Feuilleton-Profile des Jahres 1925

Von Elisabeth H. Debazi

Basierend auf einer Analyse des Feuilletons der Neuen Freien Presse, der Arbeiter-Zeitung und des Prager Tagblatts wird ein Überblick über ausgewählte Debatten des Jahres 1925 gegeben.

Inhaltsverzeichnis

  1. Historische Ereignisse 1925
  2. ‚Die Monotonisierung der Welt’ (Stefan Zweig)
  3. Chocolate Kiddies – Jazz
  4. Der Affenprozess – „Amerika sucht ein Genie!“
  5. Russland: Tairow in Wien
  6. „Vereinigte Filmstaaten Europas“
  7. Die Konkurrenz des Radio?
  8. Palästina – Zionistenkongress
  9. Eroberung der Geschwindigkeiten – „Der mechanische Soldat“
  10. Okkultismus
  11. Ermordung Bettauers
  12. Unhaltbarkeit der Ehe?
  13. Außerdem im Feuilleton

1. Historische Ereignisse 1925

29.3.: Erste Reichspräsidentenwahlen der Weimarer Republik
10.3.: Attentat auf Hugo Bettauer (+ 26. 3.)
1.4.: Eröffnung der ersten hebräischen Universität in Jerusalem
4.4.: Gründung der SS als Leibwache für Adolf Hitler
18.7.: Veröffentlichung von Hitlers: „Mein Kampf“
18.-31. 8: Zionistenkongress in Wien
Scopes-Prozess in Dayton, Tennessee

2. Die Monotonisierung der Welt’ (Stefan Zweig)

Ende Jänner 1925 erscheint in der Neuen Freien PresseStefan Zweigs Essay über die ‚Monotonisierung der Welt’, in dem er eine Vereinheitlichung kultureller Schemata, die Uniformierung der Sitten, beklagt und anhand von „Symptomen“ wie Tanz, Mode, Radio und Kino darzulegen versucht.
„Von Amerika kommt jene furchtbare Welle der Einförmigkeit, die jedem Menschen dasselbe gibt“ und auch von der anderen Seite der Welt, von Russland her, dränge „der selbe Wille zur Monotonie in verwandelter Form“. In Europa, dessen „vielleicht überspannter Kampf der Völker, jener aufgetriebene Nationalismus bei all seiner Sinnlosigkeit doch eine gewissermaßen fieberhafte, unbewußte Auflehnung […] sich gegen die Gleichmacherei zu wehren“1 darstelle, sieht Zweig vorläufig noch ein letztes Bollwerk des Individualismus.

Eine Zeitdiagnose, die nicht unwidersprochen bleibt. In seiner Entgegnung in der NFP stellt Felix Salten der von Zweig beklagten Monotonisierung die Vielgestaltigkeit der Welt gegenüber, in der „Niemals vorher […] die Möglichkeiten […] so tausendfach gesteigert und ins Sonnenlicht gehoben [waren] wie jetzt, da das Leben mit seinen Schätzen und Wonnen nicht mehr das Eigentum der Wenigen ist, sondern anfängt, allen zu gehören.“ Zweigs ablehnende Haltung gegenüber technischen Errungenschaften ist für ihn nicht nachvollziehbar:

Wie kann er bedauern, daß durch neue Medien der Horizont der Massen weiter wird? Diese Erfindung der Technik, von denen die Massen aller Länder und aller Völker der Welt gleichzeitig in ihrem Niveau gehoben, gleichzeitig befreit, gleichzeitig aus Dumpfheit und Ignoranz erlöst werden, bedeutet vielleicht eine Nivellierung, dann aber eine nach oben.2

Auch Ann Tizia Leitich verteidigt Amerika gegen den Anwurf der Vereinheitlichung und hebt die positiv demokratisierende Kraft von Industrie, Radio und Kino hervor: „Es mag ja uns, die wir Heldenverehrer sind und die Persönlichkeit über alles schätzen, gleichgültig sein, ob Millionen Menschen, wissender und lachender werden. […] Aber es ist für das Wesen der Dinge, für die Formung der Zeiten nichts weniger als gleichgültig.“3

3. Chocolate Kiddies – Jazz

Eine weitere Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Einfluss auf die Kultur Europas löst gegen Ende 1925 das Gastspiel der ‚Chocolate Kiddies’ aus:

Unter dem Stampfen, Schütteln und Zucken ihres Rhythmus, bei dem atemberaubenden Sausen ihres Tempos, unter dem ganzen, gewalttätigen Einfluß ihrer Rasse ändern sich Kultur, die Kunst, ja auch das Schicksal der weißen Menschen.

schreibt Felix Salten, der die Schwarzen auf dem Vormarsch und „ein neue[s] Zeitalter, das von den Farbigen beherrscht wird“4, anbrechen sieht. Rudolf Thomas im PTB hingegen erwartet eine gegenteilige Entwicklung: „Wie schade, daß die Entwicklung von Schwarz zu Weiß so schnell geht. Über ein Weilchen werden die Damen weiß sein […] Man sollte sich deshalb die Revue ansehen, solange es noch so etwas gibt.“5. Sandor Marai bezeichnet die Revue nicht als Kunst, sondern als Attraktion: „Sie wirkt brutal, fremd, packt einen derb, die Köpfe werden heiß, man hat keine Zeit, über Kunst, Sitten und Anschauungen nachzudenken.“6

Zu dem Phänomen des immer mehr an Einfluss gewinnenden Jazz erscheint in der NFP unter dem Titel „Weg vom Jazz – zurück zum Walzer“ eine Abfolge von Stellungnahmen seitens „hervorragender Tonkünstler“. Siegfried Wagner spricht sich darin für eine Abkehr vom Jazz, für eine Rückkehr zum „verbannten deutschen Tanz“7, dem Walzer, aus, wohingegen Franz Lehar einer Implementierung des Jazz in die europäische Musik nicht entgegensteht und eine solche durchaus als „Vermehrung des Schatzes musikalischer Formen“ sieht, die „keineswegs die Verdrängung der althergebrachten, in unserem Volkstum wurzelnden Lieder und Tänze bedeutet“8.
Julius Bittner fordert die „Überwindung des Jazz“, der es verstanden hätte, „Menschen zu seelenlosen Musikmaschinen zu wandeln.“9

4. Der Affenprozess – „Amerika sucht ein Genie!“

In Dayton / Tenessee wird 1925 der Lehrer Thomas Scope vor Gericht gestellt, weil er ein im selben Jahr verabschiedetes Gesetz, das verbietet, der Bibel widersprechende Theorien von der Entstehung der Menschheit zu verbreiten, übertreten habe, indem er Darwins Evolutionstheorie unterrichtete.
Ein als sog. Affenprozess in die Geschichte eingegangenes Gerichtsverfahren, das nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa großes Aufsehen erregt: „Der zurzeit in Amerika stattfindende ‚Affenprozeß’ hat nicht gerade freundlichen Widerhall in der europäischen Presse gefunden“, in der von „Gefahr für die freie Wissenschaft“, ja sogar von „Vergewaltigung der Wahrheit durch altüberlieferten Glauben“ die Rede ist, schreibt Walter Finkler, der den Prozess in der NFP unter dem Aspekt des mit wissenschaftlicher Erkenntnis einhergehenden Werteverlusts betrachtet: „Eine unbewußte, instinktive Wehr gegen die Wertlosigkeit und Wertelosigkeit eines Lebens, das nicht mehr wert ist als das eines beliebigen Tieres, stellt in drastischer Gestalt der ‚Affenprozeß’ dar.“, der gar nicht so lächerlich sei, wie er aussehe – eine Ansicht, der seitens eines Rechtsanwaltes in einer der darauffolgenden NFP widersprochen wird.10 Der Prozess, so Finkler weiter, sei nicht „ephemerer Kulturkampf, […] sondern der Ausdruck einer biologischen Neuorientierung der Menschheit, ein Kampf ihres Reservats der Vernunft gegen tiefverwurzelte Instinkte, Triebe und Werte.“11

In der Tendenz ähnlich deutet Ann Tizia Leitich, die in ihrem Artikel die fortschrittliche Haltung der Amerikaner in Dingen des täglichen Lebens deren konservativen Ansichten Sexualität und Religion betreffend gegenüberstellt, die hinter dem Affenprozess stehende Psychologie: „’Nehmt ihr dem Menschen die Lebenslüge, so nehmt ihr ihnen das Lebensglück.’“12
Die Haltung eines amerikanischen Intellektuellen wird in der NFP von Leon Kellner in seinem Artikel „H. L. Mencken und der Affenprozeß“ beleuchtet.13

Das PTB bringt einen Artikel des englischen Politikers David Lloyd George zum Abdruck, der die verschiedenen Haltungen Amerikas und Englands gegenüber der darwinschen Evolutionstheorie in Zusammenhang mit der religiösen Erziehung an Schulen vergleicht: „Cambridge, das Land der Cromwellschen Eisenreiter, macht sich keine Sorge über das Misstrauen der Naturwissenschaft, das die Seelen der Puritaner von Tenessee mit Entsetzen erfüllt.“14 Und Arthur Rundt schreibt in einem seiner „Briefe aus Amerika“ über seine Eindrücke beim Besuch des Unterhaltungsfilms „Darwin was right“, in dem Affen als Schauspieler auftreten.15
In der AZ berichtet Miriam Allen de Ford aus New York über Auswüchse im Streit über den Entwicklungsgedanken, eine fundamentalistische Bewegung, der sich, wie sie befürchtet „das ganze Land unterwerfen wird, und wir wenigstens um zwölf Jahrhunderte zurückgeworfen werden.“16

Aus dem Spektrum der übrigen Amerika-Artikel des Jahres 192517 (regelmäßig berichten Ann Tizia Leitich in der NFP sowie Arthur Rundt im PTB) sind diejenigen hervorzuheben, die sich mit dem Bestreben Amerikas befassen, sich auf dem Gebiet der Kunst von Europa zu emanzipieren. In materieller Hinsicht ist Amerika Europa zwar haushoch überlegen: „Europa ist arm und dekadent. Aber tief innen, da wissen sie’s: Europa hat etwas, das sie nicht haben, noch nicht […] Europa hat die großen Künstler.“, ein Vorsprung, den Amerika gewillt ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufzuholen: „Amerika weiß, daß es hier zurück ist. Das schmerzt es. Es hat verlernt zurückzustehen. Es will ein Genie. Sein Genie, sein ureigenstes herrliches, amerikanisches [H. v. A. L.] Genie. […] Und der amerikanische Millionär hilft euch suchen.“18
Dabei übersehe Amerika, dass sich ein Künstler nicht nach Maß anfertigen, nicht in der besten der Universitäten heranziehen lässt, wie Ann Tizia Leitich in ihrem Artikel ‚Amerika sucht eine Genie’ zu bedenken gibt. „Im allgemeinen zeigt ein Spaziergang durch die Schauspielhäuser, daß man heuer fleißig in Europa gegrast und gekauft hat.“19 Trotzdem sind 1925 aber auch erste Erfolge, das amerikanische Drama auf eigene Beine zu stellen zu verzeichnen.20
Deutsche Autoren hingegen werden von Anna Eisenmenger, die von ihrer sechsmonatigen Tätigkeit auf theatergeschäftlichem Gebiet berichtet, auf Fehler im Umgang mit dem amerikanischen Theatermarkt hingewiesen.21

5. Russland: Tairow in Wien

Die Ankunft des russischen Theaterrevolutionärs Tairow, in Wien schon lange fieberhaft erwarteter „Brennpunkt leidenschaftlicher Theaterneugier“, ist prädestiniert zu polarisieren: „Es ist selbstverständlich, daß sich im Zusammentreffen dieses radikalen Wirkens mit der alten Publikumsgewohnheit Dissonanzen ergeben.“22 Auch Felix Saltens anfängliche Begeisterung für dessen „Reichtum an neuen Gedanken, an frischen Einfällen, an aufrüttelnden Anregungen“ schlägt nach dem Besuch des zweiten von Tairow inszenierten Stückes in ihr Gegenteil um: „Daß Tairow anders ist als die Gewöhnlichen, als die Alltäglichen, steht außer Zweifel. Aber wenn man zuerst von ihm geblendet wird, reibt man sich nach einer Weile die Augen und sieht nun deutlicher.“23 Tairow habe zwar alte Formen zerschlagen, auf den zweiten Blick zeige sich aber, wie schnell das Neue an Tairows Künsten selbst zur Schablone erstarrt, nach der er ohne Rücksicht auf die Eigenart einer Dichtung oder die Individualität seiner Schauspieler inszeniert: „Tairow ist der geborene Revolutionär, und er ist der Diktator, in welchem Revolutionen immer gipfeln, weil sie im Grunde von Herrschernaturen angezettelt werden.“24

Über das Moskauer Theater, auf dem die „Disharmonie zwischen Leben und Theater“25 zutage tritt, indem sich einerseits natürliches und künstliches, auf Druck der Regierung geschaffenes Theater, das als Propagandamittel zur künstlerischen Verbreitung der herrschenden sozialen und politischen Anschauungen dienen soll, einander bekämpfend gegenüberstehen, andererseits ganz neue Wege gesucht werden müssen, um dem von Grund auf veränderten Leben jedes einzelnen in der Kunst Ausdruck zu verleihen, berichtet Nikolas Basseches in der NFP26, wo neben Artikeln zu Tolstoi, Turgenjew und Dostojewski auch die Memoiren der Fürstin Narischkin (ehem. Hofmarschallin der Zarin) sowie Berichte über die Abenteuer russischer Emigranten und die Lage der ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion zu finden sind.27

In der AZ wird mit Artikeln über das um sich Greifen immer neuer Sekten im orthodoxen Russland, den „verheerenden Einfluß der Bolschewiki auf die Geschlechtsmoral“, wo das Geschlechtsleben auf die „primitivste Stufe“28 zurückgefallen ist, sowie die durch den Erwerbszwang hervorgerufene hohe Frauenselbstmordrate ein negatives Russland-Bild transportiert.29
Im PTB finden sich unter den auf Russland bezogenen Beiträgen neben einem ebenfalls auf die russische Geschlechtsmoral bezogenen Artikel Dr. Elias Hurwicz’ nur noch eine Buchbesprechung „Russischer Porträts“ sowie die Erzählung „Russische Bauern“ von Heinrich Kranz.30

6. „Vereinigte Filmstaaten Europas“

Die Überschwemmung des Marktes durch Filme aus Amerika wird für die österr. Filmindustrie immer mehr zur Bedrohung, der man u. a. durch Einfuhrbeschränkungen entgegentreten will. Ein vieldiskutierter Vorschlag, der allerdings nicht nur auf Zustimmung stößt, da eine solche künstliche Ausschaltung der Konkurrenz, wie Leopold Barth in seinem Artikel „Der Weg zur Gesundung unserer Filmindustrie“ zu bedenken gibt, nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch politisch kontraproduktiv sei: „Schließlich und endlich soll die Kontingentierung von der Regierung durchgeführt werden, und ich glaube nicht, daß die österreichische Regierung, die auf das Wohlwollen des Auslandes angewiesen ist, einen radikalen Weg einschlagen wird, der dieses Ausland verstimmen muß.“31 Er plädiert stattdessen für die Einhebung einer Einfuhrprämie für ausländische Filme, die in die österreichische Filmerzeugung fließen soll.

Auf einer im Juni abgehaltenen Kontingentierungsenquete versucht man Mittel und Wege, die einst blühende österreichische Filmindustrie vor dem Untergang zu retten, aufzuzeigen, wobei neben Einfuhrbeschränkungen auch die Schaffung von Uraufführungstheatern, die dem heimischen Film Premieren sichern sollen, sowie die Durchbrechung des Systems des zweimal wöchentlichen Programmwechsels, das den Filmbedarf nur zusätzlich in die Höhe schraubt, angedacht werden. „Wenngleich die Zustände nirgends so desolat sind wie hier“32, beschäftigt die Frage des Schutzes der eigenen Filmindustrie nicht nur Österreich, sondern ganz Europa. Die europäische Filmindustrie kämpft um ihre Existenz: „Die Produktion rafft alle ihre Kräfte zusammen, großzügige, mehr oder minder ernstgemeinte Konsolidierungs- und Assoziationsprojekte werden erwogen und zum Teil ausgeführt, die ‚Vereinigten Filmstaaten von Europa’ sind ein Schlagwort geworden.“ und neben Konsequenzen wie Kontingentierung und Preisdiktat greift man auch zu ideellen Waffen wie der Diffamierung des amerikanischen Films: „ein gewaltiger literarischer und Presseblock predigt dem alten, verfeinerten Europa die Verachtung des amerikanischen ‚Kitsches’.“33

Die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse sollen aber nicht zur Aufgabe der österreichischen Filmindustrie führen: „Es darf aus der gegenwärtigen Situation unter keinen Umständen geschlossen werden, daß die Filmindustrie unmöglich und ein für allemal erledigt ist.“34, vielmehr wird auf Vorzüge Österreichs als Produktionsstandort verwiesen, die sich nicht nur auf die geringen Herstellungskosten und gute technische Ausstattung, sondern auch auf die vorteilhaften landschaftlichen Gegebenheiten sowie die einzigartige Atmosphäre der Stadt beziehen.35

Neben der Diskussion wirtschaftlicher Probleme der Filmproduktion, wird 1925 aber auch Resumée über deren dreißigjähriges Bestehen gezogen (Ludwig Karell: Dreißig Jahre Film. In: NFP Nr. 21713, 24. 2. 1925. S. 11), in das dem Publikum auf der Ende September eröffneten Kino- und Photographenausstellung, kurz ‚Kipo’, sinnfälliger Einblick gewährt wird. (Kurt Mühsam: Die Kipo. In: NFP Nr. 21926, 29. 9. 1925. S. 11.)

Die Frage, ob eigens für den Film verfasste ‚Filmdichtung’, der Adaptierung literarischer Werke überlegen sei, wird in der NFP unter verschiedenen Blickpunkten behandelt. (Charles Ray: Filmdichtung, nicht Verfilmung! In: NFP Nr. 21782, 5. 5. 1925. S. 14.; Kurt Sonnenfeld: Verfilmte Weltliteratur. In: NFP Nr. 21912, 15. 9. 1925. S. 11.) Über ein, seinen Anspruch allerdings nicht einlösendes Film-Experiment einer Vereinigung bildender Künstler, berichtet Willy Wolfradt aus Berlin. (Willy Wolfradt: Der absolute Film. In: NFP Nr. 21878, 11. 8. S. 11-12) Hans Reimann prophezeit im PTB den Siegeszug des Films, dessen Wirkung aufs Volk nicht zu unterschätzen sei. (Hans Reimann: du sollst nicht auf das Kino schimpfen In: PTB Nr. 208, 6. 9. 1925. S. 22)
Mit dem Film als Hilfsmittel der Wissenschaft befassen sich zwei Artikel in der NFP. (Dr. W. Sch.: Medizinische Filmwochen In: NFP Nr. 21741, 24. 3. 1925. S. 13; Hildegard Schwab-Felisch: Soziologie im Film In: NFP Nr. 21741, 24. 3. 1925. S. 13)

In der AZ findet sich neben zum größten Teil von Fritz Rosenfeld verfassten Filmbesprechungen (bis auf: Leo Lania: Ein demokratisches Filmepos In: AZ Nr.: 84. 26. 3. 1925. S. 6-7; Besprechung von „Die Karawane“; Otto König: Abstammungslehre im Film In: AZ Nr.: 17. 17. 1. 1925. S. 9) auch ein Artikel Rosenfelds über „Kinokultur“, in dem er den Bogen von unterschiedlichen Problemen von Kino und Theater über notwendige Miteinbeziehung des Publikums zur Hebung des filmischen Niveaus, Vorschlägen architektonischer Veränderung an und in Kinos bis zur Rolle der Filmmusik spannt.36
Aufsehenerregende Filme des Jahres sind: „Die zehn Gebote“, der die Geschichte des Alten Testaments erzählt, der 2. Teil des Nibelungen-Films sowie ein „Buddha-Film“, der die kulturellen Wechselbeziehungen zwischen Europa und Indien fördern soll.37

7. Die Konkurrenz des Radio?

In der Film-Rubrik der NFP findet sich eine Meldung über die Untersuchung eines amerik. Filmfachblattes, „inwieweit die jetzt so verbreitete Radioliebhaberei als Konkurrenz für die Kinos zu betrachten ist.“38 Diese kommt aber zu dem Schluss, dass von dem Radio keine Bedrohung für das Kino ausgehe, sondern dieses vielmehr als ein Werkzeug, welches der Film für seine Zwecke verwenden kann, anzusehen ist.
Ein Jahr nach Gründung der Ravag zieht Emo Desovich eine durchaus positive Bilanz: die Ravag brauche den Vergleich mit anderen europäischen Radiogesellschaften nicht zu scheuen. Mittlerweile könne aus jedem Vortragssaal der Stadt übertragen werden, das Programm werde gut angenommen und weiter ausgebaut, wobei sich das Radio besonders als volksbildnerisches Medium bewährt hat.39
In der im PTB mit 10. Juli begonnenen Radiobeilage wird der Kulturfaktor des Radio hervorgehoben und u. a. auf seine Segnung vor allem für Bewohner der Provinz, aber auch für kranke, alte und einsame Menschen verwiesen, für die eine Teilnahme am kulturellen Leben nun möglich ist.40
Im Feuilletonteil des PTB ist das Radio weniger Gegenstand kulturtheoretischer Überlegungen. Hier finden sich neben zwei humoristischen Auseinandersetzungen mit dem Radio als neuem Bestandteil des täglichen Lebens auch Egon E. Kischs Wiedergabe einer Boxkampfübertragung sowie ein Bericht über den Stellenwert des Radios in Amerika von Arthur Rundt. (Bela Szenes: Radio In: PTB Nr.: 127. 31. 5. 1925. S. 17; Hans Reimann: Esperadio In: PTB Nr.: 87. 12. 4. 1925. S. 35-36; Egon Erwin Kisch: Boxkampf im Radio In: PTB Nr. 106, 7. 5. 1925. S. 3; Arthur Rundt: Radiovergnügen in Amerika In: PTB Nr. 81. 7. 4. 1925, S. 3-4.)

Den Nimbus eines technischen Wunders hat das Radio 1925 allerdings bereits verloren: „Radio lockt tausende Menschen an, tausende werden seiner alsbald wieder überdrüssig. Tausende spötteln oder bekritteln, und es ist ihnen nichts Staunenswertes mehr“, womit sie, wie Felix Salten in der NFP weiters ausführt, die Möglichkeiten des Radio verkennen. Er schreibt dem Radio, das er dazu angetan sieht, die Verkehrsformen unter den Völkern zu revolutionieren, zivilisierende Kraft zu: „Man kann natürlich nicht voraussagen, daß Radio künftig jeden Krieg verhindern wird, denn Menschen sind eben Menschen (…) Aber der Fortschritt schafft Hemmungen und von der sich steigernden Zivilisation wird die Bestialiät mehr und mehr gebunden. So dürfen wir im Radio ein neues, gewaltiges Mittel erblicken, die Annäherung der Völker zu fördern und den Ausbruch blutiger Kriege hindern zu helfen.“41
In einem Auszug aus Briefen und Gesprächen Bernhard Shaws finden sich in der NFP auch dessen Ansichten über das Radiotheater der Zukunft, das als eine Art unsichtbares Drama vor andere Herausforderungen gestellt ist als das Drama der Bühne.42

8. Palästina – Zionistenkongress

„Es ist Schriftstellermode geworden, nach Palästina zu gehen und darüber zu schreiben.“43, beginnt der ungenannte Verfasser seine Buchbesprechung von Saltens 1925 erschienenem ‚Neue Menschen auf alter Erde’ im PTB und auch Wolfgang Weisl, der in seinen Artikeln in der NFP nicht nur vom jüdischen, sondern auch dem arabischen Leben im Nahen Osten berichtet, spricht von einer „reichlich anschwellenden Palästinaliteratur“.44
(Wolfgang Weisl: Palästina von heute. Skizzen aus dem Heiligen Land In: NFP Nr. 21697, 8. 2. 1925, S. 30; ders.: Das irdische Jerusalem In: NFP Nr. 21929, 2. 10. 1925. S. 1-3; ders.: Wie ein Schwärmer eine Sprache schuf In: NFP Nr. 21732, 15. 3. 1925, S. 31-32; ders.: An der Klagemauer In: NFP Nr. 21663, 4. 1. 1925. S. 24-25; ders.: Eine Nacht am Golf von Akaba In: NFP Nr. 21853, 17. 7. 1925. S. 1-3; ders.: Fahrt durch die Wüste In: NFP Nr. 21858, 22. 7. 1925, S. 10-11; ders.: Meine Reise ins Hauptquartier der Drusen In: NFP Nr. 21901 Nr.: 4. 9. 1925, S. 1-3.)

Von 18.-31. August 1925 findet in Wien der 14. Zionistenkongress statt. In der NFP erscheint aus diesem Anlass ein Feuilleton Hermann Bahrs, das sich mit der Genese des Zionismus sowie der ambivalenten Haltung der assimilierten Juden gegenüber den nationalstaatlichen Bestrebungen auseinandersetzt. Die deutschen Juden fürchten, der Nation, in der sie leben und für die „so oft das Blut jüdischer Helden floß“45 untreu zu werden. Ihnen ist das Judentum Religion, die zu säkularisieren sie den Religion zur Privatangelegenheit des einzelnen degradierenden Zionismus beschuldigen: „Auch im jüdischen Volk sehen wir also wie zurzeit in allen Völkern abendländischer Kultur den angestammten Glauben durch einen unduldsamen Nationalismus bedroht, der, nur auf die wilden Stimmen des Blutes horchend, den stillen Schlag des Herzens, die sanfte Wohnung des Geistes überhört. Und doch sind gerade die besten Zionisten der lebendige Gegenbeweis: Herzl und Salten, zum Beispiel, die beiden Stockösterreicher vom besten Wiener Schlag.“45
Im PTB schreibt Arnold Höllriegel über die im Umfeld des Kongresses stattfindende Palästina-Ausstellung, die zwar einen Begriff vom Reichtum des Landes, nicht aber von dem viel fruchtbareren Idealismus der jungen Siedler, ihren Kämpfen und Leiden gebe, „sondern allenfalls von der Größe der Kürbisse, die sie ziehen.“46 Er erklärt die idyllische und etwas utopische erste Phase des Siedlungswerkes zwar für beendet, sähe das Experiment aber als gescheitert an, wenn der Idealismus der ersten Auswanderer durch die fraglos notwendige Industrialisierung banalisiert würde. (Arnold Höllriegel: Die Palästina Ausstellung in Wien In: PTB Nr. 198, 26. 8. 1925. S. 2.)
In den auf Palästina und den Zionistenkongress Bezug nehmenden Artikeln der AZ wird einerseits auf die Völker verbindende Kraft der Arbeiterbewegung in Palästina verwiesen, andererseits aber auch deutlich gegen die nationalistische Tendenz des Zionismus sowie seine „kapitalistische Expansionspolitik“47 Stellung bezogen. (J. W. Brown: Arbeiterbewegung in Palästina In: AZ Nr. 191, 14. 7. 1925. S. 8; O. L.: Eindrücke vom Zionistenkongress In: AZ Nr. 227, 20. 8. 1925. S. 5; Zionismus und Zionistenkongress In: AZ Nr. 232, 25. 8. 1925. S. 7.)

9. Eroberung der Geschwindigkeiten – „Der mechanische Soldat“

Die einseitige Richtungsgebung in der Entwicklung des Flugzeuges durch den Krieg, „der kein Sparen kannte“, mit dem Versailler Diktat, wie Leopold Adelt schreibt, „jäh beendet“48, bringt aus dem Zwang zur Sparsamkeit und Bescheidung nun das erste deutsche Verkehrsflugzeug hervor, das auf der Deutschen Verkehrsausstellung zu sehen ist: Symbol für den Aufschwung der zivilen Luftfahrt, der auch im Feuilleton thematisiert wird.49
Neben Aus- und Rückblicken verschiedener Beiträger auf weitere technische Entwicklungen50 reflektiert Emo Deskovich in einer Artikelserie der NFP aber auch mögliche Auswirkungen der Technik auf kriegerische Auseinandersetzungen der Zukunft: „Mechanische Soldaten sind keine unausführbaren Phantasiegebilde. Mit den heute der Technik zu Gebote stehenden Mitteln kann man sie bauen; baut sie vielleicht schon.“51 (Emo Deskovich: Der Polizei Golem In: NFP Nr. 21665, 6. 1. 1925, S. 13; ders.: Atomzertrümmerung In: NFP Nr. 21704, 15. 2. 1925. S. 37; ders.: Gas In: NFP Nr. 21715, 26. 2. 1925. S. 37; ders.: Rotorschiffe In: NFP Nr. 21735, 17. 3. 1925. S. 11-12; ders: Geschütz und Fernlenkertorpedo In: NFP Nr. 21742, 25. 3. 1925. S. 14; ders.: Kriegsmittel und Varietée In: NFP Nr. 21778, 1. 5. 1925. S. 14.)

10. Okkultismus

Auffallend hoch ist die Zahl der mit dem 1925 allerdings schon wieder im Abflauen begriffenen Okkultismus befassten Artikel in der NFP, die sich eingehend mit dessen wissenschaftlicher Halt- bzw. Unhaltbarkeit auseinandersetzen.52 Der Okkultismus stellt ein ein Phänomen der Zeit dar, das auch Eingang in die Literatur gefunden hat: (Theodor Heinrich Mayer: Okkulte Romane In: NFP Nr. 21675, 16. 1. 1925. S. 10; Nr.: 21676. 17. 1. 1925. S. 11)
In der AZ wird eindeutig ablehnende Position bezogen. (Hugo Schulz: Rassenokkultismus In: AZ Nr. 130, 12. 5. 1925. S. 6-7; Fritz Rosenfeld: Gegen die Okkultisten In: AZ Nr.: 129. 11. 5. 1925. S. 5.) Wohingegen Sil-Vara im PTB eine zwischen dem Bestreben nach wissenschaftlicher Anerkennung und völliger Ablehnung des Okkulten angesiedelte Haltung vertritt. ( Sil-Vara: Okkultismus In: PTB Nr. 152, 1. 7. 1925. S. 3.)

11. Ermordung Bettauers

Sechzehn Tage nach dem Attentat am 10. März erliegt Hugo Bettauer seinen Verletzungen. In der AZ wird der „sinnlose Anschlag auf einen Menschen (…), der nach seiner Weise den Menschen helfen zu können glaubte“53 sowie der gegen ihn geschürte Hass verurteilt. Auch wird dem von Robert Hohlbaum in den ‚Neuesten Münchner Nachrichten’ erhobenen Vorwurf, die sozialdemokratische Partei habe ihre Hand schützend über „den Pornographen“ Bettauer gehalten, widersprochen.54 Anlässlich des Prozesses gegen den Attentäter ist im PTB zu lesen:

Der Mörder ist frei – und Bettauer ist schuldig gesprochen worden. Bettauer, ein Fabulierer, der Kolportageromane schrieb, nicht schlechter, nicht erotischer als hundert andere […] musste dafür büßen, daß sein Name zu einer Phrase im politischen Kampf, daß sein populärer Name ein Objekt rednerischer Angriffe geworden war.55

In der NFP findet sich weder am Tag des Attentats noch an seinem Todestag ein Artikel zu Hugo Bettauer.

12. Unhaltbarkeit der Ehe?

In einer Zeit des ‚Frauenüberschusses’ gibt die unverheiratete Frau immer wieder Anlass zur Diskussion. In einer sexualwissenschaftlichen Abhandlung über das ‚Problem der ledigen Frau’ spricht Dr. H. E. Timerding von einer naturgegebenen seelischen Bedingtheit der Frau durch ihre Sexualität, die auf Gemeinschaft mit dem Mann abziele, daher gesellschaftlich nicht zu lösen ist. Dieser Auffassung stellt Berta Pauli in der NFP die Notwendigkeit der sozialen Entwicklung, der Frau allmählich ein Verfügungsrecht über ihre Person einzuräumen, gegenüber: „Das Los der ledigen Frau wird sich immer günstiger gestalten, in dem Maße als ihre Erwerbstätigkeit, ihre Bewegungsfreiheit, ihre Betätigungsmöglichkeit wächst.“ Eine Einteilung in glückliche Ehefrauen und in erzwungener Resignation vereinsamte Mädchen erscheint ihr nicht angebracht: „Im Leben gibt es zwischen diesen Extremen Abstufungen mannigfaltiger Art, Individualitäten, die sich nicht in eine allgemeine Klasse der ‚Befriedigten’ und ‚Unbefriedigten’ einteilen lassen.“56

Nicht so sehr die Gemeinschaft mit einem Mann, sondern vielmehr der Wunsch nach Mutterschaft erscheint Karin Michaelis als höchstes Ziel der Frau, der es in Zeiten des Frauenüberschusses möglich sein soll, auch unverheiratet Kinder zu haben, womit ihrer Meinung nach auch das Problem der überhandnehmenden Abtreibungen in den Griff zu bekommen sei.57 Eine Ansicht der Gabriele Schlesinger widerspricht, indem sie darauf verweist, dass es nicht am Recht, sondern am Willen, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Mutter zu werden fehle.58

Die Ehe als nicht mehr zeitgemäße Institution ist mehrfach Thema im Feuilleton. „Ein hysterischer Krampf verkittet unsere Welt mit Bräuchen und Gesetzen, die einmal sinnvoll und notwendig waren, von denen aber heute nur die leeren Hülsen übriggeblieben sind.“59, schreibt Jakob Wassermann in seinem offenen Brief an den Grafen Hermann Keyserling, der ein ‚Buch über die Ehe’ verfasst hat und Karin Michaelis befindet: „Wir sind alle so hübsch einig, darin, daß die Ehe in ihrer jetzigen Form wertloser Jux ist, und wir sind ebenso herrlich einig darin, daß wir nichts anderes an ihre Stelle zu setzen haben.“60
Ein Schluss zu dem auch Maria Königin von Rumänien in ihrem Artikel über die ‚Wandlungen in den Anschauungen über die Ehe’61 kommt.

Gleichberechtigung nicht nur in Hinblick auf das Wahlrecht, sondern auch in Hinblick auf Ehe und Familie fordern Therese Schlesinger und Wally Barnicky in der AZ, die dem Sozialismus in dieser Hinsicht Rückständigkeit vorwerfen;62 und das PTB druckt einen Auszug aus der Broschüre ‚Naturgeschichte der Scheidung’ von Dr. Emil Hofmannsthal, der Gründe für das Scheitern von Ehen – allerdings nicht unter dem Aspekt veränderter Geschlechterrollen – diskutiert.63


13. Außerdem im Feuilleton

Reiseberichte:

NFP: Wolfgang Weisl: Palästina, Colin Roß: China, Thailand; Alice Schalek: Japan, Südamerika; Ann-Tizia Leitich: Amerika; Hans Josef Lazar: Türkei; F. C. Kuczynska: China; Waldemar Bonsel: Brasilien; Karel Capek: England; Andreas Latzko: Sri Lanka, Indien; Franz Friedrich Oberhauser: Korsika; Theodor Däubler: Ägypten, Libanon, Hugo Hofmannsthal: Nordafrika; Ph. Vissel (Die niederländische Expedition zum Karakorumgebirge in Zentralasien); Armin Wegner: Korsika; Nikolaus Basseches: Moskau; Leopold Winkler: Japan; Felix Salten: Rumänien; Armin Wegener: Spanien; Marokko, Kasimir Edschmid: Korsika; Lafcadio Hearn: Japan; Arthur Rundt: Afrika.
PTB: Alfred Döblin: (Polen); Joachim Friedenthal: Damaskus; Arnold Höllriegel: (Kanada); Emil Ludwig: Luxor;
AZ: Erwin Jahn: Japan, Sibirien; Hermann Horn: Amerika; Alfred Kösiner: Spanien; Bruno Holfeld: Spanien; Luise Krautsky: Belgrad; Karl Ulrich: Indien; Max Winter: Polen;

Fortsetzungsromane:

NFP: Michel Robert: Die geliebte Stimme; Otto Soyka: Der Herr der Welle; Felix Salten: Bob und Baby; Josef Jeremias Kreutz: Das schwimmende Wrack. Ein Roman aus dem alten Österreich; Ernst Lothar: Licht; Ivan Bunin: Mitjas Liebe; Marcel Prévost: Er, sie und ich.
PTB: Jean-Richard Bloch: Simler und Comp.; Fr. W. v. Oestéren: Tod und Leben; Philip Gibbs: Der Mittelweg; Paul Morand: Lewis und Irene; Benno Vigny: Amy Jolly; Rex Beach: Eva Cortland; Artur Brausewetter: Geisterkampf; Paul Morand: Lewis und Irene.
AZ: Ular Alexander: Die gelbe Flut; Gina Kaus: Das verwunschene Land; Leonhard Frank: An der Landstraße; Clara Viebig: Die Passion; Paul Frischauer: Die Seele des Thomas Aniello.

Theaterrezensionen:

NFP: Gabriel Marcel, Felix Salten, Nikolaus Basseches, Jenö Mohacsi (Budapest), Paul Goldmann (Berlin) , Ludwig Winder (Prag), Karl Litthardt (Warschau), Ernst Lothar, Raoul Auernheimer, Emil Ludwig, Franz Brückner (Köln), Herbert Eulenberg, Rudolf K. Goldschmidt, Stephan Grossmann (Hamburg), Leonhard Adelt, Lorenz Scherlag (Lemberg), Ludwig Bauer (Paris)
PTB: Max Brod, Anton Kuh (Wien), Franz Lederer, Theodor Lessing (Hannover), Kurt Tucholsky (Paris), Alfred Polgar (Wien), Berthold Viertel (Berlin)
AZ: Dr. J. Bach, Otto König, Fritz Rosenfeld, Leopold Liegler, Leo Lania (Berlin)

Buchbesprechungen:

NFP: Kurt Freiberger, Felix Salten, Kelner Leon, Ernst Klarwill, Theodor Heinrich Mayer, Robert Hohlbaum, Kurt Sonnenfeld, Helene Scheu-Riesz, Paul Wertheimer, Max Hayeck, Erwin Rieger, Max Fleischer, Karl Hans-Strobl, Marianne Trebitsch-Stein, Felix Braun, Berthold Molden, Walter Angel, Rose Silberer, Richard Specht, Max Messer, Emil Ludwig, Hermann Bahr, Josef Jeremias Kreuz, Franz Theodor Csokor, Paul Kisch, Herbert Eulenberg, Walter Eidlitz, Ernst Lothar, Emil Lucka, Gabriele Reuter, Raoul Auernheimer, Alice Schmutzer, Blanche Kübeck.
PTB: Max Brod, Albert Ehrenstein, Alfred Endler, Kurt Hiller, Arnold Höllriegel, Ossip Kalenter, Kurt Kersten, Max Krell, Leo Lania, Theodor Lessing, Kurt Tucholsky, Leo Perutz, Dora Stockert-Meynert, Heinrich Teweles, Siegfried Trebitsch, Walter Tschuppik, Fritz Wittels, Ignatz Wrobel, Hans Natonek.
AZ: Otto König, Otto Stössel, Leuthner Karl, M. A., Feldmann Else, Leo Lania, Fritz Rosenfeld.


  1. Stefan Zweig: Die Monotonisierung der Welt In: NFP Nr. 21690, 31. 1. 1925. S. 1-4.
  2. Felix Salten: Monotonisierung der Welt? In: NFP Nr. 21697, 8. 2. 1925. S. 1-3.
  3. Ann Tizia Leitich: Ein Wort für Amerika In: NFP Nr. 21742, 25. 3. 1925. S. 1-4.
  4. Felix Salten: Farbige Leute. Gastspiel der ‚Chocolate Kiddies’ im Raimundtheater In: NFP Nr. 21979, 21. 11. 1925. S. 1-3.
  5. Rudolf Thomas: Chocolate Kiddies In: PTB Nr.: 243, 18. 10. 1925. S. 4.
  6. Sandor Marai: Schwarze Girls In: PTB Nr.: 254, 1. 11. 1925. S. 4.
  7. Siegfried Wagner: Weg vom Jazz – zurück zum Walzer! In: NFP Nr. 22013, 25. 12. 1925. S. 44-45.
  8. Franz Lehar: Einfluß von Jazz und Negerrhytmen auf unsere Musik ebd.: S. 45.
  9. Julius Bittner: Überwindung des Jazz ebd.: S. 45.
  10. Rechtsanwalt Dr. Adolf Mathias: „Menschenwürde und Affenabstammung“ In: PTB Nr. 21865, 29. 7. 1925. S. 10.
  11. Walter Finkler: Menschenwürde und Affenabstammung In: NFP Nr. 21855, 19. 7. 1925. S. 23.
  12. Ann Tizia-Leitich: Gedanken über die Psychologie hinter dem Affenprozeß In: NFP Nr. 21875, 8. 8. 1925. S. 11.
  13. Leon Kellner: H. L. Mencken und der Affenprozeß In: NFP Nr. 21861, 25. 7. 1925. S. 10.
  14.   David Lloyd George: Der Kampf um Darwin In: PTB Nr. 160, 11. 7. 1925. S. 3-4.
  15. Arthur Rundt: „Darwin was right“ im City Hall Theater In: PTB Nr. 77, 1. 4. 1925. S. 3.
  16. Miriam Allen de Ford: Aus dem dunkelsten Amerika In: AZ Nr. 169, 21. 6. 1925. S. 3.
  17. Schülerbriefe aus Amerika In: AZ Nr.: 36. 6. 2. 1925. S. 6; Hermann Horn: Coney Island In: AZ Nr. 87, 29. 3. 1925, S. 7-8; Anna: Finsternis in New York In: NFP Nr. 21709, 20. 2. 1925. S. 10; dies.: Bon Voyage. In: NFP Nr. 21835, 29. 6. 1925. S. 32; dies.: Hausgehilfinnenversammlung in Chicago In: NFP 21931, 4. 10. 1925. S. 32-33; dies.: Weltausstellung in Philadelphia In: NFP Nr.: 21965, 7. 11. 1925. S. 32; dies.: Society In: NFP Nr.: 21994, 6. 12. 1925. S. 31-32; dies.: Amerikaner in Paris In: NFP Nr.21896 – 30. 8. 1925. S. 29; Felix Salten: Gegen den Strom In: NFP Nr. 21777. 30. 4. 1925. S. 1-2; Arthur Rundt: Post aus Amerika In: PTB Nr.191,18. 8. 1925. S. 3-4; ders.: Das Land ohne Barock In: PTB 298, 23. 12. 1925. S. 2; ders.: Atlantic City In: PTB Nr.: 210. 9. 9. 1925. S. 3; ders.: Der kuß-sichere Lippenstift In: PTB Nr.: 214, 13. 9. 1925. S. 4; ders.: Fromme, schwarze und kurzhaarige Freunde In: PTB Nr.: 72. 26. 3. 1925. S. 3; ders.: Radiovergnügen in Amerika In: PTB Nr.: 81, 5. 4. 1925. S. 3-4; ders.: Der Finger, der aufwärts zeigt In: PTB Nr. 103. 3. 5. 1925. S. 3. Arthur Feiler: Aus dem Ghetto zum Menschentum In: AZ Nr. 342. 13. 12. 1925. S. 20; Helene Scheu-Riesz: Kultur im Werden In: NFP Nr.: 21683, 24. 1. 1925. S. 11-12; Hanna Nowotny: Vom italienischen Analphabeten zum amerikanischen Dichter. Pasquale D’Angelo In: AZ Nr. 200, 22. 6. 1925. S. 7.
  18. Ann Tizia Leitich: Amerika sucht ein Genie In: NFP Nr. 21969, 7. 2. 1925. S. 12.
  19. Ann Tizia Leitich: Europa auf dem Broadway In: NFP Nr. 21676, 17. 1. 1925. S. 10-11.
  20. Vgl.: Ann Tizia Leitich: Amerika schreibt eigene Stücke In: NFP Nr. 21798, 21. 5. 1925. S. 11.
  21. Vgl.: Anna Eisenmenger: Ein Wort an die deutschen Autoren In: NFP Nr. 21791, 14. 5. 1925. S. 11.
  22. Felix Salten: Tairow In: NFP Nr.: 21825. 18. 6. 1925. S. 1-3.
  23. Felix Salten: Noch einmal Tairow. Die heilige Johanna In: NFP Nr. 21832, 25. 6. 1925. S. 1-3.
  24. a. b. Ebd.: S. 3.
  25. Nikolas Basseches: Moskauer Theater In: NFP Nr. 21894, 28. 8. 1925. S. 1-3.
  26. Nikolas Basseches: Moskauer Theaterbrief In: NFP Nr. 1676, 17. 1. 1925. S. 1-3.
  27. Aus den Memoiren der Fürstin Narischkin In: NFP Nr. 21697 8. 2. 1925. S. 10-11; Nr.: 21700. 11. 2. 1925. S. 12; Nr. 21701. 12. 2. 1925. S. 12; Nr.: 21702. 13. 2. 1925. S. 10-11; Nr. 21704, 15. 2. 1925. S. 36; Nr. 21703, 14. 2. 1925. S. 11-12; Suchotin-Tolstoi Tatjana: Tolstoi und Turgenjew In: NFP Nr.: 21763, 16. 4. S. 1-3; Nr.: 21765. 18. 4. 1925. S. 1-3; Ernst Lothar: Dostojewski, der Mensch In: NFP Nr. 21703, 14. 2. 1925. S. 1-4; Emil Lucka: Dostojewski und der deutsche Geist In: NFP NR. 21773., 26. 4. 1925. S. 28-30; René Fülöp-Milller: Dostojewskis politisches Bekenntnis. In seinen Notizbüchern und Briefen (dargestellt auf Grund des kürzlich entdeckten Nachlasses) In: NFP Nr. 21970, 12. 11. 1925. S. 12-13; Nr. 21970, 12. 11. 1925. S. 12-13; Georg Manfred: Wie sie dem Tod entflohen. Abenteuer russischer Emigranten In: NFP Nr. 21681, 22. 1. 1925. S. 11.
  28. Geschlechtsmoral in Sowjetrussland In: AZ Nr.108, 20. 4. 1925. S. 4.
  29. Leo Rosenthal: Krimineller Aberglaube In: AZ Nr. 175, 27. 6. 1925. S. 18; Frauenselbstmorde in der Sowjetunion In: AZ Nr. 164, 16. 6. 1925. S. 8.
  30. Dr. Elias Hurwicz: Die ‚neue Geschlechtsmoral’ In: PTB Nr.: 158, 9. 7. 1925. S. 3; L. Saenger: Russische Porträts In: PTB Nr. 167, 19. 7. 1925. S. 18; Heinrich B. Kranz: Russische Bauern In: PTB Nr. 254, 1. 11. 1925. S. 18.
  31. Leopold Barth: Der Weg zur Gesundung unserer Filmindustrie. Ein Vorschlag. In: NFP Nr. 21898, 1. 9. 1925. S. 11.
  32. F. Cl.: Bemerkungen zur Kontingentierungsenquete. In: NFP Nr. 21836, 30. 6. 1925. S. 13.
  33. Berthold L. Seidenstein: Amerikanischer Film-„Kitsch“. In: NFP Nr. 21857, 21. 7. 1925. S. 10.
  34. Leo Mandl: Kann man in Österreich Filme erzeugen? In: NFP Nr. 21891, 25. 8. 1925. S. 11.
  35. Vgl.: Max Neufeld: Bekenntnis zum österreichischen Film. In. NFP Nr. 21968, 10. 11. 1925. S. 11-12.
  36. Fritz Rosenfeld: Kinokultur In: AZ Nr.: 1. 1. 1. 1925. S. 23.
  37. Fritz Rosenfeld: Das Kino als moralische Anstalt In: AZ Nr.: 90. 1. 4. 1925. S. 9 („Die zehn Gebote“); ders.: Kriemhilds Rache In: AZ Nr. 23. 23. 1 1925, S. 11; F. A.: Krimhilds Rache In: NFP Nr. 21686,  27. 1. 1925. S. 11; Bernhard Georg: Die zehn Gebote in New York In: NFP Nr. 21755, 7. 4. 1925. S. 11; Cecil B. de Mille: Warum ich „Die zehn Gebote“ machte; ebd.: S. 11-12; Jeannie Mac Pherson: Wie „Die zehn Gebote“ entstanden ebd.: S. 12; Leonhard Adelt: Indien und wir. Ein Interview mit den Darsteller und seinem Regisseur In: NFP Nr. 21850, 14. 7. 1925. S. 11; G. P.: Ein Buddha-Film „Die Leuchte Asiens“ In: NFP Nr. 21965, 7. 11. 1925, S. 11-12.
  38. Die Konkurrenz des Radio In: NFP Nr. 21734. 17. 3. 1925., S. 10.
  39. Emo Descovich: Ein Jahr Ravag In: NFP Nr.: 21928, 1. 10. 1925. S. 11-12.
  40. Julius Boschan: Radio als Kulturfaktor In: PTB Nr.: 224. 25. 9. 1925. S. 12; Ernst Lothar: Die Zuflucht der Verlassenen In: NFP Nr. 21994, 6. 12. 1925. S 1-3.
  41. Felix Salten: Moderne Wunder In: NFP Nr. 21660, 1. 1. 1925, S. 1-3.
  42. Bernard Shaw: Das Radiotheater der Zukunft In: NFP Nr. 21677, 18. 1. 1925. S. 27.
  43. Felix Saltens Palästinabuch In: PTB Nr. 104, 5. 5. 1925. S. 3.
  44. Wolfgang Weisl: Das irdische Jerusalem In: NFP Nr. 21929, 2. 10. 1925. S. 1-3.
  45. Hermann Bahr: Zionismus In: NFP Nr. 21888, 22. 8. 1925. S. 3.
  46. Arnold Höllriegel: Die Palästina Ausstellung in Wien In: PTB Nr. 198, 26. 8. 1925. S. 2.
  47. O. L.: Eindrücke vom Zionistenkongress In: AZ Nr. 227, 20. 8. 1925. S. 5.
  48. Leonhard Adelt: Luftfahrt tut not. Eindrücke von der Deutschen Verkehrsausstellung In: NFP Nr. 21866, 30. 7. 1925. S. 12.
  49. Arnold Hahn: Die Eroberung der Geschwindigkeiten. Paris-New York in zwölf Stunden In: PTB Nr. 25. 29. 1925. S. 3; Samuel Taylor Moore: Die neue Luftpostlinie New York San Francisco In: NFP Nr. 21670, 11. 1. 1925. S. 27; Leonhard Adelt: Bilder vom Flug um die Zugspitze In: NFP Nr. 21693, 4. 2. 1925. S. 10; Flug über den Ätna In: NFP Nr. 21708, 19. 2. 1925. S. 11; Roald Amundsen: Mein Flug zum Nordpol In: NFP Nr.: 21830. 23. 6. 1925. S. 1-2; Paul Kisch: Von der Ostsee zur Donau im Flugzeug In: NFP Nr.: 21886. 20. 8. 1925. S. 1-3; Josef Hans Lazar: Flug über Kleinasien In: NFP Nr.: 21991. 14. 5. 1925. S. 10-11.
  50. Erich Marx: Fernsehen In: NFP Nr.: 21973. 15. 1. 1925. S. 32-33; Sonnenfeld Kurt: Der durchsichtige Mensch. Bilder von der Hygieneausstellung In: NFP Nr.: 21783. 6. 5. 1925. S. 11; Helene Scheu-Riesz: Von der Hygiene des Menschen und vom neuen Haushalt In: NFP Nr.: 21791. 14. 5. 1925. S. 10-11; Emo Descovich; Dreißig Jahre drahtlose Telegraphie In: NFP Nr.: 21909. 12. 9. 1925. S. 11-12; Ludwig Fischer: Reise in den Weltraum In: AZ Nr. 1, 1.1.1925. S. 32.
  51. Emo Desovich: Der mechanische Soldat In: NFP Nr.: 21694. 5. 2. 1925. S. 10.
  52. Dr. Franz Wittels: Der Okkultismus in Wien In: NFP Nr. 21688, 29. 1. 1925. S. 12-13; Dr. Alfred Winterstein: Der gegenwärtige Stand des Okkultismus In: NFP Nr. 21773, 26. 4. 1925. S. 28-29; Sil-Vara: Über Okkultismus In: NFP Nr. 21830, 23. 6. 1925. S. 2-3; Dr. Albert Hellwig: Zum Kampf über den Okkultismus In: NFP Nr.: 21841. 5. 7. 1924. S. 32-33; Paul Plaut: Der Berliner Okkultistenprozeß In: NFP Nr.: 21866. 30. 7. 1925. S. 12-13; Dr. Charles Richet: Der Sieg der Metapsychik. Naturgesetz und okkulte Phänomene In: NFP Nr. 21896, 30. 8. 1925. S. 22; ders.: Der Sieg der Metapsychik. Wahrträume, Prämonitionen In: NFP Nr. 21896, 30. 8. S. 30-31; Dr. Alfred Winterstein: Ewiges Schweigen? In: NFP Nr.: 21956. 7. 11. 1925. S. 12; Nr. 21958, 31. 10. 1925. S. 13; Hans Vaihinger: Nochmals Hellsehen In: NFP Nr.: 21987. 29. 1. 1925. S. 31; Lilly Klaudy: Ein Experiment In: NFP Nr. 21716, 27. 2. 1925. S. 10-11; Dr. Berthold Beer: Der Streit über das Gedankenlesen In: NFP Nr.: 21717, 28. 2. 1925. S. 12; Sigmund Freud: Die okkulte Bedeutung des Traumes. Aus dem Psychoanalytischen Almanach für das Jahr 1926 In: NFP Nr.:21906, 9. 9. 1925. S. 10-11.
  53. Hugo Bettauer gestorben In: AZ Nr. 85. 28. 3. 1925. S. 6.
  54. Sand, Rothstock, Hohlbaum In: AZ Nr. 86, 28. 3. 1925. S. 6.
  55. E. K.: Der Ermordete ist schuldig? In: PTB Nr. 233, 7. 10. 1925. S. 3.
  56. Berta Pauli: Das Problem der ledigen Frau In: NFP Nr. 21868, 1. 8. 1925. S. 11.
  57. Karin Michaelis: Das Recht, Mutter zu sein In: NFP Nr. 21862, 26. 7. 1925. S. 11; siehe auch: PTB Nr. 173. 26. 7. 1925. S. 3-4.
  58. Klara Pollaczek: Unverheiratete Mütter In: NFP Nr. 21873, 6. 8. 1925. S. 11.
  59. Jakob Wassermann: Bürgerliche Ehe In: NFP Nr. 21931, 4. 10. 1925. S. 1-5.
  60. Karin Michaelis: Das Frauenproblem im Idealstaat In: NFP Nr. 21931, 4. 10. 1925. S. 34.
  61. Maria Königin von Rumänien: Wandlungen in den Anschauungen über die Ehe In: NFP Nr. 21825, 18. 6. 1925. s. 10-11.
  62. Therese Schlesinger: Machtverschiebung zwischen den Geschlechtern In: AZ Nr. 23, 1. 1. 1925. S. 23; Wally Barnicky: Gleichberechtigung? In: AZ Nr.224, 17. 8. 1925. S. 6.
  63. Hofmannsthal Emil. Glückliche Ehe nach Scheidung In: PTB Nr. 69, 22. 3. 1925. S. 3.