auch Massimiliano, geb. am 13.2.1887 in Guntersdorf (Hollabrunn/NÖ), gest. am 2.12.1967 in Wien; Schauspieler, (Film)Regisseur, Produzent, Exilant.

Neufeld, der aus einer Schauspielerfamilie (sein jüngerer Bruder Eugen wurde ebf. Schauspieler) stammte, begann ebenfalls schon früh mit einer Schauspieltätigkeit und erhielt 1905 am Stadttheater Klagenfurt sein erstes festes Engagement. Nach weiteren Stationen an Provinzbühnen kam er 1912 an das Theater in der Josefstadt unter Dir. Jarno und wandte sich ab 1913 auch dem Film zu, wo er kleinere Rollen übernahm. In der Anzengruber-Verfilmung Der Pfarrer von Kirchfeld durch die ›Wiener Kunstfilmindustrie‹ (1914) spielte er erstmals eine Hauptrolle; 1915 folgte eine weitere im patriotischen Propagandafilm Mit Herz und Hand fürs Vaterland. Den Ersten Weltkrieg verbrachte er zwischen 1916 u. 1918 als Offizier bei der Artillerie, häufig unterbrochen von weiteren Filmarbeiten. 1918 übernahm er Rollen in Propaganda- und Unterhaltungsfilmen wie z.B. Freier Dienst, spielte aber auch eine der Hauptrollen im Stummfilm Die Jüdin nach dem Libretto der gleichnamigen Oper von E. Scribe und J. F. Hálevy und 1919 den Jaromir in der Ahnfrau nach F. Grillparzer. Ebenfalls 1919 wird der erste Film von Neufeld, Der tanzende Tod, angekündigt; er übernimmt daneben zahlreiche andere Rollen als Schauspieler, meist in Filmen, die von Louise Kolm und J. Fleck inszeniert werden. Für das „Gesellschaftsdrama“ Herzblut von Fritz Löhner-Beda übernahm er im Dez. 1919 erstmals die Regie; in der Zs. Wiener Bilder erschien ebf. 1919 ein Porträt, in dem er als Typus des Filmstars bezeichnet wurde. Auch 1920 war Neufeld sowohl als Schauspieler in Kolm-Filmen als auch als Regisseur tätig, z.B. im Filmdrama Winterstürme oder in der Klosterlegende Eva, die Sünde (von F. Löhner-Beda),  1921 wiederum war er u.a. als Ramiro im Stummfilm Der tote Hochzeitsgast nach einer Ballade aus H. Heines Buch der Lieder (Don Ramiro) zu sehen sowie in der Verfilmung des Romans Hemmungslos von H. Bettauer. Eine „meisterhafte Leistung“ (NFP, 11.9.1921) bot Neufeld auch in einem bemerkenswerten Theater-Film-Experiment, nämlich im filmisch unterlegten Sketch Das grüne Licht, der anlässl. der Wiener Kinomesse ab 9. Sept. 1921 in der Regie von A. Deger zu sehen war. 1922 figuriert er unter der Bezeichnung M. Neufeld-Konsortium auch als geschäftlicher Partner der Vita-Film, führt in Hoffmanns Erzählungen darüber hinaus Regie und spielt darin glzt. die männl. Hauptrolle, was beinahe zu einem Rechtsstreit mit der Helios-Film geführt hätte. B. B.[alázs] lobte einerseits die „traumhaft locker gefügten Bilder“, bemängelte aber zugleich ein Zuviel an Literatur und zu wenig „an Bildhaftem“ im Tag (16.3.1923). Dieser Film begeisterte dennoch im Zuge seiner Vorführung auch im New Scala Theatre in London ab 23.10.1923 die englische Kritik (Kino-Journal, 10.11.1923, 6). In der Verfilmung von Grillparzers Das Kloster von Sendomir unter dem Titel Memoiren eines Mönches (bearb. von L. Jacobsohn, Regie: Friedrich Fehér) begnügte sich Neufeld dagegen mit der Hauptrolle. Im Jänner 1923 wurde er zum Vizepräsidenten der ›Vereinigung künstlerischer und kunsttechnischer Mitarbeiter der Filmerzeugung Österreichs‹ (zuvor: Verband der Filmregisseure) gewählt. Im selben Jahr begannen die Arbeiten an mehreren Filmen, von denen Anfang 1924 Hotel Potemkin (Regie) fertiggestellt werden konnten. F. Rosenfeld nahm diese Produktion als stellvertretend für die zwar gut verdienende, aber seiner Ansicht nach „elende[r]“ Wiener Filmindustrie mit ihrem „falschen Ehrgeiz“ und Hang zu „Monumentalexklusivsensationsgroßfilme[n]“.

1925 wurde unter seiner Regie der Film Der Walzer von Strauß fertig, der sich, entgegen der Titelerwartung den Francsturz von 1924 und die nachfolgenden Bankenzusammenbrüche thematisierte. Im Okt. 1925 beteiligte sich Neufeld an der Protestversammlung des Filmbundes, der angesichts der finanziellen Krise, in der die Filmindustrie geraten war, eine Kontingentierung der US-Filmeinfuhr forderte (Der Tag, 4.10.1925, 9), die 1926 zustande kam, aber die Debatte keineswegs beendete (Der Tag, 21.5.1926, 6). Im Nov. 1925 veröffentlichte die NFP auch sein programmatisches Bekenntnis zum österreichischen Film. Über seine eigene Produktionsfirma folgten 1926 mehrere weitere Filme, u.a. auch zu politisch brisanten Themen wie z.B. die Oberst Redl-Affäre unter dem Titel Die Brandstifter Europas, oder die Verfilmung von F. Dörmanns Milieustück Ledige Leut‘ unter dem Titel Die Familie ohne Moral, das dann 1927 in die Kinos kam und Rosenfeld ausdrücklich als gelungenen Wiener Film ohne Wiener Klischees begrüßte. 1927 brachte Neufeld auch die in der Kritik eher zwiespältig aufgenommene Verfilmung des Theaterstücks Die Strecke von Oskar Bediener unter dem Titel Die große und die kleine Welt heraus, gefolgt von der Verfilmung des Volkstücks Das grobe Hemd von O. Karlweis, zu dem er das Drehbuch verfasste, und der Filmkomödie Der Geliebte seiner Frau, die allerdings erst im Herbst 1928 in den Kinos anlief, parallel zu seinem Filmlustspiel Eva im Pelz nach L.W. Steins Komödie Modellhaus Crevette. 1929 führte er Regie in dem von A. Berger und S. Bernfeld verfassten Film Nachtlokal, das zunächst in Berlin erfolgreich seine UA hatte. In Deutschland wurde ebf. 1929 unter seiner Regie u. schauspieler. Mitwirkung der Film Rasputin gedreht, zugleich sein letzter Stummfilm. Bis 1933 folgten dann in rascher Folge rund ein Dutzend Tonfilme, teilweise in Deutschland, Frankreich und Italien produziert und in Co-Regie mit anderen Regisseuren. Besonders positives Echo erzielten dabei die Komödien Purpur und Waschblau (nach dem gleichnamigen Theaterstück von P. Herz) sowie Grandhotel nach dem Theaterstück von Paul Frank, beide 1931; die Tonfilmoperette Geschäft mit Amerika (für die Neufeld den Filmanteil bereitstellte) und Glück über Nacht (mit der Musik von Paul Abraham), aber auch die sozialkrit. Komödie Sehnsucht 202 (unter Mitwirkung von K. Farkas), alle 1932). Nach der Machtübernahme des NS in Deutschland musste Neufeld, seit 1931 oft in Berlin tätig, aufgr. seiner jüdischen Herkunft dieses verlassen und pendelte in der Folge zwischen Wien, Rom und Paris, um weitere Filmprojekte realisieren zu können. Im März 1934 wurde er zum Obmann der vom austrofasch. Ständestaat neu eingerichteten Gewerkschaft fer Filmschaffenden Österreichs gewählt. In der Folge dreht er vorwiegend Unterhaltungsfilme, die z.T. auch mit der zeitgenöss. Kulturpolitik konvergierten, z.B. über die Wiener Sängerknaben (Singende Jugend, Buch: H.H. Ortner) oder nach der hocherfolgreichen L. Ascher-Operette Hoheit tanzt Walzer (beide 1935). 1936 stellte er ein Ansuchen um eine Ausnahmegenehmigung bei der NS-Reichsfilmkammer, das jedoch abgelehnt wurde. Nach dem Anschluss vom März 1938 flüchtete er aus Wien nach Rom, wo er bis 1941 im Filmbereich tätig sein konnte, danach nach Spanien und kehrte nach 1945 zuerst wieder nach Rom, ab 1948 nach Wien zurück.


Weitere Regietätigkeit (Auswahl)

Die Frau in Weiß (1920); Die Filme der Prinzessin Fantoche (1921); Faustrecht (1922); Der Eisenkönig (1923); Die letzte Stunde (1924); Der Ballettherzog (1927); Befehl zur Ehe (1928); Die weiße Nacht (1929); Erzherzog Johann (1929)

Literatur

Armin Loacker (Hg.): Kunst der Routine – Der Schauspieler und Regisseur Max Neufeld. Wien: Filmarchiv Austria, 2008

Quellen und Dokumente

Plakat zu Freier Dienst/ Don Cesar. In: Neue Kino-Rundschau, 5.10.1918, S. 40; Plakat: Die Jüdin. In: Neue Kino-Rundschau, 5.10. 1918, S. 42; Plakat zu: Der tanzende Tod/ Wildfeuer/ Der Leiermann u.a. In: Neue Kino-Rundschau, 6.9.1919, S. 6; Erste Regietätigkeit: Herzblut (Plakat). In: Neue Kino-Rundschau, 23.12.1919, S. 8; Max Neufeld (Filmstar). In: Wiener Bilder, 3.8. 1919, S. 12;Ankündigungsplakat: Winterstürme/ Der Leiermann/ Eva, die Sünde. In: Neue Kino-Rundschau, 12.6.1920, S. 57; Plakat zur Verfilmung von Bettauers Hemmungslos. In: Neue Kino-Rundschau, 5.3.1921, S. 9;Theater- u. Filmsketch Das grüne Licht. In: NFP, 11.9.1921, S. 14; Erklärung der Helios-Film zu Hoffmanns Erzähungen. In: Der Filmbote, 26.8.1922, S. 15; Plakat zu Hoffmanns Erzählungen. In: Kino-Rundschau, 30.9.1922, S. 15; B.B. über Hoffmanns Erzählungen. In: Der Tag, 16.3.1923; S. 8; Plakatankündigung: Hotel Potemkin. In: Der Filmbote, 19.1.1924, S. 20; F. Rosenfeld über Hotel Potemkin. In: AZ, 25.3.1924, S. 8; Ankündigung von: Der Walzer von Strauß. In: Der Filmbote, 31.1.1925, S. 28; N.N.: Die Wiener Finanzwelt im Film. In: Die Bühne, H. 21/1925, S. 37; Hollywood oder Hohe Warte? (Zur Kontingentierungsdebatte). In: Der Tag, 4.10.1925, S. 9; M. Neufeld: Bekenntnis zum österreichisch. Film. In: NFP, 10.11.1925, S. 11; Filmankündigungen 1926 (Plakat: Brandstifter Europas/ Die Kreuzelschreiber). In: Der Filmbote, 27.3.1926, S. 19; N.N.: Die Familie ohne Moral. In: Mein Film, H.50/1926, S. 11; F. Rosenfeld: Ein Filmkammerspiel (Über: Familie ohne Moral). In: AZ, 6.2.1927, S. 21; M. Neufeld führt Regie. In: Mein Film, H.105/1927, S. 7; Eva im Pelz (Plakat). In: Mein Film, H. 147/1928, S. 21; F. Porges: Eva mit und ohne Pelz. In: Der Tag, 23.10.1928; s. 4; Nachtlokal (Plakat). In: Mein Film, H. 206/1929, S. 5; N.N.: Nachtlokal. In: Der Tag, 7.12.1929, S. 6; F. Cleve: Purpur und Waschblau. In: NFP, 5.9.1931, S. 14; Geschichten aus dem Wienerwald (Plakatankündigung). In: Das Kino-Journal, 23.4.1932, S. 16; Hoheit tanzt Walzer (Plakat). In: Mein Film, H. 522/1935, S. 9.

(PHK)

geb. am 22.5.1897 in Wien – gest. am 3.1.1975 in München; Schriftsteller, Journalist, Kritiker, Exilant, Remigrant

Neumann stammt aus einer aus Galizien (Vater Samuel) und der Slowakei (Mutter Josefine) nach Wien zugewanderten Familie jüdischer Herkunft und sozialdemokratischer Ausrichtung. Zwischen Herbst 1915 und Ostern 1919 studiert N. an der Universität Wien Medizin und Chemie sowie ein Semester Germanistik, ohne seine Studien abzuschließen. Bereits 1918 versucht er ein Versdrama, allerdings ohne Erfolg, zu veröffentlichen, 1919 gelingt ihm ein schmaler Band Gedichte. Im selben Jahr heiratet er Stefanie Grünwald, von der er sich 1941 im britischen Exil wieder scheiden ließ.

1922 gründet N. eine Lebensmittel-Importfirma, mit der er ab 1924 in die Zahlungsunfähigkeit schlittert. Zuvor veröffentlicht er einen weiteren Band Zwanzig Gedichte, arbeitet 1926 auf einem niederländischen Frachtschiff und schafft 1927 den literarischen Durchbruch mit zwei Büchern: Die Pest von Lionora und vor allem Mit fremden Federn. Parodien, womit sich Neumann als parodistischer und freier Schriftsteller sowie Kritiker im gesamtdeutschsprachigen Bereich gut etabliert. Thomas Mann z. B., der sich „sehr gut getroffen“ sah, gratulierte ihm brieflich dazu. 1929 folgt der Roman Sintflut, den Stefan Zweig als den Roman der Inflation in der Neuen Freien Presse (NFP) ausführlich und hymnisch bespricht. In rascher Folge erscheinen weitere Novellen, Parodien, Romane wie z.B. Die Blinden von Kagoll (1929), Hochstaplernovelle (1930), die eine Plagiatsdebatte im Hinblick auf Th. Manns Erstausgabe der Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1922) auslöste, Karriere (1931) sowie der Nachfolgeband zu Sintflut, der Roman Die Macht (1932). 1927/28 beschäftigt sich N. auch mit der Form der Tatsachen-bezogenen Reportage und verfasste zahlreiche Beiträge für Zeitungen, vereinzelt auch literarische Kritiken und förderte dabei junge Stimmen wie Lili Grün und Hilde Spiel. 1933 profiliert sich Neumann als einer der Wortführer gegen die Nazis, insbesondere auf dem P.E.N.-Kongress in Dubrovnik/Ragusa, nachdem seine Bücher, ausgenommen Mit fremden Federn, den Bücherverbrennungen zum Opfer fielen und sein Name auf der Liste unerwünschten Schrifttums prominent vertreten war.

Nach der Niederschlagung des Aufstandes vom Februar 1934 emigriert N. nach London, wo er bereits 1933 H. G. Wells getroffen hatte, verbringt aber auch noch die Sommermonate 1936 und 1937 in Österreich. Neben der literarischen Arbeit interessiert ihn Mitte der 1930er Jahre auch der Film, doch diese Projekte, z. T. in Zusammenarbeit mit St. Zweig, Hanns Eisler und Fritz Kortner, konnten nicht realisiert werden. Erst 1937 bemüht sich N. um eine permanente Aufenthaltserlaubnis in Großbritannien, holt seine Frau und seinen Sohn nach. 1938 trifft er sich in Sanary-sur-Mer mit Lion Feuchtwanger und anderen Exilierten, um bedrohten Schriftstellerkollegen bei ihrer Ausreise aus NS-Deutschland behilflich zu sein. Zugleich arbeitet er an einem seiner wichtigsten Romane, dem programmatischen Exil-Text Bei den Wassern von Babylon, der 1939 in englischer Übersetzung By the Waters of Babylon erscheint und große Resonanz erzielt. N. zählt ferner zu den Mitorganisatoren Austrian Centre und des Free Austrian Movement und begründete gemeinsam mit Franz Werfel den Austrian Exile PEN von London aus. Trotzdem wird N. im Mai 1940 als Enemy Alien auf der Isle of Man bis August 1940 interniert und ein Einreisevisum in die USA nicht erteilt. 1941 Verehelichung mit Franziska Karola (Rolly) Becker. 1942 folgte sein erster englischsprachiger Roman Scene in Passing, 1944 der in der englischen Kritik gut aufgenommene The Inquest. Ab 1943 arbeitete N. auch für das BBC-Programm sowie für das britische Ministry of Information. Ebenfalls 1943 betraute ihn Walter Hutchinson in seinem renommierten gleichnamigen Roman mit dem Aufbau und der Betreuung einer Reihe International Authors, darunter auch mehrerer deutschsprachiger Exil-Autoren und nahm ihn für fünf Publikationsprojekte unter Vertrag. Trotz dieser Integration in die britische Literatur- und Kulturszene blieb N. dem deutschsprachigen Exil weiterhin tief verbunden und hat maßgeblich 1946/47 von London aus den Österreichischen PEN im Zusammenwirken mit Walter Hollitscher und Alexander Sacher-Masoch reorganisiert bzw. neu begründet. 1947 wird N. britischer Staatsbürger; er übersiedelt jedoch im Nov. 1958, nach dem Tod seiner dritten Frau Evelyn Hengerer, nach Locarno, das bis zu seinem Tod sein Wohnsitz bleibt.


Weitere Werke

Jagd auf Menschen und Gespenster (1928), Das Schiff Espérance (1931), Die blinden Passagiere (1935), Eine Frau hat geschrien (1938; Neuaufl 1958.: Die Freiheit und der General), Children of Vienna (1946; dt. Die Kinder von Wien 1974; Neuaufl. 2008, dramat. Bearb. und Inszenierung im Rahmen der Wiener Festwochen 2013), Blind Man’s Buff (1949), Mein altes Haus in Kent (1957), Ein leichtes Leben. Bericht über mich selbst und Zeitgenossen (1963); Franz Stadler (Hg.): Robert Neumann: Mit eigener Feder. Aufsätze. Briefe. Nachlassmaterialien (2013).

Literatur

Ernst Grabovsky über Robert Neumann (1897-1975). In: Literatur und Kritik (435/2009), 105-110, Anne M. Jaeger (Hg.): Einmal Emigrant – immer Emigrant? Der Schriftsteller und Publizist Robert Neumann (2006), Rudolf W. Leonhardt: Soll man Robert Neumann drucken? In: Die Zeit, 18.5.1962, S. 13-14; Ulrich Scheck: Die Prosa Robert Neumanns (1985), Hans Wagener: Robert Neumann. Biographie. München 2007; 

(PHK)

geb. am 10.12.1882 in Wien – gest. am 22.12.1945 in Oxford; Ökonom, Wissenschaftstheoretiker, Sozialpolitiker, Museumspädagoge, Statistiker, Politiker

N. wurde als Sohn des Nationalökonomen Wilhelm N. 1882 in Wien geboren und studierte Mathematik, Geschichte, Ökonomie und Philosophie. 1906 promovierte er zum Thema Zur Anschauung der Antike über Handel, Gewerbe und Landwirtschaft bei Gustav Schmoller und Eduard Meyer, 1917 folgte die Habilitation in Politischer Ökonomie bei Max Weber an der Universität Heidelberg. Zwei Jahre darauf wurde N. vom Bayrischen Ministerrat zum Präsidenten des Zentralwirtschaftsamtes ernannt. Nach der Niederschlagung der beiden Münchner Räterepubliken wurde er wegen Beihilfe zum Hochverrat angeklagt und verhaftet, kam jedoch durch Intervention von Otto Bauer und Karl Renner nach 40 Tagen frei und wurde im Februar 1920 nach Österreich abgeschoben. R. Musil bezeichnete ihn in einer Tagebucheintragung (H. 9/1919-20) als „Etwas Kathederstreithengst. Aber mit einer sprengenden Energie“ (RM TB, 1, 429).

In Wien engagierte sich N. in der sozialdemokratischen Siedlungs-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik. 1924 gründete er das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum(GWM), dessen Direktor er bis 1934 blieb. In den 1920ern war er mehrmals am Bauhaus, korrespondierte mit Franz Roh und stand im freundschaftlichen Kontakt mit El Lissitzky. Mit Rudolf Carnap und Hans Hahn verfasste er 1929 das Gründungsdokument Wissenschaftliche Weltauffassung und Wiener Kreis. N. entwickelte die Wiener Methode der Bildstatistikdie später in Zusammenarbeit mit dem Grafiker Gerd Arntz modifiziert und in “International System of Typographic Picture Education” (Isotype) umbenannt wurdeDie nach dieser Methode erstellten Mengenbilder und Kartogramme wurden in Zeitschriften und Ausstellungen in Wien, Paris und Dresden publiziert. 1931/32 nahm N. maßgeblichen Einfluss auf die Überarbeitung und Endfassung von Rudolf Brunngrabers Roman Karl und das 20. Jahrhundert; 1934, unmittelbar nach einem Moskau-Besuch, flüchtete N. mit vier Mitarbeitern und seiner Frau Marie nach Den Haag, wohin auch ein Teil seiner Bild-Statistik-Exponate gelangte und in der International Foundation for Visual Education Aufnahme fand. 1936 erschien das Buch „International Picture Language“ in London und machte die Isotype-Technik im anglophonen Sprachraum bekannt. Es folgten Publikationen in der International Encyclopedia of Unified Science, sowie in Max Horkheimers Zeitschrift für Sozialforschung.

1940 emigrierte N. nach Großbritannien, wo er Vorlesungen über logischen Empirismus und Sozialwissenschaften an der renommierten Universität Oxford hielt. Zu dieser Zeit gründete er das Isoype-Institut, in dem er seine Forschungstätigkeiten auf diesem Gebiet fortsetzte. Isotype-Elemente wurden in der Folge etwa für Dokumentarfilme des Regisseurs Paul Rotha verwendet. 1945 verstarb N. in Oxford, 1946 erschien posthum das Buch „From Hieroglyphics to Isotype“ in London. 


Werke

Antike Wirtschaftsgeschichte (1909); Lesebuch für Volkswirtschaftslehre (1910); Wirtschaftsplan und Naturalrechnung. Von der sozialistischen Lebensordnung und vom kommenden Menschen (1925); Gesellschaft und Wirtschaft. Bildstatistisches Elementarwerk (1930) (Online verfügbar), Empirische Soziologie. Der wissenschaftliche Gehalt der Geschichte und Nationalökonomie (1931); Bildstatistik nach Wiener Methode in der Schule (1933); International Picture Language (1936); Inventory of the Standard of Living in: Zeitschrift für Sozialforschung, hg. von Max Horkheimer, Jg. VI, (1937), 140-151; Unified Science as Encyclopedic Integration. In: International Encyclopedia of Unified Science, Vol. 1.1 (1938), 1-27; Modern Man in the Making, Knopf (1939).

Otto Neurath: Gesammelte philosophische und methodologische Schriften. Bd. 1-2. Hg. von Rudolf Haller u. Heiner Rutte (1981).

Nachlass

Literatur

Angélique Groß: Die Bilungspädagogik Otto Neuraths: Methodische Prinzipien der Darstellung von Wissen (2015); Frank Hartmann, Erwin K. Bauer (Hg.): Bildersprache. Otto Neuraths  Visualisierungen (2006); F. Hartmann (Hg.): Sachbild und Gesellschaftstechnik. Otto Neurath (2015); Elisabeth Nemeth, Friedrich Stadler (Hg.): Encyclopedia and Utopia. The Life and Work of Otto Neurath (2014);  Günther Sandner: Otto Neurath. Eine politische Biographie (2014); Friedrich Stadler: Der Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirken des Logischen Empirismus im Kontext (2015); F. Stadler (Hg.): Arbeiterbildung in der Zwischenkriegszeit: Otto Neurath und Gerd Arntz (1982); Thomas Uebel: Vernunftkritik und Wissenschaft. O. Neurath und der erste Wiener Kreis (2000); Nader Vossoughian: Otto Neurath: The Language of the Global Polis (2011).

Rudolf Haller: Neurath, Otto Karl Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), 179-182 [Onlinefassung], Karl Siegmund: Der Wiener Kreis – eine wissenschaftliche Weltauffassung. Bei: scienceblog.at.

Eintrag bei dasrotewien.at, bei britannica.com, bei medienphilosophie.net, bei Standord Encyclopedia of Philosphy.

(MA)

Geb. 8.4. 1892 in Wien, gest. 10.4.1970 in Wuppertal. Architekt

(work in progress)

Geb. 18.7. 1881 in Sisak, k.k. Österreich-Ungarn (heute: Kroatien/CRO), gest. 17.11.1947 in Wien. Dramaturg, Film- und Theaterschauspieler, Regisseur, Tontechniker (Hörspiel).

(in Vorbereitung)

geb. am 25.12.1896 in Wien – gest. am 9.1.1962 ebd.; Regisseur, Schriftsteller, Kritiker, Leiter der Literaturabt. von Radio Wien

Ps.: Hans Bichler

Der Sohn eines Wiener Magistratsbeamten studierte nach seiner Matura Germanistik an den Universitäten Wien und Lund u. promovierte 1921 zum Dr. phil. Seit 1917 trat N. als Lyriker öffentl. in Erscheinung, z.B. anlässl. eines ‚Jungösterreichischen Dichterabends‘ im Musikvereinssaal im Mai 1917, an dem auch F. Th. Csokor u. F. K. Ginzkey teilnahmen. Im H. 6/1918 der Österreichischen Rundschau wurden erste Balladen u. Lieder von N. veröffentl., die auch in den Bd. Wie mir’s läut von ungefähr (1918) Eingang finden. 1919 trat er im Autorenabend der Wiener Kammerkunst gem. mit F. Schreyvogl auf u. knüpfte über weitere Leseabende u. andere Veranstaltungen Kontakte mit zahlr. zeitgenöss. Schriftstellern.1921 folgte der Lyrikbd. Das unnennbare Licht; A. Petzold würdigte ihn in seinem Feuilleton Neuere Lyrik zwar kritisch („entbehrt wohl jeglicher Originalität“, doch habe er immerhin eine „anschmiegsame Formelhaftigkeit und Kultur der Seele“), nahm ihn aber neben F. Dörmann, E. Janstein u. O. Kokoschka als eine der neueren Stimmen wahr. Sein Haß gegen die Stadt (1922) ist entgegen der Titelerwartung eine bibl. Pilatus-Geschichte; 1923 folgt dann eine Mozartnovelle unter dem Titel Der große Frieden.  Ebf. 1923 wird Nüchtern in den Ausschuss des Deutschösterreichischen Schriftstellerverbandes (später: Schriftstellergenossenschaft) gewählt u. taucht bereits in einer Literaturgesch. von Karl Wache über die österr. Lit. seit dem Umbruch unter dem Titel Neuösterreich auf, die freilich M. Scheyer im Neuen 8Uhr-Blatt verrissen wurde. Seit Sept. 1924 arb. N. am neuen Medium Radio mit, zuerst als Vortragender bei Opernübertragungen, dann als Theoretiker und Praktiker der Radiodramaturgie, ab 1925 als Leiter u. hauptverantwortl. Regisseur (Spielleiter) der Radiobühne der RAVAG sowie der Literaturabt. insgesamt. So gestaltete N. nahezu alle Einleitungen zu literar. Abenden, fungierte als ‚Spielleiter‘ bei nahezu allen Radio-Stücken bzw. –übertragungen u. wirkte an den Sketch-Abenden mit. Das Programm war breit gefächert, tendenziell aber an klass. Autoren orientiert: Grillparzer-, Nestroy-, Raimund-, Anzengruber-, aber auch Shakespeare-Szenen bzw. –Stücke, aus der Moderne/Gegenwart ein Spektrum von Hauptmann über Ibsen hin zu Bahr, Molnar, Schönherr, Thoma, Werfel, ergänzt um Unterhaltungsstücke von Blumenthal (Das weiße Rößl) und F. Heller (Der große Bluff), während experimentelle Stücke bis 1930 eher die Ausnahmen bildeten, z.B. das Hörstück Ozeanflug 1928 von Arno Schirokauer oder 1929 die Hörreportage Tempo. Die Zeitung  von Morgen früh von F. Porges. An internat. Autoren wurden von N.  u.a. A. Awertschenko, P. Merimée, M. Seulescu. W. Somerset Maugham oder O. Wilde aufgeführt. Im Feb. 1929 wurde er zum stv. Präs. des Deutschen Schriftstellerverbandes Österreichs gewählt, dem er bereits seit Mitte der 1920er angehörte; 1931 firmierte er als dessen Präsident. Aus demselben Jahr datiert ein Shaw-Zyklus anlässl. dessen 75. Geburtstag, die Radiobearb. von B. Franks Zwölftausend sowie eine H. Zur Mühlen Lesung, eingeleitet von A. Nussbaum, aus ihrer Selbstbiographie.

Aus: Radio Wien 8 (1931), H. 3, S. 3

Im Goethe-Jahr 1932 verantw. N. eine Reihe von Goethe-Auff.; er entdeckte aber auch W. Brockmeier, späterer NS-Lyriker, für die Radiobühne, auf der im selben Jahr auch F. Salten mit Einaktern vertreten war. Nach der Ausschaltung der Demokratie 1933-34 stellte er sich in den Dienst der ständestaatlichen Kulturpolitik, etwa durch Sendespiele wie Rot-weiß-rot (am 1.5.1934) oder die (feierliche) Aufnahme von E. Dollfuß zum  Ehrenmitglied der Schriftstellergenossenschaft im Juni 1934 sowie eine österreichpatriot. Akzentuierung und Regionalisierung der Radiobühne ab 1935. Die Radioinsz. von Hebbels Herodes und Marianne am 11.3.1938 und zuvor die UA von H. Politzers Fräulein Paradies am 4.3. 1938 waren N.s. letzte Beiträge für die RAVAG; unmittelbar nach dem Anschluss wurde er seines Amtes enthoben. 1938-1945 war Nüchtern Mitarbeiter bei der Filmgesellschaft TOBIS in Berlin, seine Arbeiten durften allerdings nicht unter seinem Namen erscheinen. Im Dezember 1945 kehrte er wieder in die neugegr. RAVAG nach Wien zurück.


Werke (Auswahl)

Die letzte Insel (1919); Buch der Dreizehn (1919); Sanssouci (1924); Der stumme Kampf. Drei Romannovellen (1926); Die Rolle (Einakter, UA 1929); Perchtoldsdorfer Frühling (1934); Die Beiden im Herbst (1937).

Quellen und Dokumente

Radiodramaturgie. In: Die Bühne (1924), H. 4, S. 59, Radio-Bühne und literarisches Programm 1931/32. In: Radio Wien 8 (1931), S. 3, “Das Fräulein Paradies”. In: Radio Wien 14 (1938), H. 22, S. 5.

Max Foges: Drei Wiener Lyriker. Kurt Frieberger – H. N. – Albert Drach. In: Neues Wiener Journal, 30.12.1919 (Mittagsblatt), S. 4, M. F.: Die Pilatustragödie. H. N.: “Der Haß gegen die Stadt”. In: Neues Wiener Journal, 17.6.1921, S. 11, Alfons Petzold: Neue Lyrik. In: Wiener Zeitung, 23.12.1921, S. 5f., Anna Nußbaum: Hermynia Zur Mühlen. In: Radio Wien 7 (1931), H. 30, S. 7.

Literatur

Eintrag bei wien.gv.at.

(PHK)

geb. 1887 in Galizien – gest. 1931 in Wien; Feuilletonistin, Kritikerin, Übersetzerin

N., Nichte der Schulreformerin Eugenie Schwarzwald, stammt aus Galizien. 1907 promoviert sie an der Universität Wien. Im Anschluss daran ist sie als Lehrerin – zeitweise auch in der Schwarzwaldschule ihrer Tante – und als Übersetzerin überwiegend klassischer französischer Literatur, die sie u. a. für Schulausgaben bearbeitet, tätig. Von 1921 bis 1924 erscheinen Rezensionen und Übersetzungen in der Neuen Freien Presse, später publizierte N. Beiträge in Der Morgen und Der Tag, u.a. zu Aspekten des kulturellen und habituellen Wandels.

Gemeinsam mit Else Feldmann gibt N. 1921 das Das Reisetagebuch des Wiener Kindes mit Aufsätzen, Briefen und Zeichnungen von Schulkindern heraus. 1929 erscheint Afrika singt, eine Auslese afroamerikanischer Lyrik, an der neben ihr als Herausgeberin Hermann Kesser, Josef Luitpold und Anna Siemsen als Übersetzer mitgearbeitet haben. In diesem Zusammenhang erschien auch ein Teilabdruck aus dem Roman Dark Princess des afroamerikanischen Schriftstellers W.E.B. Du Bois in ihrer Übersetzung in der AZ. Auch mit den scharfsichtigen Frauenromanen von Theodor Dreiser, insbesondere mit Sister Carrie, an dessen deutschsprachiger Ausgabe (Zsolnay) 1929 sie mitwirkte, hat sich Nußbaum wiederholt auseinandergesetzt. Wie aus dem Nachruf von Helene Scheu-Riesz hervorgeht, hat sie als Pazifistin auch aktiv an der österreichischen Frauenbewegung teilgenommen.


Werke

Die Abenteuer des kleinen Walter: von Multatuli / Ausgew. und bearbeitet von  Anna Nußbaum (o. J.); Afrika singt: eine Auslese neuer afroamerikanischer Lyrik / Hrsg. von Anna Nussbaum. Nachdichtungen und Übertragungen von Hermann Kesser, Josef Luitpold Stern, Anna Siemsen, Anna Nussbaum (1929); De superstitionibus in comedius Plautinis et Terentionis obviis. (Diss., 1907); Fabeln von La Fontaine (1919); Das Reisebuch des Wiener Kindes. Eine Sammlung von Briefen, Aufsätzen und Zeichnungen der Wiener Schulkinder im Ausland / Hrsg. von Anna Nußbaum und Else Feldmann (1921)

Quellen und Dokumente

Das Paradies der alten Leute. In: Neues Wiener Journal, 25.7.1920, S. 6f., Jean-Julien Lemordant, der Maler der Bretagne. In: Neue Freie Presse, 11.10.1920, S.1f., Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit. In: Neues Wiener Tagblatt, 20.06.1921, Der Rittmeister. In: Prager Tagblatt, 20.2.1921, S. 4, Sean O’Casey. In: Der Tag, 30.1.1927, S. 6, Theodor Dreiser. In: Der Tag, 22.4. 1927, S. 4; Sport und Handwerk [u.a. über S. Lenglen]. In: Der Tag, 24.4. 1927, S. 8; Charles de Coster. Zum hundertsten Geburtstag des „Ulenspiegel“-Dichters. In: Der Tag, 21.8.1927, S. 6, Die Wiener Arbeiterhochschule: Ausschnitt aus: Leipziger Volkszeitung, 1926, Rosa Mayreder – Apostel der Liebe. 70. Geburtstag der Wiener Dichterphilosophin. In: Der Morgen, 3.12.1928, S. 9, Schwarzer Wärter [Du Bois]. In: AZ, 9.2. 1930, S. 14; Die Perlenfischer. In: Arbeiterinnen-Zeitung, Nr. 5, Mai 1931, S. 15, Hermynia Zur Mühlen. In: Radio Wien 7 (1931), H. 30, S. 7.

Nachruf von Helene Scheu-Riesz in der Österreicherin

Rezension von Afrika singt von Kurt Tucholsky

Literatur

Christopher Meid: Afrika singt. Zur Rezeption afroamerikanischer Lyrik in den 1920er Jahren. In: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik 18 (2017), 167-185.

(ED)

Geb.: 17.4. 1889 in St. Johann (Tirol/heute: Südtirol, Italien), gest. 12. 11. 1962 in Innsbruck. Jurist, Redakteur, Schriftsteller.

Oberkofler wuchs als als ältestes von neun Kindern in einer tief katholischen Bauernfamilie auf und fühlte sich anfangs zum Priester berufen. Während seiner Gymnasialzeit in Brixen entdeckte er für sich jedoch die Welt der Literatur und fing an zu schreiben, zunächst Lyrik, die er dem Herausgeber der Zeitschrift Der Brenner, Ludwig v. Ficker, übermittelte, der auch zwei Gedichte in seiner Zs. veröffentlichte. 1914 meldete er sich als Freiwilliger, wurde aber alsbald in der Betreuung von russischen Kriegsgefangenen eingesetzt. Nach Kriegsende, für ihn traumatishc, auch wegen des Verlusts von Südtirol, empfunden als gewaltsame Abspaltung seiner Heimat, studierte er in Innsbruck Rechtswissenschaft, das er 1922 abschloss. Danach schlug er jedoch nicht die juristische Laufbahn ein, sondern fing an, bei der Zeitung Der Tiroler als Redakteur zu arbeiten und 1923 im katholischen Tyrolia-Verlag als Lektor. Bereits 1922 war auch ein erster Roman erschienen, dem 1926 der Heimatroman Sebastian und Leiblied folgte sowie 1927 der Lyrikband Triumph der Heimat folgte. Damit zeichnete sich immer stärker eine Zuwendung zu einem bäuerlich-nationalistischen Blick auf die Wirklichkeit ab, alsbald zur Blut- und Boden-Ideologie. Diese war 1938 mit dem Roman Das Stierhorn vollzogen; Oberkofler reihte sich freudig ins NS-Bekenntnisbuch ein, trat der NSDAP bei und feierte mit dem nächsten Roman Der Bannwald (1939), befördert durch den vom NS propagandistisch hochpositionierten W. Raabe-Preis einen großen Erfolg.

Materialien und Quellen:

Eintrag in: Lexikon Literatur in Tirol

(PHK, work in progress)

geb. am 14.1.1885 in Stettin – gest. (umgekommen) am 18.9.1940 im Atlantik; Journalist, Schriftsteller, Pazifist, Rechtsanwalt, Redakteur

Aus: Der Tag, 18.6.1923, S. 2

Olden, Sohn des Schriftstellers Johann Oppenheim (seit 1891 Hans Olden) und dessen Ehefrau, der Schauspielerin Rosa Stein, strebte nach dem Abitur zunächst eine militärische Karriere an, änderte aber im Zuge seiner Erfahrungen im Ersten Weltkrieg (im Rang eines Oberleutnants) radikal seine Einstellungen. Unmittelbar nach Kriegsende verließ er die Armee und begann als Journalist für die pazifistische Zeitschrift Der Friede in Wien zu schreiben und wurde 1919 auch Redaktionsmitglied beim Neuen Tag. Ebenfalls 1919 (nicht 1920, vgl. Anzeige in NFP, 11.9.1919) ehelichte er die spätere Psychoanalytikerin Marie-Christine Fournier (1888-1959, geschiedene Furtwängler), die im Kreis von S. Bernfeld verkehrte. In diesem (vorwiegend Wiener) Umfeld lernte er zahlreiche Schriftsteller und Intellektuelle kennen, schloss Freundschaften mit A. Höllriegel, Bruno Karpeles, E. E. Kisch, A. Polgar und H. Bettauer, mit dem er im Feb. 1924 die weitverbreitete und wiederholt zensurierte bzw. verbotene Zeitschrift Er und Sie. Wochenschrift für Lebenskultur und Erotik gründete und redaktionell betreute. Bereits im Sept. 1924 mussten sich beide, Bettauer und Olden, einem Prozess stellen, der mit dem Freispruch letzteren endete. Olden publizierte auch in anderen Zeitungen wie z.B. Der Morgen, u.a. Beiträge, in denen er sich mit den Perspektiven der Revolution auseinandersetzte, oder für das Neue Wiener Journal (NWJ), die NFP, für die Österreichische Rundschau, den Österreichische[n] Volkswirt und vor allem für den Tag, in dem er u.a. 1923 Reisefeuilletons (Fahrt nach Südamerika) veröffentlichte oder das Genre des ›Fünfzig-Zeilen‹ Romans vorstellte, aber auch feuilletonist. Texte (über Hofmannsthal, Reinhardt, den Typus des Dienstmädchens, über den Roman La Garçonne von V. Marguérite, aber auch rechtspolitische Grundsatzartikel u.a.m.) verfasste.

1925 besprach er u.a. kontrovers diskutierten Russland-Bericht Tscheka von Georg Popoff und verf. eine Reihe von politischen Kolumnen mit Leitartikel-Charakter wie z.B. über Hindenburg, den Zionistenkongress und die Rolle Wiens, die sog. Anschlussfrage, welche durch eine Rede des dt. Reichstagspräsidenten publizistisch virulent wurde, um sich angesichts der (österr.) Republikfeiern auch deutlich für die Republik auszusprechen. Ein großer Teil dieser Kolumnen, insbes. ab 1925-26, widmete sich Entwicklungen und Debatten in der deutschen politischen Landschaft. Daneben verfasste er aber auch Flugberichte (als Sonderkorrespondent für einen Werbeflug der Junkers-Werke) einer sowie über andere alltagskulturelle Entwicklungen wie z.B. über Die neue Frau in Russland. In der zweiten Jahreshälfte 1926 übersiedelte Olden nach Berlin, wo er in die Redaktion des Berliner Tageblatts eintrat, bald auch dort Chefredakteur wurde und nebenher für das Tage-Buch und die Weltbühne arbeitete, nebenher aber auch noch den Wiener Tag bis 1932 mit Beiträgen belieferte. Olden wurde zudem auch Rechtsanwalt und in dieser Funktion in den Vorstand der ›Deutschen Liga für Menschenrechte‹ berufen, engagierte sich im Fall des Justiz(mord)falles Jakubowski (1927-28), des Falles Halsmann (1929) und vertrat Anfang der 1930er Jahre K. Tucholsky u. C. von Ossietzky in aufsehenerregenden Presseprozessen. Im Sept. 1931 kam er nochmals nach Wien, einerseits um im O. Preminger-Film Die große Liebe (Buch: S. Bernfeld, A. Berger) mitzuwirken, andererseits, um im Lustspiel Der Mann ohne Privatleben (Dt. Volkstheater) eine Rolle zu übernehmen (NWJ, 27.9.1931, 26). Nach der Machtergreifung durch den NS organisierte er noch im Februar 1933 in der Krolloper den legendären u. imposanten Kongress ›Das Freie Wort‹, der am Schlusstag vorzeitig von der Polizei aufgelöst wurde, was auch in der Wiener Presse breit rezipiert wurde (AZ, Der Morgen, Rote Fahne, Tag etc.). Olden musste schon zehn Tage danach aus NS-Deutschland nach Prag und 1934 nach Paris flüchten, wo er für den deutschen Exil-P.E.N. als Sekretär und jurist. Berater zu arbeiten begann. Dort veröffentlichte er seine Dokumentation Das Schwarzbuch. Tatsachen und Dokumente. Die Lage der Juden in Deutschland 1933. 1935 erschien in Amsterdam (anonym) seine krit. Hitler-Biographie Hitler der Eroberer. Entlarvung einer Legende (dt. Neuaufl. 1984 u. 2015), der 1936 auch eine auf Englisch folgte (Hitler the Pawn). Bei Kriegsausbruch befand sich Olden, der ab 1935 auch Vorlesungen über deutsche Geschichte an der Univ. Oxford hielt, schon mehrere Jahre in Großbritannien, wo er 1940 kurzzeitig interniert wurde. Danach wollte er einem Ruf an die New School for Social Research in New York nachkommen; bei der Überfahrt wurde das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert. Olden und seine Frau überlebten diesen feigen Angriff nicht.


Weitere Werke

Stresemann. Eine Biographie. Berlin 1929; Hindenburg oder der Geist der preussischen Armee. Paris 1935.

Quellen und Dokumente

R. Olden: Der Internationalismus in der Revolution. In: Fremdenblatt, 26.1.1919, S. 2; Die verratene Revolution. In: Der Morgen, 13.9.1920, S. 5; Die Oberammergauer Passion. In: NFP, 3.7.1922, S.1-2; Ein Dienstmädchen. In: Der Tag, 26.5.1923, S. 4; Fünfzig-Zeilen Roman. In: Der Tag, 18.6.1923, S. 2; Südliche Städte. In: Der Tag, 11.4.1923, S. 3; La Garconne. In: Der Tag, 17.4.1923, S. 3-4; Iustitia fundamentum civitatis. In: Der Tag, 16.12.1923, S. 1-2; Die starke Stadt [Wien]. In: Der Tag, 25.12.1923, S. 1-2; Hugo v. Hofmannsthal. In: Der Tag, 1.2.1924; S. 3; Wilsons Tod. In: Der österreichische Volkswirt, 9.2.1924, S. 11; N.N.: Bettauer vor Gericht. In: Die Stunde, 19.9.1924, S. 1; N.N.: Bettauer und Olden vor den Geschworenen. In: Der Tag, 19.9.1924, S. 7-8; Egon Erwin Kisch, der Reporter. In: Der Tag, 21.11.1924, S. 4; G. Popoff: Tscheka. In: Der Tag, 1.2.1925, S. 6; Darf Loebe über den Anschluß reden? In: Der Tag, 16.4.1925, S. 2; Verehrungsvoller Gruß. [Über Zionistenkongress in Wien] In: Der Tag, 15.8.1925, S. 1-2; Der Schnellzug der Gegenwart. Die Junckers-Fluglinie im Bilde. (Mit Fotos) In: Der Tag, 4.6.1925, S. 3; Sieben-Staaten-Flug. In: Der Tag, 27.6.1927, S. 4; Hoch die Republik! In: Der Tag, 12.11.1925, S. 1-2; Wohin geht Österreich? In: Der Tag, 25.12.1925, S. 1-2; Die neue Frau in Russland [Über A. Kollontai]. In: Der Tag, 3.1.1926, S. 2; Reform der Ehescheidung. In: Der Tag, 5.3.1927, S. 5; Quer durch das Streikgebiet. In: Der Tag, 23.10.1927, S. 1; Die Hinrichtung (Fall Jakubowski). In: Der Tag, 17.7.1928, S. 4; Kundgebung Fall Halsmann in Berlin. In: Der Tag, 15.11.1929, S. 5; Stefan Großmann: Jakubowski. In: NFP, 16.6.1929, S 4-6; Plakatankündigung des Films Die große Liebe. In: Das Kino-Journal, 26.9. 1931, S. 7; Unzeitgemäße Betrachtungen. In: Der Tag, 14.8. 1932, S. 15; Bericht über Auflösung des Kongresses ‚Das freie Wort‘. In: Der Tag, 20.2.1933, S. 2;

Literatur

Florian Balke: Der Mann der Hitler früh durchschaute. In: FAZ, 4.5.2010; Bernd Ulrich: R. Olden. Einer der letzten honorigen Freisinnigen Deutschlands. Online verfügbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/rudolf-olden-einer-der-letzten-honorigen-freisinnigen.871.de.html?dram:article_id=331417 (2015); Sebastian Schäfer: Rudolf Olden – Journalist und Pazifist. Vom Unpolitischen zum Pan-Europäer: moralische Erneuerung im Zeichen moderner Kulturkritik. Stuttgart 2019.

(PHK)

auch: Onofreczek, Onotschek, geb. am 19.10.1881 in Czernowitz – gest. am 18.8.1969 in Wien; Schauspieler, Rezitator

Onno kam in den späten 1890er Jahren zunächst nach Wien, um ein Studium zu beginnen, ging aber sofort nach Berlin, um dort Schauspielunterricht zu nehmen. Nach Engagements an kleineren Bühnen, zuletzt am Schillertheater in Kiel, wurde er 1902 ans Hofburgtheater nach Wien geholt, wo er aber nur kurz blieb. 1903-06 spielte er unter M. Reinhardt in Berlin vorwiegend in dessen Shakespeare-Inszenierungen versch. Rollen. Anschließend ging Onno ans Deutsche Landestheater in Prag, wo er seinen Durchbruch erlebte (u.a. in Goethe-, Lessing- und Schiller-Stücken). 1910 wechselte er ins Ensemble des Deutschen Volkstheaters nach Wien, wo er als Hamlet sowie in Schnitzlers Ruf des Lebens sich sofort gut etablieren konnte. Nebenher betätigte er sich auch als Rezitator bei Lesungen, u.a. für den Akademischen Verband für Literatur und Musik, ferner anlässl. der 20Jahr-Feier des Bestehens der Arbeiterzeitung 1912 im Volksheim Ottakring (Gedicht von R. Dehmel und A. Petzold) oder 1913 für den  Jüdischen Literarischen Verein Olmütz (aus Schnitzlers Professor Bernhardi). Während des Ersten Weltkrieges trat Onno häufig in Gastspielen des Dt. Volkstheaters in Graz, dort z.B. 1915-16 in Armut von A. Wildgans, in Pilsen (in Schiller- und Shakespearestücken) sowie in Prag  auf. 1918 verpflichtete ihn Bernau für die Kammerspiele, wo er im März 1918 in G.B. Shaws Frau Warrens Gewerbe glänzte. Im April 1918 wirkte er an der von A. Rundt ausgerichteten Wedekind-Feier in der Volksbühne sowie der Aufführung von dessen Stück Zensur mit, am 11.11. 1918 an der Schillerfeier im Deutschen Volkstheater (an der Seite von R. Aslan). Auch 1919 zeigte sich Onno in vielfältiger Weise und durchwegs erfolgreich, beginnend in G. Hauptmanns Einsame Menschen über Hölderlin von W. Eidlitz bis hin zu seiner Mitwirkung in St. Zweigs Jeremias, dessen Stück u.a. mit R. Aslan u. R. Schildkraut hochkarätig besetzt war sowie in E. Weiß‘ Tanja. Seit 1919 spielte O. auch in mehreren Stummfilmen (bis 1924) bedeutende Rollen, so z.B. in Die Frau in Weiß (1920), Der junge Medardus (1923) oder in Die Sklavenkönigin (1924), in den letzten beiden unter der Regie von M. Kertész (Curtis). 1920 wirkte er an der Popper-Lynkeus Feier mit, 1921 an zahlreichen Rezitationsveranstaltungen u. 1922 im Ibsen-Stück Rosmersholm unter der Regie von K. Martin oder, neben anderen Rollen oder Rezitationen, an der großen Grillparzer-Feier in der Urania. Unter M. Reinhardt brillierte O. 1923 in Lenormands Komödie Die Namenlosen; ferner trat er wieder bei zahlreichen Lesungen in Erscheinung, z.B. bei einer Faust-Lesung im Volksheim Leopoldstadt. Seit Nov. 1924 war Onno, beginnend mit einer Sprechrolle in Der Ackermann und der Tod und gefolgt von Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt, aufgr. von Übertragungen auch dem Radiopublikum ein Begriff. Im selben Jahr nahm er auch an Gastspielen in Innsbruck und Linz, z.B. mit Sudermanns Sodoms Ende bzw. Schnitzlers Lebendige Stunden, mit Goethes Iphigenie in Graz oder mit Hauptmanns Michael Kramer in Baden, teil  und spielte darüber hinaus in H. Bachwitz‘ Joshiwara im Modernen Theater. Im Rahmen des Musik- und Theaterfestes sprach O. den Text im Melodram Der geheimnisvolle Trompeter von F. Salmhofer (Text: W. Whitman), sodass man von einer breiten Bühnen- aber auch prominenten Rezitations- und Radiopräsenz Onnos seit den frühen 1920er Jahren sprechen kann. Bei den Maifeiern des Republikan. Schutzbundes in Mariahilf 1926 trat Onno erstmals in diesem Kontext als Festredner auf, im Okt. dess. Jahres auch auf der Feier der Gewerkschaftsjugend oder bei Einweihungen von Wohnungen im Rahmen des Wohnbauprogramms der Stadt Wien. Diesem Engagement korrespondierte ein temporärer Rückzug von der Bühne, über den versch. Spekulationen kursierten. Ende August 1926 spielte Onno freilich wieder in Goethes Iphigenie auf Tauris u. Anfang Jänner den Hinkemann in Tollers gleichnamigen Stück in einer Aufführung der Freien Bühne u. in Anwesenheit des Dichters, die Rosenfeld wie folgt kommentierte: „In der letzten Szene wuchs Onno weit über die Maße einer Bühnengestalt hinaus zur erschütternden Verkörperung des verzweifelt in einer unverstandenen Welt irrenden proletarischen Menschen“ (AZ, 4.1.1927,6). Im April 1927 spielte er in A. Neumanns Der Patriot, wirkte aber auch an mehreren Wahlveranstaltungen der SDAPÖ als Rezitator mit und unterschrieb auch den Wahlaufruf vom 20.4.1927 und am 1.5. 1927 gestaltete er mit Maria Gutmann das Maifeier-Leseprogramm in Radio Wien. Im Juni stand er schließlich als Warbeck im gleichnamigen Schiller-Fragment wieder auf der Bühne, im Juli in der Detektivkomödie Der Hexer von E. Wallace; im November spielte er im Toller-Stück Hoppla, wir leben! im Raimundtheater, im Dezember den Kunstmaler Schwarz in Wedekinds Erdgeist. Diese breite und von den Kritiken her durchwegs gewürdigte Präsenz hatte Onno auch in den beiden Folgejahren; 1928 z.B. als Mitwirkender an der Ibsen-Feier im Dt. Volkstheater (und in dessen Stück Gespenster), als Sprecher der Festrede über Gorki von St. Zweig in Radio Wien oder als Schauspieler in K. Hamsuns Vom Teufel geholt sowie im Schinderhannes von Zuckmayer nebst Mitwirkungen an politischen Veranstaltungen der SDAPÖ. Auch 1929 bespielte er ein Spektrum, das von Lessings Miß Sara Sampson über den Marquis Posa und Anzengrubers Das vierte Gebot in die Gegenwartsdramatik reichte, etwa zu R.C. Sheriffs erfolgreichem Psycho-Kriegsdrama Die andere Seite oder zu F. Th. Csokors Ballade der Stadt in ihrer Radioaufführung anlässl. des 1. Mai-Programms u.a.m. 1930 spielte er schließlich Stück Affäre Dreyfuß von H. Rehfisch nochmals am Dt. Volkstheater, bevor er mit der Herbstsaison 1930-31 ans Burgtheater wechselte und dort ab Ende Oktober in G. Kaisers Die Bürger von Calais und anschließend in Werfels Tragödie Das Reich Gottes in Böhmen in einer Hauptrolle mitwirkte. Mit dieser Verpflichtung veränderte sich das Spektrum seiner Bühnenarbeit insofern, als kanonische oder Burgtheater-Autoren stärker in den Vordergrund traten wie Grillparzer, H.v. Hofmannsthal oder A. Schnitzler mit seinem späten Drama Der Gang zum Weiher sowie Csokor mit Die Gesellschaft der Menschenrechte, zu denen als explizit moderner Autor nur F. Bruckner 1932 mit seinem Timon hinzukam. Diese Tendenz, verbunden mit weniger Präsenz in der politischen Öffentlichkeit, lässt sich über 1932 hinaus auch für 1933-34 feststellen: Onno übernahm wohl gewichtige Rollen wie z.B. in Schillers Wallenstein u. G.B. Shaws Der Kaiser von Amerika sowie in Hauptmanns Florian Geyer präsent, die Wirkungsakzente hielten sich dabei jedoch eher in Grenzen. 1934 schließlich spielte Onno nur mehr in wenigen Rollen, in Grillparzers Weh dem der lügt und in R. Holzers Stille Musik am Akademietheater, 1936 und 1937 gar nur mehr mit je einer Verpflichtung (in Grillparzers Sappho sowie in Kaiser Joseph II. von R. Henz). Ab 1938 war Onno vorwiegend in „kleineren Rollen“ am Burgtheater in Klassikerstücken mit einem oder zwei Engagements im Jahr beschäftigt.


Quellen und Dokumente

Folgt.

(PHK)