilosophie Martin Bubers – „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Gespräch über M. Buber mit gesprochenen Originalzitaten Bubers). In/Auf: SWR2, 21.1.2021.

Geb. 12.10. 1878 in Groß-Enzersdorf (Niederösterreich, k.k. Österreich-Ungarn), gest. 16.9. 1936 in Wien. Jurist, christlichsoz. Politiker (NR-Abgeordneter, Landeshauptmann, Bundeskanzler)

Materialien und Quellen:

Eintrag auf geschichtewiki.wien; Eintrag in ÖBL; Eintrag auf: oecv.at;

Die letzte Rettungsmöglichkeit des Parlaments. Aus einem Gespräch mit K. Buresch (betr. Ständekammer). In: NWJ, 16. 10. 1929, S. 2;

(in preparation)

Geb. 9.7.1873 in Innsbruck, gest. 5.7.1924 in Wien. Kritiker, Offizier, Redakteur, Schriftsteller.

Nach der Übersiedelung der Familie von Innsbruck nach Graz, wohin sein Vater, Historiker und Universitätsprofessor 1891 berufen wurde, legte Busson 1892 die Matura ab und begann 1893 ein Medizinstudium, das er jedoch nicht beendete. 1897 begann er eine Offizierslaufbahn, die er aber im Jahr 1900 aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. Daraufhin fing er beim Neuen Wiener Tagblatt als Feuilletonist und Kritiker an und brachte es ab 1914 zu einer Anstellung als Redakteur. Im Ersten Weltkrieg arbeitete er als Kriegsberichterstatter des Kriegs-Pressequartiers auf dem Balkan, in Italien, Galizien und der heutigen Ukraine. Seit 1901 erschienen Gedichte, Balladensammlungen sowie ab 1903 novellistische Prosa und mit Arme Gespenster. Historische Novelle 1909 die ersten historisch ausgerichteten Erzählungen. Nach 1918 wandte er sich zunehmend phantastisch-utopischen, aber auch pazifistisch und idealistischen, an den Idealen der Französischen Revolution inspirierten Themen zu, zu dem auch ein Interesse für den Okkultismus trat, sichtbar etwa in F.A.E. (1920) und in Die Wiedergeburt des Melchior Dronte (1921).

Materialien und Quellen:

vgl. Eintrag in Lexikon Literatur in Tirol: hier.

Literatur:

Aneta Jachimowicz: Der historische Roman der Ersten Republik Österreich in ideologiekritischer Sicht. Würzburg 2018, 283-289 (zu M. Dronte-Roman); Dies.: Außerhalb des Kanons. Paul Busson und seine Zeitkommentare. In: Dies. (Hg.in): Gegen den Kanon – Literatur der Zwischenkriegszeit in Österreich. = Warschauer Studien zur Kultur- u. Literaturwissenschaft 10, Frankfurt/M. u.a. 2017, 429-447.

(work in progress…)